Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.01.2014, 20:47
Markus1983 Markus1983 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2014
Beiträge: 4
Standard Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Hallo liebe Forumsgemeinde,

zunächst mal ein großes Kompliment an den Mut und an den Lebenswillen, der hier zuhause ist!
Habe seit gestern viel hier gelesen und bin begeistert, wie offen viele Betroffene von Euch damit umgehen! Ganz ganz großes Kompliment!

Ich bin gerade total verunsichert, habe viele Fragen und hoffe jemand kann mir irgendwie (wie auch immer das aussehen mag) helfen.

Ich, m, 30J, war gestern wegen einer eigentlich Routineuntersuchung beim Hausarzt.
Vor ca. einem Dreiviertel Jahr wurde bei mir eine leicht vergrößerte Milz entdeckt, ansonsten kerngesund, weshalb sich mein Doc damals keine Sorgen machte.
Seit ein paar Tagen zwickt mich irgendwas in der linken Bauchhälfte (vermutlich nur ein Bauchmuskel nach dem Sport) und ich dachte, bei der Gelegenheit lass ich meine Milz endlich mal wieder checken.
Gestern also meinen Hausarzt, der auch Internist ist, gebeten, doch nochmal alles per Ultraschall zu kontrollieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin mit einem Zwicken im Bauch rein und mit einer noch immer leicht vergrößerten Milz (das ist auch schon ein klein wenig beunruhigend) und vor allem einem ca. 3cm großen "Tumor" (wie er sich ausdrückte) mitten in der rechten Niere wieder raus. Letzteres wurde durch Zufall entdeckt, da er eh schon bei der Sache war.

Ich bat ihn, um eine offene und sachliche Einschätzung und er meinte, dass a) Nierenkrebs bei jungen Menschen (dazu zähle ich mich noch) sehr sehr selten wäre, aber b) leider über 90% der Tumore der Niere bösartig sind. Sollten das also möglichst schnell abklären.

Ich bin nun kommenden Mittwoch nochmal dort (früher kann ich leider nicht, da auf kurzer Reise), er will ein großes Blutbild und Ultraschall mit Kontrastmittel machen, um O-Ton "die Durchblutung der Stelle besser beurteilen und herausfinden zu können, ob umgehend danach ein MRT oder CT zur weiteren Diagnose besser ist.

Nachdem ich nun u.a. auch hier viel gelesen habe, mache ich mir große Sorgen!
Nach all dem, was ich gelesen habe, sieht es ja fast danach aus, dass ich hier bald unter euch sein darf.

Kann man "gutartige" Tumore nur durch eine OP feststellen?
Wie schnell kann es womöglich nächste/übernächste Woche richtig zur Sache gehen?

Ich gehe momentan so in meinem Job auf, treibe 4-5 die Woche Sport, fühle mich so gut und fit, wie nie in meinem Leben zuvor und jetzt so eine Situation.
Aber ich vermute, die meisten kennen diese Gefühle der Ungewissheit nach dem ersten "Verdacht"
Was wenn bösartig, wielange falle ich aus, wie schwer ist so eine Nierenoperation, was kommt danach, usw...!!?

Zu guter letzt nochmal mein Eingangssatz: Großes Kompliment an alle hier! Ich wünsche allen Betroffenen nur das Beste!!

Viele Grüße
Markus

P.S.: Ich vertraue meinem Hausarzt zwar sehr, v.a. da er sich sehr viel Zeit nimmt. Falls jemand aber aus Stuttgart kommt und einen empfehlenswerten Urologen kennt, wäre ich um eine Info dankbar.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.01.2014, 23:05
Jan64 Jan64 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Hallo Markus.

willkommen hier im Forum.

Dein Hausarzt ist ein guter, denn er kennt sich anscheinend mit Nierenkrebs aus und hat scheinbar sehr fortschrittliche Geräte zur Verfügung. Kontrastmittel gestütztes Ultraschall ist noch nicht so weit verbreitet.

Er möchte am nächsten Mittwoch schauen, ob der "Tumor" (lat.: Schwellung) durchblutet ist, das Kontrastmittel Reichert sich dann in dem "Tumor" an. Nierenkrebs ist ein sehr gut durchbluteter Tumor. Danach entscheidet er ob eine Schnittbildgebung (CT oder MRT) gemacht wird. Darauf kann man schon eindeutig einen Tumor erkennen.

Ob bösartig oder nicht könnte man auch durch eine Biopsie erkennen, aber wird bei Nierentumoren nicht gemacht, weil die Gefahren der Biopsie der Niere nicht zu unterschätzen sind. Und da ,wie dein Arzt schon richtigerweise sagte, ca. 90% aller Nierentumore bösartig sind und die gutartigen auch mal raus müssen wenn sie wachsen, wird gleich operiert. Die Art des Tumors wird dann an Hand des herausoperierten Präparats vom Pathologen bestimmt.

Sollte sich der Verdacht erhärten (noch ist es ja nicht soweit) wird eine Nieren(teil)resektion veranlasst. Da du noch jung und scheinbar topfit bist, sollte der Krankenhausaufenthalt höchstens eine Woche dauern. Nach ca. 6 Wochen sind die meisten wieder Arbeitsfähig (je nach Beruf).
Eine adjuvante (nachgeschaltete) Chemo oder Bestrahlung, wie man sie von anderen Krebsarten her kennt, gibt es nicht. Nierenkrebs spricht darauf nicht wirklich an. Im metastierte Stadium werden andere Dinge gemacht, aber damit solltest du dich jetzt nicht belasten.

