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  #1  
Alt 27.09.2013, 16:07
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard Diagnose Hodenkrebs

Liebes Forum,

ein weiterer Betroffener meldet sich hier zu Wort. Bei mir lautet die niederschmetternde Diagnose: (wahrscheinlich) bösartiger Hodentumor.

Zu meiner Geschichte:
Vor ziemlich genau 5 Jahren habe ich das erste Mal etwas ertastet, einen kleinen Knubbel am linken Hoden. Damit bin dann zu einem Urologen, der den Knubbel als Kalkablagerung diagnostizierte. Es wäre nicht weiter schlimm, meinte er und das hätten viele Männer.
Ich war erst einmal beruhigt und dachte fortan nicht mehr viel daran.
Im Laufe der Jahre wurde der Knubbel ein klein wenig grösser, allerdings so das man ein Wachstum kaum gemerkt hat. Ich wollte trotz der beruhigenden Diagnose aber noch einmal alles kontrollieren lassen. Probleme hatte ich soweit kaum, ausser das es halt schon mal zwicken kann, wenn der Knubbel ins Hodengewebe drückt. Ansonsten gab es aber keine Probleme oder Einschränkungen.
Lebensgeschichliche Ereignisse drückten die Angelegenheit und den Kontrolltermin aber erstmal in den Hintergrund, so das ich erst letzten Montag endlich wieder bei einem (diesmal anderen) Urologen vorstellig wurde.
Ich dachte, das er mir die Kalkablagerungen einfach nochmal bestätigt und ich wieder nach Hause gehen konnte. Daraus wurde leider nichts - er meinte ein Tumor würde sich auf dem Ultraschall auch so darstellen und er rät mir dringend zur Freilegung. Von einer Kalkablagerung sei weit und breit nichts zu sehen.
Ich fiel natürlich aus allen Wolken. Er wollte noch einen Kollegen aus dem benachbarten Krankenhaus draufschauen lassen, jedoch erstmal einen Tumormarker machen. Das Ergebnis kam am Mittwoch mit einem leicht erhöhten Wert (HCG :14). Dies müsse nicht unbedingt vom Hoden kommen, dennoch rät er mir weiter zur Freilegung, so der Urologe.
Ich sollte also noch zu dem Kollegen aus dem Krankenhaus gehen und direkt eine OP-Vorbesprechung machen.
Diese fand nun heute statt. Mit der selben Diagnose. Es sei seiner Meinung nach eindeutig ein Tumor. Ob gut-oder bösartig könne man nicht sagen, aber die sind ja fast immer bösartig.
Die OP soll nun in knapp 10 Tagen sein. Ich kann es kaum fassen und bin voller Angst vor der OP und natürlich vor dem was da vielleicht noch kommt.
Ganz zu schweigen von dem Gefühl, demnächst nur noch einen Hoden zu haben
Er sei auch nicht teilweise zu erhalten, da ca 1/3 Drittel betroffen ist und der Tumor nicht durchgängig ist. Selbst wenn er gutartig ist, werde ich ihn verlieren

Ich kann es nicht fassen, das es wirklich ein Tumor ist und dann auch noch bösartig. Ich dachte immer, Tumore wachsen schnell und heftig. So war es auch mal bei einem entfernten Bekannten. Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung, das es doch nur irgendwelche Verwachsungen oder dergleichen sind. Er sieht äusserlich auch ganz normal aus

Ich bin mit den Nerven grad echt ziemlich am Ende!!!

Ich verstehe einfach nicht, wie ein Tumor über Jahre nur so langsam wachsen kann??


Danke fürs Lesen und sorry falls alles etwas wirr klingen sollte, ich bin wie gesagt grad fertig mit den Nerven

LG TeeGee
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  #2  
Alt 27.09.2013, 17:32
Markus87 Markus87 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Ich habe mal gelesen in 2-4 Wochen sollen sie sich in Größe verdoppeln aber bei mir habe ich vor 2 Wochen eine extreme Vergrößerung eig von einen auf den anderen tag festgestellt... Denke genauso wie du nur dass ich die op schon hinter mir habe.
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  #3  
Alt 27.09.2013, 20:42
cooly cooly ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo TeeGee,

erst einmal ist es verständlich, dass einen diese Situation fertig macht und nun nervös ist, was alles auf einen zukommen wird.

