Ich habe Krebs! und mein Kind?

Liebe PetraK,

Du sprichst mir aus der Seele. Es ist wirklich mit das Schlimmste an der Krankheit, dass unsere Kinder nicht so unbeschwert aufwachsen können wie wir es gerne hätten.

Ich bin auch sehr froh dass es die Möglichkeit der therapeutischen Betreuung gibt für uns und unsere Kinder.

So und nun geh ich mit einem Tässchen Kaffee nach draußen und genieße 30 Grad Sonne die wir hier haben.

Lieben Gruß an Alle
Marianne

[Bärbel]

Hallo Ihr Lieben,
ich habe nicht wirklich ausgesprochen, dass ich sterben könnte - war das falsch, frage ich mich manchmal Mein Großer (12) weiß denke ich ziemlich genau Bescheid - die Mutter eines Schulkameraden ist vor drei Jahren an BK erkrankt und damals haben wir sehr ausführlich darüber gesprochen. Mein Kleiner (9) weiß es, denke ich nicht und eigentlich möchte ich ihn (noch) nicht mit irgendetwas belasten, was vielleicht sein könnte - wir wissen es doch alle nicht und hoffen das Beste, oder? Natürlich - was macht man, wenn es von außen an sie rangetragen wird? Aber das Riskio gehe ich ein. Im Moment kommen Sie beide gut damit klar, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich die Chemo - bis jetzt - relativ gut vertrage und nach einer Woche eigentlich wieder alles machen kann wie vorher.
Ich habe das als Jugendliche selbst erlebt und ich finde es so ungerecht, dass ich es meinen Kindern nicht ersparen kann. Manchmal denke ich, es ist doch ein Sch****leben - aber dran hängen tut man trotzdem.
Das man therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt, finde ich ok - alles was es den Kindern erleichtert, kann nur in Ordnung sein!!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Claudia

Hi Bärbel,

ich hab meinen Kindern auch nicht gesagt das ich sterben werde. Da mir die Brust abgenommen wurde habe ich immer darauf hingewiesen, dass ja alles rausgeschnitten ist. Natürlich kann mal was wieder kommen aber es ist erstmal weg und kann später auch wieder "weggeschnitten" werden. Bei Krebs muss man nicht immer gleich sterben. Allerdings sind alle Großeltern meiner Kinder an Krebs erkrankt und ich kann damit argumentieren dass sie schon "sehr sehr" alt sind obwohl sie Krebs gehabt haben. Das beruhigt die Mäuse meistens wieder.

Aber man wird immer wieder konfrontiert.

Mein Täschen Kaffee war tierisch lecker ;-)

Lieben Gruß
Marianne

[Jafe]

Zitat von Bärbel

Hallo Ihr Lieben,
ich habe nicht wirklich ausgesprochen, dass ich sterben könnte - war das falsch, frage ich mich manchmal

Liebe Bärbel,
ich denke nicht, dass das falsch war. Das man irgendwann sterben muss, dass wissen die Kinder sowieso. Aber so lange es nicht spruchreif ist, müssen sie mit solchen Dingen nicht konfrontiert werden. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Die Drillinge meiner Cousine 3 Jahre alt haben ihrer Oma gesagt: Liebe Oma, wenn der liebe Gott dich ruft, dann sagst du ihm einfach, du hast keine Zeit, weil du noch drei kleine Mäuse hast, die dich brauchen.
Lassen wir den Kindern diese naiven Gedanken.
Liebe Grüße
Petra

[Jafe]

Hallo Ihr Lieben,
gestern war ich mit meinem Kleinen beim Kinderarzt. Er musste ja die Psychiotherapie befürworten und wollte ihn sehen. Er hatte Notdienst und mich deshalb einbestellt. Er kennt ihn sehr gut, da wir wegen diverser häufiger Infekte oft bei ihm waren und dies von ganz klein an.
Er hatte ihn jetzt monatelang nicht gesehen und meinte er wirke recht in sich gekehrt und traumatisiert. Er wäre einfach anders als sonst. Nicht so aufgeschlossen. Mein Sohn liebt diesen Kinderarzt und ist sonst immer sehr offen mit ihm. Meine Freundin (Pädagogin) sagte mir dies vorher auch schon. Nicht, dass mir das noch nicht aufgefallen wäre, aber man ist ja jeden Tag mit dem Kind zusammen, so dass es in den täglichen Ablauf einfließt und man fragt sich, war es vorher viel anders? Morgen hat er die große Hürde erster Schultag in der neuen Klasse erst einmal vor sich. Ich muss mit meinem Großen in die neue Schule zur Einschulung in die Aula und kann ihn nicht begleiten. Dies wird dann mein Göga tun. Das tut mir sehr leid. Aber ich kann mich nun mal nicht aufteilen. Am liebsten möchte ich mich neben ihn in die Klasse setzen und ihn unterstützen und gegen Attacken seiner vorherigen Mitschüler verteidigen. Aber da muss er selbst durch. Dieses Loslassen ist schon ein riesiger Schritt für die Mamas. Selbst bei meinem 17 jährigen fällt es mir schwer.
Liebe Grüße
Petra

[Jafe]

Hallo Ihr Lieben,
mein Kind kam heute freudestrahlend und zufrieden aus der Schule.
"Ich habe die doofe Lehrerin nicht mehr. Meine Klassenkameraden sind auch in Ordnung. "
Das ist doch schon mal ein Anfang. Morgen ist das zwar wieder die doofe Schule, aber sie sitzt nicht mehr so schwer auf den Schultern.
Glückliche Grüße
Petra

[Äpfelchen]

Liebe Petra,

wie wichtig eine gute Schul-Atmosphäre ist, haben wir jahrelang erlebt. Meine Kleine wurde in der 3. Klasse gemobbt (plus LRS und dadurch viele Tränen) und nach langem hin und her (alleinerz., kleines Einkommen) habe ich sie an einer privaten Montessorischule angemeldet. Meine beste Entscheidung überhaupt. Ich hatte zwar kein Auto mehr, das mussten wir einsparen, aber wie bekamen sooo viel mehr an Lebensqualität dazu. Das hab ich nie bereut.

Heute ist sie seit 2 Jahren wieder an einer staatl. Schule, klappt alles gut, aber die Jahre in der Montessori haben sie gestählt fürs Leben.

mitfreuende Grüße

[Bärbel]

Hallo Petra,
freut mich, dass Dein "Kleiner" einen guten Schulstart hatte. Meiner ist ja gleich alt - kann mich so richtig reinversetzen. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres als seine Kinder in irgendeiner Form "leiden" zu sehen - und das obwohl ich mich wirklich nicht für eine "Tüttel"-Mami halte...
LG Claudia