Was erzählen die Ärzte da ?????

[karina70]

Hallo zusammen,

ich lese schon eine Weile hier Eure Beiträge und bin so froh, dass es das Forum gibt, denn abgesehen davon, dass ich mich durch Euch nicht mehr so alleine in dieser schweren Zeit fühle, hilft es mir natürlich, mich mit dieser verdammten Krankheit auseinander zu setzen und immer wieder Hoffnung zu finden…

Bei meinem Dad wurde vor 2 Wochen BSDK festgestellt (5 Wochen vorher war er schon einmal im KH und wurde trotz Ultraschall ua. Untersuchungen mit dem Befund „Leichte Bauspeicheldrüsenentzündung“ und einer Hand rezeptfreier Enzymtabletten entlassen), oder anders gesagt es wurde "etwas" an der BSD festgestellt. Er wurde sofort in ein in ein anderes KH verlegt, weil nur dort eine eventuelle OP bei BSDK möglich gewesen wäre.

Klar habe ich erstmal nächtelang im Netz alles über BSDK gelesen, denn ich dachte, wenn ich mich damit auseinander setze, würde dem allen ein wenig den Schrecken des Unbekannten nehmen …. Und irgendwie habe ich ja immer noch die Hoffnung gehabt, dass dieses „Etwas“ an der BSD kein Krebs sei oder wenigstens operabel. Weder die Ultraschalluntersuchungen noch das CT hatten bis zu diesem Zeitpunkt angeblich einen Tumor gezeigt.

In der neuen Klink fing alles wieder von Vorne an … nur diesmal sah man beim Ultraschall dann gleich den Tumor. Meinen Eltern erzählten die Ärzte heute bei der Entlassung, dass eine OP nicht notwendig sei, der Krebs hätte nicht gestreut und durch die Chemo würde er geheilt werden.

Klar, dass ich heute am Telefon, als meine Mutter mir das so erzählte, so glücklich war und ich dachte „Super, dann kriegen wir das alles wieder hin!“ Die Zweifel, dass eine „Heilung“ ohne OP machbar sei, schob ich einfach beiseite. Ich wollte einfach glauben, dass es geht … es tat so gut Hoffnung zu haben nach all der Angst.

Grade habe ich den KH-Bericht gelesen und fühle mich jetzt so wütend? Hilflos? Enttäuscht? Unsagbar traurig?… ich weiss es nicht, es ist von allem etwas. Der Tumor ist wohl ca. 3 x 3 cm gross und sitzt am „Kopf“. Wegen der Gelbsucht wurde ihm ein Stent gesetzt. Da ich nicht verstanden habe was „Hepatisch metastasiertes Pankreaskarzinom“ und „Palliative Chemotherapie“ heißen, habe ich im Netz gesucht und fand, dass dies die Diagnose für Metastasenbefall der Leber und dass palliative Chemo nur zur Schmerzlinderung gut ist …

Wie können die Ärzte sagen, dass keine Metastasen da sind und das die Chemo ihn wieder gesund macht? Das verstehe ich nicht … Meinen Eltern habe ich nichts davon gesagt, denn dass kann und will ich ihnen nicht antun, sie hoffen so sehr und vielleicht habe ich den Befund ja auch nur falsch übersetzt, ich bin ja leider kein Arzt … Meinem Vater geht es sehr gut, er hatte bis jetzt überhaupt keine Schmerzen, immer super Hunger und „Gelb“ ist er auch nicht mehr.

Könnt Ihr mir vielleicht helfen einen Kopf an allem zu kriegen, denn im Augenblick weiss ich überhaupt nicht mehr, was ich glauben oder denken soll, weil alles so widersprüchlich ist …

Morgen haben wir das erste Gespräch beim Onkologen, aber nach all dem fällt es mir so unendlich schwer den Ärzten zu glauben …

Liebe Grüße
Karina

[dolores2505]

hallo Karin,
will dir noch kurz antworten hier: Geh doch zu einem Arzt deines vertrauens und lass dir den Bericht "übersetzen". palliativ ist auf jeden fall, eine schmerzfreie Lebensqualität der restlichen lebenzeit zu erhalten . das heißt aber nicht dass es übermorgen "vorbei" ist. Meine Mutter bekommt seit knapp zwei Jahren nun eine palliative Behandlung und lebt gut damit. Gelb ist dein Vater wegen der Stents nicht mehr, sie sichern den Gallenabfluß.
Lass dir auf jeden fall alles genau von einem Arzt erklären und gib nicht nach, frage immer weiter, bis du alles genau verstanden hast was du wissen willst. evtl. haben deine eltern in der aufregung auch nicht alles richtig verstandn oder wiedergegeben, das war bei meinen auch so.

bis dann Grüße von dolores

[Neo Plasms]

Liebe Karina,

ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie Dir derzeit die Gedanken durch den Kopf sausen werden und wie schwer es für Dich ist Dich zu konzentrieren.
Den meisten von uns hier geht es so oder so ähnlich kurz nach der Diagnose.