Gutartige Hodentumore sind in der Tat sehr selten. Einen Tumor kann man ja schon recht gut auf dem Ultraschall erkennen. Zum Tumorwachstum ansich kann ich Dir nicht viel sagen. Äußerlich musst Du nichts sehen, wahrscheinlich wird der Hoden nur etwas größer geworden sein.

Wurde denn bei der Hodenfreilegung keine Biopsie gemacht?

Bei mir wurde nach dem Verdacht auf Hodentumor nach dem Ultraschall direkt eine OP gemacht. Während des Eignriffs kann dann im Schnellschnitt-Verfahren geprüft werden, ob er bösartig ist. Falls ja, wird wahrscheinlich der gesamte Hoden samt Samenstrang entnommen. Die OP ist ansich nicht sehr aufwendig und Du bist recht schnell danach körperlich auch wieder fit.

Wie es dann weitergehen wird, wirst Du nach der OP sehen, mach Dich nicht vorher schon verrückt.

Falls es tatsächlich bösartig sein sollte: Hodenkrebs ist eine der am besten behandelbaren Krebsarten. Also wirst Du das auf jeden Fall auch durchstehen!
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  #4  
Alt 28.09.2013, 11:08
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hi TeeGee,

Kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen, es ist völlig nachvollziehbar das du aktuell nervlich durch bist. Allerdings kann ich dir eines sagen und das ist letztendlich entscheidend.

Egal, welche Tumorart, egal welches Stadium und egal welchen Weg du behandlungsseitig gehen wirst (wait and see oder chemo) du wirst dein Leben zu mehr als 98% so weiterführen, wie du es bislang geführt hast.

Ein Rat von meiner Seite, lese dich schlau informiere dich ausgiebig, hole auf jeden Fall bzgl. der Behandlung eine Zweitmeinung ein (http://www.zm-hodentumor.de/).

Weitere interessante Artikel findest du auch unter meinem Thema:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=55181

Wenn du Fragen hast einfach fragen, hier steht dir jeder mit Rat und Tat zur Seite.

Viele Grüße

Stefan
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  #5  
Alt 28.09.2013, 17:26
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo zusammen!

Zuerst muss ich mal sagen, das Ihr echt super seid! Vielen Dank schonmal für die bisherigen Infos und den Zuspruch!

Ja, ich habe Angst vor der OP und den Folgen, aber das ist wohl auch ganz normal. Man macht sich halt viele Gedanken und bringt sich dadurch erst richtig in Fahrt. Ich hoffe das ich es schaffe, mich mental noch besser vorzubereiten und die Angst etwas zu verlieren. Eure Beiträge haben mir da schon ein wenig geholfen, denn ihr habt es ja schon hinter euch!
Mittlerweile bin ich ja auch schon soweit das ich das "Ding" los werden will, bevor es noch mehr Schaden anrichtet. Das bringt mich zu meiner nächsten Sorge, ob der Tumor schon gestreut hat. Der Arzt meinte ja das ich ihn u.U. schon mehrere Jahre habe. Richtig pervers wäre es wenn er jetzt in seinen letzten Tagen noch anfangen würde zu streuen.

Wie ihr seht, bin ich noch sehr ängstlich

Nochmal zu Euren Beiträgen:

HanSolo: Gut zu wissen, das die OP "PillePalle" ist. Es ist meine erste OP und dann gleich sowas. Ich kann beim Blutabnehmen nichtmal richtig hinschauen.
Das sich vermutlich (hoffentlich) nicht viel in meinem Leben ändert (ausser einem besseren Bewusstsein für sich selber) muss ich mir immer wieder vor Augen führen. Bisher stand der Verlust eines Hodens noch im Vordergrund.

Pitchcontroller: Du meinst eine Zweitmeinung für die Therapie danach? Klingt nach einer guten Idee. Danke für Deine Worte und Dein Angebot!

cooly: Eine Freilegung wurde ja noch nicht gemacht. Der Arzt meinte das man sowieso nichts erhalten kann weil zuviel tumorös sei und es auch an verschiedenen Stellen ist.

