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Alt 11.03.2006, 06:50
Yasca
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Schwester geht bei der Polyposis seid Jahren nicht zur Vorsorge

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich mit meinem Beitrag hier richtig bin aber ich weiß nicht, wo ich es sonst unterbringen sollte.
Wie ich schon in dem Bereich Magenkrebs geschrieben habe, habe ich die familiäre Polyposis und die haben auch meine Geschwister.
Eine meiner Schwestern geht auch immer schön regelmäßig zur Vorsorge, so wie es auch sein sollte.
Nur meine andere Schwester war nun seid ca. 10 Jahren nicht mehr zur Magenspiegelung gegangen, obwohl sie weiß, dass die Krankheit bei ihr auch sehr agressiv ist. Sie hatte mir vor einiger Zeit davon berichtet, dass sich an ihrem Stoma außen schon Polypen gebildet haben, die sich farblich inzwischen verändert haben und ich gehe mal stark davon aus, dass die sich nicht nur farblich verändert haben.
Wir haben beide ein Dünndarmstoma und der Dünndarm wird wenn überhaupt erst sehr spät von der Krankheit befallen. Meistens geht es im Dickdarm los, der dann irgendwann entfernt werden muss und danach heißt es dann den Magen und 12 Fingerdarm unter Konrolle halten und vielleicht alle paar Jahre mal den Dünndarm, wenn da nichts ist zur Vorsorge nachgucken lassen.
Abgesehen von den Polypen, wenn es mal nicht schon Karzinome sind, die meine Schwester am Stoma hat, hat sie auch laufend Bauchweh.
Ich hatte sie immer und immer wieder auf das Thema Vorsorge angesprochen und nachdem bei mir der Magenkrebs gefunden wurde, habe ich es ihr auch etwas deutlicher gesagt.
Wie immer sagte sie mir, "Ja, ich will sehen, dass ich die nächsten Wochen mal zum Arzt gehe" aber bisher hat sie es nie getan. Sie nimmt starke Schmerzmittel und um sich von den Schmerzen, die trotzdem noch bleiben abzulenken, geht sie ehrenamtlich arbeiten, hat sie mir selbst geschrieben.
Bisher hatte sie mir zum Thema Vorsorge immer gesagt, dass sie keine Zeit hat oder das ihre Zähne kaputt gehen können, wenn sie das Mundstück bekommt, was man bei einer Magenspiegelung hat und sonst was für Ausreden, die ich ihr nie glauben konnte.
Einmal hatte sie mir gesagt, dass sie Angst hat, dass der Arzt ihr sagen könnte, sie hätte Krebs und das war ganz sicher eine ehrliche Antwort.
In knapp einer Woche heiratet sie, was ich echt total toll finde aber das ihr zukünftiger Mann ihr da anscheinend nicht mal ganz gewaltig in den Hintern tritt, dass kann ich auch einfach nicht verstehen.
Nun habe ich ihr versprochen, sie nicht mehr auf das Thema Vorsorge anzusprechen, weil es sie anscheinend ziemlich nervt und sie ist auch ein erwachsener Mensch und kann selbst entscheiden.
Allerdings fällt es mir ganz gewaltig schwer zu sehen, wie sie sich quasi selbst zerstört, wie sie mit ihrem Leben umgeht und wie sie sich diesen Weg quasi ausgesucht hat.
Nun will ich versuchen mehr an mich zu denken, weil ich die Kraft nun einfach brauche um mit meiner Krankheit fertig zu werden aber dieser Gedanke, dass meine Schwester ganz krass gesagt, sich den Weg ausgesucht hat irgendwann wahrscheinlich an Krebs zu sterben, der macht mir einfach trotzdem zu schaffen.
Ich gehe da alle viertel Jahre zur Magenspiegelung, für mich hat die Krebsvrsorge oberste Priorität und meine Schwester macht so einen Sch..., ich kriege es einfach nicht in meinen Kopf, wie man so mit dem Leben spielen kann, es gibt doch weitaus schöneres als Chemotherapie und Krebs, an dem man vielleicht irgendwann stirbt, dagegen sind diese Magenspiegelungen doch ein feuchter sch...dreck, sorry für den Ausdruck aber es ist doch so.
Nun weiß sie natürlich auch, dass ich Magenkrebs habe und seid dem kein Wort mehr von ihr.
Ich denke, dass sie genau weiß, wie die Krankheit bei ihr ausgehen wird und das ich mit meinem Magenkrebs ihr nun natürlich Probleme mache, es zu verdrängen.
Es wundert mich nicht, wenn ich irgendwann von ihrem zukünftigem Mann die Nachricht bekomme, dass sie nicht mehr ist und ich habe echt Sorge, dass es in dem Moment kommt, wo ich mich wieder von einer OP erhole.
Das war damals auch so, da war ich nach meiner großen Darm OP in einer Anschlussheilbehandlung und hatte da erfahren, dass einer meiner Brüder bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist.
Nun wird in absehbarer Zeit auch die Behandlung bei mir losgehen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine OP beinhaltet und ich habe da echt schiss, dass dann diese Nachricht kommt, die ich befürchte.
Wenn ich irgendwas von ihr erfahre, was diese Krankheit angeht, berichte ich auf jeden Fall davon.

Liebe Grüße sendet Euch herzlich Yasca
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