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  #1  
Alt 01.01.2012, 18:01
schoscha schoscha ist offline
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Prostatakrebs

Habe vor 14 Tagen einen Prostata-OP gehabt per DaVincy nicht nerverhaltend.
Nun zu meiner Frage:

Sie haben Tumorzellen zurückgelassen - so verstehe ich den Brief -
PSA kenne ich noch nicht
Gleasonscore liegt jetzt bei 3+3 vorher lag er bei 3+4
Tumorstadium pT3a NO(0/4) L0 V0
komme morgen in Reha, kann mir jemand sage was das jetzt bedeutet?
kann der Restverbleib streuen?
Habe doch wirklich geglaubt das es mit der OP gut ist, so kann man sich irren.
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  #2  
Alt 02.01.2012, 11:08
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Hallo,

in einem Punkt haben Sie ja Glück gehabt, der Aggressivitäts-Grad des Prostatakrebses ist nach der postoperativen Beurteilung des Pathologen mit Gleason 6 geringer als vor der OP mit der Einschätzung GL 3 + 4. Sie haben einen wenig aggresiven Tumor gehabt.

Ein R1-Stadium nach der OP (positiver Schnittrand) muss nicht unbedingt bedeuten, dass es zu einem Rezidiv kommt. Deshalb ist die vierteljährliche PSA-Kontrolle wichtig. Nach der OP gibt der PSA ein recht genaues Bild von einer eventuellen Tumorentwicklung ab.

Den PSA sollten sie frühestens 6 - 8 Wochen nach der OP messen lassen.

Wenn ein Rezidiv auftauchen sollte, haben Sie drei Möglichkeiten:

1.) Abwarten und Beobachten, nicht jedes PSA-Rezidiv entwickelt sich zu einem Prostatakrebs, der seinem Träger Probleme macht.
2.) Bestrahlung mit der Chance auf Heilung (kurativ)
3.) Hormontherapie, die zwar nur palliativ (lindernd) ist, aber den Prostatkarebs jahrelang in Schach halten kann.

Bei Ihren Werten würde ich erstmals den PSA-Verlauf beobachten und abwarten, ob eine weitere Therapie überhaupt notwendig wird.

Gruß

Hansjörg Burger
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  #3  
Alt 04.01.2012, 18:40
schoscha schoscha ist offline
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Hallo Herr Burger,

vielen Dank für Ihre kompetente Antwort. Bin ja jetzt seit Montag in Reha, und dort sagte man mir, das sie in Mannheim und bei meinem Urologen anrufen werden um nach den Rest-Ergebnissen zu fragen.
Hatte heute meine erste Beckenbodengymnastik die allerdings zu anstrengend war, denn jetzt läuft es noch mehr wie vorher.
Würde gerne mal wissen wie es so bei den anderen war, meinen Sie ich sollte ein neues Thema deshalb anfangen?
Bin ziemlich am Boden zerstört, denn es ist im Liegen und Sitzen gut aber beim Laufen läuft es unaufhaltsam.

Achso, noch eine Frage, sollte ein postitves Ergebnis kommen, so das es zu einer Strahlentherapie käme, habe ich denn danach die Chance das der Krebs weg ist? Oder kommt er immer wieder?

Vielen Dank erstmal und drücke allen meinen Mitstreitern die Daumen.
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  #4  
Alt 04.01.2012, 19:27
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Hallo,

Geduld beim Kontinenztraining. Man kann mit Übertreiben den Beckenbodenmuskel auch überbeanspruchen mit dem Ergebnis, dass es um so mehr läuft. Bei mir hatte es 8 Monate gedauert, bis ich endgültig trocken war. Bis es soweit war, musste ich mich an das Tragen von Vorlagen gewöhnen. Danach war ich aber 100% kontinent.

Die Notwendigkeit einer sofortigen Bestrahlung sehe ich bei den Daten, die Sie ins Forum gestellt haben nicht.

Sollte es zu einem PSA-Rezidiv kommen, dann haben Sie mit der Bestrahlung noch eine Chance auf endgültige Heilung. Allerdings nur eine Chance, 100% gibt es in der Medizin selten. Die Chance auch nur, wenn es sich um ein Lokalrezidiv am Ort der ehemaligen Prostata handeln sollte.

