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  #1  
Alt 28.01.2004, 12:02
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Standard Nachsorge

Liebe Mitstreiterinnen,
nachdem ich die ganze Zeit eifrige stille Mitleserin war, trete ich nun sozusagen aus dem Untergrund auf, mit einem großen Problem und vielen Fragen: Was gehört eigentlich zu den Nachsorgeuntersuchungen? Was sollte auf jeden Fall gemacht werden?
Bei mir ist die Situation so: Im August 2002 (damals 38 Jahre alt)wurde bei mir Eierstockkrebs entdeckt (pT3cNXM0,G3,R2). Ich wurde operiert, beide Eierstöcke,Eileiter und Gebärmutter entfernt. Danach folgten 6 Zyklen Carboplatin und Paclitaxel (Taxol), die ich recht gut vertragen habe. Danach folgte eine Second Look Op (22.Jan. 2003). Makroskopisch wurde nichts mehr entdeckt, äußerst winzige Spuren (von möglicherweise Krebszellen)im Narbengewebe führten dazu, daß mir nochmal 2 Zyklen Carboplatin & Taxol verabreicht wurden. Danach war alles ok (Tumormarker auf 14)und ich konnte unbesorgt zur AHB fahren. Nach der AHB fing bei mir die Wiedereingliederung bei der Arbeit an (arbeite seit Sep.03 wieder volle Tage.
Nun zu den Nahsorgeuntersuchungen: Im Sommer letzten Jahres: Ultraschall (transvaginal + mal so kurz über den Bauch,Stuhlprobenbestimmung, CT und Tumormarkerbestimmung (alles ok)
Im oktober (drei Monate später)nur noch Tumormarkerbestimmung, Ultraschall (nur kurz über den Bauch gefahren)- kein CT (wunderte mich darüber, sagte aber nichts)
Jetzt (letzte Woche): Ultraschall sehr sorgfältigt (da kann ich nichts sagen), Stuhlprobenbestimmung (weil ich über Verdauensbeschwerden klagte, im Dez. hatte ich eine Magendarmgrippe, kann sein dass jetzt eine Darmspiegelung gemacht wird)ABER: es wird kein CT durchgeführt (Aussage der Frauenärztin: "so was wird nur 1 x im Jahr gemacht") UND keine Tumormarkerbestimmung ("so was findet ab jetzt nur noch einmal im halben Jahr statt").Ist das richtig - was sind Eure Nachsorgeerfahrungen? Auf was sollte ich bestehen??? Und auf was habe ich das Recht zu bestehen???
Gerade die Tumormarkerbestimmung ist mir sehr wichtig und ich will nicht den Sparmaßnahmen meiner Frauenärtzin zum Opfer fallen: ICH WILL LEBEN UND EIN HALBWEGS GESUNDES LEBEN FÜHREN und nicht wegen"verschleppter" Untersuchungen wieder so krank werden! Versichert bin ich ganz normal (DAK).
So nun warte ich auf viele Erfahrungsberichte und weiterführende Ideen von Euch.

Alles Liebe
Carmen
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  #2  
Alt 28.01.2004, 15:18
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Standard Nachsorge

Liebe TinaNRW,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke, es wird das sinnvollste sein, mit der Klinik und dem Onkologen in Kontakt zu treten, der mich während der Chemo betreut hatte. Meine Frauenärztin machte mir weiß, die Nachsorgebehandlung im Krankenhaus ginge nicht (von der Krankenkasse aus und so). Vielleicht will sie mir keine Überweisung für das Krankenhaus ausschreiben, warum ist mir schleierhaft. Wenn Sie nicht will, dann muß halt mein Hausarzt eine Überweisung für die Nachsorge im Krankenhaus schreiben.
Morgen werde ich bei der Ärztin vorbeischauen, muss ja schließlich meine Häufchenprobe abgeben und ich werde dann auch nochmal mit ihr reden. Den Onkologen im Krankenhaus werde ich anrufen.
Darüber hinaus bin die ganze Zeit schon am rumsurfen auf allen möglichen Krebsseiten und lasse mich mal überraschen, wieviel aussagekräftige E-Mails ich auf meine bis jetzt verfassten E-Mail-Anfragen bekommen.
Ich will mich richtig und vernünftig untersuchen lassen!!!
In welchen Klinikum läßt Du Dich untersuchen?
Alles Liebe und Gute
Carmen
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  #3  
Alt 28.01.2004, 17:45
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Standard Nachsorge

