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  #16  
Alt 03.02.2011, 11:18
Doro60 Doro60 ist offline
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Standard Brust OP überstanden - Kraft- und ratlos

Hallo an euch alle,

meine Brust-OP fand nun am 18.01. statt: Mastektomie rechts mit Rekonstruktion der Mamma mit Lattissimus-dorsi-Plastik und Implantat. Letzten Mittwoch bin ich aus der Mainzer Uniklinik entlassen worden, und am letzten Montag fand die Befundbesprechung statt.

Zunächst habe ich die OP relativ gut überstanden, und auch die 'neue' Brust sieht gar nicht so schlecht aus, habe leichte Spannungsgefühle, und gestern trat noch sehr viel Wundflüssigkeit aus, das soll aber normal sein. Vielmehr Sorgen machte mir die Befundbesprechung, in der mir mein Operateur eine Chemotherapie vorschlug.

Hier einmal ein paar Auszüge: pT3 (m) M1a (2/14) M 0 G3 RO; folgender Satz irritiert mich 'trotz des hoch hormonrezeptorpositiven Status der Patientin sollte eine Chemotherapie im Rahmen der SUCCESS-C-Studie empfohlen werden'. Ferner ist von einem schlechten histologischen Differenzierungsgrad die Rede. Was bedeutet das denn alles??? Mein Operateur hat verstärkt darauf hingewiesen, dass alles aus der rechten Brust entfernt wurde, mir alle Unterlagen mitgegeben, und auch gesagt, ich solle mir eine zweite Meinung einholen.

Ich fühle mich so kraft- und ratlos was die Chemo angeht, ist denn die Brustentfernung nicht ersteinmal genug? Gerne würde ich erst einmal etwas zur Ruhe kommen, mich mit der neuen Situation abfinden, alles verarbeiten, und einfach langsam wieder versuchen 'normal' zu denken. Ob ich eine Chemo mit allem Haarausfall etc.verkrafte weiss ich nicht, kann es mir heute einfach nicht vorstellen.

Zur Information: die Rekonstriktion erfolgte mit Latissimus-dorsi Plastik und Implantateinlage McGhan 410 FM 270g, diese, so wurde mir versichert, soll lebenslang 'drinbleiben', hoffe das stimmt.
Bitte schreibt mir wie ihr dies alles einschätzt, ich bin wirklich dankbar für jeden Hinweis / Ratschlag / eigene Erfahrungen. Vielen Dank auch nochmals für die vielen feedbacks im Dezember, das hat wirklich viel geholfen.

Viele liebe Grüsse an alle,
Doro60
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  #17  
Alt 03.02.2011, 11:29
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Beiträge: 4.026
Standard AW: Brust OP überstanden - Kraft- und ratlos

Liebe Doro,
erst mal schön,dass Du die oP gut überstanden hast und mit dem Aufbau zufrieden bist.
nun liegt die Histologie vor und Dir wird zur Chemo geraten.
Wohl aus folgenden Gründen: Du bist mit 50Jahre noch eher jung,der Tumor wird mit G3(schlechte Differenzierung) eingestuft,was als aggressiv gilt und es waren 2 Lympfknoten befallen.Ferner war der Tumor mit T3 nicht gerade klein.
Das alles sind Kriterien für eine Chemo.
Sieh es doch mal so: es ist alles entfernt worden und die Chemo jetzt wird allen evtl.entfleuchten Zellen den Garaus machen.Sie ist sozusagen prophylaktisch.
Die Chemo ist kein Zuckerschlecken,aber auszuhalten.Man bekommt gute Medikamente gegen die Übelkeit und auch die anderen evtl.auftretenden Nebenwirkungen.
Sehr viele hier haben die Chemo gut überstanden,ich auch.
Lies hier viel,stelle Fragen,all das hilft die Zeit durchzustehen.
Du schaffst das!
Liebe Grüße,Jule
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  #18  
Alt 03.02.2011, 12:11
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Registriert seit: 18.09.2006
Ort: Im Norden
Beiträge: 2.930
Standard AW: Brust OP überstanden - Kraft- und ratlos

Liebe Doro,

ich kann mich Jule nur anschließen.
Während man mit 50 Jahren oft schon als "alt" betrachtet wird, besonders bei den Kids, ist man bei Brustkrebs noch relativ jung.

