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  #1  
Alt 25.05.2006, 22:28
sonsl sonsl ist offline
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Registriert seit: 25.05.2006
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 3
Beitrag Mein Dad wird sterben...

Hallo Leute,

bei meinem Vater wurde im September letzten Jahres ein kleinzelliges Bronchialcarzinom diagnostiziert. Es folgte Chemo und Bestrahlung. Kurze Zeit sah alles ganz gut aus, aber seit März geht es wirklich nur noch abwärts. Zuerst wurde festgestellt, dass der Lungentumor zwar sehr zurückgegangen ist, dass aber Metastasen in den Nebennieren und den Lymphknoten im Bauchraum vorhanden sind. Dann wurden Metastasen im Gehirn diagnostiziert und Bestrahlt. Kurz vor Ende der Bestrahlung bekam mein Vater einen "Hexenschuß". Es stellte sich heraus, dass es Knochenmetastasen waren. Wieder Bestrahlungen. Jetzt kann er praktisch nicht mehr laufen, hat ständig Schmerzen.

Kurz darauf konnte mein Vater nichts mehr essen, mußte sich nur übergeben und bekam Fieber. Er wurde sofort ins Krankenhaus eingewiesen und es stellte sich heraus, dass er kurz vor einem Darmverschluss war und eine Lungenentzündung hatte.
Das haben die Ärzte Gott sei Dank wieder hinbekommen.

An dem Tag, als er entlassen werden sollte, war er plötzlich ganz gelb im Gesicht. Es wurde festgestellt, dass er Gelbsucht hat. Wie sich herausstellte, war eine Metastase über den Gallenausgang gewachsen. Ein Stent wurde eingesetzt, so dass die Galle wieder abfließen kann. Bei der Magenspiegelung wurde aber auch Krebs im Magen und an der Bauchspeicheldrüse festgestellt. Daher die andauernde Appetitlosigkeit. Ebenfalls Metastasen des Kleinzelligen BCs. Die Ärzte machen jetzt noch mal eine Chemo, haben einen operativen Eingang in die Schulter gelegt, weil seine Adern alle zu sind nach den vielen Infusionen.

Mein Vater hat jetzt seit fast 6 Wochen praktisch nichts mehr gegessen. Seit vorgestern wird er künstlich ernährt. Er hat schon über 36 kg abgenommen, zum Glück war er immer ein "Schwergewicht". Und trotzdem will er seine Situation (zum Glück) nicht begreifen: Erst gestern hat er gesagt, er stehe "erst am Anfang der Krankheit".

Echt, lansam wird das alles zu viel. Es ist so so grausam, mit ansehen zu müssen wie mein Vater vor meinen Augen zerfällt. Er ist immer müde, obwohl er keine Schlafmittel bekommt. Durch die Schmerzmittel hat er einen sehr niederen Blutruck (meist unter 80 : 60). Ich weiß ja, worauf alles hinausläuft, aber es ist trotzdem kaum auszuhalten. Wie lange kann es so noch weitergehen?
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  #2  
Alt 27.05.2006, 01:28
Belli Belli ist offline
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Registriert seit: 27.09.2005
Beiträge: 10
Standard AW: Mein Dad wird sterben...

Hallo Sonsl,

Erstmal muss ich dir sagen wie Leid es mir tut das dein Dad diese schreckliche
Diagnose bekommen hat. Ich habe das alles auch vor ca. einem Jahr mit meinem Papi erlebt. Da sind Tage da könnte man verückt werden vor innerlichen Schmerz. Es ist so traurig.
Leider kann dir niemand sagen wie lange das so gehen wird. Aber es kann auch sehr schnell gehen. Und darum möchte ich dir unbedingt ans Herz legen,
verbring so viel Zeit wie möglich an seiner Seite, begleite ihn, rede mit ihm und steh ihm bei. Diese Zeit die jetzt noch bleibt kannst du "Niemehr" zurück holen. Später wirst du froh sein darüber das du ihm alles gegeben hast. Ich weiss es ist sehr sehr hart.
Als mein Papi von uns gegangen ist, 14 Monate nach der Diagnose,hat niemand wirklich damit gerechnet, nicht mal die Ärzte.Aber dann kam auch eins zum anderen, die schlechten Diagnosen hörten nicht mehr auf. Man konnte es kaum ertragen.
Mein Wunsch war das mein Papi nicht so lange leiden muss, ich habe jeden Abend dafür gebetet. Aber nun habe ich ihn schon 8 Monate nicht mehr.
Gerne hätte ich ihm noch einiges gesagt.
Dir wünsche ich das es deinem Dad bald wieder etwas besser geht, und das er nicht so leiden muss.
Viel Kraft für die nächste Zeit und Stärke ihn zu begleiten und beizustehn
bei allem was kommt.
Herzlichst,
Angelika.
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