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  #1  
Alt 02.09.2011, 17:18
Otilia Otilia ist offline
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Standard Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

ich heiße Otilia und bin nur relativ selten in diesem Forum aktiv, obwohl ich recht oft die Beiträge anderer lese.
Ich würde mich ganz gerne mal mit Euch austauschen, und zwar nach Möglichkeit ganz besonders zu einem mir sehr wichtigen Thema, das vielleicht auch sehr persönlich ist. Meine Mama ist an NZK erkrankt, schon seit 2007 und hat bislang vier OPs hinter sich. Kommende Woche hat sie ihre CT-Untersuchung.
Meiner Mama geht es psychisch noch viel schlimmer als physisch mit dieser Krankheit, und sie war schon immer etwas schwierig. Das sehr persönliche Thema, das mir so wichtig ist, ist ihre Beziehung zu meinem Mann, den sie schlicht und einfach nicht ausstehen kann und partout nicht als meinen Partner akzeptieren kann. Ich sehe mich nun zwischen zwei Menschen, die ich beide sehr sehr liebe, von denen einer sterbenskrank ist und den anderen einfach nicht sehen kann. Ich bin leider schon dabei meine Ehe in frage zu stellen, da ich die Krankheit meiner Mutter als immer mehr durch diese bedingt ansehe, und kann die Verantwortung nicht tragen, die Krankheit meiner Mutter verursacht zu haben. Vielleicht zum besseren Verständnis meiner Zeilen, ich habe 2005 gegen den Willen meiner Eltern, insbesondere aber gegen den Willen meiner Mutter geheiratet. Sie hat damals einen Riesenaufstand gemacht und hat nicht mehr mit mir geredet. Anfang 2007 wurde dann der Tumor im Rahmen einer Untersuchung gefunden. Mein Mann ist ein ganz normaler Mensch, vielleicht ab und zu etwas rücksichtslos aber nicht böswillig, und auch ansonsten ganz lieb und normal.
Vielleicht asoziiere ich die beiden Themen auch falsch, vielleicht gibt es einfach keine Verbindung zwischen den beiden Themen und ich übertreibe. Ich bin nur einfach davon überzeugt, dass unsere organische Zusammensetzung auf dieser Erde kein Zufall, sondern von höherer Ebene bestimmt ist und daher immer ein Zusammenhang zwischen den Krankheiten die wir haben und unserem Gemütszustand besteht.
Der Gemütszustand meiner Mutter ist nun der, dass sie meinen Mann (mE unbegründeterweise) einfach nicht akzeptieren möchte und mit ihm nichts zu tun haben will, ihn also aus ihrem Wahrnehmungsfeld am besten komplett ausschließen möchte und gar nicht wissen will, dass er existiert. Wir wohnen in einer kleinen Wohnung und für ihre Untersuchungen kommt sie immer zu uns, wo sie auch einige Tage/Wochen bleibt, bei ihren OPs waren es mitunter sogar Monate. In der kleinen Wohnung ist es natürlich äußerst unangenehm, wenn die Stimmung auch noch angespannt ist. Als Beispiel zum besseren Verständnis, sie geht einfach in ihr Zimmer wenn mein Mann von der Arbeit kommt, um sich nicht mit ihm unterhalten zu müssen, ohne dass irgendetwas war, und kommt erst raus, wenn ich auch da bin. Oder sie reagiert einfach aggressiv und wutentbrannt wenn er auch mal etwas sagt, noch schlimmer wenn er es wagt, ihr zu widersprechen usw. Und natürlich lässt sie mich immer wissen, was ihre Meinung von ihm ist: er ist ein fauler Sack der mich nicht verdient, sondern nur ausnutzt (bitte wirklich auch als Meinung meiner Mama auffassen).
Ich wollte Euch deshalb mal fragen, ob Eure an NZK erkrankten Eltern ähnlich angespannte Verhältnisse zu Euren Partnern haben, also ob es vergleichbare Fälle gibt oder ob ich die einzige bin, die so etwas mitmacht.
Vielen lieben Dank fürs Lesen dieser Zeilen,
Liebe Grüße,
Otilia
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  #2  
Alt 02.09.2011, 17:34
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Scheidungsanwalt Scheidungsanwalt ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo Otilia,

