Brustaufbau nach Krebsoperation

Vor 14 Jahren ist mir nach Erkennung eines Milchgangskarzinoms die rechte Brust entfernt worden. Mit Hilfe eines Becker-Expanders wurde diese mir wieder aufgebaut. Vor einigen Tagen nun wurde mir von Ärzten des UKE Hamburg nahegelegt, die Einlage nach dieser langen Zeit wieder entfernen zu lassen, da sie langsam spröde und die Haut zu dünn wird.

Mir ist bekannt, daß man heute beim Wiederaufbau der Brust andere Methoden anwendet. So schlug man mir auch vor, diesen aus hauteigenem Gewebe - sprich Bauch oder Rücken - durchführen zu lassen. Andernfalls würde man es erneut mit einem Expander, der aber unter den Brustmuskel gelegt und nach einer gewissen Zeit wieder entfernt und durch ein Silikonkissen ersetzt wird, versuchen.

Ich befinde mich bereits in der zweiten Lebenshälfte und würde mich freuen, Hilfestellung von Mitbetroffenen, die bereits Erfahrung auf diesem Gebiet haben, zu erhalten. Danke im voraus Sabrina

hallo sabrina !
ich bin 39 jahre und hatte einen brustaufbau in diesem jahr ( latissimus )
ich bin von dem ergebnis sehr beeindruckt hätte nie gedacht das es so gut aus sehen kann
schmerzen hatte ich kaum
ich wünsche dir alles gute gruß snoopy

Hallo Snoopy,
ich bin ganz überrascht, heute, am 1. Weihnachtstag, so schnell eine Antwort erhalten zu haben. Danke Dir ganz herzlich dafür.
Das Resultat Deiner OP klingt ja sehr vielversprechend. Ich freue mich mit Dir. Ist es möglich zu erfahren, nach welchem Prinzip Deine Brust wieder aufgebaut - und in welchem Krankenhaus die OP durchgeführt wurde?
Der erneute Eingriff belastet mich sehr, zumal ich nicht weiß, für welche Möglichkeit ich mich entscheiden soll.

Möge Dir noch ein sehr langes und glückliches Leben beschieden sein. Du wirst es schon meistern. Meine Tochter ist übrigens auch in Deinem Alter.
Gruß Sabrinaname@domain.dename@domain.de

hallo sabrina,

ich hatte im juli diesen jahres auch einen lat-silicon aufbau. leider ist es mir nicht so supergut ergangen wie snoopy - es war reichlich belastend und schmerzhaft. es tut auch jetzt noch weh - mal im rücken, mal auch in der brust - das kann natürlich auch daran liegen, dass ich noch mitten in der taxol-chemo stecke. vom ergebnis her lässt sich nicht meckern, die eine sieht aus wie die andere.
bin übrigens 44 jahre alt...

gruß, sibylle

Hallo Sabrina,

auch ich habe vor einem Jahr einen Brustaufbau erhalten, und zwar mit Bauchfett. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Operiert wurde ich in Frankfurt/M., Markus-Krankenhaus.

Gruß
Ina

Hallo Sibylle,
danke für Deinen Beitrag. Ist bei Deinem Brustaufbau auch erst ein Expander und dann später ein Siliconkissen eingelegt worden, wie es heute üblich ist? Bei mir blieb der Expander 14 Jahre in der Brust und wurde in mehreren Behandlungen über ein Ventil mit Kochsalzlösung aufgefüllt, bis er sich der anderen Brust anglich.
Dieses bereitete mir anfangs auch Schmerzen, doch die Freude über eine neu entstandene Brust überwog.
Deine Schmerzen werden sicher im Laufe der nächsten Monate verschwinden, habe noch ein wenig Geduld. Gruß Sabrina


