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  #1  
Alt 22.12.2005, 18:52
michaele michaele ist offline
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Beiträge: 1
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hallo
ich bin zum erstenmal in der runde., nachdem ich immer wieder als lesender gast an eurem schicksal teilnahm.
mein mann hat krebs. erst blase, dann niere die niere wurde im september entfernt pT4, g3. dann kam das mühsame atmen, schmerzen im herzen. 2 kliniken waren dran. diagnose: lungenembolien. wir haben nichts versäumt, haben überall nachgefragt, ct, röntgen, ultraschall, blutuntersuchung usw.
gestern nun die diagnose in der klinik: der krebs hat gestreut. die lungenembolien sind in wirklichkeit viele kleine krebszellen in der lunge. tumor im rechten herzen. tumore in der leber, in der hohlvene. wir stellen uns auf nicht mehr als ein gemeinsames vierteljahr ein.
mein mann ist meine große liebe und ich die seine. er ist erst 65 jahre und wir haben uns so sehr auf eine lange gemeinsame zeit des altwerdens gefreut. die kids sind 14 und 16.
nun wissen sie es auch und wir lagen uns alle weinend in den armen- aber ach voll kraft der liebe. haben einen wundervollen langen abend mit erzählen, festhalten und pizza gehabt. morgen fahren wir wie in jedem jahr zum weihnachtsfeiern mit den großeltern udn den haustieren in die ferien.
wir haben schmerzmittel im gepäck und schöne texte zum lesen und vorlesen. er möchte in keinem fall mehr in eine klinik gebracht werden und ich will alles versuchen ihm die abreise in neue welten zu hause zu ermöglichen. habt ihr erfahrungen? könnt ihr sie mir mitteilen? ich bin gekräftigt und beschenkt durch die tollen jahre die wir miteinander hatten.

viele grüße michaele
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  #2  
Alt 31.12.2005, 22:37
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Hallo Michaele,
ich war schon wieder raus aus dem diesem Titelthema, dann tat es mir leid, dass keiner antwortet, aber 124 gelesen haben.

Ich weiß dir auch nichts zu antworten, aus deinen Zeilen lese ich, dass ihr scheinbar schon "bilderbuchmäßig" mit eurer ganz, wahnsinnig schlimmen Situation umgeht. Ich weiß nicht, ob ich euch beneiden soll, dass ihr euch so offen dem Thema "Abschied" stellt. Mein Mann ist nach acht Jahren gemeinsamen Lebens, fast nur in Krankheit, mit 41 Jahren von mir/ uns gegangen. Er war für mich und meine (es waren dann "unsere") drei Töchter der beste Freund, unsere große Liebe, wie bei euch. Er wollte noch nicht gehen, wir wollten erst anfangen zu leben, haben es nicht fertig gebracht mehr als drei Sätze über einen wahrscheinlichen Abschied zu reden, der Schmerz war auf beiden Seiten zu groß. Wir haben uns ohne viele Worte, im stillen Einverständnis selbst belogen, indem wir uns an der Hoffnung festhilten in einer anderen Klinik, mit einer anderen Methode noch etwas erreichen zu können. Ich liebe ihn so sehr und vermisse ihn schrecklich, aber ich war bei ihm und, dass ich dieses Versprechen halten konnte, der letzte Beweis meiner tiefen Lieb zu ihm ist mein einziger Trost - ich hoffe er weiß es!!!

Egal was ihr tut, ihr werdet es mit Liebe tun und ich wünsche euch die Kraft, den Weg bis zum Horizont gemeinsam zu gehen! Luibe Grüße Petra
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  #3  
Alt 03.01.2006, 12:03
Wolke Wolke ist offline
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Hallo Michaele,

ich glaube du brauchst dir da keine Gedanken drüber zu machen. Ich denke du wirst intuitiv wissen was zu tun ist und dein Mann wird dir schon sagen, was er sich wünscht.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Wolke
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  #4  
Alt 03.01.2006, 13:36
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Beiträge: 213
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Hallo Michaele,

wenn ich deine Zeilen lese spüre ich ganz viel Liebe! Ich bin auch fest davon überzeugt, dass ihr deinem Mann die allerbeste Unterstützung in dieser cshweren Zeit seid. Ich denke das wichtigste ist, dass er spürt dass ihr einfach nur für ihn seid und er sich bei euch fallen lassen kann, dass ihr immer ein offenes Ohr für seine Ängste habt, auch wenn sie ihm keiner nehmen kann.