Ich freue mich auf weitere Beiträge die mich optimistisch stimmen, das alles wieder gut wird!
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  #6  
Alt 28.09.2013, 19:25
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo Jungs,

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, wenn man auf ein Körperteil verzichten kann das ist es ein Hoden. Das Leben ist hinterher genauso wie vorher.Der Gv funktioniert einwandfrei und es hat nie eine Frau gestört (und das waren nicht wenige )
Der Oberarzt meinte damals zu mir: Raus mit dem Ding!... haben einen Tag nach Diagnose operiert und das war auch gut so, muss man nicht lange drüber nachdenken.

Bei Verkalkung kann es ein reifes Teratom sein, das wächst langsam und produziert AFP, war bei mir auch so.

Ich hab mir übrigens bei der OP gleich einen Silikon Hoden einsetzen lassen, optische Erscheinung dann wie vorher, sogar die Ärztin jetzt war überrascht das man das bei mir gar nicht sehen würde. Probleme bereitet der nicht. Überlegt Euch das, ist ein Abwasch.

Ud nicht zuviel Internet Recherche betrieben und in Foren lesen. Damit macht man sich irgendwann verrückt. Ebenso Statistiken Durchforschen.
Wie heißt es so schön:statistisch gesehen sind wir langfristig alle tot.

Will heißen etwas ablenken tut gut, mit Freunden treffen und nicht die Ganze Zeit über die Krankheit reden oder nachdenken. Und nicht den Kopf darüber zerbrechen: Warum hab gerade ich das bekommen. Kann niemand beantworten und hilft einem auch nicht weiter. Nur auf die Heilung konzentrieren, alles andere ist verschwendete Energie!

Geändert von 1994 (28.09.2013 um 19:35 Uhr)
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  #7  
Alt 28.09.2013, 20:05
cooly cooly ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Ok gut, dass keine Freilegung gemacht wurde, da es (wie Du selbst geschrieben hast) nicht viel Sinn macht. Ich hatte Deinen Beitrag nur so falsch verstanden...

Zum Zeitpunkt der OP:
Naja, 10 Tage auf die OP warten sind wahrscheinlich für einen selber nicht so optimal, wenn man jemand ist, der viel darüber nachdenkt...

Bei mir war der Verdacht an einem Montagvormittag beim örtlichen Urologen gestellt worden, abends war ich im Krankenhaus und der OP-Termin wurde auf den nächsten Morgen festgelegt. Ich hatte auch noch nach einer Verlegung auf Freitag gefragt. Der Oberarzt meinte nur, dass man es grds. schon verschieben könne, aber leitlinienkonform sei wohl eine schnellst mögliche OP. Rückblickend bin ich froh, dass ich es doch gleich am nächsten Morgen habe machen lassen.

Zum medizinischen Standpunkt: Ich hatte mir noch eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik nach der OP eingeholt. Dort sagte man mir, dass es nicht so entscheidend ist, ob man jetzt nach der Feststellung des Verdachts noch ein paar Tage wartet oder nicht.

Zum Thema Prothese, was man Dich sicherlich vor der OP auch noch fragen wird:
Überlege es Dir einfach gut, ob es für Dich optisch ein großes Problem ist oder nicht. Ein Argument welches dagegen spricht ist, dass es schlicht ein Fremdkörper im Körper ist durch den man theoretisch ein Infektionsrisiko hat (auch wenn es unwahrscheinlich ist). Ich habe mich dagegen entschieden und bereue es nicht…
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  #8  
Alt 29.09.2013, 12:18
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Also das mit dem Fremdkörper ist glaube ich mehr eine "Kopfsache".
Als ich letztes Jahr meinen Leistenbruch habe operieren lassen, gab es auch die Wahl die mehreren Schichten entweder zu vernähen (Schonzeit 3 Monate) oder ein Netz einsetzen zu lassen (Schonzeit 3 Wochen). Offener Schnitt gegen minimalinvasiv. Da stand in den Foren auch viel von "Kein Fremdkörper".
Ich hab es minimalinvasiv mit Netz machen lassen. Merke ich Null von und war nach 3 Wochen schon wieder beim Sport.

Damals nach der Hoden OP beim ersten Griff an die Kronjuwelen dachte ich: Ist ja noch alles da, fühlt sich nur etwas anders an. man hat Dann keinen leeren Hodensack und kann sich beruhigt in die Sauna, FKK, swingerclub und One Night Stand bewegen Meine Prothese hat mir in den 19 Jahren jedenfalls nie Probleme bereitet, da es HartSilikon ist kann da auch nix passieren im Gegensatz zu Brust Silikoneinsätzen.

