kleinzellig Lungenkrebs - ohne Chance auf Heilung ?!!

[immernurlächeln]

Wie fange ich an?

Eine "agressiver, kleinzelliger Lungenkrebs" - Stadium "extensive disease" - mit mehreren Metastasen in der Leber. Palliative Therapie in Form einer Chemotherapie. 6 Zyklen sollen geplant sein. So ist die Diagnose, die meinem Vater vom Arzt heute in meinem Dabeisein mitgeteilt wurde. Ich ahne, was das bedeutet - auch wenn ich nur mit dem Kopf schütteln kann, dass sich so eine schlimme Form so klammheimlich, fast unbemerkt in einen Körper schleichen kann...

Auch wenn ich um den Ablauf der einzelnen Chemozyklen (?? - mit der ersten wurde direkt heute angefangen) im Wechsel mit jeweils 3 Wochen "Heimaturlaub" weiß - aber was das nun für seine und ein stück weit auch meine Lebensqualität bedeutet? (Mir ist klar, dass es auf mich dabei nicht so ankommt - aber als einzige Angehörige bin ich wohl doch besonders gefordert).

Wie kann ich meinem Vater helfen?

Kann jemand ähnliche Erfahrungen mit mir teilen - oder mir helfen bei der Einordnung der Diagnose...?

Ich bin auf's Schlimmste gefasst, auch dass es in kürzester Zeit eintreffen kann...

MhG

immernurlächeln

[annika33]

Hallo,

die gleiche Diagnose erhielt meine Mutter im März diesen Jahres.

Stadium extensive disease - ebenfalls mit Lebermetastasen. Ich kann sehr gut nachempfinden wie es Dir gerade geht.

Vorweg möchte ich sagen, dass jeder Krankheitsverlauf individuell ist. Wenn man hier neu registriert ist, sucht man nach jedem Fünkchen Hoffnung, nach den Ausnahmen im Hinblick auf Statistiken und Prognosen. Ich bin ganz zu Beginn so dermaßen über die Erkranung verzweifelt, dass ich kaum noch wahrnehmen konnte, dass es meiner Mutter eigentlich ganz gut ging.

Meine Mutter bekam als First-Line-Therapie alle 3 Wochen an 3 Tagen Etoposid und Cisplatin. Anberaumt waren 6 Zyklen. Nach dem 4. wurde Cis- gegen Carboplatin getauscht, da meine Mutter tinnitusähnliche Beschwerden hatte. Ansonsten muss ich aber sagen, dass die Chemo entgegen aller Ängste und Erwartungen recht gut verträglich für sie war. Insgesamt bekam sie 5 von 6 Chemozyklen - auf die letzte wurde wegen dem guten Erfolg verzichtet. Das bestmögliche Ergebnis, den Tumor weitestgehend zurückzudrängen ist erzielt worden. Bis Mitte Oktober ist nun Pause und ihren allgemeinen Zustand würde ich als gut bezeichnen. Schlaflosigkeit ist im Moment das, was ihr am meisten zu schaffen macht.

Tipp vorweg im Hinblick auf die Lebermetastasen und somit auf die Frage hin, was Du evtl. tun kannst, um zu helfen / zu unterstützen.. Damit die Chemos planmäßig verlaufen können, sind ja sowohl stabile Blut- als auch Leberwerte Voraussetzung. Es gibt im Reformhaus oder der Apotheke "Mariendistel" (Wirkstoff Sylimarin). Meine Mutter, die Superskeptikerin , hat Rücksprache mit ihrem Onkologen gehalten, und er hat dann auch nochmal dazu geraten. Die Mariendistel unterstützt die Leber aktiv bei ihrer Arbeit und sorgt dafür, dass die Werte im akzeptabelen Bereich bleiben. Du kannst sie über den Arzt verschreiben lassen (Privatrezept) oder aber im Reformhaus erhalten. Die Kosten liegen bei ca. 19 Euro / 180 Stück.

