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  #16  
Alt 03.02.2008, 17:58
gaggi gaggi ist offline
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Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

Hallo zusammen,
ich weiß dass das auch nicht hier her gehört. Aber Eure Diskussion hat mir sehr viel Aufklärung über meine Krebszellen gebracht. Danke. Alles LIebe
gaggi
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  #17  
Alt 04.02.2008, 19:00
Dietrich Dietrich ist offline
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Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

Hallo Büsumer Krabbe und alle anderen,
vielen Dank für die Aufklärungen. Einige von Euch sind ja schon richtige "Gurus" auf dem Gebiet. Wenn man betroffen ist beschäftigt man sich ausführlicher mit der Materie. Hoffen wir, daß meine Frau Glück im Unglück mit den positiven Rezeptorstatus hatte.
Mit der Nahrungsproblematik in diesem Falle scheinen sich die zuständigen Wissenschaftler noch nicht genau befaßt zu haben. Es gibt ganz unterschiedliche Meinungen. In vielen Lebensmitteln (Milchprodukte, Fleisch) sind ja heute Östrogene und Progesterone enthalten. Die werden vom Arimidex nicht erfaßt. Vorsichtshalber haben wir den Speiseplan schon geändert. Wahrscheinlich reichen ja kleine Mengen, um ein eventuelles Rezidiv zu "füttern".
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße
dietrich
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  #18  
Alt 04.02.2008, 22:57
Theophanu Theophanu ist offline
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Beiträge: 77
Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

Hallo Dietrich,

gerade sehe ich Deinen Eintrag und möchte noch einmal etwas zu den Hormonrezeptoren Schreiben.

Du schreibst:


Zitat:
In vielen Lebensmitteln (Milchprodukte, Fleisch) sind ja heute Östrogene und Progesterone enthalten. Die werden vom Arimidex nicht erfaßt. Vorsichtshalber haben wir den Speiseplan schon geändert.
Es ist richtig, meines Erachtens, die Ernährung umzustellen. Sicher ist es wichtig, wertvolle Produkte zu essen, davon aber nicht zu viel.

Du schreibst, dass die Hormone aus den Nahrungsmittel von Arimidex nicht erfasst werden. Das ist eine schwierige Materie, auf jeden Fall ist es nicht so, dass das eigene Östrogen durch Arimidex vernichtet oder irgendwie erfasst wird.

Arimidex ist ein Aromatasehemmer. Aromatase ist ein Enzym, der notwendig ist für die Syntese von Östrogen. Also dank Aromatasehemmer (z.B. Arimidex) kann so gut wie kein Östrogen im Körper entstehen. Was bedeutet, dass kein Östrogen im Körper wirken kann. Das Östrogen wirkt unter Anderem auch an der Synthese der Hormonrezeptoren für sich selbst (so ist es!) und für Progesteron.

Also, allein die Antihormontherapie mit einem Aromatasehemmer schützt weitgehend vor einer unerwünschten Wirkung der Hormone aus den Nahrungsmittel, weil es so gut wie keine Rezeptoren für diese Hormone gibt.

Da wir aber nicht viel wissen über die Restproduktion von Östrogen, über die sonstigen Aufnahmewege und Verwertung der aufgenommenen Hormone, ist es wirklich nicht falsch, auf das Essen und darin eventuell enthaltene tierische Hormone oder die industriellen Xenohormone, die übrigens auch im Wasser vorkommen, zu achten.

Viele Grüße,
Theophanu
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  #19  
Alt 05.02.2008, 18:20
Dietrich Dietrich ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

Hallo, nach der zeitlichen Reihenfolge, Theophanu, mo und Büsumer Krabbe,

bei Euch fühlt man sich so richtig angenehm und gut aufgehoben.

Zuerst zu Theophanu:
"....auf jeden Fall ist es nicht so, dass das eigene Östrogen durch Arimidex vernichtet oder irgendwie erfasst wird"

Verstanden habe ich, daß Arimidex nur die Synthese verhindert. Mit dem eigenen meinst Du sicher schon vorher vorhandene und fremdaufgenommene Hormone?