Alles Gute und entspannen Sie sich!

Hansjörg Burger
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  #5  
Alt 04.01.2012, 20:36
schoscha schoscha ist offline
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Hallo Herr Burger,

vielen Dank das gibt mir wenigstens ein bisschen Mut.
Wenn ich die Ergebnisse habe werde ich sie noch einmal hier reinschreiben.
Vielleicht können Sie mir dann schon wieder ein bisschen mehr sagen.

Ach, übrigens wie ich heute in der Reha erfahren habe, hat speziell Mannheim einen sehr guten Ruf was Prostata-Op´s angeht.
Ich fragte ihn wie er darauf kommt und er meinte das sind Erfahrungswerte die man hat wenn man Patienten betreut.

Es ist sehr schwer sich für eine Klinik zu entscheiden wenn man so gar nix weiß, jeder hat andere Erfahrungen gesammelt, aber die Urologie dort war Klasse, in jeder Hinsicht. Vielleicht ist es für den einen oder anderen hilfreich in seiner Entscheidungsfindung.

Danke und noch einen schönen Abend
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  #6  
Alt 06.01.2012, 23:45
schoscha schoscha ist offline
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Hallo Herr Burger,

ich habe noch mal eine Frage, ich lese immer wieder, dass viele nach der OP schon ihren PSAWert erfuhren, wieso kann ich ihn nicht in Erfahrung bringen?
Mein Urloge sagte ja ich solle erst mal meine Reha hinter mich bringen und dann würde er mit mir reden.
Was soll ich davon halten das alles auf die lange Bank geschoben wird?

Bis dahin vielen Dank
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  #7  
Alt 07.01.2012, 10:25
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Hallo,

das PSA hat eine Halbwertszeit von ca. 3 - 4 Tagen. Da bei der OP durch die Manipulation der Prostata erhöht PSA ausgeschüttet wird, geht man davon aus, dass ein PSA-Wert sinnvoll erst 6 - 8 Wochen nach der OP gemessen werden kann.

Ihr Urologe hat vollkommen recht. Eine frühere Messung bringt keine Aussagekraft.

Gruß

Burger
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  #8  
Alt 07.01.2012, 22:00
schoscha schoscha ist offline
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"danke"
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  #9  
Alt 18.01.2012, 17:33
schoscha schoscha ist offline
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Halllo,

hatte heute in der Reha-Klinik mein Chefarztgespräch. Mein PSA-Wert liegt bei 0,005
er sagte nur das es sein kann, das ich noch eine leichte Bestrahlung brauche wegen der Ränder aber das würde mein Urologe mit mir absprechen. Er hat keine Meldung ob die Ränder positiv oder negativ sind.
Aber er sagt mir auch, dass er erfahrungsmäßig mir heute schon sagen kann, das ich in 3-6 Monaten total trocken bin (Inkontinenzmäßig).

Jetzt habe ich nochmal eine Frage, es gibt einen PSA-Wert und einen cPSA-Wert der aussagekräftiger wäre. Was ist der Unterschied und ist es nötig das ich ihn noch machen lasse oder muss man das nur, wenn man noch seine Prostata hat?

Schon mal vielen Dank für eure Anwort

Gruß aus Bad Nauheim
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  #10  
Alt 18.01.2012, 18:13
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Hallo,

das cPSA spielt meiner Ansicht nach keine Rolle mehr. Es wird in der S3-Leitlinie nicht einmal erwähnt.

Was willst Du überhaupt bei einem PSA-Wert im hypersensiblen Bereich mit 0,005 noch überhaupt analysiert haben?

Besser kann das Ergebnis nach der OP doch nicht sein!

