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  #151  
Alt 06.05.2008, 14:38
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Hallo, Ihr Lieben.
Da ich in letzter Zeit mehr im Hintergrund schreibe, möchte ich jetzt mal wieder nach „vorne“ kommen und euch sagen, dass ich es toll finde, wie ihr euch für eure Lieben engangiert. Eure Ansichten und die Unterstützung, die ihr hier für andere leistet, finde ich toll.

Ich möchte DANKE sagen an alle, die Hilfestellung leisten können und an die, die ihre Schicksale hier mit anderen teilen.
So schrecklich die erzählten Erlebnisse sind, erfüllen sie wenigstens einen positiven Zweck - sie zeigen, dass wir nicht alleine sind – ob als Betroffener mit einer dieser Krankheiten oder als Angehöriger in größter Angst und Not.

Ich bin froh, Mitglied im Forum zu sein. Der Austausch hier ist so wichtig für mich und mein neues Leben. Das „Reden können“ tut gut, da man Freunde und Verwandten nicht ständig „belabern“ möchte. Für sie ist es wirklich schwerer zu verstehen und nachzuvollziehen, was in einem vorgeht.

Ich habe einen Satz gelesen, den ich gerne aus meiner Sicht kommentieren möchte. Ich kann nur noch aus der Sicht einer Hinterbliebenen reden und möchte niemandem damit zu Nahe treten.

... Ich meine die Angst zu haben nicht ausreichend vorbereitet zu sein??? Die Angst vor dem was kommt...

Sich auf das vorzubereiten, was kommt... hm... kann man das denn?
Wer weiß denn, was noch kommt? Und wie es kommt?

Mein Papa starb Silvester 2007. Im Nachhinein betrachtet weiß ich nicht, wie ich mich auf das DANACH ausreichend hätte vorbereiten können. In mir steckte damals natürlich die Angst vor dem DANACH – aber mehr noch die ständig anwesende Angst vor dem JETZT.
Ich habe nur für den Moment gelebt. Wenn es ihm „gut“ ging, war ich zufrieden – ging es ihm schlechter, gings mir auch schlecht.
An Morgen oder nächste Woche konnte ich einfach nicht mehr denken.
Jeder Tag war sein eigener Herr, der keine anderen Tage oder Aktionen neben sich zuließ.
Ich wollte wohl auch nicht sehen, was irgendwann unaufhaltsam passieren wird.
Warum sollte ich auch daran denken? Ich konnte nichts aufhalten, nichts verändern, nichts verbessern. Und ich hätte alles dafür getan, wenn...

Der sture Blick auf das JETZT ließ einen Weitblick einfach nicht zu.
Ich habe auch nichts vermisst, was ich vielleicht währenddessen hätte erleben können. Man stellt sich und seine Ansprüche ganz weit nach hinten.
Vielleicht, weil in der Familie alles geregelt war, sich niemand um irgendwas – außer Papa – Sorgen machen musste.
Vielleicht habe ich deshalb so funktioniert und im JETZT gelebt.

Letztlich ist es so, dass man vielleicht versucht, sich darauf vorzubereiten.
Sollte das gelingen, gäbe es bestimmt weniger Tränen, Trauer und Schmerz.

Wenn es jemand schafft, sich darauf vorzubereiten, würde auch ich es gerne annehmen.
Mein Papi ist der Erste, den ich in meinem Leben so stark vermisse, aber er wird wohl nicht der Letzte sein...

Ich umarme euch alle und wünsche euch ganz viel Mut und Kraft, damit ihr tapfer und stark durchhaltet und für eure Lieben dasein könnt.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #152  
Alt 06.05.2008, 14:39
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Ich nochmal,

anbei nochmal was zum Nachdenken...einfach mal lesen, sacken lassen und sich Gedanken dazu machen


Gedanken zur Geburt


Es geschah, dass Zwillingsbrüder in einem Schoß empfangen wurden. Die Wochen vergingen, und die Knaben wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewusstsein wuchs, steigerte sich ihre Freude:
"Sag, ist es nicht großartig, dass wir empfangen wurden? Ist es nicht großartig, dass wir leben?"
Die Zwillinge begannen, ihre Welt zu entdecken. Als sie aber die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, sangen sie vor Freude:
"Wie groß ist die Liebe unserer Mutter, dass sie ihr eigenes Leben mit uns teilt.“

Als aber die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden, merkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten.
"Was soll das heißen?", fragte der eine.
"Das heißt," antwortete der andere:"dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht."
"Aber ich will gar nicht gehen", erwiderte der andere, "ich möchte für immer hier bleiben."
„Wir haben keine andere Wahl", entgegnete der andere, "aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt."
"Wie könnte dies sein?", fragte zweifelnd der erste, "wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie sollten wir ohne sie leben können? Und außerdem haben andere vor uns diesen Schoß hier verlassen, und niemand von ihnen ist zurückgekommen und hat uns versichert, dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, die Geburt ist das Ende“.
So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte:
"Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß? Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem."
"Aber sie muss doch existieren", protestierte der andere, "wie sollten wir sonst hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?“ „Hast du je unsere Mutter gesehen?", fragte der eine. "Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung. Wir haben uns sie erdacht, weil wir dadurch unser Leben besser verstehen können."

Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre Augen.Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.



http://www.lacrima-trauerbegleitung.de

Liebe Grüsse

Annika
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  #153  
Alt 06.05.2008, 14:47
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Hallo, bin mal eben kurz „aufm Duchflug“ hier durch…

Ach Bibi, du bist auch so eine GUTE Seele hier…und wie wunderbar mich deine
Smileys eben zum lachen gebracht haben! Arbeitest du eigentlich auch mal „nebenher“?

Wenn ich deine vielen, HILFREICHEN Einträge sehe (die Idee für den neusten Strang
finde ich super! auch wenn es bei jedem ein klein wenig anders läuft) , dann frag ich mich: wie machst du das bloss? Ich finde es supertoll.

Und sobald ich mir diese wunderbaren Schmunzelgesichter (DANKE, Engelchen! ) geladen habe, hab ich auch mehr Auswahl. *freu*

@ Annika33: köstlich, dein „Kindergebet“! Und schön, dass dir der Termin heute GUT getan hat!

@ AUCH Annika 0211: wunderschön, wieder HIER von dir zu lesen. (woanders auch, weisste ja!) Ich muss aber später in Ruhe „nachlesen“, nach Büro und Krankenhaus, das geht jetzt nicht auf die Schnelle.

Liebe Knuddelgrüsse an ALLE hier!!

Blümchen
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Geändert von Blume68 (06.05.2008 um 14:56 Uhr)
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  #154  
Alt 06.05.2008, 15:31
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Alle guten Dinge sind 3 *g*, ich bins nochmal

@Annika0211...... Ich meine die Angst zu haben nicht ausreichend vorbereitet zu sein??? Die Angst vor dem was kommt...
Du hast völlig recht mit dem was Du sagst. Es weiß niemand konkret was wann und in welcher Form auf einen zukommen wird. Ich kann aber zur Zeit auch nicht gut mit meiner Mutter über bestimmte Dinge reden. Momentan geht es ihr ja auch noch verhältnismäßig gut und ich will hoffen, dass dieser Zustand ewig dauert. Sollte dies aber nicht so sein, möchte ich beispielsweise nicht eines Tages mit irgendwelchen Ärzten über Dinge diskutieren müssen, die meine Mutter in ihrem Sinne im Vorfeld hätte festlegen können, um mir selbst dann sagen zu müssen "Ach hätt ich doch nur..." In einem Beitrag vor ein paar Wochen war eine Angehörige auf der verzweifelten Suche nach einem Platz, wo ihr Vater in Würde hätte sterben sollen. Die Zeit drängte und der Druck wurde immer größer. Das sind Dinge, die mir Angst machen. Keine Frage - ich bin nicht sehr stark und ich selber weiß ja jetzt schon gar nicht wie ich damit umgehen soll. Darum suche ich ja nach Hilfe.

An das DANACH ist aus meiner jetzigen Perspektive überhaupt nicht zu denken. Ich bin meiner Mutter gegenüber auch immer positiv - aber es gibt halt Dinge, und da versuch ich jetzt mal eine bessere Wortwahl zu finden, die ich jetzt abklären möchte um nicht unvorbereitet und gänzlich hilflos zu sein. Ich bewundere Dich für Deine Stärke und dafür, dass Du aus Deiner eigenen Trauer heraus anderen Menschen Mut und Kraft spenden möchtest, um zu helfen.

Liebe Grüße

Annika


P.S.: Hab ich Dir schon gesagt, dass Du einen tollen Vornamen hast
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  #155  
Alt 06.05.2008, 20:39
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Liebe Annika,

die Geschichte zur Geburt ist ......mir fehlt das richtige Wort. 'Wunderschön' trifft es nicht, 'Augen öffnend' auch nicht.......

Deshalb einfach nur Danke
Jutta
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  #156  
Alt 06.05.2008, 22:43
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade die Geschichte zur Geburt meiner Mom und ihrem Mann vorgelesen, sie fanden sie ganz großartig. Sag mal Annika, wo kommt die denn her?