Hallo Ina,
ich freue mich, auch einen Beitrag über die andere Art des Brustaufbaus erhalten zu haben. Diese wurde mir auch vorgeschlagen, doch ich habe dafür leider zu wenig Bauch. Außerdem habe ich Angst vor weiteren Narben, denn ich denke, daß man mir dann auch einen Hautlappen verpflanzen wird, oder irre ich mich?
Wie verläuft eine solche Operation? Hast Du längere Zeit im Krankenhaus liegen müssen? Diese Methode wäre die natürlichste, und es muß kein Austausch erfolgen, wie man mir bestätigte.
Ende März will man mich noch einmal gründlich untersuchen, und dann muß ich mich entschieden haben, wie der Aufbau erfolgen soll. Ein Facharzt für plastische Chirurgie wird den Eingriff vornehmen.
Mir geht es gut, ich habe keinerlei Schmerzen, nur die Bauchlage beim Schlafen ist unangenehm. Fühle mich mit dieser wiederaufgebauten Brust sehr sicher und trage auch gerne einmal einen enganliegenden Pulli. Daß das Implantat nun wieder entfernt werden muß, stimmt mich sehr traurig und bereitet mir schlaflose Nächte.
Ich habe 2 Ärzte konsultiert, und beide sagten mir das selbe, nämlich, daß die Einlage spätestens nach 14 Jahren ausgetauscht werden muß.
Vielleicht erfahre ich noch mehr Einzelheiten über den Verlauf Deines Brustaufbaus. Ich würde mich sehr freuen. Herzliche Grüße Sabrina

hallo Sabrina,

wenn du informationen suchst, wirst du auf der seite www.brustwiederherstellung.de fündig. die verfasserin ist wohl selbst mehrfach operiert worden wie sie schreibt.

alles gute für dich.

hallo sabina!
hatte bis jetzt noch keine zeit dir zu antworten
ich bin von wuppertal und in der LFK operiert worden
den link den dir gast vorgeschlagen hat ist sehr gut
da ist alles genau beschrieben
ich wünsche dir alles gute
bis dann mal gruß snoopy

Hallo liebe Sabrina,

ich befinde mich auch bereits in der Lebensmitte (wahrscheinlich schon darüber hinaus, werde Anfang Jan. 56 Jahre alt) Ich habe ein Rezidiv und am 6. Januar soll die Brust entfernt werden. Ich lasse mich in Düsseldorf-Gerresheim operieren. Diese Klinik wurde mir von mehreren Stellen empfohlen. Voraussichtlich wird dann im Mai dort der Brustaufbau aus dem Bauchfett vorgenommen. Der Chirurg sagte mir, dass diese Operation 8 Stunden dauert. Das Ganze macht mir fürchterliche Angst. Dennoch fühle ich mich längst nicht wie 56 und kann mir nicht vorstellen ohne Brust zurecht zu kommen. Deshalb habe ich mich trotz der Angst für den Wiederaufbau entschieden.

Ich hoffe sehr für Dich, dass Du die richtige Entscheidung bezüglich Deines Wiederaufbaus triffst. Eine Bekannte von mir hat den Aufbau aus dem Rücken (latissimus) machen lassen und ist hoch zufrieden. Mehr kann ich Dir leider z. Zt. nicht sagen.

Liebe Grüße
Elein

Hallo Ina,
ich habe am 14.02.05 meinen Termin in Frankfurt (Team Dr Exner) und werde im Diakonissenkrankenhaus operiert.
Habe totz vieler Infos einen rießen Bammel vor der Op. Kannst du mir berichten, wie es bei dir abgelaufen ist.Am meisten würde mich interessieren, wie lange du liegen mußtest, wie es mit deinem Bauch aussieht(habe Bilder gesehen, wo danach ein richtiges Loch auf der einen Seite des Bauches war), wie es mit den Schmerzen war.
Liebe Grüße
Karin B.

