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  #1  
Alt 02.05.2006, 09:38
rotezorra rotezorra ist offline
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Registriert seit: 18.04.2006
Beiträge: 4
Standard mein papa hat krebs - familiendrama???

gute tag miteinander.
ich bin auf dieses forum gestossen weil ich so viele fragen hab bzw tipps möchte die ich sonst nicht weiss wie ich die bekomme.

mein vater hat krebs (man weiss aber nach 3 monaten immer noch nicht was für ein krebs) er hat einen grossen tumor an der schulter und man ist sich fast sicher dass es ein ableger ist. er hat sehr grosse schmerzen und kann manchmal nicht mal mehr aufstehen. dann kommt er wieder mal notfallmässig in den spital, es werden untersuchungen gemacht, er kommt wieder nach hause. dann hat er irgendwann wieder so grosse schmerzen dass man ihn wieder notfallmässige einliefern muss. ein hin und her dass sehr belastend ist, vorallem weil wir noch nicht wissen mit welchem schicksal wir uns auseinandersetzen müssen.

nun kommen aber in der familie noch andere probleme:

meine mutter ist schon seit ich mich erinnern kann depressiv. und leider hat sie so eine art an sich dass man sie immer mit samthandschuhen anfassen muss, sie aber sehr gut im austeilen ist.
sie wird langsam aber sicher zum problem, wie wir kinder finden.
sie erzählt allen wie sie ihren kranken mann pflegen muss, dabei macht sie ihm nicht mal regelässig das essen, wobei es mit den starken medikamenten sehr wichtig ist (die ärzte haben gesagt er muss jede mahlzeit regelmässig einehmen und dann die medikamente)
sie ruft ihn kaum an im spital und besucht ihn auch kaum. sie ist total mit sich selber beschäftigt und macht auch hinter dem rücken meines vaters abklärungen. sie redet ständig nur über sich und ihre situation, aber selten über ihren mann.
es ist einfach nicht schön wie sie mit der situation bzw mit ihrem mann umgeht finden wir, es tut uns sehr weh und ich merke wie es meinen vater belastet. er aber probiert immer zu schauen dass es ihr gut geht und sagt dass er das alles versteht (aber im innern wirkt er traurig)
für uns kinder die selber sehr belastet sind (ich selber hab rheuma und oft schmerzen, mein mann kann im moment aus gesundheitlichen gründen nicht arbeiten, meine schwester hat einen kranken mann mein bruder ne freundin die mitten in der untersuchung ist ob sie gebärmutterkrebs hat) also sind wir alle auch schon sehr vorbelastet und wissen manchmal selber nicht wie wir das ganze schaffen sollen.

was können wir tun?? wie können wir mit dem fertig werden ohne dass wir selber zu grunde gehen?? wie können wir unsere mutter motiverier bzw was soll sie machen damit sie sich selber nicht immer in den vordergrund stellt??' sie macht schon seit jaaaahren teraphie, was gibt es noch für möglichkeiten?? wir haben manchmal angst dass wenn es nicht besser wird dass wir mit ihr keinen umgang mehr finden, weil wir sie nicht verstehen können..und somit auch unserem vater keinen gefallen tun.
wir gehen ihn sehr oft besuchen und telefonieren auch oft mit ihm, womit sie auch mühe hat (kaum ist was mit papi rennen alle - dabei würden wir das für sie auch machen??

?????????????

bin total froh um tipps oder erzählungen von euch die uns evtl. weiterbringen können.

danke im vorraus

rotezorra
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  #2  
Alt 03.05.2006, 16:34
FridaB FridaB ist offline
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Registriert seit: 25.09.2005
Beiträge: 28
Standard AW: mein papa hat krebs - familiendrama???

Hallo,

ich würde sagen, holt euch so früh wie möglich Hilfe ins Haus. Frag bei der Krankenkasse nach, ob euch Pflegehilfe zusteht. Da deine Mutter selbst krank ist, sollte das kein Problem sein. Ich glaube es macht wenig Sinn sie unter Druck zu setzen mit dem was sie tun müßte. Organisiert lieber so viel wie möglich und nehmt ihr die Verantwortung ab. Die Mahlzeiten könntet ihr über "Essen auf Rädern" sicher stellen oder ihr Geschwister wechselt euch mit dem kochen ab. Macht einen Plan, wer von euch was an täglichen Aufgaben übernehmen kann und bezieht auch eure Mutter mit ein. So verteilt ihr alles gleichmässig und habt auch Zeit für euren Vater und für euch selbst. Es gibt Menschen, die nicht pflegen können, dass muß man akzeptieren. Um so leichter wird es für alle.

Ansonsten gibt es ehrenamtliche Vereine. Die Arbeiter Wohlfahrt zum Beispiel oder auch Hospiz-Vereine. Wenn du in den gelben Seiten nicht fündig wirst, kann die Telefonseelsorge Auskunft geben, ob und was für Möglichkeiten es bei euch in der Nähe gibt.

Lieben Gruß

FridaB
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  #3  
Alt 04.05.2006, 08:48
rotezorra rotezorra ist offline
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Registriert seit: 18.04.2006
Beiträge: 4
Standard AW: mein papa hat krebs - familiendrama???

hallo frida

das wird sehr wahrscheinlich das beste sein..
denn was halt einfach tatsache ist das wir alle arbeiten ausser meine mutter. wir gehen jeweils am feierabend vorbei und begleiten unseren vater auch zum arzt oder zur chemotheraphie, wobei wir dann auch frei nehmen müssen was für uns auch völlig ok ist. wir unterstützen sie auch beide in mit den ganzen abklärungen und papierkram.

uns tut es einfach sehr leid dass sie irgendwie nicht mal fähig ist meinen vater im spital zu besuchen oder anzurufen (macht sie äusserts selten)
und was uns einfach wütend macht ist dass sie überall rumerzählen geht dass sie jetzt ihren kranken mann pflegen muss, obwohl sie eigentlich gar nichts macht. aber sie muss sich vor leuten wieder mal in den mittelpunkt stellen.
das macht uns wütend und traurig.und dass sie jetzt auch noch eifersüchtig ist dass wir uns so um unseren vater kümmern, finden wir alle einfach nur krank..

aber wahrscheinlich ist es das beste das ganze, auch wenn wir es nicht verstehen können zu akzeptieren.

besten dank für die tipps

und einen schönen sonnigen tag

rotezorra
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  #4  
Alt 04.05.2006, 16:53
FridaB FridaB ist offline
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Registriert seit: 25.09.2005
Beiträge: 28
Standard AW: mein papa hat krebs - familiendrama???

Hallo Rotezorra,

ich kenne mich mit Depressionen nicht genug aus, aber ein wesentlicher Teil ist wohl Angst und eine lähmende Traurigkeit. Ich kann mir vorstellen, dass die Angst den Partner zu verlieren, die "gesunde" Menschen schon stark aus der Bahn wirft, für jemanden, der an Depressionen leidet, um so schlimmer sein muß. Vielleicht könntest du auch mal mit dem Therapeuten deiner Mutter sprechen, wie sie das ganze aufnimmt. Für ihr Verhalten wird es Gründe geben.

Ich kann mir vorstellen, wie belastend es für dich sein muß, aber ändern wirst du es wohl nicht können.

Mein Vater hat auch jedem erzählt wie aufopferungsvoll er sich um seine kranke Frau gekümmert hat. In wirklichkeit sah das auch ganz anders aus. Es hätte keinen Sinn mit ihm darüber zu streiten. Er hat sein möglichstes getan.

Lieben Gruß


FridaB
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