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  #1  
Alt 09.06.2009, 12:02
BarbaraIda BarbaraIda ist offline
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Registriert seit: 09.06.2009
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Standard Alternative zu Femara

Ich verstehe nicht wonach es bei der Vergabe von Aromatasehemmern geht. Bei einem Vortrag während meiner Reha wurde erklärt, dass die Wirkung nach Einnahme von mehr als 5 Jahren keine bessere Wirkung haben würde.Also warum dann überhaupt länger einnehmen??!! Stelle aber immer wieder fest, dass Ärzte da auch sehr unterschiedliche Aussagen treffen.

Ich selbst hatte 1995 das erste Mal Brustkrebs. Nach Brustentfernung und Chemoteherapie brauchte ich gar nichts einzunehmen. Bis 2005 ging es mir absolut gut. ich konnte alles machen und fühlte mich total gesund.
2005 hatte ich dann ein Rezidiv. Wurde operiert und bekam Bestrahlung, anschließend begann ich mit der Einnahme von Tamoxifen. Im Laufe der Zeit ging es mir immer schlechter. Ich geriet von einem Tief ins andere.Ständig fühlte ich mich müde, abgschlagen und kraftlos. In Absprache mit meiner Ärztin fing ich dann nach 3 Jahren mit der Einnahme von Femara an. Zu Beginn ging es psychisch bergauf, auch bestimmte Symptome verschwanden. Doch mit der Zeit bekam ich immer häufiger Gelenkschmerzen, dadurch ging es mir dann auch psychisch wieder schlechter. Seit ca 3 Wochen habe ich so schlimme Schmerzen in den Knien, in der Hüfte, im ganzen Bewegungsapparat. Gerade gestern wurde festgestellt, dass ich ich ziemlich erhöhte Entzündungswerte habe und zu viele weiße Blutkörperchen. Bisher war ich ganz sicher, dass das nur an Femara liegen kann. Meine Ärztin ist natürlich anderer Meinung. Ich würde am liebsten gar nichts mehr schlucken, aber bin halt stark verunsichert . 1 Jahr lang müßte ich Femara noch einnehmen. Setze ich einfach ab??!! Hat jemand ähnliche Erfahrungen??
Seitdem ich überhaupt etwas einnehme habe ich das Gefühl, meine Lebensqualität hat sich total verschlechtert. Ich möchte mich gern einfach wieder gesund fühlen und ein normales Leben führen können. Wer hat ähnliche Erfahrungen oder Tips. Danke! BarbaraIda
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  #2  
Alt 09.06.2009, 13:01
Benutzerbild von Annedore
Annedore Annedore ist offline
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Standard AW: Alternative zu Femara nach 5 Jahren Tamoxifen

Ihr Lieben Alle,

im letzten Jahr im Oktober war ich in Großhadern bei einer Informationsveranstaltung. Ich füge hier meine damaligen Notizen an und ich hoffe, dass diese Kurzform verständlich ist:

Auf die sanfte Tour: Aktuelle Empfehlungen zur antihormonellen Therapie
Dr. Franz von Koch

Einsatz bei Tumoren, die Hormonrezeptor pos. sind.
Alle genannten Substanzen wirken auf die Östrogenrezeptoren. Von den Gestagenrezeptoren wurde nicht gesprochen.
1. Tamoxifen über 5 Jahre bei postmenopausalen Frauen. Bei jungen Frauen ausschalten der Funktion der Eierstöcke, meist medikamentös, da vielfach noch ein Kinderwunsch besteht.
• begrenzte Therapiedauer
• Knochendichteverlust ist gering
• Gebärmutterschleimhautwucherungen häufig bis hin zu Krebs
• Thromboserate hoch
• Lungenembolie erhöht
• mehr Rezidive als bei Aromatasehemmern

2. Aromatasehemmer über 5 Jahre
• nachgewiesene Wirkung
• weniger BK kontralateral
• Osteoporose
• Gelenk und Muskelschmerzen, man hat neuerdings nachgewiesen woran dies liegt. Es ist eine Zunahme von Gelenkflüssigkeit nachgewiesen worden, die Entzündungssymptomen entspricht. Schmerzen können auch verursacht werden durch Verdickung von Beugesehnen.

