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  #1  
Alt 04.04.2005, 15:49
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Standard Knochenszintigramm

Hallo,

hatte hier schon ab und zu mal gepostet, wird sich aber wahrscheinlich niemand mehr wirklich daran erinnern. Daher fasse ich nochmals kurz zusammen. Alter:43 Jahre, Diagnose Sept.04, Tumor sehr gross und 1 Knochenmetastase an LWS, daher seit Sept. 04 Neoadjuavante Chemo. Hormonabhängigkeit - mittelgradig.

Meine Frau bekam 6*EC und 4*Taxotere - letzten Freitag (01.04.2005) war die letzte Taxotere. Die Chemo ist also vorbei, wobei meine Frau die Chemo super vertragen hat, keinerlei Probleme oder Einschränkungen während der gesammten Zeit. Am Chemotag wurde sie auch nochmals komplett untersucht, "organisch" alles in Ordunung. Primärtumor ist soweit zurück gegangen, dass eine brusterhaltende OP "möglich sein könnte" - kann aber erst während der OP entschieden werden. Zu Beginn der Chemo wäre eine brusterhaltende OP niemals in Frage gekommen.

Heute waren wir beim Knochenszintigramm. Im Sept.04 wurde dabei eine Knochenmetastase an der LWS sichtbar - lt. Ärzten zwar untypisch dass es nur so "konzentriert" an einer einzigen Stelle ist, aber ein nachfollgendes MRT hatte dies bestätigt. Sie war noch nicht "so gross" und es bestand auch keinerlei Bruchgefahr. Das Ergebnis des Knochenszintigramms von heute: keine neuen Metastasen hinzugekommen und der "schwarze Fleck" der die Stelle der bereits "bekannten" Knochenmetastase zeigt ist ein wenig kleiner geworden.

Vor der heutigen Untersuchung habe ich "unseren" Arzt gefragt, was wir uns beim Knochenszintigramm erwarten dürfen/müssen/können, denn ich hatte keine Ahnung ob und wie eine Veränderung dabei sichtbar wird. Er sagte uns, dass wenn beim Knochenszintigramm alles gleich aussieht wie noch vor 6 Monaten, dann können wir zufrieden sein und es wäre positiv zu werten.

Die Erklärung dazu: bei den "bildgebenden" Verfahren (Knochenszintigramm, MRT) dauert es meistens eine längere Zeit, bis positive Änderungen sichtbar werden. Beim Knochenszintigramm kann es, auch wenn eine Metastase weg geht, 1 bis 3 Jahre dauern, bis dies dann auch bildlich wirklich in der Form sichtbar ist, schlussendlich also nichts mehr sichtbar ist. Was man beim Knochenszintigramm sieht ist nicht die Metastase selbst, sondern durch die Metastase wird der Knochen "angegriffen" (abgebaut) und dieser rege Stoffwechselvorgang ist es, der beim Knochenszintigramm sichtbar wird (bin mir jetzt aber nicht 100% sicher ob der letzte Satz inhaltlich wirklich korrekt ist, habe es aber noch so in Erinnerung. Was aber stimmt ist, dass es nicht die Metastase ist, die man beim Knochenszintigramm sieht). Und diese "Vorgänge" enden nicht von heute auf morgen. Die gehen langsam zurück (in der Regel).

Meine Frage ist nun, ob dies jemand genauer erklären kann oder bestätigen kann, dass ich dies korrekt verstanden habe.

Grundsätzlich freuen wir uns über das Ergebnis des Knochenszintigramms, denn das Resultat ist nicht nur gleichgeblieben, sondern es ist sogar ein klein wenig besser geworden. Der Erklärung nach die wir bekommen haben ist dies ein sehr gutes Zeichen. Nur man hat ja immer so seine Zweifel und will alles 3 mal bestätigt, daher meine Frage:

Stimmt es inhaltlich, was ich bezüglich des Knochenszintigramms geschrieben habe? Oder habe ich alles komplett falsch verstanden??

So, jetzt habe ich viel geschrieben und eigentlich nur eine kurze Frage gestellt - aber vielleicht hat jemand hierzu noch weiterführende Infos.

