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Alt 24.09.2016, 01:39
kdre kdre ist offline
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Standard CT der Niere, Harnleiter, Blase mit Kontrastmittel

Hallo liebes Forum,

wegen einer persistierenden µHämaturie hat mich mein Urologe zum CT geschickt. Das ist mein erstes CT und mir ist etwas mulmig bei dem Gedanken der hohen Stahlung. Am Montag ist es soweit. Der CT Scanner ist ein Siemens Definition AS 128.

Wie im Titel (und auf der Überweisung) steht soll ein CT von der Niere, den Harnleitern und der Blase gemacht werden. Dazu soll Kontrasmittel inkl. Ablaufaufnahme gemacht werden. Ich denke, dass damit eine "CT Urographie" gemeint ist, die üblicherweise aus 3 Phasen besteht (native Phase, nephrogene Phase und exkretorische Phase).

Ich habe mir in den letzten Tagen viele wissenschaftliche Publikationen zu Thema Hämaturie und CT Strahlung durchgelesen. Es gibt Möglichkeiten, die Strahlung zu reduzieren, indem beispielsweise für die native Phase eine niedrige Dosis verwendet wird, da Steine auch dann noch mit sehr hoher Sensitivität und Spezifität erkannt werden. Es gibt auch Möglichkeiten mit Hilfe von "Split-Bolus" Techniken u.U. eine Phase einzusparen, um die Dosis zu reduzieren.

Mir ist klar, dass ein einziger CT Scan in meinem Leben nicht so schwer wiegt, aber falls es Möglichkeiten gibt, die Dosis zu trotzdem reduzieren oder mich anderweitig zu schützen, dann mache ich mir lieber vor dem Scan Gedanken darüber, als danach.

Leider hat die Radiologie, bei der ich einen Termin habe wohl keinen guten Ruf (wenn man jameda glauben darf). Das habe ich leider erst nach der Terminvereinbarung ergoogelt. Vorher war ich damit beschäftigt eine Radiologie mit modernen Geräten zu finden. Jedenfalls scheinen die dort bewerteten Radiologen "Fließbandarbeiter" zu sein und sprechen vorher und nachher eher nicht mit dem Patienten, sondern begnügen sich mit Aufklärungsbogen + CD und alles weitere soll der Urologe übernehmen.

* Kann und soll ich darauf bestehen vorher mit einem Radiologen zu sprechen, um zu erfahren, wie genau die CT Aufnahme(n) gemacht werden und um ihm mitzuteilen, dass ich auf eine niedrige Dosis wert lege? Sind Radiologen für solche Kundenwünsche empfänglich? Oder ziehen die dann trotzdem einfach ihre Standard-Protokolle durch?

* Kann einer von euch eine Aussage darüber machen, welche Strahlendosis mich tatsächlich erwartet? Ich lese überall ca. 20mSv, in manchen Publikationen werden teilw. viel höhere Werte angegeben. Ihnen gemein ist, dass diese Infos alle etwas älter sind. Bei modernen Geräten mit aktuellen Protokollen, Strahlenreduzierungsmechanismen etc. müsste sich bzgl. der Strahlendosis doch etwas getan haben? Hat dazu jemand genauere Infos wie hoch die Strahlendosis bei einer CT Urographie heutzutage mit modernen Geräten in etwa ist?

* Kann man mit Jeans ins CT oder stören die Nieten (Metallartefakte)? Sollte ich in Jogging-Hose oder ähnliches hingehen?

* Bei der Terminvergabe hat mir die Dame gesagt, dass ich Sonntag ab 18 Uhr nicht mehr essen soll und ab 22 Uhr nichts mehr trinken. Woanders im Internet wird eigentlich einheitlich gesagt, dass man 4 Stunden vorher nichts mehr trinken soll. Ist es OK wenn ich mich eher an die 4 Std. halte und nicht an 22 Uhr? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen solange nichts zu trinken (da ich meist so gegen 2 Uhr schlafen gehe). Ist das kritisch?

* Kann ich nach dem CT darauf bestehen einen zumindest vorläufigen Befund zu erhalten? Mein nächster Termin beim Urologen ist erst in 3 Wochen und solange zu warten ist irgendwie qualvoll.

* Ich habe in wissenschaftlichen Publikationen gelesen, dass delta- und gamma- Tocotrienole vor Strahlenschäden schützen können. Hat sich jemand von euch schon mal mit sowas beschäftigt? Also sich gezielt vor einem geplanten CT vor der zu erwartenden Strahlung durch Nahrungsergänzungsmittel (Antioxidantien) zu schützen (siehe zb [1,2] oder Goggle bzw. PubMed "Tocotrienol radioprotector")? Mir ist klar, dass das alles noch "experimentell" ist, aber mich würde trotzdem mal euere Meinung dazu interessieren.