Auf eine Woche hin oder her kommt es bei einem 3 cm Tumor in der Behandlung nicht an.

Vielleicht ist das "Ding" nächste Woche auf wundersame Weise wieder verschwunden.

Nicht verrückt machen lassen.

Gruß Jan
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 25.01.2014, 13:00
Markus1983 Markus1983 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Hallo Jan,

danke für deine ausführliche Antwort.

Ja, mein Hausarzt ist glücklicherweise ein echt guter Arzt, der sich vor allem viel Zeit nimmt.
Zum Kontrastmittel-Ultraschall meinte er auch, dass er diese Technik erst vor kurzem für viel Geld angeschafft hat und sehr modern sei.

Auf dem Ultraschallbild, dass ich mitbekommen habe, ist der Tumor übrigens eher dunkler. In der Mitte ein schwarzer Fleck. Ich weiss nur nicht, ob der schwarze Fleck den gesamten Tumor darstellt, da die Bemaßungslinien darüber hinausgehen.
Und bei der Dopplersonographie hat man gesehen, dass durch diese 3cm Stelle so gut wie kein Blut oder gar kein Blut fliesst. Weiss leider nicht mehr genau, was er gesagt hatte. Auf jeden Fall ist dort nichts oder nur kaum was in den gelben und roten Farben "aufgeleuchtet". Vielleicht ja ein gutes Zeichen?

Kann man eigentlich allgemein sagen, wie schnell ein Nierenkarzinom wächst?
Mein letzter Ultraschall ist ca. 9 Monate her und da war noch gar nichts in dieser Niere. Wobei man natürlich nicht weiss, wie super genau damals geschaut wurde.

Alles Gute!

Viele Grüße
Markus

Geändert von Markus1983 (25.01.2014 um 13:38 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.01.2014, 23:46
JudyN JudyN ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2012
Ort: Pfarrkirchen, Niederbayern.
Beiträge: 9
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Hallo Markus,

ich kann nur von mir erzählen, was den Ablauf betrifft.
War zum Kernspin wegen Wirbelsäule, dort wurde ein runder Herd festgestellt. Hausarzt meinte, das wäre wohl nur eine Nierenzyste und man könne damit lange leben. Ich akzeptierte das. Später war ich wieder aufgrund meiner Wirbelsäule zu Besuch beim Neurologen. Dieser kennt mich schon länger. Der fragte mich: wollen Sie nicht mal zum Abklären gehen? Also MICH würde das interessieren.
Ich verlangte von meinem Hausarzt eine Überweisung zum Urologen. Dieser stellte einen Tumor fest und schickte mich zur Computertomographie der Nieren. Hier bekam ich gleich die Bestätigung zur Entdeckung des Urologen: Nierenzellkarzinom. Dann bekam ich sofort die Einweisung in eine Klinik zur OP. Das ging dann alles ziemlich schnell. Die OP verlief gut. Die Reha auch.
Ich hoffe, dass deine Diagnose zum Besseren verläuft. Aber lass es abklären.
Ich wünsch dir alles Gute.
Judy
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 30.01.2014, 18:20
Markus1983 Markus1983 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Zunächst mal vielen Dank für all die lieben Kommentare!

Folgendes:
Gestern Kontrastmittel-Sonographie bei meinem Hausarzt gemacht. Ergebnis: Halbwegs Entwarnung, da "ähnlich durchblutet wie die restliche Niere". Sein Verdacht ist ein Fettgeschwulst (Fachausdruck habe ich vergessen).

Eben war ich beim MRT und was ist? Der Radiologe sieht nichts. Gar nichts!
Wer kann mir das erklären??
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 30.01.2014, 18:32
MIKEMT MIKEMT ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.12.2013
Beiträge: 52
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Na dann hätte Jan ja einen Volltreffer gelandet.
Haben die beiden Ärzte nicht gleich miteinander telefoniert?

MIKEMT
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 30.01.2014, 18:47
Markus1983 Markus1983 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Nein, die Radiologin meinte nur, sie kann absolut nichts erkennen was irgendwie "tumorös" aussieht, schreibt sofort Ihren Bericht und schickt diesen an meinen Hausarzt. Sie meinte auch noch spaßeshalber, sie dachte ich hätte vielleicht rechts mit links verwechselt.

Bei meinem Hausarzt bin ich dann sowieso am Montag wieder, beim Urulogen (zum ersten Mal jetzt wg. der Geschichte, da ich dort ja noch gar nicht war) auch erst nächste Woche.

Ich habe es auf beiden Ultraschall-Bildern (mit/ohne Konstrastmittel) schwarz auf weiss und im MRT ist nichts..?!
Ich atme ja gerade sehr auf, aber das ist doch trotzdem seltsam, oder?
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 30.01.2014, 19:45
JudyN JudyN ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2012
Ort: Pfarrkirchen, Niederbayern.
Beiträge: 9
Standard AW: Viele Fragen - und vielleicht ein Neuer hier

Hallöle,

joa, manches klingt echt wie SciFi, mystisch.
Aber so ist unser Körper und wenn da nix ist, dann sei froh und dankbar.

Judy
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:58 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55