Liebe Carmen,
auch ich halte die Anzahl der Untersuchungen für zu wenig. Nach meiner Ersterkrankung im April 01 wurden nach Beendigung der Chemo vierteljährliche Untersuchungen angeordnet, und zwar abwechselnd in der Uniklinik Tübingen (mit CT), dann nach 3 Monaten wieder beim Gyn. mit Ultraschall, und nach 3 Monaten wieder Uniklinik mit CT. Das waren in meinem Fall halbjährliche CT-Untersuchungen. Der Tumormarker wurde vierteljährlich kontrolliert. Mit meiner Hausärztin habe ich mich damals aber abgesprochen, dass in 6-wöchentlichem Rhythmus kontrolliert wurde. Die Tumormarkerbestimmung zwischen den vierteljährlichen Untersuchungen in der Uniklinik und beim Gyn. hat sie dann veranlasst. Ich denke mir, dass halbjährliche CT's in Ordnung sind, wenn der Tumormarker nicht ansteigt und Du ansonsten keine Beschwerden hast. Jährliche CT's halte ich für viel zu wenig, in einem Jahr kann die Erkrankung sich nämlich schon massiv ausbreiten, ohne dass Du es merkst (war bei mir bei der Erstentdeckung leider der Fall. Ich war genau ein Jahr vorher beim Gyn., dort wurde noch nichts festgestellt, und 1 Jahr später befand ich mich im genau gleichen Stadium wie Du). Also unbedingt darauf bestehen, dass öfters untersucht wird. Ansonsten empfehle ich Dir den Wechsel zu einem anderen Gynäkologen, der die Erkrankung etwas ernster nimmt! Dir alles Gute!
Brigitte
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  #4  
Alt 29.01.2004, 11:48
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Hallo liebe Leute,

*hüpf*freu*hüpf* ich habe mein Blut heute lassen dürfen ;-)
War heute bei meiner Frauenärztin, habe ihr gesagt, wie wichtig es mir ist, dass die Tumormarkeruntersuchung gemacht wird. Erst zierte sie sich rum, erzählte seltsames Zeug, wie z.B. dass CA125 doch gar nicht so aussagekräftig wäre (CA125-Anstieg muß nicht immer auf Eierstockkrebs hinweisen - stimmt schon, z.B. wenn man schwanger ist, aber dies wäre bei mir nun ein wenig unwahrscheinlich, mein Name ist nicht Jungfrau Maria, oder ;-)?) und die Patientinnen würden doch so was nur verwirrt und dass so eine Untersuchung doch alle halbe Jahre reichen würde. Nun da habe ich sie aufgeklärt, dass Eierstockkrebs eine sehr agressive Krankheit ist und dass in den ersten zwei Jahren nach Primärtherapie eine Tumormarkerbestimmung nur einmal im halben Jahr NICHT REICHT. Gut, da hat sie sich nicht länger "gespreizt" (wie sie sagte) und mich dann zur Ader gelassen.
Die beabsichtigte Darmspiegelung soll nun vom Hausarzt veranlasst werden, hätte ja nichts mit Gynäkologie zu tun - vorher wollte sie es veranlassen. Was soll's, muß halt mein Hausarzt auch ein wenig arbeiten.
Ich bedanke mich ganz lieb für Eure Unterstützung!!! Aber ist es nicht schrecklich, wie sehr man den Ärzten auf die Füsse treten muß und wie die versuchen, einen für blöd zu verkaufen! Es ist schließlich unsere Gesundheit, unsere Lebensqualität, um die es hier geht. Mir tun die Leute leid, die durch ihre Krankheit so mitgenommen sind, dass sie nicht die Energie haben sich zu wehren, sondern alles annehmen, was die Halbgötter in weiß so anordnen. Also immer wachsam sein, sich gut informieren und alles hinterfragen - so eine Haltung stärkt auch den Überlebenswillen!!!
Wenn ich die erwarteten Info's zu Nachsorgeuntersuchungen von Dt. Krebshilfe und weiteren Organisationen bekomme, werde ich Euch daran teilhaben lassen.
In diesem Sinne alles Liebe
Carmen
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  #5  
Alt 29.01.2004, 12:41
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wie versprochen eintrudelnde Info's zu meiner Anfrage:
von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V.:

"Nach dem heutigen Wissenstand ist die wichtigste routinemässige Untersuchung die klinisch-gynäkologische Untersuchung in Verbindung mit dem transvagialen Ultraschall. Die Tumormarker werden ausserhalb von klinischen Studien nur dann regelmässig bestimmt, wenn nach diesen klinischen Untersuchungen der Verdacht auf ein Rezidiv vorliegt. Dies trifft auch für aufwendige apparative Untersuchungen wie ein CT zu. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite http://www.ago-online.de . Unter dem Stichwort "Take-Home Messages Ovarialkarzinom" erhalten Sie die aktuellen Empfehlungen der Organkommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie für die Behandlung von Eierstockkrebs.

