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  #1  
Alt 30.04.2004, 15:52
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Standard Hirnmetastasen

Guten Tag,

meine Mutter hat nach ihrem Brustkrebs 2000 seit einem Jahr Knochenmetastasen, weit fortgeschritten und Hirnmetastasen. Ich habe große Angst vor dem Ende. Zur Zeit hat man die Schmerzen gut im Griff, sie hat sich zwar verändert, ist sehr schwach, aber was kommt dann....? Ich habe Angst

Ich wünsche allen ein sonniges Wochenende!
Monika
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  #2  
Alt 01.05.2004, 19:01
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Standard Hirnmetastasen

Hallo Monika!
Schön, dass Du den Weg zu uns ins Forum gefunden hast. Es tut mir sehr leid, wie es um Deine Mutti steht. Sie wird neben den Schmerzen sicherlich genauso viel Angst haben wie Du. Wenn man krank ist, kommt man sich immer einsam, verlassen und hilflos vor. Darum widme Deiner Mutti viel Zeit und Verständnis. Rede mit ihr oder höre einfach nur zu! Sei eben immer für sie da. Das wird ihr sehr helfen. Über das Ende wollen wir jetzt noch nicht nachdenken. Du mußt versuchen, positiv zu denken. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber Du hast ja auch die Möglichkeit, Dir hier alles von der Seele zu schreiben. Irgendeiner fängt Dich immer auf. Es gibt hier übrigens auch ein Forum für Angehörige. Vielleicht kannst Du dort ein paar wirklich gute Ratschläge bekommen.
Ich würde Dir gerne Deine Angst nehmen. Kann es aber leider nicht. Vielleicht hilft es Dir ja schon, wenn Du weißt, dass ich an Dich denke und Dir und Deiner Mutti von ganzem Herzen wünsche, dass auch für Euch bald wieder die Sonne scheint!
Alles Liebe und Gute für Euch!
Biggi
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  #3  
Alt 01.10.2004, 22:30
MariaJudith
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Hallo Monika,

wie geht es Deiner Mutter heute? Ich hoffe schon wieder besser!

lg,
Maria Judith
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  #4  
Alt 11.01.2005, 16:13
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Standard Hirnmetastasen

Liebe Biggie
liebe Marie-Judith,

heute habe ich mal meine alten Einträge gelesen und bin auf eure lieben Zeilen gestoßen. Ich finde es so schade, dass ich nicht mehr die Zeit hatte, euch zu antworten. Aber mit meiner Mutti ging es nur noch bergab und am 28. Juli 2004 ist sie eingeschlafen. Ich bin unendlich traurig, kann so recht immer noch nicht damit umgehen, sie hinterlässt eine so große Lücke! Ich weiß nicht, wann man den Kopf wieder einigermaßen frei bekommt, aber sie wird immer in meinem Herzen sein. Natürlich waren meine Schwester und ich immer bei ihr, aber wenn sie nicht mehr da ist, denkt man: hätten wir mehr tun können.

Ich denke an Euch, danke euch für eure lieben Worte, hoffe, dass ihr sie noch lesen werdet und verabschiede mich erst einmal mit einer dicken Träne....

Ganz herzliche Grüße
Monika
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  #5  
Alt 16.01.2005, 22:27
MariaJudith
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Liebe Monika,

glaub mir Du bist in Deinem Schmerz nicht allein. Ich weiss das ändert nichts an der Situation aber für mich ist das immer ein gewisser Trost. Habe meine Mama auch nach 6 monatigem Kampf am 1. November verloren. Irgendwie kann ich es noch immer nicht glauben. Ich hoffe dieses Gefühl von absoluter Leere wird irgendwann wieder vergehen. Aber nichts wird wahrscheinlich wieder so wie früher werden...

Alles Liebe u. bis bald,
Maria Judith
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  #6  
Alt 24.02.2005, 09:34
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Liebe Marie Judith,

es wird wieder gut, nur nie wieder so, wie es war... Das habe ich auch mal gehört. Komme mir oft sehr alleine vor. Zum Todeszeitpunkt, auch danach, versprechen viele, ich bin für Dich da, selbst die Familie. Aber für alle geht das Leben weiter und sie wissen nicht, wie es in mir aussieht. Ich trage eine Maske, aber ich würde alles dafür geben, wenn ich meine Mutter einmal wieder in die Arme nehmen könnte, einmal ihr so einiges erzählen könnte, was so vorgefallen ist,wie falsch so einige sind.. Ach ich weiß, ihr geht es jetzt besser, sie hat keine Schmerzen mehr, aber....

Auch Dir wünsche ich alles Liebe und freue mich, wieder von Dir zu lesen!
Monika
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  #7  
Alt 24.02.2005, 09:48
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Liebe Monika,
mich haben die Beiträge sehr berührt und ich weiß aus eigener Erfahrung, daß es nichts gibt, was einen wirklich trösten kann.

Etwas, was mich immer ein wenig aufrichtet, ist ein Spruch, den ich mal gelesen habe:

Der Tod ist das Ende des Lebens, aber auch ein neuer Anfang in einer neuen Dimension. --- es gibt ein Wiedersehen -- - Mütter lassen einen niemals allein --- auch wenn sie nicht mehr greifbar sind.