Ich selber bin Angehörige, Tochter meines krebskranken Papas. Wir müssen uns nach langem Hoffen, dass diese schlimme Krankheit doch zumindest gestoppt werden kann auch darauf einstellen, dass Papa nicht mehr geholfen werden kann. Wir versuchen alles um ihm beizustehen und ihn zu unterstützen. Ich wünschemir sehr, dass Papa malnicht lange leiden muss und er bei uns zuhause in der gewohnten Umgebung bleiben kann.

@Petera_S: Auch ich ertappe mich immer wieder, dass ich mich zu sehr an der Hoffnung festhalte, dass die nächste Chemo anschlägt und die Krankheitb aufgehalten werden kann. Ich weiss insgeheim, dass ich mich selbst damit belüge. Dann habe ich wieder Gedanken, bei denen ich mir vorstelle wie Papa aussieht wenn er tot ist, ich stelle mir vor wie wir den Sarg aussuchen, wie wir bei der Beerdigung sind. Ich denke das ist schon eine gewisse Art Abschied von Papa zu nehmen. Lange habe ich solche Gedanken verdrängt, aber sie kommen immer öfter.

Was ich allerdings sehr schade find ist, dass ich mit Papa nicht über seine Ängste sprechen kann. Er kann uns seine Gefühle einfach nicht mitteilen. Er ist allerdings einfach nicht der Typ Mensch der über seine Gefühle und Ängste spricht, war er och nie. Ich werde das so akzeptieren und versuchen ihm das Gefühl zu geben, dass er wenn er doch das Bedürfnis hat darüber zu reden, er das jederzeit mit mir machen kann.

Michaele, ich bewundere euch für eure Kraft, die man richtig spüren kann. Ich wünsche euch von Herzen alles alles Gute.

Liebe Grüße,
sandra
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  #5  
Alt 03.01.2006, 14:13
Stina Stina ist offline
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Beiträge: 216
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Liebe Michaele, ich wünsche Euch wirklich nur das Beste. Auch wir wollten meinen Vater zu Hause "sterben" lassen, leider ging es zuletzt nicht mehr, da kam er auf eine Palliativ-Statión, wo wir aber tag und nacht hin konnten. Ich wünsche Euch alles liebe.
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  #6  
Alt 04.01.2006, 19:25
katinka4711 katinka4711 ist offline
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Registriert seit: 24.10.2005
Ort: bei Augsburg
Beiträge: 17
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Liebe Michaela, auch ich wünsche Dir viel Kraft.
Leider gehöre ich zu dem Kreis der Hinterbliebenen. Ich habe meinen Mann
am 25.12 2005 verloren an den Krebs. Er ist gerade mal 40 Jahre alt geworden. Genieße jeden Tag mit Deinem Mann. Mein Mann war auch meine große Liebe, es ist alles nicht so einfach wenn ma sieht wie der geliebte Mensch kämft um da zu sein. Aber Du wirst das schaffen.

Ich wünsche Euch noch eine lange gemeinsame Zeit und sehr viel Kraft
Sei gegrüßt von Katrin
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  #7  
Alt 05.01.2006, 14:15
Benutzerbild von Marinchen
Marinchen Marinchen ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 93
Standard AW: abschied

Hallo Michaela!
Auch ich gehöhre zu dem Kreis der Hinterbliebenen,mein Vater starb an Nierenkrebs schon vor 3 Monaten.
Es ist mir immer noch schwer das zu begreifen.
Aber wir haben doch das Glück gehabt uns
vor Ihm zu verabschieden,das haben weiß Gott nich alle.
Aber denke nicht zu viel nach "wie wird es ohne....sein" Wenn es kommt ,dann kommt es .Genisse einfach jede Minute die euch noch bleibt.Das ist sehr schwer ,ich weiß.
Darum wünsche ich dir und deinen Kindern, sehr viel Kraft für die Zeit.
Und vergiesst bitte nicht,das es ab und zu auch Wunder passieren!!!!!
Die Hoffnung darf man nie aufgeben,sonst dreht man durch.

es Grüßt dich Marinchen
__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (22.01.2006 um 15:28 Uhr)
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