Wir raten Ihnen, Ihre Sorgen mit Ihrer Frauenärztin zu besprechen und wünschen Ihnen alles Gute."


Nuuuuuuuuuun gut, da hat meine Frauenärtzin irgendwie doch recht

alles Liebe
Carmen
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  #6  
Alt 29.01.2004, 21:18
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Liebe Carmen,
ich wundere mich etwas über die Aussage dieser Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie.
Hätte man beim transvaginalen Ultraschall bei mir nicht zystische Veränderungen am rechten Eierstock gesehen, wäre ich wahrscheinlich im April diesen Jahres noch nicht einmal zur Bauchspiegelung geschickt worden. Tatsächlich wurde dann später ein Ovarialkarzinom Stadium IV diagnostiziert. Hätte ich eher eine Tumormarkerbestimmung und ein CT gehabt, hätte ich jetzt wohl eine bessere Prognose.
Selbst im CT ist ja nicht jede Veränderung sichtbar, es ist aber der Ultraschalluntersuchung an Genauigkeit auf jeden Fall in sofern überlegen, dass sehr viele "Fotos" existieren, die bei der nächsten Untersuchung verglichen werden können. Ich meine, dass man manche Veränderungen im CT auch besser sieht.
Wenn man sich auf Ultraschall beschränken will, sollte auf jeden Fall auch die Leber mituntersucht werden, da bei Rezidiven dort häufig Metastasen zu finden sind, die im Ultraschall oft relativ gut darstellbar sind. Metastasen an anderen Stellen sieht man nicht unbedingt.
Ich will dir keine Angst einjagen und wenn du jetzt ein Jahr lang ohne Befund warst, ist das prognostisch super.
Trotzdem sollte man nicht die Augen davor verschließen, dass auch danach noch Rezidive auftreten können, die sich genau wie bei der Erstdiagnose nicht unbedingt sofort durch eine deutliche Symptomatik bemerkbar machen müssen.
Ich sehe die Sache genauso wie Brigitte: 2 mal im Jahr CT ist nach einem Jahr ohne Befund wohl okay, einmal finde ich auch zu wenig.
Der Tumormarker sollte aber mindestens alle 3 Monate kontrolliert werden, es sei denn dein Marker ist noch nie erhöht gewesen. So wie du schreibst, hört es sich aber schon so an, dass er bei Diagnose deiner Krankheit erhöht war. Bei einer deutlichen Erhöhung kann man dann auf jeden Fall eine weitergehende Diagnostik veranlassen, ohne dass dazwischen zuviel Zeit vergeht.
Du hast dich ja inzwischen schon gekümmert, dass dein Marker bestimmt wird und ich finde, das war die richtige Entscheidung.
Ich wollt halt noch mal meine Meinung dazu sagen, weil ja auch andere Leute das hier lesen.
Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und drück dir die Daumen, dass bei dir weiterhin alles so gut läuft.
Liebe Grüße
Beate

Was mich mal interessieren würde: Was kostet eigentlich so eine Tumormarkerbestimmung, dass damit so geknausert wird?
Weiss das jemand?
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  #7  
Alt 29.01.2004, 22:44
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tumormarker so um 20 Euro...

also ein relativ bescheidener betrag, würde ich sagen!
aber es ist tatsächlich so, das die ärzte - aus welchem grund auch immer,wahrscheinlich wegen krankenkassen- immer mehr dazu tendieren, den marker nur jedes halbe jahr bestimmen zu lassen...
da muss man selber schon auf die hinterbeine gehen, damit der marker öfter kontrolliert wird.
echt traurig!

