Ich habe mich heute hier angemeldet

[wendy4]

Hallo, ich habe mich heute hier angemeldet, da ich ein Forum brauche, bei dem ich mich mit Menschen austauschen kann, die verstehen und wissen, wie einem zumute ist.
Ich bin eine berufstätige, alleinerziehende Mutter und habe 4 Kinder. Mein ältester Sohn (25, selbst 2 Kinder) leidet unter dem Messi-Syndrom. Meine Tochter (23, 1 Kind) hat Borderline, mein Sohn 17 ADHS dann habe ich noch einen 6 jährigen o.B. Mein Hauptproblem ist meine Tochter. Sie hat ebenfalls eine Tochter (1,5 Jahre) bei der im Oktober Leukämie festgestellt wurde. Und zwar auf den allerletzten Drücker. Sie lag quasi schon seit Wochen im Sterben und kein Arzt hat das festgestellt.(Nicht mehr gegessen, nicht mehr gelaufen, furchtbar die Windpocken gehabt etc.) Da meine Tochter wie gesagt auch noch Borderline hat (ich hatte sie gerade soweit, daß sie mit Tochter in eine Klinik gegangen wäre, als die Leukämieerkrankung dazwischen kam) ist das alles eine unerträgliche Belastung für mich. Ich bin immer die Starke, taffe Mutter und Oma. Aber wenn ich dann im Auto von Mainz nach Frankenthal fahre, dann schreie, schreie, schreie ich. Ich kann überhaupt nicht mehr aufhören. Im Kindersitz hinter mir mein 6 jähriger, der mir am allermeisten leid tut. Er sitzt in Mainz stundenlang vor der äußeren Stationstür. Und es kam, wie es kommen muß. Vor ca. 5 Wochen hatte ich einen totalen Zusammenbruch. Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Hab mich im Bett festgekrallt und geschrieen, weil sich ständig das ganze Zimmer drehte, ich Schweißausbrüche bekam und mir fuchtbar übel wurde. Ich mache nun eine Therapie (weiß garnicht genau, was für eine das ist, ob Verhaltens- oder Gesprächstherapie) um mich auch von meiner Tochter nicht mehr so manipulieren zu lassen. Sie dramatiesiert manchmal die Dinge dermaßen, daß ich mich abends um 8 mit dem Kleinen ins Auto setze und nach Mainz fahre. Letztendlich war alles ok und sie wollte nur was von Mc Donalds. Ich kann einfach nicht mehr und hoffe, mich hier mit Menschen austauschen zu können, die mich verstehen. Ansonsten rede ich mit niemanden, möchte niemanden zu Last fallen.
Liebe Grüße
wendy4

[Petsi]

Liebe Wendy,
da kommen bei Dir ja sehr viele Dinge zusammen. Ich kann mir gut vorstellen das man da denkt es geht nicht mehr.

Du must einen Schritt nach dem anderen gehen, denn du kannst dich nicht um alles kümmern. Du musst auch für dich selber da sein, sonst machst du wieder schlapp und das nützt keinem.

Das Deine Enkelin an Leukämie erkrankt ist , ist natürlich sehr sehr schlimm und tut mir wahnsinning leid. Ich hoffe deiner Tochter ist hier, trotz Ihrer eigenen Probleme, eine sehr gute Hilfe.

Wünsche Dir alles alles Gute und das bald bessere Zeiten für Dich kommen.
Petsi

[eternity_76]

Liebe Wendy,

ich kann mich Petsi nur anschließen !! An erster Stelle stehst Du und Dein Leben, wenn Du Dich so auslaugst hilft es Dir und Deiner Familie leider nicht weiter. Bei Euch kommt ja mal wieder alles zusammen, umso mehr bewundere ich Dich, das Du trotz allem Leid und Ängsten immer noch hilfst !! Ich kenne Borderline und ADHS und weiß deshalb was Ihr durchmachen mußtet und noch müßt. Das die kleine Maus jetzt auch noch Krebs hat ist unausprechlich grausam. Einen helfenden Ratschlag habe ich leider nicht für Dich, außer das Du versuchen solltest Dich selbst nicht zu verlieren.

Ich wünsche Euch alles liebe und viel Kraft für die Zukunft !!