Ich will sagen, Du KANNST Deiner Mutter alles erzählen...

Alles Liebe für Dich von Claudi
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  #8  
Alt 24.02.2005, 11:54
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Liebe Claudi,

nun haben wir den Salat, meine Maske ist gerade gefallen und die Tränen laufen. Danke für diese lieben Zeilen, sie tun wirklich gut und Du hast verstanden, wie es mir geht. Ganz lieben Dank!
Ich suche immer nach Zeichen meiner Mutter, möchte vielleicht mal von ihr träumen, aber nichts passiert. Dann fällt es so schwer zu glauben, dass sie bei mir ist.
Sie hat kurz vor ihrem Tod gesagt, ich werde immer bei Dir sein, Du wirst es merken, vergiß es nicht.

Noch einmal herzlichen Dank, es tut gut zu merken, dass jemand da ist, der einen versteht und der weiß, wie man sich fühlt.

Alles Liebe
Monika
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  #9  
Alt 24.02.2005, 11:58
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Liebe Monika,
Trauer ist ganz wichtig, du mußt sie ausleben! Du wirst dein ganzes Leben lang um deine Mutti trauern, das ist wichtig und richtig so. Du darfst um ihrem Heimgang weinen, wann immer dir danach ist.Lass alle deine Gefühle raus. Leider werden heute Tränen der Trauer viel zu wenig geweint. Deine Mutter wird immer bei dir sein und deine Liebe im Herzen wird nie vergehen. Ich weiß wie dir zumute ist. Ich habe meinen einzigen Sohn 2002 verloren.
Trauer kann man nicht sehen,nicht hören,kann sie nur fühlen.
Sie ist ein Nebel ohne Umrisse.
Man möchte diesen Nebel packen und fortschieben,
aber die Hand faßt ins Leere.
Ich wünsche dir viel Kraft Rubbelmaus
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  #10  
Alt 24.02.2005, 23:24
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Liebe Rubbelmaus,

danke für Deine lieben Worte.
Wie schaffst Du es, andere noch aufzurichten, bei dem, was Dir passiert ist? Ich stelle es mir furchtbar vor, das Kind zu verlieren. Ich habe auch einen Sohn, mein einziges Kind. Ich habe immer gesagt, dass nur, wenn ich ihn verlieren würde, es schlimmer wäre, als die Eltern zu verlieren. Mit den Eltern geht ein Teil von uns, mit dem Kind, nein, dann würde ich aus der Bahn geworfen. Aber es kommt sicherlich auf die Umstände an. Wenn Kinder eine schlimme Krankheit haben, dann einschlafen dürfen, sind sie auch erlöst, wie jeder Erwachsene auch. Das muss ich mir immer wieder sagen.
Ja, weinen, ich sagte schon, ich trage eine Maske. Möchte nicht, dass die anderen sehen, wie mir zumute ist. Eigentlich könnte ich sehr viel weinen. Ich komme mir allein gelassen vor. Meine Schwester sieht nur sich, ihre Kinder und ihre Vorteile beim zweiten Mann meiner Mutter. Diese Enttäuschung sitzt tief. Sie versprach meiner Mutter am Todestag, dass wir zusammen halten, sie hält nicht zu mir, sie ist falsch. Das tut weh... Aber ich werde damit fertig werden. Nur es macht einen so hart, ich bin gar nicht hart. Halte mich in meiner eigenen Familie, Mann, Sohn, Schwiegertochter und bald auch Enkel, fest. Das hilft mir.
Ich hoffe, auch Du hast liebe Menschen, bei denen Du immer wieder Kraft, Mut und vor allem Verständnis findest.
Darf ich fragen, was Dein Sohn hatte? Wenn Du nicht darüber reden möchtest, dann ist es ok, ich würde es verstehen.

Ich denk an Dich und wünsche Dir alles Glück der Welt
Monika
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  #11  
Alt 25.02.2005, 06:40
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Denk Dir ein Bild. Weites Meer. Ein Segelschiff setzt seine Segel und gleitet hinaus in die offene See.

Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird. Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand:" Nun ist es gegangen."

Ein anderer sagt:" Es kommt."

Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wiederzusehen.