gruss ronny
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  #8  
Alt 30.01.2004, 10:22
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Hallo meine Lieben,

bin sehr dafür, dass der Tumormarker öfter als nur einmal im halben Jahr bei mir untersucht wird und bin deswegen sehr, sehr froh, dass ich meine Frauenärtzin zu der Untersuchung bewegen konnte. Der Tumormarker war bei mir vor der 1. Op sehr, sehr hoch gewesen.
Ich bin total erstaunt darüber, dass die Tumormarkerbestimmung so um die 20€ kosten soll, das ist wirklich nicht die Welt - auf jeden Fall billiger, als auf darauf zu verzichten und dann auf eine aufwendige Chemo angewisen zu sein.
Weitere Info's sind eingetroffen und will sie Euch nicht vorenthalten:
per E-Mail von heute, von der Arbeitsgruppe AGO http://www.ago-ovar.de
"die Nachsorge ist eine intensive Früherkennung krankheitsbedingter Probleme. AM ehesten treten Rezidive im Bereich des kleinen Beckens auf und werden bei der gynäkologischen Untersuchung erfaßt. Leber und Lunge einschl. Mammographie werden jährlich kontrolliert.

Leider ist noch heute so, daß ein früheres therapieren keinen zusätzlichen Gewinn bringt und deshalb auch nicht besser anspricht. Man muß sich an dieser Stelle in anderer Weise der Krankheit nähern. Trotzdem wird intensiv an neueren Ansätzen gearbeitet, die aus dieser Zeit kein reines Abwarten mehr machen.



In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben

Prof.Wagner, Marburg, Klinik für Gynäkologie, für die Studiengruppe AGO"

Bis auf weiteres alles Liebe & Gute
Carmen
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  #9  
Alt 30.01.2004, 18:03
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Liebe Carmen, um erhlich zu sein bin ich heilfroh über meinen Gynäkologen, solche eierei gibt es bei ihm nicht. Tumormarkerbestimmung immer wenn ich ihn brauche, z.z. alle 3 Wochen!!! sind für ihn selbstverständlich. Er hat mir gesagt: an Tumorpatienten spare ich nicht! Er war es auch, der mir eine tolle Onkologin vermittelt hat, die Ganzjeitlich arbeitet, also schul und alternativmedizin.
Ich würde dir dringend raten, die Gynäkologin zu wechseln. Du brauchst deine Kraft zum gesunden und nicht für Kämpfe mit solchen sturen Ärzten!
Ich wünsche dir viel kraft...karine
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  #10  
Alt 03.02.2004, 17:58
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Hallo liebe Leute,
bekam gerade eine E-Mail auf meine Anfrage von http://www.krebshilfe.de/
Zu eurer Information nun die Kopie dieser E-Mail:
" (...) Zur Nachsorge kann folgender Hinweis gegeben werden:
Immer dann, wenn Beschwerden oder Symptome den Verdacht auf ein Rezidiv oder Metastasen lenken, sind gezielte Untersuchungen indiziert, auf die an dieser Stelle nicht eingegangen werden kann und deren Umfang allein der verantwortliche Arzt festlegen muss. Im Zentrum steht die Erkenntnis: Wenn die frühzeitige Aufdeckung einer Tumorprogredienz Konsequenzen bezüglich der Heilungsaussichten oder der Überlebenszeit hat (z.B. bei akuten Hämoblastosen, bei bestimmten malignen Lymphomen, Sarkomen und Hodentumoren), muss die Nachsorge engmaschig und intensiv erfolgen. Bei den Erkrankungen, bei denen das mit den derzeit verfügbaren Therapiemassnahmen nicht möglich ist, ist Zurückhaltung bei der Intensität der Nachsorgeuntersuchungen geboten. Dies gilt noch immer für die Mehrheit der soliden Tumoren, die mehr als 80 % aller Tumorkrankheiten ausmachen, wie z. B. die Bronchial-, Mamma-, Magen-Darm-Trakt- und Prostatakarzinome. Das Ziel der Nachsorge ist hier in erster Linie die sorgsame Betreuung dieser entweder langfristig Geheilten oder chronisch Kranken. Erst in zweiter Linie dient bei diesen Patienten die Nachsorge der Aufdeckung einer Tumorprogredienz und Suche nach möglichen Metastasen. Mit einer unqualifizierten Nachsorge, einschließlich einer solchen im Rahmen starrer, überladener standardisierter Untersuchungsprogramme, manövriert sich der Arzt außerdem in die schwierige Situation, suspekte Befunde abklären zu müssen. Unterlässt er dies, dann setzt er sich der heftigen Kritik des Betroffenen, des onkologischen Laien, aus, der,
vermeintlich aus Schaden klug geworden, die Bedeutung dieser tertiären Prävention mit der sekundären Prävention, der Früherkennung, gleichsetzt. Enttäuscht vom "Unvermögen" seines Arztes, auf die Aufdeckung einer Metastasierung nun energisch zu reagieren, wo man den Schaden diesmal doch "früh genug", z.B. im Szintigramm erkannt hat, wird er nun leicht in die Arme der zahllosen unseriösen Heiler getrieben, die sich heute auf dem onkologischen Markt bewegen. Die Frage nach einer optimalen Nachsorge muss für jeden Krebskranken neu beantwortet werden. Dabei beruht die individuelle ärztliche Vorgehensweise auf einer sorgsamen Beurteilung der Tumorentität und ihres biologischen Verhaltens, des Kranken und seiner körperlichen und seelischen Verfassung sowie des persönlichen Umfeldes. Um es in einem Satz zusammenzufassen: Solange es uns durch begrenzte therapeutische Mittel verwehrt bleibt, durch eine frühzeitige Erkennung von Metastasen das Schicksal der Mehrheit unserer Patienten entscheidend zu beeinflussen, ist Zurückhaltung in der medizinischen Routinediagnostik, aber umso mehr Engagement bei der persönlichen ärztlichen Zuwendung geboten.