LG
Sanny

[Katharina]

Hi Du,
erstmal - einendicken Virtuellen Drücker!! Es ist klar, dass Du das irgendwann nicht mehr aushälst, bei dem Druck den Du hast. ABer denke daran:
Deine Tochter ist nun 23 Jahre alt. Du hast Sie auf den Weg gebracht und nun muss Sie ihn irgendwie allein gehen. Verantwortlich bist Du aber noch für Deinen 6 Jährigen Sohn. Er kann noch nicht alleine durchs Leben und braucht seine Ma. Es nützt ihm nichts, wenn Du zusammenbrichst.
Deine Enkeltochter braucht Dich auch und vielleicht ist das alles jetzt auch eine Chance für Deine Tochter mal Verantwortung zu übernehmen. Nimm sie ihr nicht komplett ab! Meine Ma war als ich 2 Jahre alt war auch grade in der Psychatrie. Dann habe ich mir ein Bein gebrochen und die Ärtze wollten mich nageln. Schubbs- ist meine Ma aus dem KKH "geflüchtet" und hat mich in letzter ekunde vom OP-Tisch gerissen: und musste nie wieder in die Psychatrie. Das war irgendwie ein Schock-Erlebnis das Heilsam war. Ich will nicht sagen, dass es bei einem Boderline Syndrom auc soeinfach funktioniert. Dennoch solltest Du Deiner Tochter die Verantwortung nicht abnehmen. Und wenn sie was von Mc Donalds will, dan soll sie sich selber auf den Weg machen. Du bist für Dich verantwortlich, für Deine Minderjährigen Kinder und wenn Du dann noch Kraft und Zeit hast für Deine arme Enkeltochter.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für diese schwere Aufgabe!

[rezzan]

Liebe Wendy,
es tut mir so leid, dass du so viel durchmachen musst. Wenn ich deine Geschichte lese, dann stellt sich mir nur eine einzige Frage: Wie hast du es überhaupt bis jetzt ausgehalten? Das grenzt an ein Wunder. Das Leid, das deine Kinder und Enkel durchmachen müssen berührt mich sehr. Aber auch das, was DU da durchmachst ist einfach unmenschlich. So viel kann ein einzelner Mensch gar nicht tragen!

Liebe Wendy, hast du denn niemanden, der dir helfen kann? Und der dir vielleicht auch mal deinen kleinen Sohn etwas abnimmt? Es muss so schlimm für ihn sein, dich so leiden zu sehen. Das kann er doch noch alles gar nicht verstehen. Er müsste meiner Meinung nach sofort aus dieser Situation "gerettet" werden. Vielleicht gibt es ja eine Tante, Großeltern, Freunde??

Ich wünsche dir alles gute und weiterhin viel Kraft,
Rezzan

[wendy4]

Ich möchte mich hier ganz herzlich bei Euch bedanken. Es hat mir sehr gutgetan Eure mitfühlenden Zeilen zu lesen. Meine Tochter ist durch die Erkrankung ihrer Tochter "erwachsen" geworden. (Allerdings nur was die Kleine betrifft) Sie opfert sich mit einer unendlichen Geduld auf. Ist, wenn Krankenhaus angesagt ist, Von morgens um 9 bis abends ca. 23 Uhr bei der Kleinen bevor sie ins Elternhaus geht. Hat sich (mehr oder weniger) vom Kindsvater (drogensüchtig) getrennt. Ich bin stolz auf sie. Ich bewundere sie. Ich bin unendlich traurig für sie. Aber bei allem anderen kommt doch der Bordi wieder durch. So kann sie, wenn sie jetzt zuhause sind, nicht alleine sein usw. Ich habe auch nach der Diagnose komplett 6 Wochen mit meinem Sohn mit in Mainz im Elternhaus gewohnt, da sie sich fürchtete alleine in dem großen Haus.
Mit meinem kleinen war ich schon bei der Beratungsstelle (hatte eingekotet). Und ich versuche wirklich ihm Zeit, Raum und Liebe zu geben. Ich schaffe das bloß nicht immer, weil ich keine Kraft mehr habe. Aber wie ihr auch gesagt habt: in kleinen Schritten. So will ich das wieder hinbekommen. Vielen Dank an Euch.

[manumetro]

Liebe Wendi!
Zuerst einmal möchte ich dich ganz lieb Drücken
Ich weiß leider nicht was es für Krankheiten sind die deine Kinder haben aber das ist auch nicht so wichtig.
Ich bin auch Mutter und kann nachempfinden wie es dir geht.
Ich weiß das es sehr Schwer ist als Mutter nein zu sagen.Aber du musst es lernen. Weil sonnst gehst du kaputt und damit ist keinem geholfen.
Und du hast noch einen Kleinen Sohn der dich Brauch.
Und was ihr beide Dringend braucht ist eine Mutter Kind Kur. Wo du wieder zur ruhe kommst und neue Kraft tanken kannst.
Du musst lernen dich und deinen kleinen Sohn in den Vordergrund zu Stellen.
Deinem Enkelkind wird im Krankenhaus geholfen und dort auch Versorgt.Geh es regelmäßig besuchen .Aber deine großen Kinder müssen auf eigenen beinen stehen.Und wenn das nicht möglich ist dann hol dir hilfe.Es gibt in jeder Stadt von der diagonie.Oder Caritas Beratungsstellen gehe dort mal hin.Und las dich beraten.Das du hierher gekommen bist ist eine gute entscheidung.Ich gebe dir gerne meine Mail Addi so kannst du wen du magst mir auch persönlich Schreiben. manumetro@freenet.de