Liebe Grüsse,
modi
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  #2  
Alt 04.04.2005, 17:26
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Standard Knochenszintigramm

Hallo Modi,
zu Knochenmetas und deren Diagnostik findest Du etwas in den beiden ersten Links:
http://www.knochenstark.de/special/k...-13903,00.html
http://www.knochenstark.de/special/k...-13898,00.html

Bekommt Deine Frau denn überhaupt keine Bisphosphonate?

Ich habe selbst Knochenmetas und habe gezielt Bestrahlung erhalten UND alle 4 Wochen eine Bisphosphonateinfusion.
Wobei ich sagen kann, daß Bondronat zwar länger laufen muß, aber weniger nierentoxisch ist als Zometa, das oft mit der kürzeren Laufzeit (15 Min.) beworben wird.

Um eine Verlaufskontrolle zu den Knochenmetastasen zu haben, kann man die knochenalkalische Phosphatase (Ostase) und TRAP 5b (Tartrat-resistente-saure-Phosphatase 5b) bestimmen lassen.

Dazu habe ich gerade erst vorige Woche was geschrieben, siehe:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...?id=14807&UIN=

Ich würde auch darauf achten, daß regelmäßig die Werte wie Calcium, Magnesium, Phosphat, Vitamin D, Parathormon und Alkalische Phosphatase (was anderes als die o. a. Ostase) kontrolliert werden.

Alles Gute von Claudi
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  #3  
Alt 04.04.2005, 17:39
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Standard Nachtrag

Und hier noch ein Nachtrag:

Wie ich sehen konnte, kann man die ersten beiden Links so nicht öffnen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Es lebe die Technik!

Also bitte kopieren und eingeben!
LG
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  #4  
Alt 05.04.2005, 08:22
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Standard Knochenszintigramm

Hallo Claudi,

sie bekommt (noch) keine Bisphosphonate. Wie gesagt war die Diagnose im Sept.04 und sie hatte von da weg bis letzte Woche Chemo bekommen. Die weitere Behandlung wird jetzt festgelegt. Die links funktionieren - man muss nur den "ganzen" Link herauskopieren.

Ich gehe davon aus, dass die Stelle an der die Knochenmetastase ist, bestrahlt wird. Unser Arzt hat dies bereits vor längerer Zeit angekündigt. Habe mir die Links angesehen welche du gepostet hast, habe es also richtig verstanden, was bei Knochenmetastasen passiert - Es ist jetzt demnach nicht ganz so einfach, genau zu sagen ob und in welcher Form die Knochenmetastase noch vorhanden ist. Ich denke man wird nach der Bestrahlung dann in grösseren Abständen auch über Bildgebende verfahren kontrollieren ob sich der Stoffwechsel an der Stelle wieder normalisiert - dies wäre dann die Bestätigung, dass die Metastase kleiner geworden ist oder, wenn gar nichts mehr sichtbar ist, es zu einer komplett Remission gekommen ist.

Über Bisphosphonate haben wir noch nocht mit dem Arzt gesprochen, werden dies aber noch sicher machen, sollte er dieses Thema nicht von sich aus anschneiden. Hierzu fehlt mir im Moment das Wissen, in wie weit es Sinn machen würde im Fall meiner Frau Bisphosphonate zu geben.

Wie wirken Bisphosphonate? Stärken sie "nur" die Knochen, oder wirken sie auch aktiv gegen Knochenmetastasen?

Gruß modi
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  #5  
Alt 05.04.2005, 10:30
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Standard Knochenszintigramm

Hallo Modi,

ich würde unbedingt mit dem Arzt über Bisphosphonate sprechen u. auch drauf bestehen. Eine Bestrahlung der Knochenmetas allein reicht nicht aus. Ich würde keinesfalls drauf verzichten, allerdings immer einige Dinge im Auge behalten.

Neuere Untersuchungen belegen einen antiproliferativen Effekt der Bisphosphonate auf das Tumorwachstum, d. h. dass Bisphosphonate antiproliferativ wirken, sie wirken also dem Wachstum u. der Teilung (Proliferation) entgegen.