Hallo Karin,
hallo Sabrina,

im Aug. 2002 erkrankte ich an Brustdrüsenkrebs. Nach 3 OP´s wollte Uni-Essen die Brust amputieren, später könnte man ja einen Brustaufbau mit Expander oder Rücken- bzw. Bauchmuskel machen. Mir war alles egal, ich wollte nur nicht sterben. Mein Mann behielt aber einen klaren Kopf. Er recherchierte im Internet und fand das Team Dr. Exner. Nach einem persönlichen Gespräch war für mich klar, daß ich mich für den Brustaufbau mit Bauchfett entscheiden wollte. Allerdings mußte ich mit 1 Jahr Wartezeit rechnen für diese OP. Die Zeit hatte ich aber nicht, so daß ich mich erst einmal für Silikon entschieden hatte. Die Brust wurde hauchdünn ausgeräumt und mit Silikon gefüllt. Das optische Ergebnis war gut. Nach 10 Monaten reagierte mein Körper auf das Silikon, eine Verkapselung entstand. Glücklicherweise wurde ein Termin für die Bauchfett-OP frei. Das war im September 2003. Die Op dauerte nur 4,5 Stunden (mir wurde vorher eine Zeit bis zu 11 Stunden genannt). 14 Tage habe ich im Krankenhaus gelegen. Vor 14 Tagen habe ich die Monitor-Insel entfernen lassen (das Bauchfett wird mit einem Stück Bauchhaut verpflanzt, damit man sehen kann, ob alles gut anwächst). Nach nie hatte ich einen so straffen Bauch wie nach der OP. Die Narbe auf der Brust sieht jetzt schon aus, wie ein Bleistiftstrich. Die Narbe im Bauchbereich wird durch den Slip verdeckt, aber auch hier muß man ganz genau hinsehen, um die Narbe zu sehen. Schmerzen hat man nicht in Diakonissen-Krankenhaus. Die Schwestern sind sehr bemüht, daß es einem gut geht. Wenn man schmerzen hat, bekommt man ein Schmerzmittel.
Da ich in NRW wohne, bekam ich keinen Besuch und trotzdem fühlte ich mich dort sehr gut aufgehoben.

Liebe Grüße

Ina

Hallo Ina,

danke auch von mir für Deine Schilderung, da ich für mich eine solche OP in Betracht ziehe. Wie ist das Gefühl mit der neuen Brust? Anfänglich fremd, gewöhnt man sich schnell daran? Und wie ist es mit auf-dem-Bauch-schlafen oder liegen?

Danke für eine Antwort im voraus.

Gruß,

Mona.

Hallo Ina,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Auch ich habe einen Silikonaufbau,da man mich aber damit bestrahlt hat, habe ich eine heftige Kapselfibrose bekommen, daher der Aufbau mit Bauchfett.
Eine Frage habe ich noch.Wurde deine andere Brust gleich mit angepasst?
Und wie lange mußtest du auf der Intensiv liegen, bezw. ab wann durftest du wieder aufstehen?
Liebe Grüße
Karin B.

Zuerst einmal möchte ich dem Krebs-Kompass Team für diese Möglichkeit der Kommunikation ganz herzlich danken. Es ist ein sehr hilfreicher Weg, so Erfahrungen Mitbetroffener auf diesem Gebiet zu sammeln.
Danke! Ein gesegnetes und friedvolles Jahr 2005 wünscht Sabrina


Liebe Elein,
es ist sehr hilfreich, mit dem Wissen in die Operation zu gehen, daß ja in Kürze wieder eine neue Brust entsteht.
Für mich war es die einzig richtige Entscheidung, und sie machte mein Leben wieder lebenswert. Ich habe bis zum heutigen Tag keine Probleme mit der wieder aufgebauten Brust. Sport gehört ebenso zu meinem täglichen Leben, wie Saunagänge. Ich hoffe, es ist auch für Dich ein kleiner Trost.
14 Jahre hat mich diese Brust begleitet, von der ich mich nun leider wieder verabschieden muß. Es war eine Zeit, die mein Leben zum Teil positiv beeinflußte. Ich entdeckte plötzlich neue Aktivitäten, und Dinge, denen ich vor meiner Erkrankung kaum Beachtung schenkte, wurden mir plötzlich wichtig.
Meine Familie hielt treu zu mir und baute mich in den ersten Wochen der tiefen Depression wieder auf. Ihnen bin ich sehr dankbar.
Auf jeden Fall werde ich meine Brust erneut aufbauen lassen. Ich weiß auch, daß mich Schmerzen in der ersten Zeit danach begleiten werden, doch es lohnt sich, diese zu ertragen, wenn das Resultat der OP gut ausfällt.