Gruß

Hansjörg
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  #11  
Alt 18.01.2012, 19:15
frohsinn frohsinn ist offline
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man Schoscha SUPER-ERGEBNIS...und mein Vorschreiber hat Recht...was willste denn da noch rummäkeln ...alles supi und bald "trocken" ..kannste drauf anstoßen und dich auf zu Hause freuen ,lieber Gruß die Frohsinn
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  #12  
Alt 19.01.2012, 21:21
schoscha schoscha ist offline
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Hallo Herr Burger,

Sie haben ja so recht, besser kann es im Moment nicht sein.
Ich werde jetzt die Reha so richtig genießen

hallo Frohsinn,

ich werde mich die nächsten drei Wochen mal so richtig verwöhnen lassen und wenn ich heim komme trinke ich auf euch alle die mir immer wieder hier in diesem Forum Mut gemacht haben und auch alle meine Fragen super kompetent beantwortet haben. Und dir Frohsinn, drücke ich ganz besonders die Daumen - du weißt schon warum -

Die schlimmste Zeit, ist die Zeit der Ungewissheit, ich lese immer wieder in diesem Forum die Panik raus wenn man erfährt das da was ist. Aber auch das geht vorbei aber ich verstehe es sooooo gut.
Toi toi toi für alle die noch den ganzen Stress vor sich haben.
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  #13  
Alt 03.02.2012, 11:54
kyxl kyxl ist offline
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Hallo, Schoscha.
1. Es ist wirklich so, wenn Du Dir bei einem PSA von 0,0.. Sorgen machst, hast Du am Ende mehr Probleme mit Herzinfarkt als mit Prostatakrebs.
2. Eine überstandene Krebs-OP ist keine Immunisierung. D.h. Du kannst Krebs bekommen wie jeder andere auch.
3. Inkontinenzverlauf bei mir (allerdings nach HIFU, nicht nach DaVinci) :
ohne Beckenbodentraining nach und nach Verbesserung, nach 2 Monaten total trocken, höchstens mal 2 Tropfen in der Woche bei ungewöhnlichen Bewegungen.
Medikament Yentreve und Strahlunterbrechung beim Pinkeln versuchen und Pinkeln im Hocken mit angestrengten Muskeln haben mit wahrscheinlich geholfen.
Erst liefs immer, dann nur beim Laufen, dann nur noch beim Anstrengen.

Gruß kyxl
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  #14  
Alt 03.02.2012, 20:27
schoscha schoscha ist offline
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Hallo Kyxl,

Ja, du hast ja recht, aber ein wenig Rest Angst ist halt immer da.
Aber ich bin im Moment total zufrieden. Nun hat meine letzte Woche in der Reha angefangen und mir gehts super. Habe nochmal Blutabnahme und viele weitere Untersuchungen. Meine Kontinenz hat sich schon verbessert aber ist noch nicht wieder hergestellt. Aber wenn ich schön meine Übungen mache dann bin ich laut des Professors hier in drei bis sechs Monaten kontinent.
Ich werde weiter über meinen Verlauf berichten vielleicht hilft es ja einigen weiter denn wir alle haben im Endeffekt das gleiche Problem.
Gruß aus Bad Nauheim
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  #15  
Alt 18.02.2012, 11:28
schoscha schoscha ist offline
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Hallo,

habe die Reha jetzt hinter mich gebracht und heute den Bericht aus der Reha erhalten. Dazu habe ich ein paar Fragen.

Was heißt die Aussage: Uroflowmetrie - Harnflusskurve in mehrere Kontrollen wegen jeweils zu geringer Miktionsvolumina nicht auswertbar, restharnfreie Harnblasenentleerung.

Eine adjuvante Radiatio ist bei organüberschreitenden Tumorwachstum und R1-Resektion vorgesehen.

Muss ich bei einem jetzigen PSA - Wert eine sofortige Bestrahlung vornehmen oder ist es besser abzuwarten wie die PSA-Verläufe aussehen.
Ab was für einen PSA-Wert sollte man auf jeden Fall bestrahlen??

Habe auch gehört das man als Patient die alleinige Entscheidung treffen muss, ist das richtig?

Ich hoffe ihr könnt mir Antworten auf meine Fragen geben.
Ansonsten ist mein Allgemeinbefinden wie vor der Diagnose Prostatakrebs, Op u.s.w

Schon mal Danke und Gruß
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