Mehr dazu findest Du unter:
http://www.mamazone.de/03_frauen_und...nate/diel.html

Wichtig ist aber in dem Zusammenhang, daß man - wie ich schon erwähnte - regelmäßig das Blut kontrollieren läßt. Sehr gern werden aus Gründen des knappen Budgets auf einzelne Parameter verzichtet. Da muß man dann hart sein oder ggf. selbst zahlen.

Ebenso wichtig ist es, daß man sich nicht zeitlich unter Druck setzen läßt. Sehr gern wird die Infusionszeit erheblich verkürzt, trotz der Vorgaben d. Hersteller u. der Tatsache, daß es Warnungen gibt:

...
Bisphosphonate gelangen passiv, abhängig von der Konzentration im Blut und der Plasmaeiweißbindung in die proximalen Tubuluszellen. Der Transport ins Tubuluslumen ist hingegen aktiv, limitiert und energieabhängig. Durch Akkumulation von Bisphosphonaten wird die Transportkapazität überlastet. Dies kann ebenfalls zum Zelluntergang führen (gekennzeichnet durch Kreatininerhöhung, interstitielle Nephritis und Nierenversagen). Dosisreduktion und VERLÄNGERTE INFUSIONSZEIT können diese Nebenwirkung fast immer ausschliessen.
...

Ein schlimmes Beispiel hatte ich im anderen BK-Forum gelesen:
http://www.medizin-forum.de/phpbb/vi...hlight=dialyse
(erst Aredia, dann Dialyse)

Hier muß man aber noch erwähnen, daß Aredia nicht zur 3. Generation gehört.

Außerdem sollte man regelmäßig beim Zahnarzt vorstellig werden. Einmal eine gründliche Untersuchung vor Beginn und dann fortlaufend Kontrollen, denn es kann zu Veränderungen der Kieferknochen kommen.

Allerdings fast nur unter Zometa und Pamidronat, darum bin ich mit Bondronat ganz glücklich, wenn es auch einiger Anstrengungen bedurfte, daß man sich hier an die 1 Std. Infusionszeit hielt. Jetzt geht man sogar darüber hinaus.

Schließlich sind es meine Nieren und ich habe davon nur 2!

Den Hinweis zur Kiefernekrosebildung hänge ich an, denn das würde hier den Rahmen sprengen.
Übrigens hat sich meine Zahnärztin über den Ausdruck gefreut u. ich konnte meine Ansicht "untermauern".

Liebe Grüße von Claudi
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  #6  
Alt 05.04.2005, 10:33
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Standard Bisphosphonate und Kieferknochenosteonekrose

Bisphosphonate: Warnung vor Kieferknochenosteonekrosen

Obwohl Bisphosphonate bereits seit mehr als 20 Jahren unter anderem in der Onkologie eingesetzt werden, gab es 2003 mehrere Publikationen zu einer bis dahin nicht bekannten Nebenwirkung: Mehrere Patienten hatten unter der Therapie aseptische Nekrosen im Kieferknochen entwickelt.

In den USA gibt es seit April 2004 Konsensusempfehlungen und auch I. Diel aus Mannheim ruft dazu auf, die Komplikation ernst zu nehmen.

Ausgelöst wurde die Diskussion durch erste Fallberichte, die in der zweiten Hälfte 2003 veröffentlicht worden waren.

Eine Publikation beschrieb beispielsweise 36 Fälle mit schmerzhaften Knochenfreilegungen der Mandibula und/oder Maxilla, die gegenüber medikamentösen oder chirurgischen Therapieversuchen resistent waren. Fast alle Patienten standen unter einer Pamidronat- und Zoledronat-Therapie, einer erhielt auf Grund einer Osteoporose Alendronat.

Die pharmazeutische Industrie widerlegte den Zusammenhang zwar anhand einer Literatursuche in einer Stellungnahme im Jahr 2003, doch eine im April 2004 publizierte retrospektive Übersichtsarbeit fand 63 vergleichbare Fälle.

Hier trat die Nebenwirkung sogar bei einem beträchtlichen Anteil von Osteoporose-Patienten auf (13%). Die Tumor-Patienten standen wieder unter einer Pamidronat- und/oder Zoledronat-Therapie, die Osteoporose-Patienten hatten über lange Zeit Alendronat und Risedronat erhalten.

