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  #1  
Alt 17.12.2009, 13:45
derIgel derIgel ist offline
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Standard Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo, liebe RZT-Gemeinde,

Professor Duerr gab im Forum einen Link auf eine Seite der LMU-Klinik zum Thema Riesenzelltumor an.
Dort ist zu lesen:

"Der Riesenzelltumor ist einer der wenigen gutartigen Knochentumore mit nachgewiesener Potenz zur
Metastasierung, insbesondere in die Lunge. Eine Computertomographie der Lunge ist deshalb bei
Diagnosestellung, wie auch in der Nachsorge, verpflichtend."

Das beunruhigte mich, denn diese CT der Lunge wurde bei mir nicht gemacht. Nicht bei
Diagnosestellung des Riesenzelltumors, nicht in der Nachsorge. Deshalb sprach ich diesen Hinweis
bei meinem ambulant behandelnden Orthopaeden/Chirurgen an.

Mir wurde gesagt, das die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung in die Lunge sehr gering ist
und deshalb diese CT nicht erfolgte.

Ich wollte aber hierzu Sicherheit haben, wollte nicht jemand sein, bei dem diese geringe
Wahrscheinlichkeit zum tragen kommt.

Ohne zu zoegern bekam ich eine Ueberweisung zu einem Radiologen wegen Duennschicht-CT Thorax
bei Riesenzelltumor. Anfang November erfolgte diese CT-Untersuchung.

Anschliessend zeigte mir der Radiologe auf den Bildern einen kleinen Knoten. Dieser waere aber
unter 5mm und somit noch bedeutungslos. Es muesste beobachtet werden, ob er in Zukunft noch
waechst. Also naechstes CT der Lunge in einem halben Jahr.

Im schriftlichen Befund nennt er es "ovaler weichteildichter Knoten im Lungenunterlappen
unmittelbar angrenzend an den grossen Lappenspalt".

Hat jemand mit RZT diese CT der Lunge machen lassen oder Erfahrungen mit Ergebnissen?
Bei Internetrecherchen fand ich nirgendwo Hinweise zu diesem Thema (Prognosen,
Behandlungsmoeglichkeiten usw.).

Viele Gruesse
derIgel
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  #2  
Alt 17.12.2009, 18:09
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo,

mein Arzt hat mir vor einigen Jahren die Kontrolle der Lunge empfohlen.

Bei mir waren diese Untersuchungen immer o. B. Zum Glück.

Als mir im März 1987 der Riesenzelltumor, der bereits eine staatliche Größe erlangt hatte, entfernt wurde, hat man mich gleich auf diese, wenn auch sehr seltene Gefahr, hingewiesen.

Angeblich sollen diese Art der Lungentumore langsam wachsend, jedoch gut zu operieren sein. So sagte mir ein Lungenspezialist jedenfalls.


Gruß
Kerstin
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  #3  
Alt 17.12.2009, 18:36
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo!

Im Jahre 2001 wurde bei mir der aggressive Riesenzelltumor diagnostiziert.

Kurz vor der 2. OP wurde bei mir auch ein Lungen-CT gemacht mit der Begründung, das sei üblich so.
Zu diesem Zeitpunkt ging es mir so schlecht, dass ich nicht näher nachfragen mochte.

Bei einer Nachuntersuchung wurde mir dann beim Abschied zwischen Tür und Angel mitgeteilt, dass bei mir der Verdacht auf Lungenmetastasen bestand, weil einige Knoten in der Lunge entdeckt wurden.
Aber Näheres könne man erst in einem halben Jahr sagen, wenn man gesehen hat, ob sich die Knoten in dieser Zeit veränderten.
Ich war nur noch sprachlos und total verunsichert. Ich war Mutter von 3 relativ kleinen Kindern und wusste nicht, wie ich diese 6 Monate überstehen sollte.
So holte ich mir dann bei einem Lungenspezialisten noch eine 2. Meinung ein, was mein damaliger Chirurg nicht gerade goutierte.
Aber das war mir egal.

Die Knoten stellten sich dann als Vernarbungen einer vor Jahren nicht erkannten und verschleppten Tb heraus.
Inzwischen habe ich sogar ein paar Knoten mehr auf der Lunge.

Ja, es ist wichtig, dass bei einem Riesenzelltumor regelmässig Lungen-CT's gemacht werden, auch wenn Metastasen selten sind.
Der Riesenzelltumor ist auch selten und trotzdem sind wir davon betroffen.

Alles Gute und liebe Grüsse
Levira
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  #4  
Alt 17.12.2009, 18:36
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Mina08 Mina08 ist offline
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Frage AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo Igel,

ich hatte Ewing Sarkom, ich hatte alle paar Wochen ständig CT-Thorax (Lungenröntgen), da der süsse EWINGgerne in der Lunge metastasiert.
Nach den 14. Chemos hatte ich jede Woche kontrolle, danach alle 3 Wochen immer mit einen CT-Thorax bei der Kontrolle, inszwischen ist es alle 6 Wochen auch immer Ct, alle 3 Monate Szintigraphie mit Kontrastmittel.