Das du nach der Diagnose und der OP "platt" bist, kann ich sehr gut verstehen. Aber glaub mir, es gibt schlechtere Diagnose. Und du wirst sicher noch Antworten von Frauen mit deutlich schlechterer Ausgangsposition bekommen, die seit Jahren gut leben.

Meine Diagnose war im Mai 2006, ebenfalls G3 ohne Lympfknotenbefall, dafür HER2 positiv.
Ich würde mich an deiner Stelle für die Chemo entscheiden. Sieh die Chemo als Freund an, der evtl. im Körper verbliebene Zellen vernichtet.
Der Lympfknotenbefall, die Größe und G3 sprechen dafür.

Natürlich ist es nicht einfach,aber was so viele Frauen geschafft haben, dass schaffst du auch. Klar, der "Berg" ist riesengroß, wenn man davor steht, aber es lohnt sich ihn zu besteigen.
Mir ging es während der Chemo gar nicht so schlimm wie von mir vorher befürchtet.
Selbst den Verlust der Haare konnte ich relativ gelassen sehen. Ich habe es als Zeichen gesehen, dass die Chemo ankommt und ihre Arbeit verrichtet.

Liebe Grüße
Susi
__________________

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  #19  
Alt 03.02.2011, 14:41
yaara yaara ist offline
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Registriert seit: 19.01.2011
Beiträge: 82
Standard AW: Brustkrebs OP am 04.01.11 und dann?

Hallo Doris,
ich kann deine Zweifel wegen der Chemo sehr gut verstehen!
Die Haare werden ausfallen, auch wenn man noch so inständig hofft, zu den 0,01% zu gehören, denen es nicht passiert. Aber sie wachsen auch wieder (darauf warte ich gerade). Ich habe den Krebs seit meiner Diagnose als Krankheit gesehen, die mit Medikamenten behandelt werden muss -wie jede andere Krankheit eben auch. Und Medizin hat halt nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen...meine waren gar nicht so schlimm.
Befolge den Rat deines Operateurs, hole dir eine 2te oder auch 3te Meinung ein. Wird "dein Fall" nicht auch in der Tumorkonferenz besprochen?
Letztendlich entscheidest natürlich du, aber den Empfehlungen der Ärzte nicht zuzustimmen, halte ich für besonders leichtsinnig.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für alles, was noch kommt!
Yaara
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  #20  
Alt 03.02.2011, 16:46
Ayesha Ayesha ist offline
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Registriert seit: 26.12.2010
Beiträge: 66
Standard AW: Brustkrebs OP am 04.01.11 und dann?

Hallo Doro,

ich kann Dir gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst - mir wurde wegen einem großen DCIS (also der Krebsvorstufe) zur OP geraten. Ich habe mir dann die komplette linke Brust hauterhaltend ausschaben und mit Bauchgewebe wieder auffüllen lassen, in einer über zehnstündigen Operation. Danach war ich platt, über Wochen.
Sechs Tage nach dem Eingriff kam dann die Hiobsbotschaft: im entfernten Gewebe sind zwei Tumore gefunden worden, die man vorher nicht entdeckt hatte. Also war es Essig mit "OP und gut", ich stecke nun mitten in der Chemo - und meine Tumore waren "nur" G2 und ich hatte keinen Lymphknotenbefall. Okay, ich bin auch was jünger als Du, aber trotzdem: Chemo ist nicht schön, aber sie geht vorbei. Und wenn wir nachher wieder quietschfidel und puppenlustig sind, dann war es das einfach wert!
Also, kurz gefasst: mach Dich nicht Bange, hol Dir eine zweite Meinung ein, informier Dich, finde zu einer sachlich-sinnvollen Entscheidung und lass Dich nicht von Horrorgeschichten schrecken. Die Ärzte raten ja nicht ohne Grund zu Bestrahlungen und/oder Chemo - Du sollst ja wieder gesund werden!

Daumen drückende Grüße,

ayesha

Nachtrag: im Rahmen einer Studie ist Deine Betreuung noch dreimal besser als die einer "normalen" Patientin. Ich würd da zugreifen - aber das ist eben meine Meinung.

Geändert von Ayesha (03.02.2011 um 16:48 Uhr) Grund: Nachtrag hinzugefügt
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