Mami! Warum? Du fehlst mir!

[KathiT]

Auch ich habe gestern Grey's Anatomy geschaut. Habe es gern geschaut, seit seinem Tod finde ich es aber auch schwierig. Vorher hab ich das nicht so an mich ran gelassen, klar war es traurig, aber jetzt trifft es mich sehr. Mir kamen auch noch die Bilder von seinem letzten Krankenhausaufenthalt in den Kopf. Einfach nur schrecklich.
Lg Kathi

[Sternschnubbe]

Hallo Kathi,

ja, damals hat man es geschaut und sich gedacht, die armen Seelen und heute weiß man, dass diese Serie auf Realität aufbaut, zumindest was die einzelnen Schicksale der Patienten angeht.
Aber irgendwie finde ich es nicht schlimm durch die Bilder wieder an die Zeit von Mami im Krankenhaus zurück erinnert zu werden. Weil durch die Erinnerungen bin ich ihr näher...

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Liebe Mami,

die Zeit vergeht und nun haben wir letzte Woche mit den ganzen Küchen-Anschau-Aktionen überstanden und möchte heute die Küche kaufen. Ich habe das Bedürfnis er dir selbst mitzuteilen.
Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass als ich letzte Woche Lydi anrief und sie ranging, dass ich deine Stimme gehört habe?! Es war ein schönes und zugleich trauriges Gefühl.... Ich kann meine Gefühlslage zur Zeit nicht beschreiben. Ich muss sagen, dass es mir zur Zeit gut geht, aber auch, weil ich alles verdränge. Für mich bist du einfach nicht tot. Du bist da und ich kann nur nicht mehr dir reden. Irgendwie habe ich das Gefühl mich daran zu gewöhnen, dass ich dich nicht mehr sprechen und sehen kann, aber irgendwie bist du noch für mich da...
Eben habe ich wieder mit einer Kollegin über dich gesprochen, und dann kamen mir auch die Tränen, also keine Sorge, vergessen werde ich NIE.
Gestern habe ich das Tagebuch, was ich für dich geschrieben habe während deines Krankenhausaufenthalts zur Hand genommen. Ich habe es für dich geschrieben, dass wenn du wieder gesund bist, dass du lesen kannst, wie es dir und uns erging. Ich war so voller Hoffnung und habe nie daran gedacht, dich verlieren zu können. Als es dir dann Dienstag vor deinem Tod anffing schlecht zu gehen, war ich gerade in Berlin. Ich hatte starke Angst um dich. Ich hatte es offensichtlich gefühlt! Und am nächsten Tag fragt mich doch tatsächlich die Ärztin von meinem Arzttest, ob du schon im Sterben liegst? Woher hat sie es gewusst? Ich war fest davon überzeugt, dass die Kuh spinnt!
Und auch noch am Freitag Vormittag habe ich dir geschrieben. Da lagst du schon im Koma und aus meine Zeilen lese ich immer noch die Hoffnung, die ich damals hatte. Mami, ich wollte dich nicht gehen lassen. NIE.... Auch jetzt nicht!

Gestern war der 20.01. - das heißt es sind nun genau 4 Monate vergangen. Es kommt mir nicht so lange vor...

Du fehlst mir so stark!!!
Ich habe dich lieb, deine Tochter!

[Sternschnubbe]

Guten Morgen meine liebe Mami,

ich hatte eben schon einen Text verfasst und ihn ausversehen gelöscht. Mami, ich danke dir, dass du heute Nacht bei mir warst. Ich freue mich auf der einen Seite sehr und auf der anderen Seite macht es mich nachdenklich. Natürlich bin ich aufgewacht und war verwirrt, denn du warst da und real und ich msuste mich erstmal kurz sammeln, um dann festzustellen, ich habe geträumt. Dann habe ich natürlich geweint. Ich wollte wieder einschlafen und weiterträumen, aber dann warst du nicht mehr da.
Den ersten Teil des Traumes habe ich nicht verstanden. Ich war an mehreren Ort, bei verschiedenen Leuten. Sie waren alle traurig und haben geweint, denn du bist gestorben. Aber so genau kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nicht, ob ich dir auch im ersten Teil begegnet bin.
Dafür habe ich das Bild vom zweiten Teil genau im Kopf. Du sahst am Tisch, meinem Küchentisch und Lydi und ich, wir saßen nebeneinander auf Stühlen und haben dir zugehört. Du hattest einen Brief in der Hand und hast ihn vorgelesen. Es ging im Großen und Ganzen um deinen Krebs und dass du sterben wirst. Da wir das ja aber schon wussten, war es so sachlich diese Unterhaltung. Ein Satz ist mir besonders im Gedächtnis hängen geblieben: Du hast Angst. Angst vor dem Sterben bzw. zu sterben. Das ist mir als einziges noch richtig im Kopf. Es ist so schade, dass man Träume nicht bis ins Detail rekonstruieren kann. Man hat ein klares und verschwommenes Bild im Kopf. Aber ich weiß, dass es real wirkte. Du sahst echt und lebhaft aus und deine Stimme war trotzdem fröhlich und heiter und du hast gelächelt. Ich bin so glücklich dich gesehen zu haben!
Und trotzdem macht mir dein Satz Sorgen. War es eine Reaktion auf meinen gestrigen Gedanken? Ich habe gestern wieder festgestellt, dass mir mein Gefühl sagt, dass du wieder kommst. Ich habe das Gefühl, dass du heimkehrst. Für mich ist es einfach nicht begreiflich, dass du nie wieder kommst. Eigentlich bin ich ja alt genug, um zu wissen, dass der Tod unendlich ist, aber offensichtlich befinde ich mich in einer Phase der Verdrängung, in der ich nicht wahrhaben will, dass es dich in dieser Welt nicht mehr gibt.
Und Mama, was soll heißen, dass du Angst hast? Hast du immer noch Angst, da wo du bist? Und waren es deine Gefühle bevor du gegangen bist? War es der Brief, den du vorgelesen hast, als Lydi und ich bei dir standen?
Zugern würde ich verstehen, wie der Traum gemeint ist. Und trotzdem bin ich einfach nur glücklich darüber dich gesehen und gehört zu haben!!! Mami, komm doch bitte öfter vorbei!!!

