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  #1  
Alt 24.05.2019, 16:14
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Inzwischen ist es mir wieder eingefallen. Durch die Chemo waren meine Schleimhäute angefressen und deshalb habe ich immer etwas Blut gehustet und geschnaubt. Durch die Blutverdünnung wurde es so extrem, dass ich richtig blutrot abgehustet habe. Beim schnauben sah es nicht viel besser aus. Da habe ich die ASS lieber abgesetzt. Danach ging die Blutung auch zurück.

Galgenhumor war schon immer meine Stärke. Eigentlich habe ich einen rabenschwarzen Humor. So schwarz, dass ich ihn mir in diesem Forum aus Pietätgründen überwiegend verkneife. Nicht jeder kann dem Sensenmann ins Gesicht lachen.
Aber eigentlich bleiben mir zwei Möglichkeiten: Ich kann still in mein Kissen weinen, oder ich kann der Situation noch eine spaßige Seite abgewinnen. An den Umständen ändert beides nichts, aber mit Möglichkeit 2 geht es mir mit Sicherheit besser.

Gruß
Rene
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  #2  
Alt 26.06.2019, 11:11
Elisabeth15 Elisabeth15 ist offline
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Daumen hoch AW: Die Chemo beginnt

Moin Moin lieber René,

So, endlich haben wir es geschafft, unser Wohnmobil aus der Halle zu holen und loszudüsen. Bei der Hitze haben wir uns entschlossen, an die See zu fahren. Meiner Lunge tut die Luft hier in Bensersiel richtig gut. Auch sonst geht es mir besser - in jeder Beziehung. Ich habe alle Medikamente -auch die Naturheilmittel- abgesetzt, nehme nur noch ASS und meine Schmerzmittel. Vor einer Woche ging es mir noch miserabel, jetzt fühle ich mich wie neugeboren. Hoffentlich hält dieser Zustand lange an.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du immer noch mit dem Husten zu kämpfen?
Ich schick dir mal eine Riesenportion Nordseeluft rüber, die hilft dir vielleicht auch.

Jetzt machen mein Mann und ich erst mal einen ausgiebigen Spaziergang und gehen dann irgendwo essen.

Also, dir weiterhin alles Gute und hält die Ohren steif!
Liebe Grüße und bis bald,
Elisabeth
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  #3  
Alt 27.06.2019, 21:30
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo Elisabeth
Schön, dass du an mich gedacht hast. Nein, mein Husten legt sich jetzt allmählich, nachdem die Pollen so ziemlich alle durch sind. Hasel, Birke, Erle und schließlich die Gräser. So langsam kann ich mich wohl sogar trauen, Nachts das Fenster wieder offen zu lassen.
Dafür habe ich gerade ein neues Thema. Ich hatte weiter oben schon mal geschrieben, dass meine Zähne alle raus mussten, weil sich - vermutlich durch die Bestrahlung - der Kieferknochen zurückgebildet hatte und die Zähne keinen Halt mehr hatten. Seitdem ich das geschrieben habe, ist viel passiert. Zunächst musste ich mit der Kasse die Kostenübernahme klären, was auch nicht so ganz ohne Hürden vor sich ging. Das hat am Ende schonmal sechs Wochen gedauert. Immerhin übernimmt die Kasse sämtliche Kosten, weil ich mit meiner mickrigen Rente als Härtefall gelte. Dann habe ich mit der Zahnärztin geklärt, dass das unter Vollnarkose vonstatten gehen soll. Je näher der Termin rückte, desto unwohler wurde mir mit dem Gedanken, aber ich musste mich ja mental auf das Unvermeidliche einstellen. Am Tag vor der Operation wurde der Termin dann um eine Woche verschoben, weil der Chirurg verhindert war. Das war aber gut so, weil der Chirurg noch ein Vorgespräch mit mir führen wollte. Bei diesem Gespräch hat er erst erfahren, dass ich Krebspatient mit Chemo und Bestrahlung bin. Also hat er erstmal den Anästhesisten konsultiert. Dem habe ich meine Arztbriefe besorgt, und mit denen hat er dann beschlossen, die Narkose durchzuführen. puuuuh!
Gestern war es dann endlich so weit. Alle Zähne (bis auf drei) sind draußen, und ich habe die ganze Aktion verschlafen. Vor der Nacht hat es mich etwas gegrault, aber mit dem Schmerzmittel verlief auch die ganz gut. Heute geht es mir schon relativ gut. Am Ende war alles weit weniger schlimm, als ich es befürchtet hatte. Heute war ich dann zur Nachkontrolle, und die Wunden unter den Prothesen sehen sehr gut aus. Die Schwellungen gehen auch schon zurück. In etwa sechs Wochen sollte das Thema für mich abgehakt sein.
Nächsten Monat ist dann auch schon wieder meine Vierteljährliche Kontrolle dran. Zum ersten Mal kein CT, sondern nur ein Röntgenbild. Wie immer gehe ich davon aus, dass der Mistkerl sich nicht zu mir zurücktraut.