Frauen lassen sich nach einer Brust OP auch die Brust rekonstruieren, das können wir Männer auch

Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, blöd ist glaube ich eher das man zu einem Zeitpunkt damit konfrontiert wird an dem man andere Sorgen hat. Nachträglich mit einer 2. OP hätte ich es glaube ich auch nicht machen lassen.
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  #9  
Alt 29.09.2013, 17:52
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Liebe Leute,

ich bin ganz glücklich über Eure ganzen positiv stimmenden Beiträge!

Also die wollten mich eigentlich auch jetzt am kommenden Montag bereits drankriegen, aber ich nehmen zur Zeit noch ein Antibiotika und in den Nebenwirkungen steht irgendwas von Nierenschäden in Kombination mit Narkosemitteln. Darauf wies ich den Arzt hin und vor allem darauf, das mir das jetzt etwas schnell geht. Ich war ja total neben mir und wollte erstmal nach Hause und versuchen wieder einen klaren Gedanken zu fassen!
Letztlich ist die OP jetzt "nur" 7 Tage später als geplant. Ich hoffe nicht das dies nun einen Unterschied macht! Ich habe ja gefragt ob das zu verantworten wäre und der Arzt sagte sinngemäss, jahrelang sollte ich das Ding jetzt nicht weiter spazieren führen, ein paar Tage oder gar Wochen wären aber wohl kein grosses Drama.

Ich hatte ja schon die OP-Vorbesprechung und auch nach einem Implantat gefragt. Als Antwort kam aber, das man sich bei Tumoren nur um das eigentliche Prozedere kümmern sollte und Schönheitskorrekturen in einer weiteren OP machen soll. Fand ich auch etwas merkwürdig, da ich dann ja wohl nochmal das komplette Programm mit Vollnarkose und Aufschneiden hinter mich bringen muss
Hätte es auch besser gefunden, wenn die das in "einem Abwasch" gemacht hätten. Glaube auch das ich da besser mit klarkomme, wenn man so langfristig so wenig wie möglich von dem ganzen sieht.

Eigentlich kreisen meine Gedanken momentan jedoch mehr um die Frage, was danach kommt.
Ohne jetzt schon zu sehr in das Thema einzusteigen - aber habt Ihr alle pauschal eine Chemo gemacht, um das Risiko zu minimieren? Muss ich mir das klassisch vorstellen, das ich alle Haare verliere usw?

Grundsätzlich geht es mir besser als vor zwei Tagen. Ich bin sogar so weit zu sagen, das ich das verseuchte Ding loswerden will, bevor es noch mehr Schaden anrichtet.
Eigentlich wollte ich mich direkt von der Arbeit freistellen lassen, habe es aber bis jetzt komplett durchgezogen und überlege, auch nächste Woche bis kurz vor der OP weiter meiner Arbeit nach zu gehen. Als Selbständiger denkt man ja sowieso über jeden freien Tag zweimal nach.


HanSolo:
Das Zwicken und Ziehen bezieht sich doch nur auf den Leistenschnitt, oder? Oder fühlt man im Hodensack, das da was "abgeklemmt" wurde?
Und danke für den Tip. Smartphone ist ja immer dabei, wenn das nicht reicht lass ich mir noch meinen Läppi vorbeibringen.

1994:
Der AFP-Wert ist bei mir unauffällig. Erhöht ist wie gesagt der HCG-Wert.
Ich betreibe absichtlich nicht so viel Recherche im Internet, eben um genau das zu vermeiden das man sich noch mehr verrückt macht. Die Erfahrungsberichte hier bei Euch helfen mir aktuell viel mehr, da ich ja auch viele Antworten bekomme.

cooly:
Das ist richtig, ich bin jemand der viel über alles nachdenkt!
Meinst Du mit der Zweitmeinung den Zeitpunkt der OP? Also das es nicht so schlimm wäre, die noch ein paar Tage zu verschieben? Würde mich noch etwas weiter beruhigen! Man fühlt sich jetzt ja schon so, als sässe man auf einer tickenden Zeitbombe!


