Kur

Ich habe die Frage schon im Forum "Kur/Reha" gestellt, aber ich frage jetzt hier auch nochmal nach.
Nachdem mir im Juni 2003 ein malignes Melanom (TD 0,5mm,Clark III) entfernt wurde, und es mir mittlerweile psychisch und darum auch physisch nicht so toll gut geht, wollte ich mich hier mal erkundigen, wie denn meine Chancen stehen eine Kur bewilligt zu bekommen.
Danke an alle, die sich die Mühe machen, mir auf meine Frage zu antworten.

Liebe Grüsse Gabriele
himmpelchen@lycos.de

Hallo Gabriele,
ich hatte meine Diagnose im Maerz 03 (0,25 mm, CL II) und dachte im Anschluss daran eigentlich an keine Kur. Es zeigte sich aber, dass mich die Diagnose im Laufe der Zeit doch sehr belastete und auf Raten meines Hausarztes beantrage ich dann etwa ein Jahr spaeter eine Kur, die ich innerhalb kuerzester Zeit bewilligt bekam. Die BfA bezeichnete sie damals als "Anschlussheilbehandlung", vielleicht weil der Antrag noch innerhalb eines Jahres nach Diagnose gestellt wurde (?). Mein Hausarzt hat auf den Kurantrag alles geschrieben was mich ausser dem Melanom sonst noch plagte (Allergien, Bronchien, orthopaedische Wehwehchen etc.) und es war ueberhaupt kein Problem die Kur zu bekommen. Ich wurde gleich fuer 4 Wochen an die Ostsee nach Schoenhagen geschickt, wo zwar hauptsaechlich Krebspatienten waren, man mir aber auch sagte, dass man fuer meinen speziellen Krebs selbst ja nichts machen koenne und ich mich auf meine anderen Probleme konzentrieren solle (durch Steigerung der Fitness, Ernaehungsumstellung etc.). Auch wenn ich einerseits den Eindruck hatte, als Melanompatient eigentlich in der falschen Klinik zu sein, andererseits aufgrund meines Befundes ja auch keine weiteren Behandlungsschritte in Erwaegung gezogen wurden, tat mir der Aufenthalt sehr gut. Vor allem auch die geleiteten Gespraechsgruppen und privaten Gespraeche, in denen ich sehr viel ueber Krankheitsbewaeltigungsstrategien erfuhr und mir bewusst wurde, wieviel Glueck ich eigentlich hatte. (Auch wenn ich das leicht vergesse und wieder in Selbsmitleid versumpfe...)

Ich denke, du hast gute Chancen auf eine Kur, nur Mut !

liebe Gruesse
Annette

Danke dir, Annette, für die Antwort - ich werd´s wohl versuchen.
Sobald ich etwas weiß, werde ich hier im Forum Bescheid sagen.

Liebe Gruesse
Gabriele

Hallo Gabriele

ich hatte meine Diagnose im April 2002 - Ende der Chemotherapie war Dezember 2002.
Ich war 2003 in der AHB (Anschlussheilbehandlung) und im Jahr 2004 wieder.
Ich werde auch für dieses Jahr eine beantragen - sehe aber keine große Chance eine dritte zu bekommen.
ich sehe aber für Dich auf jeden Fallg gute Chancen eine Kur bewilligt zu bekommen.

Wünsche Dir Glück dafür und alles Gute

Sybille

[Annette H.]

Hallo da draussen,

wie ich oben schon mal beschrieben habe, war ich etwa 1 Jahr nach meiner Melanomdiagnose an der Ostsee in Schoenhagen zur Kur.

Ich moechte jetzt nochmal versuchen, eine Kur zu beantragen. Hat jemand Erfahrungen, wie oft in der Regel eine Kur/Reha beantragt werden kann (habe da was von 3x gehoert). Es liegt zwar nicht Akutes an, ausser dass mir zwischenzeitlich wieder etliche Dysplastische Naevi etc. entfernt worden sind, aner ich will mir einfach nochmal was Gutes tun fuer Koerper, Geist und Seele.

Was habt Ihr denn so fuer Erfahrungen mit verschiedenen Kliniken ? Welche kann man empfehlen ? Am liebsten wuerde ich wegen des Reizklimas (das meinen haeufigen Atemwegserkrankungen gut tun wuerde) wieder an die See fahren (ist zwar sehr weit weg von meiner Heimat Unterfranken), oder aber in die Berge.

Ich habe mir gedacht, dass ich bei Antragstellung einfach mal versuche ein paar Wunschkliniken mit anzugeben... Mal sehen ob ich ueberhaupt nochmal eine Kur genehmigt bekomme.

Vielen Dank fuer jede Anregung und Infos !

Annette H.

[birgit1]

Hallo Annette,

als erstes möchte ich den Begriff richtig stellen: innerhalb von 2 Jahren nach Ende der Primärtheapie hat ein Krebspatient Anspruch gegenüber dem Rentenversicherer auf eine Onkologische NachsorgeREHA, es geht hier nicht um "Kur"! Kur-Anträge würden in dieser Zeit abgelehnt.