Ist ja irre, wieviele Wege sich da auftun drüber nachzudenken, angefangen beim Glauben und endend im Nirgendwo. Wahnsinn.
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  #157  
Alt 06.05.2008, 22:44
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Guten Abend, Ihr Lieben,

nun hab ich eure Beiträge noch einmal gelesen. Wunderschön, alle.
Ich muss ein bischen ausholen jetzt – warne schon mal vor. Ich kann leider nicht gut „kurz“...

@ Annika 0211: tja, meine Liebe...das „vorbereiten“, Schau, ich WEISS ja sogar, was ansatzweise DANACH auf mich zukommt. Ich habe erlebt, dass Menschen in meiner Familie starben, und ich gebe zu, ich habe teilweise auch deswegen grosse Angst vor dieser Zeit danach. Das ist wie beim Zahnarzt – wenn man weiss, was kommt, wird es nicht wirklich unbedingt besser.

Und doch weiss ich auch: es wird diesmal ganz anders sein, wenn meine Ma einmal gehen wird.
Einfach, weil wir aufgrund der Situation eine noch grössere Nähe entwickeln, als wir zuvor schon über all die Jahre hatten.
Gestern dachte ich plötzlich: so wird es sein – zunächst die absolute NÄHE, und dann wahrscheinlich eine Art „Riss“ – wie von Annika33 in ihrer WUNDERBAREN Geschichte beschrieben.
Es wird dieser Unterschied sein, der mich zunächst zerreissen wird.
Aber die Zwillings-Geschichte zeigt etwas simples und wichtiges auf: wir WISSEN im Grunde nichts. Zumindest über das, was die Menschen, die jene Grenze überschreiten, irgendwann, erwartet.
Was die Trauer ausmacht, ist vor allem das, was UNS betrifft - unseren Verlust, unsere Einsamkeit, unsere Gedanken, unsere Trauer. Aber die steht uns auch zu...
(Annika 0211: das schreibe ich jetzt speziell für dich!)

@ Annika33: wenn du grundsätzlich einen guten Draht zu deiner Ma hast (und das entnehme ich deinen bisherigen Schilderungen), dann werdet ihr es schaffen, über alles rechtzeitig zu reden.
Ich habe es nach dem, was bei uns am Wochenende abging, und den Gesprächen jetzt im KH sogar geschafft, meiner Ma heute zu erzählen, dass ich schon damals, zu Beginn ihrer Erkrankung, in der Sozialstation über das Thema Hospiz gesprochen habe. Das hätte sie noch vor ein paar Wochen völlig irritiert, entzürnt, oder verunsichert. Heute kann sie verstehen, wie wichtig das ist – rechtzeitig über das zu sprechen, was man an Möglichkeiten hat – nur für alle Fälle! Sie hat erlebt (und ich auch), wie schnell einem Situationen über den Kopf wachsen können – und dann ist einfach keine Kraft noch Zeit da, um über so wichtige Dinge zu sprechen wie: „Was möchtest du denn, wenn?!“

Es ist einfach eine Entlastung, sich zumindest über die Möglichkeiten erkundigt zu haben. Das heisst nicht, dass man sie in Anspruch nehmen MUSS, und es heisst auch nicht, dass das Inanspruchnehmen dann leichter würde...auch das habe ich am Wochenende gespürt, als sie sagte, sie wolle ins Hospiz...ich war Bibi so dankbar für ihren Satz „nichts entscheiden, wenn man ganz unten ist!“ Das sieht meine Ma gottlob mittlerweile genauso. Die behutsamen Gespräche helfen uns, uns ganz langsam vorzutasten in die vorhandenen Möglichkeiten. Und ich hoffe sehr, es hilft ihr, das, was sie an Möglichkeiten HEUTE hat, besser zu nutzen.

Ich kann nicht sagen, dass ich permanent nur im JETZT lebe. Manchmal gelingt mir das, und wenn ich es will, ist es auch gut so! Manchmal muss ich situationsbedingt auch.
Die Erfahrung hat mir nur gezeigt, dass ein bischen vorausschauen hilft, und WARUM man schöne Dinge geniessen sollte, wenn das irgendwie gelingt. Und dennoch bin auch ich froh, wenn mich in schlimmen Momenten jemand genau DARAN erinnert! (@ Lissi: danke!!) Weil man sich irgendwann später mal an die schönen Momente erinnern kann, und sie wärmend im Herzen aufbewahrt...

Ich glaube nicht, dass man sich an das Loslassen von lieben Menschen in der Familie „gewöhnt“, oder sich „vorbereiten“ kann. Und wenn, dann nur bedingt. Jeder Verlust ist anders, und reisst manchmal alte Wunden auf.