Nun höre ich immer wieder vom Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe -
sprich Bauchfett. Ich bin sehr geneigt, mich für diese Art zu entscheiden und werde noch einmal ausführlich mit dem Professor des UKE Hamburg darüber reden. Gedehnt ist meine Brusthaut ja bereits durch den Expander, der unmittelbar nach der Entfernung meiner Brust eingesetzt wurde und bis zum heutigen Tage darin verblieb. So war keine weitere OP nötig. Nur das Auffüllen mit Kochsalzlösung erfolgte in kleinen Mengen in mehreren Sitzungen.
6 Monate später wurde dann die Anpassung - sprich Verkleinerung - der anderen Brust durchgeführt. Diese OP verlief auch komplikationslos.
Heute wird der Brustaufbau nach den neuesten Erkenntnissen und Erfahrungen durchgeführt und nicht mehr wie vor 14 Jahren, wußte der Arzt mir zu sagen.
Dir, liebe Elein, wünsche ich viel Kraft für die bevorstehende OP - sie erfolgt ja schon in Kürze - und denke daran, Du hast Dich für den richtigen Weg entschieden!
Alles Gute und ein gesegnetes Neues Jahr wünscht Dir Sabrina



Allen, die mir bisher Hilfestellung in den letzten Tagen gegeben haben, indem sie über ihre Erfahrungen mit ihrem Brustaufbau sprachen, sei ganz herzlich gedankt.
Ein frohes Neues Jahr 2005 wünscht Sabrina

Zu Mona,
die Brust fühlt sich genauso an, wie die gesunde Brust, d. h. gleiche Temperatur und beim Abtasten merkt man auch keinen Unterschied. Lediglich im Narbenbereich habe ich kaum bzw. keine Hautgefühle, aber daß hatte ich auch bei der Silikoneinlage. Gewöhnen mußte ich mich an meine neue Brust nicht, nur an meinen neuen Bauch. Die erste Wochen konnte ich mich nicht richtig gerade machen, da der Bauch so gestrafft wurde.
Bevor mir die Monitorinsel entfernt wurde konnte ich auch ganz normal auf dem Bauch schlafen. Zur Zeit bevorzuge ich aber noch die Seitenlage, zumindest bis ich nächste Woche die Fäden gezogen bekomme.
Zu Karin:
Vor dem Brustkrebs hatte ich 85 C-D, nach den OP`s habe ich die Größe behalten. Wenn der Bauch ausreicht, passen die Ärzte die neue Brust dementsprechend an. Man schlug mir freundlicherweise vor, mit der letzten OP auch gleichzeitig kostenlos eine Bruststraffung die gesunden Brust vorzunehmen. Diese habe ich aber abgelehnt. (Mein Mann war strikt dagegen) Die Ärzte hatten bedenken, daß die gesunde evtl. etwas hängt im Vergleich zu der operierten Brust. Aber beide Brüste sind auf gleicher Höhe, so daß ich im nachhinein meinem Mann dankbar für seine Bedenken war.
Morgens um 07:30h gings ab in der OP, um 13:30 h benachrichtigte ich meinen Mann telefonisch von der Intensivstation, daß ich alles gut überstanden habe, am nächsten Morgen kam ich wieder auf die Normalstation. 5 Tage strenge Bettruhe (noch nicht einmal Aufstehen für die Toilette), diese Zeit ist besonders wichtig, damit der sogenannte "Lappen" auch anwächst.

Ich hoffe, eure Fragen habe ich alle beantwortet.

Liebe Grüße

Ina