Aber ich kenne das nicht anders, bei jede Untersuchung machen die mir einen CT, ich hoffe es nicht, aber immer vorsichtmassnahme.

Liebe Grüsse
mina
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  #5  
Alt 18.12.2009, 15:32
derIgel derIgel ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Vielen Dank fuer die Antworten!

Es ist fuer mich interessant, dass in allen drei Antworten auf eine Kontrolle der Lunge wert
gelegt wurde - bei mir dagegen nicht.

Zu der von mir zitierten Aussage der LMU-Klinik, dass die CT in diesem Fall VERPFLICHTEND ist,
fand ich im Netz auch die Aussage der Radiologie einer anderen Klinik:

"Negative Auswirkungen der Strahlenbelastung sind bei jeder Roentgenuntersuchung ein
unkalkulierbares Risiko. Deswegen wird die Untersuchung bei entsprechender
Indikation nur dann durchgefuehrt, wenn der zu erwartende Nutzen gegenueber dem
resultierenden Risikos infolge Unterlassens der Untersuchung ueberwiegt."

Das musste ich gegeneinander abwaegen und hatte mich fuer das VERPFLICHTEND entschieden
und mich um ein CT bemueht. An manchen Stellen muss man wohl als Patient selbst aktiv werden.

Dass dieser Knoten auch aus einer frueheren Entzuendung in der Lunge stammen koennte, hatte der
Radiologe uebrigens auch angedeutet. Doch von einer solchen weiss ich nichts.

Also warte ich jetzt das naechste CT in 6 Monaten ab. In der Hoffnung, dass dort nicht etwas
waechst, was dort nicht hingehoert.

Viele Gruesse
derIgel
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  #6  
Alt 22.12.2009, 15:11
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Levira Levira ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo zusammen!

Heute habe ich einen interessanten Artikel in der Zeitung zum Thema CT gefunden.
Es geht mir hier nur um eine Info, ich will niemandem Angst machen.
Aber zumindest erklärt es die Zurückhaltung mancher Ärzte, diesen Untersuch zu verordnen.

Ich zitiere:

"CT: Belastung durch Strahlen ist extrem

Die Krebsgefahr durch die Computertomografie (CT) wird noch immer weit unterschätzt. Bei der gleichen Untersuchung kann die Strahlenbelastung, einer US-Studie zufolge, je nach Gerät und Klinik um das 13-Fache variieren.
Empfindlich auf die Strahlung reagieren neben jungen Menschen vor allem Frauen.
Die Forscher betonen, die Indikation für CT-Untersuchungen müsse strenger gestellt werden, und es gelte, den unbestrittenen Nutzen gegen die leider nicht wegzudiskutierenden Risiken abzuwägen."
(Quelle: "Archives of Internal Medicine", Vol. 169.)

Liebe Grüsse
Levira
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  #7  
Alt 28.12.2009, 15:13
el'müt el'müt ist offline
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Idee AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Zum Thema Thorax-CT bei Riesenzelltumor gibt es derzeit schnell wachsende Meinungen.

a) Das Absiedelungsverhalten dieses aggressiven, allerdings eigentlich nicht bösartigen Tumors ist noch nicht ganz verstanden (eine große Ausnahme zu allen anderen Tumoren). Keiner weiß, wie er das macht und warum, aber dass es anders ist als bei einem Krebs
b) Die Empfehlungen der Kontrolle der Lunge ist ein wenig vom Ort des Tumors und der vorherigen OP-Art abhängig. Eine Kontrolle bei einem Wiederauftreten oder unvollständiger Entfernung (sichtbarer Rest) ohne Nutzung einer unterstützenden Therapiesubstanz (Knochenzement mit Hitze und Radikalen) ist auch derzeit in Europa als dringend notwendig zu sehen.
Das Wort Verpflichtung ist mir persönlich zu scharf, da ich nicht jemanden zwingen kann/ soll. Man sollte schon überzeugt sein.
c) ob eine Aufnahme der Lunge als Röntgen, CT, Dünnschicht-CT ggf. noch mit Kontrastmittel sein muss, ist nie festgelegt worden, sondern eine individuelle Nutzen Risiko Abwägung mit dem patienten zusammen. Das Risiko der Strahlen ist beim Dünnschicht am höchsten, dafür die Detektionswahrscheinlichkeit aber auch am Besten. Persönlich empfehle ich das nur, wenn man schon fast sicher daran glaubt, Absiedelungen zu finden, weil die Vorgeschichte des patienten (OP-Verfahren, Wiederauftreten, Ort und Aussehen) die Sache wahrscheinlich machen und man dann auch entsprechend handeln würde.
d) eine Erstoperation eines Riesenzellers, der komplett kurettiert und "plombiert" = versiegelt mit Knochenzement wurde hat ein geringes Risiko und eine Vorher/ Nachher - Kontrolle nach 3 Monaten ist wahrscheinlich ausreichend. Wenn jemand Absiedelungen hat, dann fast nie in der Erstoperation, erst beim Wiederauftreten des Tumors an gleicher Stelle und erneuter OP.
e) es gibt gar nicht so viele Leute in Deutschland, die so einen Tumor jemals hatten, so dass man bei denen irgendwelche Voraussagen machen kann. eines der größten und am längsten verfolgten Kollektive wurde an der Uni-Münster ausgewertet. Wenn Dein Tumororthopäde die Studie kennt, oder Dein Onkologe, kann er Dich sicherlich individuell sehr genau beraten.
Wenn Du Sie als PDF brauchst, schreib mir eine Mail, dann schick Ich es Dir