ich würde an Deiner Stelle nicht versuchen, diese Dinge in einen Zusammenhang zu bringen. Nur würde ich schnell was an der räumlichen Situation ändern an Deiner Stelle, das hält doch kein Mensch aus. Kannste besser Deine Ma in ne Pension bringen, dass die beiden räumlich getrennt sind. Sonst gerätst Du zwischen die Fronten und das hilft weder Deiner Ma, Deinem Mann und am allerwenigsten Dir.

Und zu allererst: DU BIST SICHER NICHT SCHULD, DASS DEINE MA KRANK IST!!!!

LG

Tom (aufm Weg nach Hause, seine Ma im KH besuchen. Da siehts mal grad garnicht gut aus, Metas im Bauchraum und der Doc meint, das geht nicht mehr lang)
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  #3  
Alt 02.09.2011, 18:05
Benutzerbild von Kaffeetante
Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo

Kann eigentlich nur mit dem Kopf schütteln....

Also erst einmal für Irgend eine Krankheit EGAL welchen Namen sie trägt ist KEINER Schuld.( Ausgenommen Alk und Nikotin und Drogen)

Also ich bin selber Mutter und finde es unter aller Socke meinem Fleisch und Blut so etwas anzutun. Denke jede Mutter will das ihr Kind glücklich ist und wenn da jemand ist der mein Kind Liebt bin ich dankbar und freu mich. Deine Mutter benimmt sich eifersüchtig und intolerant....Sorry
Laß dich nicht vor ihren Zug spannen....Und wenn deine Ma in EURE Wohnung kommt muß Sie sich nach EUREN Regeln verhalten. Da Sie aber immer wieder kommt scheint ihr das egal zusein...Traurig. möchte nicht wissen wie dein Mann sich fühlt.
Hier geht es nicht um das will ich nicht oder das mag ich nicht...Hier geht es um Drei Erw. Menschen die die Grenzen des anderen respektieren sollten. Laß dir deine Ehe nicht mies reden.

Gruss Gabi
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  #4  
Alt 02.09.2011, 18:27
Otilia Otilia ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo Tom,

danke sehr für Deine Antwort und drücke Deiner Mama die Daumen. Diese Gedanken abzuschütteln versuche ich schon seit Jahren, sie kommen aber immer und immer wieder, genau wie die Krankheit meiner Mama.
Verstehe aber aus Deinem Beitrag, dass Du zum glück keine derartigen Probleme hast.
Ich wünsche Deiner Mama alsbaldige und gute Besserung und Dir die nötige Kraft, sie dabei zu unterstützen.
Alles Gute und liebe Grüße von einer Kollegin Anwältin,
Otilia
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  #5  
Alt 02.09.2011, 18:40
Otilia Otilia ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo liebe Gabi,

ja, das hört sich schlimm an und fühlen tut sich's noch schlimmer ... danke für deine Antwort.
Man könnte meinen, wir wären alle drei erwachsen, nur manchmal fühle ich mich wie im Kindergarten und kann eingentlich auch nur mit dem Kopf schütteln. Wir (ich und mein Mann) sind da beide (vermutlich zu) tolerant, weil wir auch immer wieder uns gegenseitig damit bekräftigen, dass es ein Quatsch ist, was sie veranstaltet, und mein Mann erträgt alles eigentlich auch nur mir zuliebe.
Wir haben auch versucht, gemeinsame Front zu machen und ihr zu zeigen, dass sie die Grenzen überschreitet (hört sich echt wie in einem Buch zur Kindererziehung an, ich habe noch keine, sind sie auch so schlimm?). Hilft alles nichts, sie kann und will es einfach nicht kapieren.
Na ja, hoffen wir mal, dass es diesmal besser wird, obwohl es eigentlich schon nach diesem Anfang bereits ausgeschlossen ist ... sie ruft mich genau zu der Uhrzeit, zu der mein Mann in der Regel nach Hause kommt, an, dass sie zu mir in die Arbeit oder spazieren oder egal wohin gehen möchte, nur halt nicht zu Hause sein ...
Liebe Grüße,
Otilia
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  #6  
Alt 02.09.2011, 20:05
Siegi60 Siegi60 ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo Otilia,