Ach Mama, heute sind es nun 18 Wochen seit du vergangen bist. Es kommt mir noch immer so vor wie gestern. Es ist ein komisches Gefühl, denn irgendwie habe ich mich daran gewöhnt dich nicht sehen und sprechen zu können und trotzdem bleibt das Gefühl, dass du eines Tages heimkehrst. Genauso denke ich immer wieder, wenn ich die Wochen nachrechne, es wäre ein Countdown, den ich zähle! Ist es aber nicht, denn die Zahl wird größer und größer und ich frage mich, wo ich aufhören soll zu zählen? Man hört doch erst bei Null auf? Ich kann dich einfach nicht loslassen... Du bist mir noch so nah! Du bist immer noch mein Fels in der Brandung, der mich auffängt! Und doch... erst wenn ich bei über 3000 Wochen, die seit deinem Tod vergangen sind, bin, erst dann werde ich einen wirklichen Countdown, bis ich dich wiedertreffen kann, einrichten können. Werd ich bis dahin die Wochen zählen?

Mami, es ist einfach so unbegreiflich! Nun sitze ich hier, habe dich die Nacht gesehen, auch wenn ich die Angst nicht verstehe, so habe ich mich gefreut. Komm bald wieder, ja?!

P.S. Sandra's Mama hat Brustkrebs! Ist das nicht schrecklich? Woher kommen denn auf einmal diese ganzen Erkrankungen? Sie waren doch früher kein Betsandteil unseres Lebens! Als ich es gehört habe, tat es mir so leid!!! Ich werde nie begreifen, warum so etwas passieren muss. Und erst recht NIE, warum es dich einmal traf!!!
Ich hoffe nur, dass bei Sandra's Mama alles gut wird. Es soll wohl eine Krebsart sein, die nicht streut. Keine Ahnung! Ich drücke auf jeden Fall alle Daumen!

Nagut meine liebe Mama. Ich vermisse dich und möchte mal wieder mit dir reden. Keine Ahnung, wann ich begreife, dass dies nie mehr möglich sein wird. Ein komisches Gefühl!

Ich habe dich sehr lieb! Ich drücke und küsse dich,
deine kleine traurige Tochter, die sich freut, dich ím Traum gesehen zu haben

[Sternschnubbe]

Guten Morgen Mami,

dein Geburtstag rückt immer näher und meine Angst vor diesem Tag wird stärker. Heute in einer Woche würdest du 56 Jahre jung werden. Mich graut es davor, weil je näher der Tag rückt, desto mehr spüre ich, dass du wirklich nicht an dem Tag da sein wirst.
Ach Mami, es ist immer noch alles so unklar.

Am letzten WE war ich dich wieder auf dem Friedhof besuchen. Es hatte die Woche geschneit, so dass dein Grab mit Schnee bedeckt war. Ich muss sagen, dass es richtig idylisch auf dem Friedhof aussah, alles in weiß. Als ich dich besuchen war, kam auch ein wenig Sonne raus, danke.

Ich vermisse dich!