Wenn es in dem Befund von einem „Hepatisch metastasiertes Pankreaskarzinom“ die Rede ist, dann heißt dies leider, daß es sich um einen bösartigen Bauchspeicheldrüsentumor handelt, der bereits Tochtergeschwülste abgesetzt hat und der zur Störungen in der Leber führt.

Die Störung wurde schon deutlich sichtbar durch die Gelbfärbung, bei der es sich um eine Gelbsucht (Ikterus) gehandelt haben wird, die durch eine Stauung der Gallenflüssigkeit auftritt bzw. auftrat. Eine Störung des Bilirubinstoffwechsel ist für die Gelbfärbung verantwortlich. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.

Alles Gute !
Mike

[Physio]

Liebe Karina,

zuerst tut es mir sehr leid,dass es mal wieder jemanden getroffen hat.
Die Sache mit den Metastasen kommt mir doch sehr bekannt vor. Bei meinem Vater hieß es auch zuerst Lebermetastasen,dann Zysten und im Entlassungsbericht stand dann doch wieder Metastasen,aber mit dem Hinweis
das die genauere Einstufung des Tumors noch fehlt.Bei ihm wurde jedenfalls eine Linksresektion ( Pankreaskopf,Milz) enfernt.
Ich denke,ihr solltet auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen.
In welcher Gegend wohnt ihr denn?

Ich wünsch euch alles Glück dieser Welt!!!

Simone

[karina70]

Hallo,

ich dank Euch für Eure Antworten.

Nun, das Gespräch beim Onkologen (im KKH Dormagen / Hackenbroich) hat die traurige Gewissheit gebracht … der Tumor ist inoperabelda die Leber bereits voller Metastasen ist und man kann davon ausgehen, dass auch die Lymphen schon betroffen sind. Niemand würde in diesem Stadium eine OP durchführen… es geht einfach nicht.
Der Arzt war wirklich sehr nett, hat uns alles genau erklärt. Mein Vater fühlte sich bei ihm gut angenommen. Ich denke ihm ist das ganze Ausmaß nicht wirklich bewusst und das ist gut so … solange er glaubt „geheilt“ werden zu können, hat er sich noch nicht aufgegeben und seine Hoffnung ist das letzte, was man ihm nehmen sollte. Er denkt, da meine Mutter vor 15 Jahren den Krebs besiegt hat, wird er es auch schaffen und wir tun alles, ihm in diesem Glauben zu bestärken.
Am Dienstag wird mit der Chemo begonnen und dann werden wir weitersehen.
Wir haben bewusst nicht nachgefragt, wie seine Lebenserwartung ist, denn was bringt es mit dieser Belastung zu leben und außerdem wäre es nur eine Prognose …
Ich bete, dass er noch eine ganze Weile bei uns bleibt und solange wir ihn noch haben, werden wir die Zeit mit ihm genießen und das Beste drauß machen.

Liebe Grüße
Karina

[Manuela08]

Hallo liebe Karina !
Du wirst hier bei uns im Forum alles erdenklich wissenhafte schnell finden und wenn du etwas wissen möchtest wird dir sehr schnell geholfen . Kurz du bist hier sehr gut aufgehoben,schade das ich dich auf diesen Wege hier im Forum begrüßen möchte ,es ist immer wieder neu erschreckent wie dimens es zunimmt immer und immer wieder erkranken Leute aufs neue.
Neoplas seiner Meinung kann ich mich wirklich nur anschließen er hat alles wichtige gesagt.Die Stenteinlage bei deinen Pa ist schon mal sehr wichtig damit die Gallenflüßigkeit gut abfließen kann. immer daran denken sehr wichtig wenn Blutwerte gemacht werden das dieser Wert das Bilirubin mit gemessen wird .Sollten Fieber oder Schmerzen auftreten gleich einen Arzt konsultieren es kann ein Zeichen sein das der Stent verstpft ist und dann muß er durchgänging gemacht werden über eine ERCP.Sonst kommt es zu einer Vergiftung.Ich möchte dir ja nicht zu nah treten aber wenn ich fragen darf was ist das für eine Art Tumor Ardeno oder Neuroendokriner ?
Auf jeden Fall möchte ich ein großes Kraftpacket schicken und Energie für die kommende Zeit.