zu diesem Thema kann ich Dir eigentlich viel erzählen, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht. Bei mir ist es ähnlich nur das ich an NZK erkrankt bin, das aber meiner Mutter nicht abgehalten hat, den Krieg zwischen meinen Mann und ihr weiter zu führen.
Nur der Zusammenhalt mit meinem Mann (wir sind jetzt 43 Jahre verheiratet und in dieser ganzen Zeit ist "Krieg") hilft das Ganze zu ertragen.
Nun ist meine Mutter 86 und z.Zt. in de Reha, sie hat sonst keinen außer mir, was das dazu führt, das wiedermal die ganze Last auf meinen Schultern liegt.
Ich kann dich also sehr gut verstehen wie Du Dich fühlst, wenn man zwischen zwei Stühlen sitzt. Auf der einen Seite steht man natürlich zu seinem Mann auf der anderen Seite ist das "schlechte"Gewissen nicht für seine Mutter da zu sein da. Den entscheidenden Schritt einen Schlußstrich zu ziehen schafft man nicht.

Nur eins weiß ich genau, im Notfall und das ist auch bei Dir der Fall, steht mein Mann zu mir und hilft mir. Das macht nur einer, der einen ganz toll lieb hat. Wenn ich über eure Wohngemeinschaft lese und diese Probleme, so muß ich sagen, daß doch Dein Mann Dich ganz toll lieben muss, sonst würde er das nicht mit machen. Mir wurde immer geraten endlich Klartext mit meiner Mutter zu sprechen, jetzt wo ich auch etwas älter geworden bin, habe ich mich getraut. Und siehe da, auf einmal ging es. Also warte nicht so lange wie ich, sondern hau mit der Faust auf den Tisch. Du bist auf keinen Fall für die Krankheit deiner Mutter verantwortlich!! Mach ihr das klar, sie ist selber für sich verantwortlich und wenn einer mit sich ins Klare kommt, dann wird es auch sein Körper ihm danken. Friede ist das beste Heilmittel.

Kopf hoch Du bist nicht alleine. Du hast noch viele schöne Jahre mit Deinem Mann vor (hoffentlich). Geniese diese Zeit. Deine Mutter kann Dir das nicht geben. Lass es Dir nicht wegnehmen.

Es grüßt Dich und Deinen Mann

Siegi
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  #7  
Alt 02.09.2011, 20:19
Monika M. Monika M. ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Liebe Otilia,
das tut mir richtig weh, was dur dir da einredest.
Ich bin auch NK-Patient, Nichtraucher, Nichttrinker. Es hat mich halt erwischt. KEINER trägt die Schuld daran. In jedem Leben gibt es mal kleinere und größere Probleme und nicht alle kriegen Krebs. Es gibt Eltern, die haben schwerbehinderte Kinder und Jahrzehnte die allergrößten Sorgen und die kriegen auch keinen Krebs. Also versuch das aus deinem Kopf zu bekommen.

Ich hab die allergrößte Hochachtung vor eurer Leistung. Aber ich denke ihr habt echt genug getan. Deine Mama sollte mal zu schätzen wissen, was du und ihr (ungeliebter) Schwiegersohn alles für sie machen. Versuch ihr das doch mal klar zu machen.
Lass sie doch ruhig auf den Anrufbeantworter sprechen, wenn ihr grad eure Ruhe wollt - Ich greif dann zu einer Notlüge und sage ich hätte das Telefon nicht gehört. War bestimmt die Dunstabzughaube in der Küche zu laut - oder die Waschmaschine - oder sonst was.