Ich bin auf's Schlimmste gefasst, auch dass es in kürzester Zeit eintreffen kann...

Es ist schlimm zu erfahren, dass "nur noch" palliative Maßnahmen ergriffen werden können - der Krebs als solcher als unheilbar gilt. Aber ihr steht gerade ganz am Anfang der Behandlung und der Kleinzeller spricht allgemein sehr gut auf die Chemotherapie an. Meiner Mutter geht es wirklich gut bis jetzt und ich hoffe sehr, dass das noch lange so bleibt. Gleiches von Herzen für Deinen Papa !
Ein Benutzer hier im KK hat eine, wie ich finde, tolle Signatur gewählt - sie lautet:

Sei realistisch - glaub an ein Wunder!

Liebe Grüße

Annika

[gwenda]

Hallo,

im Prinzip kann ich dem zustimmen, was Loreley und Annika geschrieben haben.
Allerdings sehe ich die Sache etwas realistischer - vielleicht aus eigener Erfahrung.
Wenn bereits Metastasen da sind, würde ich auf alles gefasst sein.

Lebe jeden Tag mit Deinem Vater sehr intensiv. Redet über alles, was noch erledigt werden muss. Wenn es dann doch länger als erwartet geht ist es umso besser, aber ihr braucht über die grundlegenden Dinge, wie z.B. Testament, Wünsche, Patientenverfügung nicht mehr reden.

Liebe Grüße

Sigrid

[Mapa]

Liebe(r) immernurlächeln,
natürlich ist die Diagnose nicht besonders angenehm. Aber wie Annika schon richtig bemerkt hat, verläuft jeder Fall auf seine Weise, eben individuell. Sicherlich ist man als Angehöriger gefordert.

Lebe jeden Tag mit Deinem Vater sehr intensiv. Redet über alles, was noch erledigt werden muss. Wenn es dann doch länger als erwartet geht ist es umso besser, aber ihr braucht über die grundlegenden Dinge, wie z.B. Testament, Wünsche, Patientenverfügung nicht mehr reden.

Sicher sind auch diese Dinge wichtig. Ich denke aber, dass es eigentlich für jeden Menschen gilt. Die oben aufgeführten Dinge machen viele Menschen schon, bevor sie irgendeine Krankheit haben. Wenn nicht, ist es ein Thema für sie, mit dem sie sich nicht auseinandersetzen wollen. Falls doch, äußern sie diesen Wunsch von selbst oder tun es einfach. Ich glaube, gerade dann, wenn jemand so erkrankt ist, will er diese Dinge nicht hören und auch nicht darüber sprechen, weil ihm dann erst recht vermittelt wird, dass es wahrscheinlich bald "zu Ende" geht. Dasselbe gilt für den Umgang mit dem Angehörigen. Bleib einfach so, wie Du bisher warst. Alles andere würde auffallen. Natürlich ist der Zeitaufwand und die Zeit, die Du mit Deinem Papa verbringst automatisch erhöht, weil Du ihm jetzt mehr zur Seite stehen musst, da er ja vorher gesund war und die Hilfe nicht so benötigt hat. Aber wenn Du schon vorher ein gutes Verhältnis zu Deinem Papa gehabt hast, wird das jetzt nichts ändern.
Auf jeden Fall solltest Du ihn unterstützen, und zwar insoweit, wie er selbst es möchte. Durch die Chemo kann oft sehr viel angenehme, erträgliche Zeit herausgeholt werden. Es gibt auch Wunder, wenn auch selten, und dieses Glauben an dieses Wunder sollte Euch durch die Zeit bringen. Wie lange sie sein wird, ist bei jedem verschieden.
Alles Gute für Euch und liebe Grüße
Mapa

[mausbaer76]

irgendwie is meine nachricht weg!?!?! kann die jemand löschen

[Mapa]