Wie Prof. Dr. I. Diel, Mannheim, betont, sind die pathogenetischen Ursachen noch unbekannt. Zudem sei unklar, ob die Komplikation durch alle oder nur durch die stickstoffhaltigen Bisphosphonate verursacht werden könne.

Er empfiehlt, alle Patienten, bei denen die Knochen schützende Therapie indiziert ist, auf die mögliche Komplikation hinzuweisen.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Seines Erachtens sollten zudem elektive Eingriffe am Gebiss möglichst früh während der Behandlung erfolgen und Infektionen in der Mundhöhle vermieden werden.

Zahnextraktionen hält Diel nur dann für gerechtfertigt, wenn es keine Alternativen gibt. Ist ein Eingriff am Gebiss notwendig, empfiehlt sich weiterhin, Nekrosen durch Röntgenaufnahmen abzuklären.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ob ein Patient mit Kieferknochenosteonekrose von einem Abbruch der Bisphosphonattherapie profitiert, ist nach Angaben von Diel noch unbekannt - bisher hat sich das sofortige Absetzen nicht als erfolgreich erwiesen. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft ist informiert, um die Nebenwirkung im Deutschen Ärzteblatt publizieren zu können.
Quelle: Diel, I: Kieferknochenosteonekrose - Nebenwirkung unter Bisphosphonattherapie. InFo Onkologie 2004; 7(4): 328-30. 11.10.2004
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  #7  
Alt 05.04.2005, 12:46
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Standard Knochenszintigramm

Hallo Claudia,

vielen Dank für die Informationen.

Du hast geschrieben dass du alle 4 Wochen eine Bisphosphonat-Infusion bekommst. Wovon hängt es ab wie oft man eine Verabreichung bekommen muss? Manche bekommen es ja nur 2mal im Jahr du in dem Fall 12mal.

Und wie lange kann man Bisphosphonate bekommen? Meine Frau ist erst 43 Jahre alt und wir sind fest entschlossen dass da noch viele viele Jahr hinzukommen werden. Wiel lange sollte man sie eigentlich bekommen??

Was mich auch interessieren würde. Wenn meine Frau Bisphosphonate bekommen wird, dann tendiere ich auch ganz stark zu Bondronat@. Einmal aus dem Grund den du schon erwähnt hast (Stichwort "Kieferknochenveränderungen") und auch weil es anscheinend auch sonst eine optimale Langzeitverträglichkeit bietet. Und man kann es auch oral einnehmen - mit der selben Wirkung wie bei einer intravenösen Gabe und keinerlei negativen Auswirkungen auf die Nieren. Habe dazu noch ein Posting drangehängt mit einem interessanten Bericht dazu.

Was sind nun aber gute Argumente, damit einem der Arzt schlussendlich auch Bondronat verordnet? Hast du da Tips?

Liebe Grüsse,
modi
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  #8  
Alt 05.04.2005, 12:47
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Standard Knochenszintigramm

Quelle: http://www.universimed.com/index_stage.html (Onkologie)

Bisphosphonate bei Knochenmetastasen: orale und intravenöse Therapie mit Ibandronat hochwirksam

Knochenmetastasen sind insbesondere bei fortgeschrittenem Mammakarzinom eine häufige Komplikation. Bisphosphonate sind bei der Behandlung der tumorbedingten Knochenzerstörung heute der Standard. Ibandronat, das Bisphosphonat der dritten Generation, nimmt unter diesen jedoch eine Sonderstellung ein, denn es wirkt sowohl oral als auch parenteral ohne die Nieren zu belasten, wie anlässlich des 27. Jahreskongresses der San Antonio Breast Cancer Conference berichtet wurde.


Bis zu 85 Prozent der Brustkrebspatientinnen leiden im fortgeschrittenen Stadium an Knochenmetastasen, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen können. Immerhin bis zu 80 Prozent dieser Betroffenen haben Knochenschmerzen und jede vierte weist pathologische Frakturen auf, betonte Dr. Julie Garlow, USA. Die am besten geeigneten Substanzen dafür, das haben die Erkenntnisse der letzten Jahre deutlich gemacht, sind die Bisphosphonate. Unter den Bisphosphonaten zählt Ibandronat (Bondronat®) zu den wirksamsten Substanzen.