Jetzt zu den Müttern:
Meine Mama hat heute eine Bypassoperation bekommen. Sie ist 78 Jahre alt und war noch nie krank. Vor 2 Wochen war ihr schwindlig - vor 1 Woche hat sie erfahren, dass sie operiert werden muß. Seitdem entwickelt sie sich zum (Kleinkind zurück. Es ist klar, dass sie vor der OP schreckliche Angst hat. Aber sie hat angefangen mich derart zu terrorisieren, dass ich mich alleine gar nicht mehr zu ihr getraut habe.
Plötzlich kann sie nichts mehr tun. Sie wäscht sich nicht einmal mehr alleine, spricht nur noch ganz leise. fasst sich dauernd ans Herz und stöhnt (schaut aber gleich ob ich es auch sehe).
Ich bin im Moment auch sehr hilflos und weiß nicht was ich machen soll.
Ich tröste sie, ich bemitleide sie, ich hab mit ihr geweint, ich hab sie geschimpft und was sonst noch alles. Es ist als ob ich versuche ein kleines, trotziges Kind zu beruhigen.
Ich hab auch schon Angst, wenn sie von der Reha zurückkommt.
Aber sie muß unbedingt wieder ein bißchen selbständig werden.

Ich wünsch dir viel Kraft und halte zu deinem Mann
LG Monika
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  #8  
Alt 02.09.2011, 20:39
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo Otilia,
hat denn deine Mutter überhaupt kein Format, keine Selbstachtung?
Sie begibt sich in das Haus eines Menschen, den sie nicht mag, nicht ausstehen kann?
Nie würde ich das tun!!!!!!!!!
Sie verhält sich wie ein Krebsgeschwür, das langsam eine gewachsene Struktur zerstören will.
Sie hat nicht das Recht, das Leben ihrer Tochter zu zerstören!
Du hast nichts über Deinen Vater oder über Geschwister geschrieben. Bist Du Alleinerbe? Der mütterlichen Launen und Subversivität?

Ich kann Dir nicht als Sohn eines krebskranken Elternteils schreiben. Ich bin selbst betroffen, habe aber doch wohl in vielen vielen Lebensjahren ein wenig begriffen von menschlichem Verhalten und Zusammenleben.

Was Du über die Menschen schreibst, die um uns sind, die Bühne unseres Lebens mitgestalten, das sehe ich ähnlich. Irgend eine Planung oder Verabredung steckt wohl dahinter. Aber einen schicksalhaften Zwang kann ich da nicht sehen, so hast Du's wohl auch nicht gemeint.
Aber diese Zusammensetzung unserer Umwelt hängt wohl mit den Aufgaben zusammen, die wir uns für dieses Leben zu bearbeiten vorgenommen haben.

Deine Mutter ist erwachsen, sie sollte mehr Lebenserfahrung haben als Du und auch mehr Weisheit angesammelt, aber sie verhält sich nicht so.
"Aggressiv und wutentbrannt . . ." wie ein Kleinkind oder Teenager. Der seinen Willen nicht kriegt. Oder?
Sie ist mit Sicherheit allein für ihr Leben verantwortlich, sie entscheidet allein über ihre Gesundheit und Krankheit. Du hast den Mann geheiratet, mit dem Du zusammenleben willst. Du brauchtest für die "Auswahl" kein Kindermädchen oder Vormund. Du brauchst auch das Problem Deiner Mutter nicht zu lösen.