Ich wünsche Euch allen noch einen tollen Sonntag!
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  #10  
Alt 29.09.2013, 19:00
cooly cooly ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Ich meinte eine Zweitmeinung erst zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich erst wenn die Ergebnisse der OP, Pathologie etc. vorliegen und Dir das hiesige Krankenhaus eine Empfehlung zur Weiteren Behandlung oder auch Nichtbehandlung bei wait & see gemacht hat.
In diesem Gespräch ist der Oberarzt zufällig auf den Zeitpunkt der OP gekommen: Seiner Aussage nach muss das nicht mehr schnellst möglich am selben Tag noch erfolgen, sondern weil Hodenkrebs so gut behandelbar ist (und zwar in allen Stadien) kommt es da auf ein paar Tage nicht an.

Ich war eigentlich ganz froh, dass ich mich durch die zeitliche Nähe der Verdachtsdiagnose und dem Eingriff nicht schon vor der OP verrückt machen konnte mit den ganzen Recherchen, was danach alles auf einen zukommen kann.

Thematisch tiefer eignestiegen bin ich eigentlich erst, als ich ein paar Tage aus dem Krankenhaus zu Hause war, die ganze Befunde langsam alle eintrudelten und ich kurz vor dem Termin bei Onkologen war.

Bis der entfernte Hoden pathologisch untersucht wurde besteht ja auch erst eine Verdachtsdiagnose. Von daher würde ich jetzt erst mal abwarten, den Ball flach halten und nicht jetzt schon irgendwelche Horrorgeschichten im i-Net nachlesen, was schlimmstenfalls alles passieren kann...

PS: Falls Du Dich doch schon jetzt unbedingt informieren möchtest, empfehle ich Dir sachliche Quellen, wie z.B. den blauen Ratgeber von der Deutschen Krebshilfe (http://www.krebshilfe.de/fileadmin/I.../016_hoden.pdf).

Geändert von cooly (29.09.2013 um 19:03 Uhr)
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  #11  
Alt 29.09.2013, 19:54
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Eigentlich hängt der gleichzeitige Einsatz einer Hodenprothese davon ab, ob nur der Hoden befallen ist oder bereits das Gewebe drumherum infiltriert wurde. Bei ersterem ist der unmittelbare Einsatz kein Problem. Bei letzterem nicht. Wundert mich die Aussage Deines Arztes, bei mir ist das ja schon 19 Jahre her und seitdem hat sich ja einiges getan. Ich war in der Medizinischen Hochschule Hannover, also schon bei den Spezialisten. In der Tat spart man sich eine OP.

Wenn Dein ßHCG (hast recht, hab falsch gelesen) erhöht ist, ist es wahrscheinlich ein Nicht Seminom (Chorionkarzinom) das bedeutet wenn eine Chemo, dann mit Cisplatin. Da fallen die Haare aus, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sie wachsen wieder.
Aber erstmal abwarten ob Du eine Chemo brauchst, wobei das meine ich in den meisten Fällen geraten wird. Schau mal in die Richtlinien.

Und im Hodensack hab ich nach der OP nichts gemerkt, ist keine große Sache.
Da ist man relativ schnell wieder fit.

P.S. Der vorgenannte blaue Ratgeber ist in der Tat sehr gut

Geändert von 1994 (29.09.2013 um 20:01 Uhr)
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  #12  
Alt 30.09.2013, 20:09
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Danke, Jungs!

Ich wäre auch froh wenn ich es jetzt schon hinter mir hätte! Aber das ist ja nun nicht zu ändern und ich muss die nächste Woche noch irgendwie überstehen.
Momentan schwanke ich zwischen Optimismus und "Angst vor dem Schlimmsten", also ein ziemliches Wechselbad der Gefühle.

Werd auch versuchen, mich nicht zu sehr in die Materie reinzudenken/reinzusuchen. Letztlich muss man eh den pathologischen Befund abwarten.

HanSolo's Formulieren haben mir ein Schmunzeln abgerungen. Aber Du bringst es auf den Punkt! Raus mit dem faulen Ei!

Wegen der Prothese bin ich jetzt echt etwas verwirrt. Zum Zeitpunkt der OP weiss man doch noch gar nicht ob noch eine Chemo gemacht wird oder nicht?!
Ich würde das Implantat auch lieber gerne in einem Abwasch bekommen. Nachher überlegt man sich das doch dreimal, ob man sich nochmal operieren lässt!
Meint Ihr ich soll nochmal versuchen einen Arzt zu sprechen und darauf bestehen??