Folgendes schreibt mir der Krebsinformationsdienst Heidelberg nach ausführlicher Recherche:

"Für Milch und Milchprodukte ist bisher praktisch kein Einfluss auf Krebserkrankungen nachgewiesen, weder auf die Entstehung von Krebs bei Gesunden noch auf die Entwicklung einer bestehenden Erkrankung bei Patienten, insbesondere nicht auf die Entwicklung einer Brustkrebserkrankung. Dies gilt auch für den Einfluss der Spuren natürlicher Hormone, die eine Kuh an die von ihr produzierte Milch abgibt. Ernsthaft diskutiert wird lediglich der Anteil, den der oft hohe Fettgehalt von Käse, Milch etc. auf die Entwicklung von Übergewicht und damit im Weiteren auf das Krebsrisiko haben kann.
Auch wegen einer möglichen Schadstoffbelastung gibt es derzeit keinen Anlass, auf Milch oder andere Lebensmittel auf tierischer Basis wie Milchprodukte und Fleisch, zu verzichten. Der Einsatz von Hormonen ist hier seit 1988 in der EU verboten, anders als zum Beispiel in den USA oder Kanada. Um illegale Verwendungen zu aufzudecken, wurden in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen und auch Methoden entwickelt, mit denen sich selbst natürliche Hormone, die illegal eingesetzt wurden, deutlich nachweisen lassen. Tierische Lebensmittel gehören in der EU zudem zu den bestuntersuchten Produkten überhaupt: Im Lebensmittelmonitoring des Bundes und der Länder waren insbesondere Milch und Milchprodukte in den letzten Jahren praktisch vollständig frei von illegalen oder die Grenzwerte überschreitenden Rückständen. In weniger als einem Promille der Proben von 2006 wurden - als einziger Schadstoff überhaupt - Antibiotika gefunden.

Bezogen auf Ihre Fragen bedeutet dies, dass Sie oder Ihre Frau sich, wenn sie Milch und Milchprodukte gut verträgt und gerne verzehrt, nach bisherigem Kenntnisstand keine Sorgen um Hormone etc. und deren möglichen Auswirkungen auf die Brustkrebserkrankung Ihrer Frau machen müssen."

Für mich nicht befriedigend. Zitiert wird eine Milchuntersuchung aus dem Jahre 2001. Damals hat meine Frau noch die verhängnisvollen Hormone von Ihrer Ärztin verschrieben bekommen.

Zwei Fragen müßten geklärt werden.
1. Sind in unserer Milch soviele Hormone vorhanden, daß sie schaden könnten? Mit Angabe der durchschnittlich gemessenen Werte.
2. Wirken diese Hormone im Körper wie die eigenen?

So wissenschaftlich geht aber der Krebsinfodienst nicht vor.


Nun zu unserem Befinden. Meine Frau ruft immer "hier!", wenn Krankheiten verteilt werden, aber das würde zu weit führen. Sie ist nicht psychisch am Boden, trägt alles mit Fassung. Leider habe ich aber zu viel Phantasie und dadurch viele schlaflose Nächte gehabt. Allerdings gibt es auch das traurige Beispiel unserer Nichte, die mit 35 Jahren an dieser Erkrankung zu Grunde ging.
Meine Frau wurde am 14. Dezember erstmalig operiert. Eine andere Uni-Klinik hielt den Sicherheitsabstand von 1,5 mm für zu gering und hat am 15. Januar gewaltiger nachoperiert. Seitdem kämpfen wir und die Klinik gegen Ansammlungen von Wundflüssigkeit. Nach einigen Punktionen geht diese Methode nicht mehr, weil sich schon Gewebenfäden in dem Hohlraum bilden. Nun hat sich die Naht an einer Stelle geöffnet und Wundflüssigkeit tritt aus, die meine Frau durch Wechsel von sterilen Kompressen auffängt. Dabei bekommt sie ein Antibiotikum. Eine Besserung ist noch nicht in Sicht und die Bestrahlung sollte am 18. Februar beginnen.
Na hoffen wir mal.