Möglicherweise hat sie Eure Heirat als Datum für den Grundstein für ein NZK gewählt. 2 Jahre "Inkubationszeit" passen sehr gut. Krankheit ist doch ein wunderbares Machtmittel! Ich sehe es als Repressionsmittel, vielleicht als "Rache" für eine selbst erfahrene Behinderung in ihrer Jugend.
Durfte Deine Mutter in ihrer Jugend den Mann heiraten, den sie wollte, oder hat ihre Mutter auch schon in die Partnerwahl reingeredet oder -gefunkt? Sowas kann erblich sein.
Hätte denn Deine Mutter einen anderen Mann für Dich gehabt? Oder solltest Du besser ledig bleiben?

Fazit: ihr müßt wohl beide Eure Grenzen besser beachten: einer in den seinen bleiben, der andere die seinen verteidigen.
Viel Erfolg wünscht
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #9  
Alt 02.09.2011, 22:04
Benutzerbild von Marita P.
Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Liebe Otilia,

das ist ja schrecklich was Du da mitmachst. Wenn Deine Mutter weiter so einen Terror macht bekommt ihr auch noch irgendwelche Krankheiten.
Du musst zu Deiner Mutter rigoros sein, und sie schon beim nächsten Mal wenn sie wieder kommen will woanders unterbringen. Ich würde ein Privatzimmer suchen, oft vermieten ältere Frauen (um ihre Rente aufzubessern), ein Zimmer.
Da kann sich dann Deine Mutter mit dieser Frau unterhalten. Dieses Zimmer muss aber von euch weiter entfernt sein, damit sie nicht ständig kommt. Treffen würde ich mich mit ihr dann nur im Krankenhaus oder in der Stadt in einem Kaffee. Privates von euch würde ich ihr auch nicht mehr erzählen. Du musst ihr sagen, dass es dir psychisch nicht mehr gut geht und du deshalb die Nähe nicht mehr verkraftet. Warum kommt sie überhaupt zu Euch, und wird nicht zu Hause behandelt?
Außerdem würde ich Euch raten dringend eine Onkopsychologin aufzusuchen. Diese würde ihr dann schon sagen wie sie sich verhalten muss.
Sie ist wahrscheinlich eifersüchtig auf deinen Mann. Sie wäre auf jeden Mann eifersüchtig.
Ich habe eine Verwandte, die mag den Schwiegersohn auch nicht. Sie sagt zu ihrer Tochter ständig "lass dich scheiden, ich zahle alles".
Ich würde auch nicht mehr immer an's Telefon gehen. Sie muss es einfach merken, dass Du dich etwas rarer machst.
Deine Mutter hat die längste Zeit ihres Lebens schon gelebt und Du hast ja noch alles vor dir. Auch wenn man Krebs hat muss man die Tochter nicht so beherrschen. Und wenn sie den Schwiegersohn sowieso nicht akzeptiert hat sie auch kein Recht bei Euch zu wohnen.

Hattest Du nicht schon mal geschrieben? War Deine Mutti nicht aus Rumänien?

An ihrem Krebs seid ihr auf keinen Fall Schuld. Nachdem der Tumor vom NZK im Jahr 3 cm wächst, kann man sich ja ausrechnen vor wieviel Jahren der Krebs gewachsen ist.

Ich wünsche Dir mit Deinem Mann ein schönes Wochenende.

Geändert von Marita P. (02.09.2011 um 22:09 Uhr)
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  #10  
Alt 03.09.2011, 15:43
bibikommt bibikommt ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Liebe Ottilia,

ich kann es echt nicht fassen! Wie kann man nur so sein?

Also ich für meinen Fall denke schon, dass ich ziemlich genau weiß, was mir "an die Nieren gegangen" ist. Es abzustellen ist schon schwieriger. Trotzdem bist ja nicht DU schuld, wenn deine Mutter zulässt, dass ihr etwas an die "Nieren geht". Du liebst deinen Mann und ganz offensichtlich liebt es dich auch, denn sonst würde er das Alles gar nicht so mitmachen. Und deine Mutter benimmt sich echt unverschämt! Du hast aber mal geschrieben, dass sie eher Englisch und Rumänisch spricht, heißt das, dass sie gar nicht in Deutschland lebt und nur zur Behandlung herkommt? Sonst gäbe es ja keinen Grund bei euch zu wohnen. Dann ist wahrscheinlich auch der Rat mit der Pension nicht umzusetzten, denn das muss man sich ja auch erst mal leisten können ...