Das waren jetzt ziemlich viele Fragen, aber die musste ich unbedingt stellen. Sorry :-) Ich freue mich über jede Antwort!

[1] http://www.car.ca/uploads/Education%...ging_Exams.pdf
[2] http://jrr.oxfordjournals.org/conten...rr.rrt048.long
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  #2  
Alt 26.09.2016, 23:08
kdre kdre ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: CT der Niere, Harnleiter, Blase mit Kontrastmittel

Leider habe ich keine Antworten auf meine Fragen bekommen. Mein CT Termin war heute und einige der Fragen kann ich nun selbst beantworten. Evtl. hilft es jemandem mit ähnlichen Fragen:
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Kann und soll ich darauf bestehen vorher mit einem Radiologen zu sprechen, um zu erfahren, wie genau die CT Aufnahme(n) gemacht werden und um ihm mitzuteilen, dass ich auf eine niedrige Dosis wert lege? Sind Radiologen für solche Kundenwünsche empfänglich? Oder ziehen die dann trotzdem einfach ihre Standard-Protokolle durch?
Kurze Antwort: JA!
Speziell in dieser Radiologie scheint es nicht üblich zu sein, vorher und nachher mit einem Radiologen zu sprechen. Die Dame am Empfang wollte mir meine Fragen beantworten. Dabei kamen dann so Aussagen wie "Die Strahlendosis bei einem CT vom Abdomen ist vergleichbar mit einem Inlandsflug". Ich habe dann einfach noch ein paar "komplizierte" Fragen gestellt, auf die sie keine Antwort wußte. Darauf hin grinste ich und sagte, dass ich genau aus diesem Grund mit dem Radiologen sprechen möchte. Das war dann plötzlich kein Problem mehr. Traurig für die, die sich von der Empfangsdame aus Unwissenheit abspeisen lassen.
Dem Radiologen teilte ich mit, dass ich mich etwas auskenne und gerne wissen möchte welche und wie viele Phasen aufgenommen werden. Kurz und knapp: 3 Phasen (so wie in meinem Ursprungsposting vermutet). Jetzt kommts: Normalerweise würde sie die native Phase (zur Steinerkennung) ebenfalls mit einer (höheren) Standarddosis machen. Daraufhin fragte ich nach "low-dose", dem er dann auch zustimmte und dies sofort der MTA mitteilte. D.h. heißt, hätte ich nicht explizit nachgefragt, hätte ich (unnötigerweise) noch ein wenig mehr Dosis abbekommen. Ich kann also jedem empfehlen sich vorher zu informieren und auf ein Vorabgespräch mit dem Radiologen zu bestehen. Hinterher bringt es nichts sich aufzuregen, weil dann das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Im übrigen haben Patienten auch das Recht Unklarheiten vor der Untersuchung in einem persönlichen Gespräch mit dem Radiologen (er darf dieses Gespräch nicht an eine mTA oder Empfangsdame deligieren!) zu beseitigen!
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Kann einer von euch eine Aussage darüber machen, welche Strahlendosis mich tatsächlich erwartet? Ich lese überall ca. 20mSv, in manchen Publikationen werden teilw. viel höhere Werte angegeben. Ihnen gemein ist, dass diese Infos alle etwas älter sind. Bei modernen Geräten mit aktuellen Protokollen, Strahlenreduzierungsmechanismen etc. müsste sich bzgl. der Strahlendosis doch etwas getan haben? Hat dazu jemand genauere Infos wie hoch die Strahlendosis bei einer CT Urographie heutzutage mit modernen Geräten in etwa ist?
Beim Gespräch mit dem Radiologen haben wir mehrere Möglichkeiten durchgesprochen (nur Nativ, 2 Phasen, 3 Phasen). Er sagte etwas von 6-7 mSv. Leider weiß ich jetzt nicht mehr für welche Variante das gewesen ist. Wahrscheinlich für die 2 Phasen Variante (Native low-dose Phase + exkretorische standard-dose Phase). Auf 3 Phasen hochgerechnet sollten das dann ca. 12-14 mSv gewesen sein. Aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob der Radiologen sich mit seiner Aussage zu 100% sicher war. Aber er erwähnte auch den modernen CT Scanner, der durch technische Tricks die Dosis im Vergleich zu älteren Geräten reduziert (das war ein Grund weshalb ich die Radiologie aufgesucht habe). Ich würde mich immer vorab über die Radiologie und den benutzten Geräten informieren. Das steht meistens auf der Webseite.
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Kann man mit Jeans ins CT oder stören die Nieten (Metallartefakte)? Sollte ich in Jogging-Hose oder ähnliches hingehen?
Jeans, Hemd etc. musste ausgezogen. Ich hatte nur noch Socken, Unterschwäsche + T-Shirt an.
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Bei der Terminvergabe hat mir die Dame gesagt, dass ich Sonntag ab 18 Uhr nicht mehr essen soll und ab 22 Uhr nichts mehr trinken. Woanders im Internet wird eigentlich einheitlich gesagt, dass man 4 Stunden vorher nichts mehr trinken soll. Ist es OK wenn ich mich eher an die 4 Std. halte und nicht an 22 Uhr? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen solange nichts zu trinken (da ich meist so gegen 2 Uhr schlafen gehe). Ist das kritisch?
Habe 4 Stunden vorher noch Wasser getrunken und hatte keine Probleme. Würde ich wieder so machen.
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Kann ich nach dem CT darauf bestehen einen zumindest vorläufigen Befund zu erhalten? Mein nächster Termin beim Urologen ist erst in 3 Wochen und solange zu warten ist irgendwie qualvoll.
Die Empfangsdame wollte mich davor und danach nicht mit dem Radiologen sprechen lassen. Erst als ich das davor Gespräch erwirken konnte, habe ich direkt mit dem Radiologen vereinbart, dass er mir hinterher kurz / unverbindlich / vorläufig etwas zu meinen Bilddaten sagt. Als ich nach dem CT der Empfangsdame gesagt habe, dass sie bitte dem Radiologen bescheid sagen soll, dass ich warte, war sie etwas überrascht/verwirrt :-)
Ich würde immer auf ein kurzes Gespräch danach bestehen. Gewissheit direkt nach dem CT zu haben und nicht erst Wochen später halte ich für sehr wichtig.