Oral und intravenös – vergleichbare Wirkung

In drei randomisierten Phase III-Studien wurde in überzeugender Weise nachgewiesen, dass die orale Gabe von Ibandronat genauso gut wirksam ist wie die i.v. Applikation und dass im Vergleich zu Placebo eine signifikante Überlegenheit in der Wirksamkeit besteht, erläuterte Prof. Debu Tripathy, Dallas, Texas/ USA aus. Dabei reduzierte Ibandronat – peroral und intravenös – die Frakturrate, die Knochenschmerzen und den Analgetikaverbrauch. Auch die Lebensqualität konnte deutlich verbessert werden. So nahmen beispielsweise an einer multizentrischen Phase-III-Studie zur Langzeitwirkung der intravenösen Gabe von Ibandronat 466 Patientinnen mit Knochenmetastasen auf Grund eines Mammakarzinoms teil. Sie erhielten nach randomisierter Zuordnung über zwei Jahre entweder 2mg Ibandronat als Injektion, 6mg Ibandronat als Infusion über eine Stunde oder Placebo. Primärer Wirksamkeitsparameter war die „Anzahl der 12-Wochen-Zeiträume mit neuen Knochenkomplikationen, geteilt durch den Beobachtungszeitraum“ (=SMPR). Knochenschmerzen, Analgetikaverbrauch und Sicherheit der Therapie wurden ebenfalls evaluiert.

In der 6mg-Gruppe war die SMPR mit 1,19 gegenüber 1,48 in der Placebogruppe signifikant niedriger. Insbesondere die Zahl der vertebralen Frakturen ging signifikant zurück (0,71 versus 0,82). Gleichzeitig war die Zeit bis zum Auftreten des ersten Ereignisses signifikant länger (50,6 gegenüber 33,1 Wochen). Sowohl 6mg i.v. als auch 50mg Ibandronat oral reduzieren das Risiko für skelettale Ereignisse in nahezu identischem Ausmaß, wie eine Multivariatanalyse gegenüber Placebo statistisch signifikant bestätigte (Abb.).

Knochenschmerzen werden signifikant verringert

Die Knochenschmerzen konnten in allen Studien unter Ibandronat signifikant gesenkt werden. Eine Untersuchung von Body et al. (SAB CS-Abstr. 3065) bestätigte diese gute schmerzlindernde Wirkung von Ibandronat noch einmal nachdrücklich. In drei 96-wöchigen randomisierten, placebokontrollierten Studien erhielten 154 Patienten mit teilweise opioidresistenten Knochenschmerzen 6mg i.v. Ibandronat und 287 Patientinnen 50mg orales Bisphosphonat. Innerhalb von 4 Wochen konnte ein deutlicher schmerzsenkender Effekt unter Ibandronat verzeichnet werden.

Die Werte der VAS-Skala sanken in der i v. Verumgruppe um 0,23 und unter Placebo nur um 0,06 und unter oralem Ibandronat um 0,15 und Placebo 0,03. Nach zwei Jahren war dieser Effekt noch deutlicher: Die Werte unter dem Bisphosphonat lagen signifikant unter dem zu Studienbeginn gemessenen Ausgangswert, wohingegen sie unter Placebo weiter angestiegen waren (i.v. Ibandronat 6mg, 0,28 versus 0,21, p<0,001; oral Ibandronat 50mg, 0,10 versus 0,20, p=0,001). Tripathy: „Damit ist Ibandronat das einzige Bisphosphonat, von dem eine bis Studienende anhaltende Schmerzreduktion gezeigt werden konnte“.