Aber weißt du, so als Mutter sage ich einfach mal, es kann schon sein, dass meine Kinder einen Partner haben, mit dem ich nicht gut klarkomme, weil halt einfach manchmal "die Chemie" nicht stimmt. ABER ich liebe meine Kinder und möchte unbedingt dass sie glücklich sind und deshalb sollte es doch für eine Mutter (für Väter natürlich genauso ) selbstverständlich sein so gut wie möglich mit den Partner der Kinder auszukommen, wenn diese glücklich sind. Klar könnte ich das auch nicht, wenn mein Kind z. B. geschlagen würde usw., aber davon ist ja keine Rede.

Also, Du bist NICHT verantwortlich für die Krankheit deiner Mutter und du bist auch nicht verantwortlich dafür, dass sie gesund wird. Du kannst ihr helfen, aber wollen muss sie ganz alleine und wenn man immer nur schlecht oder böse denkt, ist es glaube ich ganz schwer gesund zu werden... Und wenn deine Mutter nicht bereit ist, sich zu ändern, dann bist du auch nicht verpflichtet sie aufzunehmen. Erklär ihr mal die Sache mit geben und nehmen, vielleicht versteht sie es? Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden.

Ich verstehe aber auch, dass du deine Mutter liebst, aber du musst für dich einen Abstand schaffen, denn sonst ist es nachher dir "an die Nieren" gegangen.

Viel Kraft wünscht dir

Gabi
__________________
Tschüs und lg

Gabi
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  #11  
Alt 05.09.2011, 17:44
Otilia Otilia ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo an alle,

vielen herzlichen Dank für alle Eure Antworten.

Ich habe schon mal versucht zu antworten, es hat aber vermutlich zu lang gedauert und jetzt ist alles weg, daher wird das Folgende vielleicht etwas kürzer, um nicht schon wieder alles zu verlieren. Zu mir noch, ich bin Einzelkind, mein Papa ist berufstätig und daher oft nicht da, auch hat es sich irgendwie so ergeben, dass ich mich um sie kümmere. Er könnte zwar auch ein bisschen Deutsch, aber so ist es nun mal. Er scheint lieber den Konflikten aus dem Weg gehen zu wollen, als sie zu lösen. Mein Papa ist ein lieber Mensch, aber perfekt ist wohl keiner von uns.

Danke auch für die Ermutigung, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, aber so etwas ist schwierig, gerade wenn man sie im Krankenhaus nach einer schweren OP besucht.

Ich möchte es eigentlich auch nicht so gerne, dass sie woanders wohnt, weil ich auch so viel zu wenig Zeit mit ihr verbringe, bin auch berufstätig. Auch finde ich, dass wir das Thema lösen sollten, und es nicht irgendwie begraben, so wie mein Papa das regelmäßig macht.

Ich glaube auch nicht, dass sie ihre Krankheit als Machtmittel einsetzt. Ich glaube, sie denkt gar nicht soweit um zu erkennen, was sie eigentlich tut. Sie mag meinen Mann einfach nicht und Punkt. Es ist in ihren Augen auch nichts Schlimmes dabei, ihre Meinung beständig zum Ausdruck zu bringen. Was es aus meiner Sicht nur einfach zu viel macht ist die Tatsache, dass ich dadurch ganz allein bin. Ich kriege keine Unterstützung von meinem Papa, und die Hilfe von meinem Mann kann ich ja in ihren Angelegenheiten nicht in Anspruch nehmen, weil sie eben nichts von ihm wissen will und lauter so Kindergartengeschichten veranstaltet.