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.
Gruß
Rene
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  #4  
Alt 27.06.2019, 21:37
TinaD TinaD ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo Rene,
ich bin die Ehefrau eines Kleinzeller-Patienten. Und lese still bei dir mit. Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen. Ich drücke ganz fest die Damen für die nächste Untersuchung.
LG Tina
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  #5  
Alt 27.06.2019, 22:20
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Beiträge: 131
Standard AW: Die Chemo beginnt

Danke schön!
Dir und deinem Mann wünsche ich ein kleines Wunder. Viel Glück und viel Kraft!

Gruß
Rene
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  #6  
Alt 09.08.2019, 21:42
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Registriert seit: 01.01.2018
Beiträge: 131
Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo
Ich habe jetzt mal wieder die Kontrolle hinter mir. Zum ersten Mal kein CT, sondern eine Röntgen-Aufnahme.
Ich lese hier immer wieder, dass die Leute Angst vor der Kontrolle haben. Angst vor schlechten Nachrichten. Das geht mir überhaupt nicht so. Ich habe die Kontrollen bis jetzt immer sehr positiv erlebt. Jedesmal wurde mir gesagt, dass der Krebs weiterhin verschwunden ist. Jedesmal gehe ich da mit einem super Gefühl raus. Ich kann fast sagen, dass ich mich vorher schon drauf freue, das gesagt zu kriegen. Nur diesmal war es etwas komisch. Da denke ich dann schon: Na hoffentlich sehen die auf dem Röntgenbild auch alles. Da bleibt irgendwie so eine kleine Unsicherheit. OK, werde ich mich auch noch dran gewöhnen.

Das Ergebnis war, dass da irgendwas zu sehen ist, sich aber nicht definieren lässt, was es ist. Das Problem dabei ist, dass es das erste Röntgenbild seit 2017 ist, als der Krebs festgestellt wurde. Es gibt also kein brauchbares Vergleichsbild.
Aber auf den CTs wurde ja auch immer etwas festgestellt, Vermutlich Narbengewebe. Und das, was da im CT zu sehen ist, hat sich ja seitdem nicht verändert. Also wird es vermutlich dieses Narbengewebe sein, was jetzt auch auf dem Röntgenbild zu sehen ist. So sagte mir das auch der Arzt.
Ich gehe also davon aus, dass ich jetzt seit nunmehr einem Jahr tumorfrei bin. Ich habe also auch diesen Termin wieder positiv erlebt. Negativ ist positiv.

Dafür habe ich jetzt ein Drama mit den Zähnen. Ich hatte ja schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass sich durch die Bestrahlung der Kiefer zurückgebildet hatte. Deswegen mussten alle Zähne raus. Das ist nun vor etwa sechs Wochen passiert. Drei eigene habe ich noch behalten, damit wenigstens die untere Prothese halt bekommt.
Nach knapp zwei Wochen haben sich durch das Provisorium Blasen gebildet. Da habe ich das Provisorium erstmal fünf Tage lang nicht mehr getragen, bis die Blasen weg waren. Kaum hatte ich das Ding wieder drin, waren auch die Blasen wieder da. Das habe ich dreimal so durchgezogen, bis ich eingesehen habe, dass das so nicht funktioniert und zum Zahnarzt gegangen bin. Der hat dann auch sehr großzügig vom Provisorium weggeschliffen, damit die Druckstellen wieder unbelastet waren. Inzwischen ist noch ein zweites Mal weggeschliffen worden, und inzwischen kann ich sogar ganz vorsichtig etwas kauen. Bis vor ein paar Tagen habe ich mich ausschließlich von Nudeln, Reis und Haferflocken ernährt. Alles unzerkaut, wohlgemerkt. Ich bin unglaublich froh, dass ich jetzt wenigstens etwas Festes zu mir nehmen kann. Auch wenn das Kauen noch mächtig weh tut. Aber sogar mein Leibgericht Bratwurst geht schon wieder. Jippieee!

Also zusammengefasst: Ich bin jetzt ein Jahr tumorfrei, und ich kann wieder Bratwurst essen. Es geht mir gut!

Gruß
Rene
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  #7  
Alt 10.08.2019, 12:51
Gucky Gucky ist offline
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Registriert seit: 06.10.2016
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 140
Standard AW: Die Chemo beginnt

Na so etwas liest man doch gern. Kämpfen hat also doch einen Sinn.
Bei mir sind es mittlerweile 3,5 Jahre Tumorfrei.
Ein Hoch auf die moderne Medizin, die uns dies ermöglicht hat.
Die Untersuchungen sind bei mir auch nur noch vierteljährlich. Statt CT werde ich nun auch nur noch einmal im Jahr geröntgt
Geht es dir auch so, dass man sein Leben nun intensiver lebt?
Ich habe in den letzten 3 Jahren so viel unternommen wie seit meiner Jugend nicht.
Vor allem hab ich mir Wünsche erfüllt, die ich mir für mein Rentenalter vorgenommen habe.
In meiner Frau habe ich da aber auch die ideale Partnerin.
Bei Dir sind es die Zähne, bei mir war es eine Arthritis, die den ganzen Körper vereinnahmt hat.
Die gute Nachricht ist, irgendwann ist auch dies überstanden.
Ich wünsche Dir noch viele gesunde Jahre.

LG Gucky

Geändert von Gucky (17.06.2020 um 22:00 Uhr)
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