J Cancer Res Clin Oncol. 2008 Sep;134(9):969-78. Epub 2008 Mar 6.
Giant cell tumor of bone: treatment and outcome of 214 cases.
Balke M, Schremper L, Gebert C, Ahrens H, Streitbuerger A, Koehler G, Hardes J, Gosheger G.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18322700

Grüße,

El'Müt
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  #8  
Alt 01.01.2010, 19:13
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Mina08 Mina08 ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo Levira,

vielen dank für die Info.
Ich würde gerne wissen in welcher Zeitung dieser Artikle stand?

Die Aussage kann stimmen, aber was würden wir tun, wenn diese Geräte nicht gäbe, obwohl die auch nicht ungefährlich sind???
Ich muss alle 6 Wochen CT-Thorax, Röntgen der Mutars Endoprothese ganzes Bein manchen lassen....

Ich weiss nicht, ob ich mir gedanken machen muss, ich werde mich über deine Antwort sehr freuen...

Mina
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  #9  
Alt 02.01.2010, 18:51
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Levira Levira ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Hallo Mina

Dieser Artikel stand in unserer Tageszeitung. (Schweiz)
Er war leider nicht ausführlicher. Aber vielleicht nützen Dir die Quellangaben etwas, welche ich in Klammern angegeben habe.

In der ersten Zeit musste ich auch alle 6 Wochen ins röntgen, CT, MRT.
Mit der Zeit werden die Abstände vergrössert, wenn immer alles in Ordnung ist.
Da ich extrem allergisch auf alle Röntgen-Kontrastmittel reagiere, werden bei mir diese Untersuchungen ohne gemacht.
Mein Professor meinte damals schon, das reiche vollkommen und in den meisten Fällen würde dies auch genügen. Die Belastung des Körpers sei dadurch auch viel geringer.
Mir hat das schon etwas zu denken gegeben, dass routinemässig einfach Kontrastmittel gegeben werden, obwohl es meistens gar nicht nötig wäre.

Ich denke mir, es ist sicher gut, wenn Du Dir Gedanken machst.
Aber nicht in dem Sinne, dass Du vergehst vor Sorgen.
Behalte einfach die Info im Hinterkopf und suche Dir so viel Wissenswertes im Internet zusammen wie Du möchtest.

Nun wünsche ich Dir und allen andern natürlich auch ein gutes neues Jahr und für's 2010 nur das Beste!

Liebe Grüsse
Levira
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  #10  
Alt 03.02.2010, 10:07
derIgel derIgel ist offline
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Standard AW: Duennschicht-CT Thorax bei Riesenzelltumor

Vielen Dank, el'muet, fuer die ausfuehrliche und kompetente Information!

Duennschicht-CT der Lunge haette somit wohl unterbleiben koennen.
Denn der Tumor lag im Schienbein, wurde vollstaendig entfernt und
die Defektzone mit Fremdspongiosa aufgefuellt. Die entfernte
Knochenmasse mit Tumor wurde am Institut fuer Klinische
Mikrobiologie untersucht. Dort wurde festgestellt, dass der Tumor
restlos entfernt wurde. Von den behandelnden Medizinern war
eine Kontrolle der Lunge nicht vorgesehen. Das CT wurde auf meinen
Wunsch hin durchgefuehrt, nachdem ich von moeglichen Absiedelungen
in der Lunge gelesen hatte.

Nun warte ich auf die erste Nachkontrolle (MRT und evtl. Skelett-Szintigramm),
die im Mai, zwei Jahre nach der OP, geplant ist.

Eine vorgesehenen Nachkontrolle der Lunge wegen dieses kleinen Knotens
werde ich wohl vorerst bleiben lassen.

Am PDF-File zu diesem genannten Kollektiv habe ich Interesse.
Ich habe Dir meine E-Mailadresse als PN zugeschickt.

Gruss
derIgel
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