Naja, ich kann nur hoffen, dass das Ergebnis ihrer morgigen CT-Untersuchung gut ausfällt und wir irgendwie eine Lösung finden. Die Situation ist aber keine, in der ich mich rar machen könnte, und ehrlich gesagt auch nicht wollte, weil sie trotz allem meine Mama ist, die ich sehr liebe. Und sie ist auch ziemlich auf mich angewiesen, nicht nur im Hinblick auf ihre Krankheit, sondern auch allgemein, sie hat nur noch mich und meinen Papa. Und auch mit ihm gibt es oft genug Kindergarten, sie ist wie gesagt allgemein so schwierig, ich verstehe sie auch nicht ganz.
Vielen herzlichen Dank an alle nochmal,
Otilia
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  #12  
Alt 06.09.2011, 14:29
bibikommt bibikommt ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Liebe Otilia,

ich hoffe, ich bin dir mit meinem klaren Worten nicht zu nahe getreten .

Klar liebst du deine Mama und möchtest sie nicht im Stich lassen. Mach es so wie es dir gut tut!! Ich hatte nur den Eindruck, dass es dir SO grad überhaupt nicht gut tut.

Trotzdem, mach es genau so, wie es dir dein Gefühl eingibt, so kannst du dann, egal was passiert, immer damit leben. ABER bitte nimm dich nicht ganz zurück, denke daran, dass es auch DIR gut gehen muss, damit du zu anderen gut sein kannst.

Ich wünsche dir, dass deine Liebe dir viel Kraft gibt.
__________________
Tschüs und lg

Gabi
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  #13  
Alt 07.09.2011, 16:57
Otilia Otilia ist offline
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Standard AW: Liebe angehörige Kinder von Betroffenen des NZK,

Hallo liebe Gabi,

Du bist mir nicht zu nahe getreten, mach Dir keine Sorgen, Verzeihung falls es aus meinen Zeilen so rübergekommen ist, ich hatte nur schon mal versucht zu schreiben aber dann vermutlich zu lange gewartet und es ist alles weg gewesen, daher waren die Zeilen eigentlich schon der zweite Anlauf und aus dem Grund vielleicht etwas zu kurz.

Danke für Deine Zeilen und auch dein Rat, ich ziehe es gar nicht in Zweifel, dass es die richtige Reaktion auf ein solches Benehmen ist, ich kann es nur leider ganz gut mit anderen Menschen durchziehen (ich mach mich dann völlig rar, also breche den Kontakt komplett ab) nur mit ihr ist es doch anders, noch mehr so in dieser Situation. Es geht mir natürlich nicht gut dabei, aber wir tolerieren diese Lage wie gesagt schon seit Jahren, und es ist nicht mehr wirklich die Top-Prio auf der Liste. Vielleicht ist es auch gar nicht gut dass wir als Angehörige auch immer an die Krankheit denken, ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihre Krankheit am Liebsten komplett ignorieren möchte und es sie sogar stört wenn sie merkt, dass ich da zu sehr Rücksicht darauf nehme.

Ich werde auch mein Bestes versuchen und berichten, falls es Neuigkeiten gibt. Im Moment klagt sie über Rückenschmerzen v.a. an der Wirbelsäule, und unser Ergebnis vom gestrigen CT erfahren wir erst am Dienstag nächster Woche. Bis dahin ist es schon sehr schlimm, Schmerzen zu haben, aber auf der anderen Seite möchte ich auch nicht, dass ihr irgendeiner reinpfuscht, ich weiß auch nicht, was ich ihr raten soll. Sie ist auch immer so ängstlich und denkt, sie muss gleich sterben. Ich werde mal schauen, wie es ihr geht, und wenn es gar nicht geht dann schicke ich sie mal zu einem Allgemeinarzt um Schmerzmittel zu bekommen, außer wenn jetzt die Erfahrenen aus diesem Forum mir davon abraten.

Viele Dank für Eure Antworten nochmal und viele Grüße,
Otilia
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