Ich weiss, das klingt jetzt alles eher nach Abschiednehmen, wenig kämpferisch, und ein bischen traurig. So ist es aber nicht gemeint. Man lernt, besser zu wert-schätzen.
Wir müssen täglich kämpfen, eben DAS zu können: das GUTE sehen, das im JETZT leben, und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Und Kampf heisst für mich auch: nicht nur traurig sein, sondern mich informieren, was meiner kranken Ma gut tut, jetzt und später, wo sie irgendwann, sollte es ihr viel schlechter gehen, liebevoll und bestmöglich aufgehoben ist. Auch Kampf gegen mich, und meine „Angstmonster“. Zu (be-)kämpfen gibt es wahrlich genug!

Das, was ich ihr wünsche, ist eine lange, möglichst schmerzfreie Zeit, in der sie glücklich ist. Und auch dafür kämpfe ich – so gut es geht. Und je mehr ich für sie „raushauen“ kann, umso besser!

Und dass ich mit diesem Kampf nicht allein bin – ich wiederhole mich – das stärkt mich darin ungemein.
Ich hoffe, ich schaffe es, gut weiterzukämpfen.

Allen eine gute, schmerzfreie Nacht, mit wenig bzw. möglichst KEINEN „Angst-oder Traurigkeitsmonstern“. Und ein Fleisskärtchen für euch, die ihr meine „Ergüsse“ mal wieder durchackern musstet!


euer Blümchen
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Geändert von Blume68 (06.05.2008 um 22:46 Uhr)
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  #158  
Alt 06.05.2008, 22:48
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Du meine Güte,

Blume warst Du aber fleißig.

Der helle Wahnsinn. Und wie ich finde hast Du sehr gut und unheimlich treffend formuliert. Auch ich kenne die Situation jemanden gehen lassen zu müssen von meinem Vater. Ich kann sehr gut Deine Worte nachvollziehen - und vor allem glaube ich auch, dass sie vielen anderen aus der Seele sprechen bzw. ein guter Ansatz für diejenigen sein kann, die so wie wir zu Beginn im Moment gar nicht so recht wissen, wo oben und unten ist...
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  #159  
Alt 07.05.2008, 07:24
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Liebes Blümchen,
Du hast es sehr gut beschrieben.Die Zeit danach wird jedesmal anders sein,auch nach vielen Trauerfällen.Man kann es nicht lernen und es gibt auch nicht den einen Weg sich emotional darauf vorzubereiten,denn das hieße ja sich zu distanzieren.Natürlich wird es keinem Menschen immer gelingen in dieser Situation immer im JETZT zu leben,das ist völlig richtig und auch gut,gut deswegen weil jeder Mensch auch sich selber mit seinen Gefühlen annehmen sollte,das zu lernen ist oft das schwierige dabei und verstellt die Sicht auf die Dinge die uns später in Erinnerung bleiben werden.Aus diesem Grund ist auch der Hospiz-Gedanke ein so wichtiger und eine wirkliche Hilfe und Entlastung,man kann,wie es Annika 0211 so liebevoll in ihrem Thread schreibt,sich ganz auf den lieben Menschen einlasse und begleiten,ohne die Sorgen der dazu gehörigen Pflege auch noch tragen zu müssen.
Nun hoffe ich aber,liebes Blümchen,das dieses Thema fürs erste wieder in den Hintergrund rückt und uns noch viele Stunden mit unseren Lieben vergönnt sind.
Wir sollten vielleicht auch nicht vergessen,das auf dieser Seite hauptsächlich Betroffene sind und die sehen dieses Thema eventuell mit anderen Empfindungen.

Wünsche Dir und Deiner Ma heute einen guten und auch für Euch sonnen reichen Tag
LG Lissi
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  #160  
Alt 07.05.2008, 07:42
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Blume68 Blume68 ist offline
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Liebe Lissi,

das mit den Betroffenen weiss ich, und darum überleg ich auch 3x,ob ich so etwas hier schreiben darf. Ich möchte auch niemandem zu nahe treten, und hoffe, solch ein Ausflug in den Gedanken "wir alle gehen mal, irgendwann" wird mir verziehen! Denn auch ICH gehe mal, und ich bin nicht Betroffener. (was nicht heisst, dass das nicht auch mal eintreten könnte.)

Keine Bange, das von mir angesprochene Thema kommt jetzt erstmal weit hinten in die Schublade!!

