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Alt 05.08.2006, 16:56
leonardo leonardo ist offline
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Registriert seit: 26.07.2006
Ort: Tirol
Beiträge: 21
Standard AW: Mal an die Angehörigen von Krebskranken, wie meistert ihr euren Alltag

Hallo Petra,

ich hab mir die Beiträge zu deinem Thema durchgelesen und beschlossen, auch mal darüber zu schreiben, wie es mir als Lebenspartnerin eines krebskranken Mannes geht. Mein Freund und ich sind seit zwei Jahren zusammen. Als er im letzten August die Diagnose Glioblastom bekommen hat, ist für mich die ganze Welt aus den Fugen geraten. Nichts war mehr so wie früher. Meine Arbeit machte keinen Spaß mehr und mein ganzer Lebensinhalt drehte sich nur mehr um das eine Thema. Als er dann operiert und bestrahlt wurde, ging es ihm gut. Auch die Chemo hat er gut vertragen. Das ging so bis vor einem Monat. Da zeigten die MR- und PET-Aufnahmen, dass ein neuer Herd aufgetaucht ist. Das war natürlich wieder ein totaler Einbruch. Es ist, als hätte uns das Leben wieder mal gezeigt, dass wir uns nicht in falscher Hoffnung wiegen sollten.
Ich fühle mich oft total traurig und auch allein. Mit meinem Freund spreche ich natürlich nicht über all die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen (bin froh, dass auch du und andere euch so Sachen vorstellt, wie Todesanzeigen oder das Begräbnis - dachte schon, ich spinne). Über alle diese Gefühle zu reden, ist kaum möglich und ich will ihn damit auch nicht belasten. Ich will auch nicht Familie oder Freunde überstrapazieren. Abgesehen davon glaube ich, dass sich sowieso keiner vorstellen kann, wie man sich in einer solchen Situation fühlt.

Ein bisschen ist mir schon die Lebensfreude abhanden gekommen und dann bin ich wieder stinksauer, weil ich das alles so ungerecht finde. Warum er? Warum können wir keine gemeinsame Zukunft planen? Von Familie und Kindern gar nicht zu reden. Das ist schwer.

Aber was mir am meisten Angst macht, ist der Gedanke daran, dass mein Freund leiden muss. Ich habe schon soviel über diese Krankheit gelesen und das alles ist sehr erschreckend. Das letzte was er will, ist dahinzusiechen und nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein.

Wie geht ihr mir diesen Ängsten um?

Kämpferische Grüße an alle
Leonardo
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