3. Tamoxifen über 2 Jahre und dann über 3 Jahre Aromatasehemer
• gegenüber nur Tamoxifen gibt es weniger Rückfälle
• und bessere Überlebendauer

4. Tamoxifen über 5 Jahre, dann Aromatasehemmer über 5 Jahre
• es gibt weniger Rückfälle und Todesfälle als bei 1.

5. Tamoxifen über 10 Jahre
• weniger Rückfälle als bei 1. jedoch liegt noch kein Vergleich mit Punkt 4 vor.


Man testet momentan also fünf verschiedene Varianten der AHT aus. Was für wen die optimale Lösung ist, muß wohl von jeder von uns selber entschieden werden. Manche stellen die Lebensqualität an erste Stelle, manche möchten maximale Sicherheit.

Viele Grüße
Annedore
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  #3  
Alt 09.06.2009, 14:22
Brise Brise ist offline
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Beiträge: 74
Standard AW: Alternative zu Femara nach 5 Jahren Tamoxifen

Hallo Annedore,
genau so wie du es hier schreibst, hat es mir mein Onkologe auch erklärt; nach zwei Jahren Tamoxifeneinnahme (nach Chemo- u. Strahlentherapie) hat nun das 2. Jahr mit Femara begonnen - mit heftigsten Nebenwirkungen, wie von dir auch erwähnt ... aber ich halte durch ...!
Gruß, Gabi
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  #4  
Alt 09.06.2009, 16:30
Benutzerbild von Annedore
Annedore Annedore ist offline
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Beiträge: 509
Standard AW: Alternative zu Femara nach 5 Jahren Tamoxifen

Liebe Gabi,

hat man Dir in Aussicht gestellt, dass die Nebenwirkungen weniger werden können? Ich hörte etwas von 1 Jahr Dauer, bis sich der Körper daran gewöhnt hat. Aber wer, außer Dir (übrigens mein Kompliment für Deine Entschlossenheit), mag sich mit diesen massiven Gelenkschmerzen so lange herumplagen?
Bei mir sind die Nebenwirkungen weniger massiv. Und wenn mir mal die Knochen oder Gelenke sehr weh tun, so setze ich für 4 Wochen mit der Einnahme von Femara aus, um zu prüfen, ob die Schmerzen dadurch verursacht werden. Einmal hatte ich damit Erfolg. Meine Knieschmerzen waren ohne Femara wie weggeblasen und kamen später auch nicht wieder.

Viele Grüße
Annedore
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  #5  
Alt 09.06.2009, 20:14
Brise Brise ist offline
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Beiträge: 74
Standard AW: Alternative zu Femara nach 5 Jahren Tamoxifen

Liebe Annedore,

ich glaube, dass ich nicht die Einzige bin, die mit solchen Nebenwirkungen eine Zeit lang leben wird. Man weiß ja auch, warum und wofür man diese Therapie macht. Ich muss sagen, die Zeit der Chemo war bedeutend schlimmer (für mich jedenfalls).
Nach Aussage meines Onkologen sollten die Gelenkschmerzen nach einer gewissen Zeit (?) etwas weniger werden, was ich von mir jetzt nicht sagen kann. Im Gegenteil, ein Jahr und einen Monat nehme ich nun Femara und ich muss sagen, dass die Nebenwirkungen bei mir zunehmen - Knochenschmerzen, Ellenbogen- und Knieentzündungen, verstärkter Haarausfall, Gedächtnis lässt zu wünschen übrig , Antriebslosigkeit ... usw.. Oh Gott, was noch hinzukommt: Gewichtszunahme!!
Bei Tamoxifen waren die Nebenwirkungen nicht so heftig.
Aber wie mein Arzt mir sagte, ist Femara noch "wirkungsvoller und effektiver" als Tamoxifen. Manchmal denke ich, ich weiß bald schon gar nicht mehr, wie es "vorher" war ohne diese Schmerzen und alles andere. Dann sage ich mir, wenn es dabei belassen bleibt, muss man noch zufrieden und dankbar sein.
Eine Bekannte, sie hat 5 Jahre Tamoxifen genommen, hatte die gleichen Probleme. Nach Beendigung der Einnahme waren die Nebenwirkungen verschwunden - Knochenschmerzen, Schlafstörungen, usw.. Das sind doch mal gute Aussichten .

Einen schönen Abend und viele Grüße
Gabi

Geändert von Brise (09.06.2009 um 21:56 Uhr)
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