Alles Gute für dich,
Blümchen
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Geändert von Blume68 (07.05.2008 um 07:44 Uhr)
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  #161  
Alt 07.05.2008, 07:52
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Liebes Blümchen,
ich weiß doch das Du immer ganz "vorsichtig" bist,so war das auch nicht gemeint,sondern im Allgemeinen.
Ich Dich
LG Lissi
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  #162  
Alt 07.05.2008, 08:46
anna-karin anna-karin ist offline
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Ihr Lieben,
ich lese hier regelmäßig als "Betroffene" mit, und ich möchte Euch -viellleicht zur Beruhigung- versichern, dass ich von dieser Seite die Dinge sehr ähnlich sehe wie Blümchen. Natürlich mache ich mir -und das geht sicher vielen anderen Betroffenen hier ebenso- Gedanken darüber und gelegentlich auch Sorgen, wie es meinem Mann und meinen Kindern später gehen wird, wie sie z.Z. mit der Situation umgehen und klarkommen. Ganz schwierig ist es übrigens machmal auch, Dinge anzusprechen, von denen ich erwarte, dass sie auf uns zukommen werden, ohne meinen Lieben "zu nahe zu treten". Ich finde immer, Ihr macht Eure Sache sehr gut. Und einiges mag für Angehörige sogar schwieriger sein, als für den Betroffenen selbst.
Allen einen schönen Mitwoch! AK
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  #163  
Alt 07.05.2008, 09:07
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annika33 annika33 ist offline
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Guten Morgen ihr Lieben,

auf die Schnelle...habe eben reingeschaut zwischen Windelwechseln und Rotznasenputzen...

ich denke oft darüber nach, ob ich Dieses oder Jenes wirklich schreiben soll. Irgendwo hat man immer Angst jemandem zu nahe zu treten, oder ihn mit dem was man sagt/schreibt zu verletzen.

Wie erleichternd ist es, wenn Anna-Karin uns in unserem Tun und Handeln hier bestärkt und sagt, es ist okay so. Ich denke sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen ist die Facettenreichheit dieser beschissenen Erkrankung immer nur schrittweise zu erfassen und zu verarbeiten. Da sich die Stadien der Erkrankungen , die Patienten, wir Menschen uns einfach unterscheiden und jeder für sich seinen Weg finden muss damit umzugehen, kann man eben nicht immer gleich empfinden und handeln.

Mir persönlich ist es ganz wichtig, dass ich hier das zum Ausdruck bringen kann, was ich fühle und denke. Natürlich wähle ich meine Worte mit Bedacht -sollte ich jemandem damit aber einmal weh tun - so liegt das nicht in meiner Absicht und ich bitte um Nachsicht. Mein Leben war bis vor ein paar Wochen in Ordnung - da waren Dinge wie...wann kommt die Kleine in den KIGA...für mich super wichtig. Jetzt denke ich...bin ich panne...das waren deine Sorgen Annika?! Was ich damit sagen will...die ganze Situation verlangt allen Beteiligten unbeschreiblich viel ab und es tut UNS weh - darum wird es nicht immer vermeidbar sein, auch anderen weh zu tun, wenn wir unsere Gedanken und Sorgen zum Ausdruck bringen. Aber darum sind wir ja hier!!! Sorry dafür, wenn es hier passiert, dass jemand über den ein oder andern mitgeteilten Gedankengang erschrickt, aber ich denke das gehört zum Austausch innerhalb eines Forums dazu.

Ganz liebe Grüße

Annika

P.S.: @Bibi...die Geschichte hat mir die Bekannte von der Trauerbegleitung gemailt. Es freut mich, dass sie Deiner Mama gefallen hat. Davon gibt es einige, die wunderschön sind. Ich werde sie, sofern ihr mögt, hin und wieder hier reinsetzen.
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  #164  
Alt 07.05.2008, 09:25
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich mal kurz einmischen weil ich glaube, das Lissi nicht "den Mund verbieten" wollte. Ihren kleinen Hinweis finde ich in Ordnung. Ich glaube eher, sie meinte dass wir unser Leben nicht von der Angst vor dem "Danach" bestimmen lassen sollten.

hmmm... ich glaube, Lissi wollte nur vermeiden dass wir in unserem Thread nun nur noch traurig und sorgenvoll sind und unseren hochgehaltenen Optimismus und Kämpfergeist vergessen.

Auch ich fand Blümchens Worte toll. Treffend. Berührend. Echt. Wichtig. Und vor allem gut, dass sie es einmal heraus gelassen hat
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  #165  
Alt 07.05.2008, 10:15
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Blume68 Blume68 ist offline
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@ Anna-Karin: gerade für DEINE Worte...DANKE!!!

Blümchen
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