Hallo Mausbaer,
ich glaube nicht, dass jemand die Nachricht gelöscht hat. Manchmal verschwinden sie einfach irgendwo im Datendschungel. Schreib einfach nochmal.
Liebe Grüße
Mapa

[Blume68]

Hallo Immernurlächeln,

hab deinen Thread kurz überlesen -klinke mich mal kurz ein.
Nicht unwichtig sind die Voraussetzungen drumherum: wie alt ist dein Vater?
Konstitution? Schon Krankheiten vorhanden?

liebe Grüsse
Blume

[immernurlächeln]

Zitat von mausbaer76

irgendwie is meine nachricht weg!?!?! kann die jemand löschen

@mausbaer76-dani

Zunächst eine kurze Aufklärung zum Thema Löschen deiner Antwort: Als ich mich hier anmeldete, ist bei meinem Eintrag irgendwas schief gegangen und er wurde - mit kurzen Änderungen im letzten Absatz 2 x eingestellt. Hatte noch sofort versucht, einen von beiden zu löschen, aber das hat offensichtlich nicht geklappt... Deshalb ist Dein Beitrag hier und nicht dort gelandet.

Das mit dem nicht wirklich sagen, wie's steht, kenne ich jetzt schon. Zwar gehe ich davon aus, dass mein Vater und ich vom Arzt die gleichen Worte gehört haben, dennoch redet mein Vater davon, dass er sich noch 2 bis 3 Jahre gibt. Ich sage auch nichts dazu, weil ich auch denke, dass er sonst nur den Kampf - dann zu früh - aufgibt.

Wegen der Chemo: hab mir das von der Stationsärztin aufschreiben lassen: Carboplatin und Etoposid. Weiteres folgt.

Wünsche Deinem Vater und Dir alle Kraft und Kampfesmut bis zur letzten Sekunde. Und dass Du bei Deinem Papa sein kannst, wenn sie da ist. Wünsche mir das selbst für meinen Papa und mich. Doch meine zweitgrößte Sorge ist - so sehr ich auch Angst vor diesem Moment habe - dass es uns nicht vergönnt sein könnte.

Alles Liebe,
Deine immernurlächeln

[mausbaer76]

dann geht es dir ja genauso wie mir
kein plan wo ich schon überall gepostet habe - mein papa hat am 6.12. seine sd rausbekommen - papp. mit anapl. karz. seit 16.7. metastasen - pulmonal - kompl. lunge - cisplatin und etoposid haben ihn total umgehauen...........er liegt seit so. flach - ist wie gelähmt
weiß einfahc nich wie helfen - das schlimme is - der doc sagte mir keine hoffnung - er hat es wohl verdrängt und ich muß bei ihm die gutgelaunte spielen - es bricht mir das herz wie bös er teilweise zu meiner mutter ist - alles von der chemo............
drück euch ganz fest die daumen!! halt uns bitte auf dem laufenden
alles liebe
dani

[immernurlächeln]

Zitat von Blume68

Nicht unwichtig sind die Voraussetzungen drumherum: wie alt ist dein Vater?
Konstitution? Schon Krankheiten vorhanden?

Liebe Blume68 (wenn die 68 für den Jahrgang steht, sind wird übrigens aus dem gleichen...)

Mein Papa ist Mitte 60, zwar sagt der Arzt, sein Allgemeinzustand sei gut, dennoch: er hat nur noch eine Niere und im Frühjahr zwei Herzinfarkte.

Was mir im Augenblick auch Sorge macht, ist, dass sein Blutdruck derzeit häufig bei 80 / 50 liegt - ist das normal bei einer Chemo? Zwar könnte ich mir das vorstellen - aber auch an den Pause-Tagen zwischen Infusion und Tabletten? Außerdem ist jetzt innerhalb von 10 Tagen der betroffene Teil der Lunge zum 2. Mal voller Wasser, sodass erst noch wieder punktiert werden muss, bevor er nach der 1. von 6 anberaumten Chemos nach Hause kann.

LG
immernurlächeln