Noch eine Kuriosität in dieser Radiologie:
Die MTA hat mir keinen Hodenschutz angeboten. Als ich nachfragte, sagte sie, dass man das bei einem CT nicht benötigt. Eine Rechersche vor der Untersuchung sagt aber: Bei jeder Röntgenuntersuchung des Abdomens ist so ein Schutz zu verwenden, wenn dadurch nicht die Untersuchungsgebiet abgedeckt wird (siehe zb [1])!
In einer Dissertation zu diesem Thema wurde gezeigt, dass die Dosis in den Gonaden um bis zu 87% reduziert wurde (von durchschnittlich 2.4 mSv auf 0.32 mSV) [2]. Die Gonaden tragen zwar zur zu 8% (lt ICRP 103 (2007)) zur effektiven Gesamtdosis bei, aber Kleinvieh macht auch Mist
Langer Rede kurzer Sinn: Die MTA hat mir genervt den Hodenschutz gegegeben, nachdem sie erstmal 10 Minuten durchs Haus laufen musste, um mir eine Tüte zu besorgen (aus hygienischen Gründen wird zuerst eine Tüte übergestülpt, dann der Hodenschutz oben drüber).
Zitat:
Zitat von kdre Beitrag anzeigen
Ich habe in wissenschaftlichen Publikationen gelesen, dass delta- und gamma- Tocotrienole vor Strahlenschäden schützen können. Hat sich jemand von euch schon mal mit sowas beschäftigt? Also sich gezielt vor einem geplanten CT vor der zu erwartenden Strahlung durch Nahrungsergänzungsmittel (Antioxidantien) zu schützen (siehe zb [1,2] oder Goggle bzw. PubMed "Tocotrienol radioprotector")? Mir ist klar, dass das alles noch "experimentell" ist, aber mich würde trotzdem mal euere Meinung dazu interessieren.
Ich habe mir letzte Woche reines Tocotrienol, sowie hochdosiertes Vitamin C besorgt und fleissig ab 3 Tage vorher genommen. Um die höchste Konzentration im Blut zu erreichen, habe ich ca. 4 Stunden vor der Untersuchung 500mg Tocotrienol und 2g Vitamin C genommen (da ich ab 4 Std. vorher nichts mehr trinken wollte/durfte. Vitamin C hätte ich sonst ca. 2 Std. vorher genommen). In vielen Publikationen wurden gewisse Effekte nachgewiesen. Ob es tatsächlich etwas bringt, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber schaden tut es auch nicht und ich fühle, dass ich aktiv alles etwas getan habe, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge

Ich hoffe, dass ich damit irgendwann irgendwem helfen werde :-)

Geändert von gitti2002 (26.09.2016 um 23:22 Uhr) Grund: NB
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