Den ersten Rehaantrag muß man innerhalb von einem Jahr nach Behandlungsende gestellt haben - die meisten stellen ihn als AHB-Antrag -, den zweiten Antrag dann innerhalb eines weiteren Jahres, also max. 24 Monate nach Therapieende. Meines Wissens werden Anträge außerhalb dieser Frist abgelehnt. Diese Angaben beziehen sich auf Zweijahreszeiträume, in denen keine Behandlung notwendig war. Ansosten zieht natürlich jede Krebsbehandlung(Op, Chemo, Strahlen) immer wieder einen Reha-Anspruch nach sich.
Du kannst Dir die für Dich geltenden Fristen also selbst ausrechnen. Wenn seit der Reha noch keine 12 Monate verganene sind, dann hättest Du also noch Chancen. Besonders Berufstätigen gewähren die Kostenträger noch eine weitere Maßnahme.

Mit der Empfehlung von Kliniken ist das so eine Sache: was für Vorstellungen hast Du, was willst Du in der Klinik machen, willst Du Dich mit Deiner Krankhiet intensiver auseinadersetzen,... ? Empfehlungen ohne individuelle Hintergründe, Vorlieben, Anliegen sind nicht wirklich sinnvoll.

Gruß von birgit

[Annette H.]

Hallo Birgit,
erst mal danke fuer deine detaillierte Antwort.
Ich weiss, dass ich Reha, Kur und AHB immer durcheinanderbringe...

Deinen Ausfuehrungen nach habe ich ohnehin keine Aussichten nochmal etwas genehmigt zu bekommen, werde es aber trotzdem probieren. Es ist ja auch Auslegungssache, was man alles unter weitere notwendige Behandlungen zaehlen kann oder nicht. Meine ganzen dysplastischen Naevi wurden ja z.B. auch nur entfernt, weil wieder ein Melanom befuerchtet wurde usw.

Ganz richtig schreibst du, dass es mit der Empfehlung von Kliniken so eine Sache ist. Desto mehr Erfahrungsberichte man aber hoert, desto eher kann man fuer sich etwas herausfiltern bzw. aussschliessen. Ich suche nach einem Ort, an dem ich ohne den ganzen Alltagsstress den einen oder anderen mit der gleichen Krankheit treffen kann, an dem ich vor allem intensiv etwas fuer meine koerperliche Fitness und Staerkung des Immunsystems tun kann, und wo ich auch Gelegenheit habe mich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, Denkanstoesse zu finden etc.


Uebrigens finde ich es toll, dass du wieder oefter mal schreibst, gerade kurz nach meiner Diagnose waren deine Beitraege immer sehr aufschlussreich und haben mir sehr geholfen ueberhaupt zu begreifen womit ich es zu tun hatte. Selbsthilfegruppen speziell fuer Hautkrebspatienten gibt es zumindest hier in der Gegend nicht und da ist so ein Forum echt Gold wert.

Liebe Gruesse
Annette H.

[Schwarzwaldsabine]

Hallo Anette,

ich hatte 05/03 die Diagnose MM 0,4mm, pt2, CL 3.
Bin dann 08/03 in Reha, Juni 04 das 2. mal und im Sept. diesen Jahres das 3. mal.

War zuerst in Bad Homburg/ Klinik Wingertsberg in der ich sehr zufrieden war. Das nächste mal war ich in Ückeritz/ Klinik Ostseeblick in der ich absolut zufrieden war bezügl. allem was angeboten wurde. Fitness, walken, Ergometer, Ölbäder, med. Kosmetik, Physiotherapie, Psychologin, Entspannungstherapien, Beschäftigungstherapie, freies schwimmen, Informationsveranstaltungen, Internetcafe mit dazugehöriger kostenloser Einführung, und und und. Ganz abgesehen von der klaren Luft, der tollen Gegend und der schönen Ostsee. Es sind zwar auch sehr viele Mammapatientinnen dabei, aber auch Hautkrebs, Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte. Außerdem gibt es eine Cafeteria im Foyer, die sehr gut geführt und auch genutzt wird. Deshalb wollte ich dieses Jahr auch wieder hin und es wurde auch sofort genehmigt. Ich habe alle 3 Anträge in Absprache mit meiner Dermatologin selbst ausgefüllt und alles reingeschrieben was mich belastet. Außerdem habe ich diese Jahr reingeschrieben, dass ich unbedingt wieder nach Ückeritz will.

Viele Grüße
Sabine

[birgit1]

HAllo Annette,
davon ausgehend, daß Du wie die meisten BfA-Rentenversichert biststehen folgende Kliniken für Deine Indikation zur Verfügung:
Borkum, Brodersby/Schönhagen, Davos, Freiburg, Gandersheim, Kalbe/Milde, Kellberg/Thyrnau, Lübben, Peter-Ording, Salzuflen, Sooden-Allendorf, Tabarz/Thüreingen, Ückeritz/usedom und Westerland/sylt.
Die von Dir gewünschten Inhalte kannst Du nach meiner Erfahrung am besten in St. P.-O. oder in Bad Sodden-Allendorf finden. St.-P.-O. ist allerdings meist hoffnunglos bis zu 10 Monaten im Voraus ausgebucht. Ein gute Angebot an UnterstützungsMöglichkeiten bei der Krankheitsbewältigung hat m.E. Bad S.-A.
Versuchs - gib einen ausführlichen Selbstauskunfstbogen ab und bitte Deinen Arzt um entsprechende Äußerungen im Befundbericht.
Viel Glück
birgit

[Annette H.]

Hallo Sabine und Birgit,

herzlichen Dank fuer Eure detaillierten Antworten. Da habe' ich doch schon mal ein paar Ansatzpunkte. Ich werde es auf jeden Fall im Januar probieren und berichten wie es weitergeht.

Liebe Gruesse

Annette H.