Eine andere Frage fällt mir noch ein:
Es wurden auch Ultraschallaufnahmen von Scham- und Bauchbereich gemacht. Der Arzt hat das nicht weiter kommentiert, also gehe ich mal davon aus das dort nichts zu sehen war.
Kann ich das als "gutes Zeichen" werten oder ist das mit Ultraschall sowieso kaum zu finden?

Und noch eine Frage: Wurde bei Euch auch eine Gewebeprobe des anderen Hodens entnommen? Wird der Hoden dadurch nicht verletzt? Worauf muss ich mich da einstellen?

Geändert von TeeGee (30.09.2013 um 20:13 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #13  
Alt 30.09.2013, 20:26
Markus87 Markus87 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

bei mir wurde eine gewebeprobe des anderen hodena entnommen. es wird aufgeschnitten und du siehst das später. die fäden der wunde gehen aber zum glück von selbst dann weg.

schmerzen hatte ich nach op nicht an den hoden aber bei der grossen wunde unten am bauch. nach 10 tagen ist es fast ganz weg. husten solltest du in der zeit nicht. das tut sehr weh. wenn du kannst vermeide dich anzustecken oder bei einem niesreflex bei sonnenlicht aufpassen.
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  #14  
Alt 30.09.2013, 22:21
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Also ich denke Du solltest den Arzt auf jeden Fall noch mal ansprechen das Du ein Implantat haben möchtest. Wäre eine OP und vor allem Vollnarkose weniger. Das es von der Chemo abhängen soll, hab ich auch in dem blauen Ratgeber gelesen, wobei ich das nicht ganz verstehe. Dem Silikonhoden ist die Chemo ziemlich egal und operiert wird man dort ohnehin.
Ich hatte ja auch 2 Monate nach der OP eine Chemo bekommen.
Die Ärzte hatten aus Spass damals ein Ultraschall von dem Silokonhoden gemacht "Schaun se mal wie der aussieht"

Mit Ultraschall sieht man schon ziemlich viel, wenn dort etwas gewesen wäre hätten sie es gleich gesagt. Was man nicht sieht ist der Bereich im hinteren Bauchraum, dafür braucht es das CT oder MRT. Meist sind befallene Lymphknoten dort zu finden.

Gewebeprobe vom anderen Hoden ist kein Problem, minimaler Schnitt, merkst Du nach ein paar Tagen nicht mehr.Ich wüsste jetzt noch nicht mal mehr wo das bei mir gemacht wurde. Ich glaube das ist Standard. Damit kann man jedenfalls auf Nummer sicher gehen, bei der sogenannten TIN Probe werden Krebszellen im Ruhezustand erkannt.
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  #15  
Alt 30.09.2013, 23:06
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo TeeGee,
dass das Krankenhaus bei der Prothese zickt, ist nicht schön. Bei mir wurden direkt verschiedenen Modelle und Größen gezeigt. Allein deshalb würde ich schon mal in einer Uniklinik in der Nähe zur Zweitmeinung vorstellig werden. Du hast völlig freie Arztwahl in Deutschland. Ob man eine braucht - ich bin zufrieden mit meiner. Würde aber beim nächsten mal das im Zweifel kleinere Modell wählen, da man ja je nach Temperatur unterschiedlich große Hoden hat. Selbst mein Hausarzt hat letzte Woche bei genauer Untersuchung wegen hautkrebsvorsorge das silikonei für ein Original gehalten. Ich habe aber eine Studie gelesen, die sagt, egal bei welcher Wahl, ob mit oder ohne Prothese, ist die Zufriedenheit anschließend gleich.
Ultraschall im Bauch- oder lungenraum zum tumorkontrolle hilft nichts, da braucht man CT oder mrt. Also weder Grund zur Beruhigung noch zur Beunruhigung.
Und die gewebeprobe ist harmlos (jedenfalls, solange das Ergebnis gut ist), das muss man machen. Sollte doch etwas im anderen Hoden gefunden werden, ist das für die anschließende Therapie wichtig und man kann rechtzeitig behandeln, bevor etwas ausbricht.
Alle Gute, du schaffst das schon!
Ilmarinen
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