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  #12  
Alt 25.02.2005, 18:56
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@ Monika,
tja wie lebt man damit, das frag ich mich manchmal auch. Mein Sohn starb im März 2002 und meine liebe Mutter im Oktober 2002. Ich habe plötzlich innerhalb von 7 Monaten meine nächsten und liebsten Menschen verloren. Meine Mutter starb nach ihrem 3. Schlaganfall,sie wurde 75 Jahre alt. Bei meinem Sohn war es ein plötzlicher Tod, er wurde nur 34 Jahre alt. Manchmal war es so schlimm für mich, da wollte ich auch nicht mehr, aber es geht halt doch irgendwie weiter. Was mir jetzt noch geblieben ist, ist mein geliebter Mann. Wir sind dieses Jahr im August 38 Jahre verheiratet. Er ist der einzige Mensch, dem ich voll und ganz vertraue und den ich von ganzem Herzen liebe. So geht es
ihm auch.Weißt du Monika, wenn eine Mutter (Vater) stirbt,ist die Wurzel meines Lebens weg. Aber wenn ein Kind stirbt, ist die Zukunft mit ihm gegangen. Wir haben sonst keine weiteren Kinder. Aber wir haben einen fast 17 jährigen Enkel. Nur ein Enkel ist kein Sohn. Das sind zwei verschiedene Menschen. Mein Sohn und ich, wir waren Seelenverwandte. Auch wenn der Kontakt nicht mehr so eng war, er lebte schließlich sein eigenes Leben in einer anderen Stadt. So war doch immer ein enges Band zwischen uns. Schlimm für mich ist, das so viele Dinge nicht gesagt worden sind. Die einfachsten Dinge wie, ich hab dich lieb oder auch etwas, was mir nicht paßte. Einfach das Miteinander was ungesagt bleibt und nie wieder zu ändern ist, fehlt jetzt für immer. _Aber das kennt jeder, auch du, der einen geliebten Menschen verloren hat.
Das Verhalten deiner Schwerster schmerzt dich, kann ich verstehen. Aber nimm sie, wie sie ist. Du wirst sie nicht ändern können. Nur sag es ihr auch und schluck es nicht runter. Ich glaube, dass ich im Leben zu viel für Andere da war und zu wenig an mich gedacht habe, dadurch ist meine Krankheit mit-entstanden. Mein Mann sagt immer, Geschwister sind schön und gut, aber in Endeffekt ist jeder für sich ein Einzelkämpfer.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und freu dich auf dein Enkelkind, das ist die Zukunft.
Ganz liebe Grüße und viele glückliche Momente im Leben wünscht dir Rubbelmaus.
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  #13  
Alt 25.02.2005, 23:15
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Liebe Rubbelmaus,

Du schreibst, es war ein enges Band zwischen Dir und Deinem Sohn. Dann bin ich ganz sicher, wusste er, wie lieb Du ihn hattest und er Dich, sonst ist ein so dickes Band nicht vorhanden. Ja, wir möchten noch so vieles sagen, doch immer bleibt etwas ungesagt. Wir wussten, dass meine Mutter sterben wird, wir wussten es ein Jahr lang und doch... ich hätte ihr gerne noch vieles gesagt, wie gerne hätte ich, dass sie noch vieles mit erleben hätte dürfen. Dass sie Urgroßmutter wird, mein Gott, wäre sie stolz gewesen, aber... die Krankheit..!!!
In Deinem Enkel lebt Dein Sohn weiter, er ist ein eigener Mensch, aber er ist ein Stück von ihm, das ist schön.
Auch ich wünsche Dir noch eine Menge schöner Momente, glückliche Momente mit Deinem Mann, genieße die Zeit, wir wissen, dass das Leben nicht unendlich ist, daher sollten wir leben, so lange es geht.
Du hast Recht, im Endeffekt ist jeder für sich ein Einzelkämpfer, aber es ist enttäuschend. Vor allem, unsere Familie ist nicht mehr da, der Mittelpunkt fehlt und man zappelt irgendwo rum und weiß nicht wohin. Ich dachte man hätte noch Halt, Halt an denen, die noch da sind. Aber so ist es nicht.
Wir können keine Menschen ändern, wir müssen lernen, mit dem, was passiert ist, zu leben.

Ich wünsche Dir ganz viel Sonnenschein und ein schönes Wochenende. Genieße die Zeit mit Deinem lieben Mann!

Sei ganz herzlich gegrüße
Monika
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  #14  
Alt 03.03.2005, 22:31
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Liebe Monika,

Du sprichst mir wirklich aus der Seele. Auch mir sagt man, dass ich eine Maske habe da ich anscheinend genauso weiter lebe wie vorhin. Aber ich frag mich wie man anders den Alltag bewältigen soll, man kann es sich einfach nicht leisten im Job und vor Kunden zu heulen oder unkonzentriert zu sein. Es stimmt natürlich, dass ich unbewusst alles verdränge, da ich vor Leid und Depression große Angst habe und hoffe ich kann es so bewältigen. Ich weine eigentlich auch nie und leide nur im Inneren. Das ist sicherlich schmerzhafter wie wenn man den Schmerz auslebt. Aber jeder ist einfach so wie er ist.

Ich träume eigentlich fast jede Nacht von meiner Mutter, über alles mögliche. Das ist eigentlich sehr schön, denn so arbeite ich das alles doch irgendwie auf.

Liest Du viel? Das hilft mir sehr viel - Lesen, Sport und Freunde treffen. Ich bin mittlerweile mit den anderen nachsichtiger geworden, denn sie können ja wirklich nicht wissen wie ich mich fühle wenn ich es nicht zeige. Ich denke da müssen wir ein wenig nachsichtiger sein.

Ich denke das Schreiben hilft uns sehr, da wir ja alle das Gleich fühlen!

Bis bald!

Liebe Grüße
Maria Judith
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