[KathiT]

Liebe Sternschnubbe,
das wird sicherlich nochmal ein schwieriger Tag. Ich hoffe du überstehst ihn gut.
Ich stell mir diesen Tag auch schwierig vor.
Alles gute
Lg Kathi

[hm maria]

lass dich drücken, wird sicher schwierig, lg maria

[Sternschnubbe]

Liebe Kathi und liebe Maria,

ich danke euch. Ich kann mir noch nicht wirklich vorstellen, wie der Tag werden wird. Immerhin hat ja auch meine Tante, also Mama's Zwillingsschwester Geburtstag. Es wird mir schwerfallen meiner Tante zu gratulieren, denn ich weiß, dass sie diesen Tag hassen wird! Am liebsten würde sie sich verkriechen.
Gestern habe ich mit meiner Schwester über ein "Geschenk" im Sinne eines Gestecks gesprochen. Aber sie findet es nicht notwendig ein Gesteck mit Schleife, da es eh kalt ist und kein Platz. Also werden wir nur einen schönen Blumenstrauß aufs Grab bringen. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euren lieben Verstorbenen etwas schenken möchtet? Das zeigt mir doch nur, dass ich den Tod nicht begreifen kann und ihn falsch verstehe... Keine Ahnung, was richtig ist?!

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Guten Morgen liebste Mami,

dein Tag rückt näher. Am Samstag war ich allein und so hat es mich vormittags gleich wieder aus der Bahn geworfen. Immer wenn die Sonne so schön scheint und mir ins Gesicht kitzelt, muss ich an dich denken und dann muss ich weinen. Mama, ich trauere so viel um dich. Ich kann so vieles nicht begreifen. Dann kam gestern wieder "4 Hochzeiten und eine Traumreise" und ich musste daran denken, wenn es einmal bei mir soweit sein soll. Du gehörst doch dazu. Wie soll denn eine solche Feierlichkeit ohne dich stattfinden, das geht doch nicht? Naja, zum Glück ist das Thema noch nicht aktuell, aber allein daran zu denken!!

Mami, grad fällt mir nicht ein, was ich schreiben soll. Ich habe dich unendlich dolle lieb und du fehlst mir so!
Papa geht es auch gar nicht gut, aber das wirst du ja sehen. Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen soll. Bitte hilf uns!

Du fehlst!
Deine kleine Tochter!

[fraunachbarin]

liebe sternschnubbe..
du verstehst den tod nicht falsch, sondern bist einfach noch sehr in deiner trauer verstrickt. was auch nach so kurzer zeit völlig normal ist.
meine mami hätte letzte woche ihren 70er gehabt und auch bei mir war es schwer, nicht mit ihr feiern zu dürfen.
ich hab mir einfach vorgestellt, daß sie dort oben mit ihren eltern, ihrer schwester und anderen lieben, die schon gegangen sind, feiert.
ich kann mir gut vorstellen, daß es schwierig ist, mit der zwillingsschwester deiner mami zu feiern. andererseits könnt ihr euch gegenseitig halten, wenn tränen fließen. habt davor keine angst, denn das weinen ist wichtig und befreit auch immer ein kleines stückchen.
wünsch dir weiterhin viel kraft.
liebe grüße von tine

[hm maria]

drück dich, es ist sicher schwer, kann mich den worten von tine nur anschliessen. eine feste umarmung, und ich denk an dich. lg maria

[KathiT]

Es ist gar nicht komisch, das du ihr was schenken möchtest. Ich kenne das Gefühl auch, aber leider muss ich mich auch zusammen reißen es gibt dann immer ein Blümchen und eine Kerze. Wenn es dir ein Bedürfnis ist und es der Platz zulässt, da hole bzw. Schenke ihr ein Gesteck. Tu' das, was dir gut tut.
Lieben Gruß Kathi

[Sternschnubbe]

Mein Leben ist ein Trümmerhaufen. Ich habe so eben erfahren, dass mein Papa einen tödlichen Autounfall hatte.

Ich kann nicht mehr......

[Sternschnubbe]

Mama, sag mir bitte, dass das nicht wahr ist. Bitte, sag mir dass du ihn nicht geholt hast. Mama....

[Annesü]

Oh, muss dir jetzt ganz schnell schreiben. Weiß kaum was ich sagen soll. Außer das ist wirklich nicht fair. Wünsche dir liebevolle Menschen an deiner Seite. Schrei, schimpfe, Weine. Schreib hier, wenn du nicht weiter weißt, hol dir aber unbedingt Unterstützung!
Herzlichst
Verena

[hm maria]

ich kann keine worte finden, auch kenne ich dich nich am liebsten würd ich zu dir fahren und dich einfach nur umarmen um dir kraft zu geben denn das ist ja nicht mehr zu tragen. mir kommen die tränen, und fehlen die worte,
nochmals ein ganz feste umarmung und ich denke an dich. maria

[KathiT]

Oh nein!!!! Das darf nicht wahr sein.
Es tut mir unendlich leid. Es gibt jetzt keine passenden Worte. Es ist einfach nur schrecklich. Auch ich hoffe,das du jemanden hast der dich halten kann.
Ich drück dich ganz doll und schick dir ganz viel Kraft und Energie.