Ganz liebe Grüße und gute Besserungen an und für Euch alle
dietrich
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  #20  
Alt 07.02.2008, 21:53
Dietrich Dietrich ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

vielen Dank für die Hinweise und Links an Krabben, Erwin und Regina,

zwei Informationen möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Eine Anfrage hatte ich an die "gläserne meierei" gestellt, von der wir bei Teegut Öko-Milch gekauft haben. Hier die Antwort:

es tut uns leid Ihnen nicht weiterhelfen zu können, aber wir beziehen auch Milch von trächtigen Kühen. Dies ist sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Bio-Milchwirtschaft üblich.

Eine zweite Anfrage an einen Biowissenschaftler der Uni-Hamburg, der sich mit der Messung von Hormonen in Lebensmitteln beschäftigt hat. Auch hier die ausführliche Antwort:

Da ich Chemiker bin, kann ich natürlich über die arztliche Indikation keine Aussage zu dem Problem machen. Allerdings haben wir vor einiger Zeit, ich bin jetzt selbst im Ruhestand, analytische Methoden entwickelt zur Bestimmung von Steroidhormonen in Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang haben wir natürlich auch mit einigen Arzten des Universitätskrankenhaus Eppendorf diskutiert, die Steroidhormone für therapeutische Zwecke
einsetzen. Die Frage der Ärzte an uns war damals, ob die Dosierung der Hormone nicht zu hoch werden könnte, wenn die Patienten Lebensmittel mit einem "hohen" Gehalt an Steroidhormonen essen.
Die Ergebnisse unserer damaligen Untersuchnungen waren aber eindeutig.
Wenn man die Daten der Nationalen Verzehrsstudie zugrunde legt (seit ein paar Wochen gibt es übrigens eine neue Nationale Verzehrsstudie, die aber unsere damaligen Aussagen bestätigt), dann nehmen wir mit der Nahrung nur etwa 1/1000stel bis 1/10.000stel an Steroidhormonen
aus Lebensmitteln verglichen mit der körperlichen Eigenproduktion auf. Nur bei Säuglingen haben wir bei Progesteron einen Abstand zwischen Eigensynthese und Aufnahme über Babyfood von 100:1 gefunden.
Diese Zahlen belegen, auch wenn wir sie mit Publkiationen anderer Autoren vergleichen, dass die mit der Nahrung aufgenommenen Steroidhormonmengen sehr gering sind. Die Erklärung dafür ist einfach. Zielorgane für Steroidhormone sind nicht die Organe, einschließlich Milch, die wir als Lebensmittel nutzen. Die Absorption der Steroidhormone aus dem Darm ist ebenfalls nicht so effizient wie z.B. die Absorption von Aminosäuren, weil es sich um lipophile Substanzen handelt, deren Absorptionsmechanismus viel komplizierter ist als derjenige von hydrophlilen Substanzen.
Wenn Hormone aus Lebensmitteln aus dem Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn und damit in den Körper des Menschen gelangen, wirken sie natürlich gleich wie die körpereigenen Hormone, denn sie unterscheiden sich in ihrer Molekülstruktur nicht von menschlichen Hormonen.
Zusammenfassend folgt aber aus unseren Untersuchungen, dass somit die Steroidhormone, die man aus Lebensmitteln aufnimmt, den natürlichen Hormonhaushalt nicht beeinflussen, weil einfach die mit den Lebensmitteln aufgenommenen Hormone mengenmäßig zu gering sind.

Wir freuen uns über diese kompetente Entwarnung. Werden zwar den Fleisch- und Molkereiprodukteerzeugnisse-Konsum einschränken, aber meine Frau freut sich, daß sie sich morgen nach Enthaltsamkeit wiedermal ein Glas Milch gönnen kann.

herzliche Grüße
dietrich
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  #21  
Alt 08.02.2008, 22:40
Dietrich Dietrich ist offline
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Registriert seit: 29.10.2007
Beiträge: 14
Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

freut mich Regina und da ich nun schon aus drei Quellen eine ähnliche Information bekommen habe glauben wir langsam daran.
Meine Frau hat sich auch sehr gefreut. Ein ganz klein wenig Mißtrauen kann man sich ja trotzdem bewahren.
Gefreut habe ich mich auch über die Aufgeschlossenheit vieler Wissensträger. Dabei wird man von den öffentlichen Stellen eher mit oberflächlichen Aussagen abgespeist.

viele Grüße Dietrich
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