Die Interdisziplinären Kurzgefaßten Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, beinhalten folgende Empfehlungen zur Nachsorge bei Malignen
Ovarialtumoren:
Inhalt der Nachsorge ist die Erkennung der Rezidiverkrankung, die Erkennung und Behandlung therapieassoziierter Nebenwirkungen (gastrointestinale Morbidität, Parästhesien, sekundäre Malignome, Hormonausfallserscheinungen), die psychosoziale Betreuung sowie die Lebensqualität der Patientinnen. Art und Intervalle der Nachsorgeuntersuchungen müssen sich in erster Linie nach der Modalität der Primärtherapie, deren Sekundärfolgen sowie nach den Prognosefaktoren (Tumorstadium, Differenzierungsgrad des Tumors u.a.) ausrichten. Während einer Langzeitchemotherapie ergeben sich zwangsläufig kurze Intervalle von einer bis vier Wochen, während nach dem Abschluss therapeutischer Maßnahmen und bei klinischer Vollremission dreimonatige Intervalle während der ersten beiden Jahre nach der Primärtherapie sinnvoll sind. Ab dem dritten Jahr nach Primärtherapie scheinen sechsmonatige Untersuchungsintervalle ausreichend zu sein. Für palliativ zu behandelnde Patientinnen sind die Untersuchungsintervalle oder die Art der Untersuchungen den individuellen Gegebenheiten entsprechend zu wählen. Eine Hormonsubstitution scheint ohne erhöhtes Rezidivrisiko möglich zu sein, bei endometroider Histologie sollte die Östrogengabe mit einem Gestagen kombiniert werden. Eine Erhöhung des Tumormarkers CA 12.5 weist mit hoher Sensitivität und Spezifität auf das Vorliegen eines Rezidivs hin. Eine routinemäßige aufwändige apparative Diagnostik (Computertomographie, NMR, PET u.a.) ist somit bei unauffälligem klinischem und laborchemischem Befund verzichtbar. Bei klinischem oder laborchemischem Verdacht auf das Vorliegen einer Rezidiverkrankung ist die apparative Diagnostik (Sonographie, Computertomographie, NMR, PET u.a.) indiziert. Bei alleiniger Erhöhung des Tumormarkers ohne klinisch oder apparativ fassbares Rezidiv kann eine Laparoskopie oder Laparotomie erwogen werden, die Einleitung einer Chemotherapie ohne vorherige Sicherung des Rezidivs ist nicht gerechtfertigt. Patientinnen mit kurzem rezidivfreiem Intervall (< 12 Monate nach Beendigung der Primärbehandlung) sind insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Palliation zu behandeln. Patientinnen mit längerem rezidivfreiem Intervall (>12 Monaten nach Beendigung der Primärtherapie) können von einer operativen und chemotherapeutischen Behandlung profitieren. Zitierbare Quellen: Dt. Krebsgesellschaft: Kurzgefasste Interdisziplinäre Leitlinien 2002, 3. Auflage 2002 (...)"

