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Alt 08.10.2011, 10:22
Sam68 Sam68 ist offline
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Registriert seit: 01.07.2011
Beiträge: 63
Standard AW: Hodenkrebs und so viel Fragen!!

Morning Nicole,

zunächst einmal willkommen hier, obwohl der Grund kein erfreulicher ist.

Ich finde es gerade mal wieder sehr verwunderlich wie unterschiedlich in der Republik doch immer noch mit dem Thema Hodenkrebs umgegangen wird, vor allem auch mit der Behandlung.

Also ich erhielt den Befund Ende März diesen Jahres (reines Seminom pT2, L0,V1,R0), also sehr ähnlich wie bei deinem Mann, und nach der OP und der Wundheilung wurde bei mir ein CT Thorax und Abdomen (also Unterleib) durchgeführt. Ich hoffe doch, bei deinem Mann wurde das auch gemacht. Nur ein CT vom Thorax zu machen, wäre ja völlig sinnfrei, da der Krebs, wenn er streut, über die Lymphbahnen im hinteren Bauchraum nach oben weiterzieht und den Unterleib nicht überspringt um sich gleich in der Lunge einzunisten. Das ist ja sogar für einen Laien verständlich. Mein CT war unauffällig, meine Blutwerte sehr gut und die Tumormarker waren nach der OP gleich abgefallen.

Meine Urologin zeigte mir daraufhin die aktuellsten urologischen Richtlinien zur Behandlung von Hodenkrebs und hier waren, in meinem Fall die "Wait & See" Therapie oder die einmalige Gabe von Carboplatin angezeigt. Von Bestrahlung war nie die Rede und davon hatte mir meine Urologin auch gleich abgeraten, da im Falle einer Bestrahlung nur ein bestimmter Teil im Körper abgedeckt wird und falls mikroskopisch kleine Krebszellen bereits weiter in den Körper vorgedrungen sind, diese dann nicht erreicht werden. Und falls dem so ist, muß man eh eine Chemo machen. Zur Sicherheit hat sie mich dann aber noch zu einem Professor an einem Kompetenzzentrum, der zu den führenden Spezialisten in Deutschland in Sachen Hodenkrebs gehört, überwiesen und dort wurde das auch von ihm bestätigt. Ich kann ja jetzt natürlich auch nur von mir sprechen, aber in meinem Fall, war von zwei unabhängigen Stellen gesagt worden, dass eine Bestrahlung nicht angezeigt ist/war. Obwohl mir aber auch von beiden Stellen zu einer Carboplatinchemotherapie (einmalig) geraten wurde, habe ich mich für Wait & See entschieden, da ja meine Blutwerte in Ordnung waren und mein CT unauffällig und ich natürlich auch die Nebenwirkungen und Spätfolgen einer Chemotherapie fürchtete und vor allem aber auch bei Wait & See die Nachsorgeintervalle wesentlich kürzer sind und man dadurch, im Falle eines Falles, schneller eine Erkrankung bzw. Streuung feststellen kann. Würde mich auch immer wieder so entscheiden. Dies war bei mir dann leider schon nach drei Monaten, nach der ersten Nachsorgeuntersuchung soweit und es wurde festgestellt, dass der Krebs bereits gestreut hatte... obwohl davon bei der Nachuntersuchung nach der Hodenentfernung nicht die geringsten Anzeichen bestanden. Letztendlich mußte ich dann doch ab Anfang Juli bis Ende September den langen Weg der Chemotherapie mit drei Zyklen gehen, aber seit dieser Woche, meiner ersten Nachuntersuchung nach der Chemo, ist alles wieder in Ordnung, die Metastase ist verschwunden und in Blut und Körper ist kein Krebs mehr nachweisbar... Nochmal Glück gehabt.

Ganz ganz lange Rede, kurzer Sinn

Ihr solltet euch auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen, ob per email bei einem der auch hier im Forum bekannten Spezialisten, oder aber auch ein paar Kilometer fahren. Und euch genau erklären und abwägen lassen Wait & See vs. Bestrahlung oder Chemotherapie. Eins auf jeden Fall ist ganz sicher, von allen Krebsarten ist Hodenkrebs, selbst im fortgeschrittenen Stadium, der heilbarste.

Wünsche euch viel Glück

Sam
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