Sehr verträgliche Therapie für alle Patienten

Tripathy präsentierte im Rahmen des SABCS eine neue Analyse (SABCS-Abstr. 3064), die die Verträglichkeit der Therapie mit dem Bisphosphonat über einen Zeitraum von 4 Jahren untersuchte. Dazu bekamen Patientinnen aus der Phase-III-Studie nach 2 Jahren in einer offenen Weiterführung der Untersuchung für weitere 2 Jahre Ibandronat. 115 Patientinnen nahmen einmal täglich 50mg der oralen Dosis ein, während 62 Patientinnen in drei bis vier Wochen Abständen 6mg der Substanz infundiert bekamen. Es wurden weder schwere Nebenwirkungen, noch Ibandronat-assoziierte Studienabbrüche berichtet. Besonders wichtig, so Tripathy: ”Ibandronat kann auch bei nierengeschädigten Patientinnen eingesetzt werden“.

Renale Verträglichkeit von Ibandronat

In der Sicherheitsbeurteilung onkologisch eingesetzter Bisphosphonate ist die Nierensicherheit einer der wichtigsten Aspekte, ergänzte Professor Richard Bell, Andrew Love Cancer Centre, Geelong Hospital, Victoria, Australien. Seit der Zulassung von Ibandronat ist kein Fall eines substanzbedingten Nierenversagens beschrieben worden. Langzeitdaten aus einer eigenen Untersuchung stützen diese Aussagen (SABCS-Abstr. 3058). Dazu wurde eine 96-wöchige placebokontrollierte Studie initiiert, in deren Rahmen 154 Patientinnen Ibandronat intravenös, 158 Patientinnen Placebo erhielten. Während des 2-jährigen Follow-up wurde die Nierenfunktion durch Ibandronat nicht beeinflusst. Es ließen sich folgende Ergebnisse bezüglich der renalen Verträglichkeit ermitteln:

• Die Inzidenz der renalen Nebenwirkungen war nach 96 Wochen vergleichbar mit Placebo (4,0% vs. 4,5%)

• Keines der renalen Ereignisse war ernst oder führte zum Therapieabbruch.

• Der Anteil der Patientinnen mit einem Anstieg des Serum-Kreatinins war unter Ibandronat nicht höher als unter Placebo.

„Gerade bei so einem wichtigen Parameter wie der Nierenverträglichkeit, überzeugt Ibandronat. Dies ist insbesondere für ältere und komorbide Patienten ein entscheidender Fakt“, sagte Bell.

Bisphosphonate oral und parenteral flexibel einsetzen

Abschließend erläuterte Tripathy, dass sich durch Ibandronat – als 6mg i.v. und 50mg oral – die Bisphosphonattherapie heute auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen ausrichten lässt. Auf eine parenterale Applikation sollte seiner Einschätzung nach bei schnellem Handlungsbedarf, Hyperkalzämie, starken Knochenschmerzen und einer ausgeprägten Knochendestruktion zurückgegriffen werden. Alle anderen Patientinnen können dagegen von einem Wechsel auf eine orale Darreichungsform profitieren. Vor allem in der Langzeittherapie bietet die orale Gabe oft praktische Vorteile und die Patientinnen genießen eine gewisse Behandlungsfreiheit und sind nicht nur auf die Klinik angewiesen. Tripathy schlussfolgerte: „Für mich stellt Ibandronat aufgrund des guten Wirkprofils, der flexiblen Einsatzweise und der ausgezeichneten Verträglichkeit das ideale Bisphosphonat dar“.

Autor:
Bettina Reich

Quelle des Artikels Bisphosphonate bei Knochenmetastasen: orale und intravenöse Therapie mit Ibandronat hochwirksam:
27th Annual San Antonio, Breast Cancer Symposium, Satellitensymposium der Fa. Roche, 8.–11. Dezember 2004, San Antonio
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  #9  
Alt 05.04.2005, 14:01
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Hallo, an alle Mitbetroffenen

Vielleicht eine ganz blöde Frage, aber in welchen Knochen kann es Metastasen geben? Ueberall, oder nur an ganz bestimmten Orten? Vielleicht können mir die Antworten etwas die Angst nehmen, wenn es wieder irgendwo "kneift"!

Monika D
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  #10  
Alt 05.04.2005, 14:35
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@ Monika D

Hallo Monika,
wieso blöde Frage?
Es gibt keine blöden Fragen....

Grundsätzlich können Knochenmetas überall am Skelett auftreten, aber wenn man sich ein wenig umhört, dann sind besonders oft betroffen:
Rippen, Wirbelsäule, Becken (Illosakralgelenk) etc.