Das scheint nun die Situation bei der Nachsorge zu sein.
Alles Liebe
Carmen
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  #11  
Alt 03.02.2004, 18:59
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Hallo Carmen,
ich habe die Diagnose Ovarialcarzinom Figo IIc im Februar 2002 bekommen, Wertheim OP und Chemo folgten.
Sowohl der Chefarzt der Gyn im Krankenhaus als auch mein jetziger Onkologe, Professor in einer onkolologischen Ambulanz, beschworen von Anfang an die Aussagekraft des Tumorsmarkers CA125 bei der Nachsorge.
So gehe ich seit ca. 18 Monaten alle drei Monate zur Nachsorge in die onkologische Ambulanz wo der CA125 bestimmt wird und zusätzlich Ultraschall der Leber, Nieren und so weiter gemacht wird.
Beide Ärzte betonten, dass ein CT ohne Verdachtsmoment nicht notwendig, da auch sehr belastend für den Körper, ist und bestätigten somit die Meinung der von dir ziterten Quelle der dt. Krebsgesellschaft.
Da ich ein absoluter 'Schisser' bin, hätte mein Onkologe allerdings kein Problem, das CT zu machen oder auch den Tumormarker noch öfter zu bestimmen, um mir ein Gefühl der Sicherheit zu geben.
Ich habe mich aber entschlossen, meinen Ärzten zu vertrauen (ich hatte sehr lange ausgiebige Gespräche), die vierteljährlichen Untersuchungen bzw. das Warten auf die Ergebnisse zieht mich so schon völlig runter....
Bisher ist jedenfalls alles im 'grünen' Bereich und wenn's weiter so bleibt, werde ich bald nur noch zur halbjährlichen Nacchsorge gehen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute
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  #12  
Alt 04.02.2004, 11:23
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Hallo meine Lieben,
habe nun die Ergebnisse von der Tumormarkeruntersuchung erfahren. :-( Ca 12.5 steigt an :-( (Juli 03: 8, Oktober 03: 14 und jetzt 36,6 (0,6 über den Normwert) - hätte es lieber erfahren, dass es niedriger wäre. Nun gut, ich bin erstmal froh, dass ich die Frauenärtzin gedrängt habe, die Untersuchung zu machen. Morgen werde ich zu meinem Hausarzt gehen und mit ihm alles besprechen. Im Krankenhaus soll ja die Darmspiegelung gemacht werden und ich soll von den Ärzten dort noch weiter untersucht werden, CT zu machen wäre jetzt auch empfehlenswert. Ich werde diese Woche dann noch die Termine festmachen und dann erst mal eine Woche weg sein. Ich werde zu meinem Freund fahren. Er läßt jetzt sein Haus umbauen und da wollte ich ein bischen mithelfen. Es soll ein richtig kuscheliges Nestchen für uns zwei werden (d.h. für uns drei, denn es soll ja noch eine süße Katze da sein :-)), in dem wir noch viele, viele Jahre glücklich und gesund zusammen wohnen wollen. Darauf freue ich mich und dass lasse ich mir durch diese besch... Krankheit nicht kaputt machen.
Bis dann
alles Liebe & Gute
Carmen
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  #13  
Alt 04.02.2004, 20:49
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Liebe Carmen,
das sind ja weniger erfreuliche Nachrichten für Dich. Mache Deine Termine und geniesse Deinen Kurzurlaub. Für Deine Untersuchungen drücke ich Dir fest die Daumen. Wenn Du was Neues weißt, meld Dich mal wieder hier.
Liebe Grüße
Tina
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  #14  
Alt 05.02.2004, 11:55
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Liebe Tina,

habe heute alles klar gemacht, jetzt ist wieder alles in den Händen des Onkologen im Krankenhaus. Gleich nach meinem Urlaub, am Montag, den 16.02. um 14.00 Uhr habe ich dann eine Besprechung mit ihm. Wichtig ist mir, mich richtig untersuchen zu lassen. Je früher etwas entdeckt wird, desto besser ist. Einfach abwarten will ich nicht.
Ich freue mich auf jeden Fall auf morgen, da kommt mein Freund und am Samstag geht es dann zu ihm (auf große Reise von NRW nach Ba-Wü ;-))
Alles Liebe
Carmen
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  #15  
Alt 11.02.2004, 18:37
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Hallo Ihr Lieben!
Als ich diese Seite mit meiner Mam durchstöberte war sie
sehr erstaunt.Ihr Onkologe sagte ihr es gäbe keine Normwerte bei dem Tumormarker,so wie bei der Temperatur z.B.ab 39Grad ist es Fieber.So gäbe es keinen Festwert beim CA125.Am Montag hat sie ihre 5.Chemo dann will sie sofort nachfragen und ihn FESTNAGELN damit die Tumormaker wieder Regelmäßig abgenommen werden!!!!!! name@domain.de
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