Leider gibt es den typischen Schmerz durch Knochenmetastasen zumindest zu Beginn wohl eher selten. Sehr oft kann man es mit einem Bandscheibenvorfall oder auch nur einem üblichen Rückenschmerz (z. B. bei Schreibtischtätern wie ich es bin) verwechseln.

Ich habe jedenfalls meine Knochenmetas wohl schon längere Zeit gehabt u. es stets auf die Arbeit geschoben. Jedenfalls spricht die Größe dafür.

Es ist leider auch nicht so, daß der Schmerz kontinuierlich da ist. Mal ist er da, mal nicht. Aus diesem Grund kann man ihn eben auch ziemlich leicht mit den üblichen Rückenschmerzen verwechseln.

Wie es im Endstadium ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Liebe Grüße von Claudi
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  #11  
Alt 05.04.2005, 14:49
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@ Modi

Hallo Modi,
gute Quelle, universimed, ich bekomme übrigens den newsletter.

Nach meinen Infos erhält man bei Knochenmetas alle 4 Wochen die Bisphosphonateinfusion. Wenn sie jemand nur 2 x im Jahr erhält, denke ich, daß es sich dann um Osteoporose handelt.

Was die Anwendungsdauer angeht, so hoffe ich (und werde auch dafür sorgen), daß ich diese Infusion auf Dauer erhalte. Frau wird schließlich nicht jünger und durch meinen Aromatasehemmer habe ich zusätzlich einen Knochenabbau, der ebenfalls durch die Bisphosphonate abgefangen wird.

Ich denke auch nicht, daß bei vorhandenen Knochenmetas besondere Argumente vorgetragen werden müssen. Falls Ihr irgendwann mal Schwierigkeiten bekommt:
Prof. Diel aus Mannheim ist der sogen. Osteoporosepapst in Deutschland und vertritt einen sehr guten Standpunkt, wenn es um die Verordnung von Bisphosphonaten geht, besonders um den frühzeitigen Einsatz.

Wenn Deine Frau keine Magenprobleme hat, steht einer oralen Anwendung nichts im Wege. Allerdings muß man drauf achten, daß man die Bioverfügbarkeit nicht schmälert:
http://www.roche.de/pharma/indikatio...onate_0309.pdf

Was die Verordnung von Bondronat angeht, so dürfte es da keine Schwierigkeiten geben, denn Zometa - das also noch in Frage käme - gibt es nur als Infusion.

Folglich bleiben nicht viele Möglichkeiten, es sei denn, Ihr wollt Euch mit den üblichen Osteoporosemitteln abspeisen lassen. Was ich jedoch nicht annehme, so wie Du Dich einsetzst und informierst.

Viel Glück!
LG von Claudi
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  #12  
Alt 05.04.2005, 15:16
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Hallo Claudia,

wir würden auch eine orale Einnahme bevorzugen, da meine Frau fast keine brauchbaren Venen mehr hat (6*EC :-( )
Ich nehme an Bondronat ist für die Behandlung von Knochenmetastasen zugelassen? Habe bisher nur Berichte gelesen bei denen eine Zulassung bei Hyperkalziämie angegeben wird - meine Frau hat aber einen Kalzuiumspiegel im Normalbereich.

Ist es in dem Fall Standard dass man bei Auftreten von Knochenmetastasen immer mit Bisphosphonaten behandelt? Oder kennst du einen Grund es nicht zu tun?

Gruß modi
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  #13  
Alt 05.04.2005, 15:34
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Hallo Modi,
mein Calcium liegt auch immer in der Norm, doch das nur so nebenbei...

Zugelassen, siehe:
http://www.journalonko.de/pdf/ibandr...t_Fachinfo.pdf

http://www.senologie.org/download/pdf/dl8xff7w.pdf
Ich kenne eigentlich keinen Grund, Knochenmetas nicht mit Bisphosphonaten zu behandeln. Eine mögliche Einschränkung in der Anwendung wären die Nieren.

Liebe Grüße von Claudi (hoffentlich erscheint nicht wieder Biggi als Absender)
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  #14  
Alt 25.09.2005, 05:13
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Standard AW: Knochenmetastase

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