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  #1  
Alt 26.09.2005, 17:03
Karin-Sophia Karin-Sophia ist offline
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Registriert seit: 26.09.2005
Beiträge: 2
Standard Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

Hallo, liebe Leserinnen!

Ich stehe vor einer sehr schwierigen Entscheidung und erhoffe mir ganz dringend Hilfe von Frauen, die etwas ähnliches erlebt haben und jetzt mit Silikonimplantaten leben oder sich bewußt dagegen entschieden haben.
Kurz zu meiner Situation: Vor 2 Monaten wurde bei mir nach einer Probeexcision in der linken Brust ein Karzinom (pT1a, 1,5 mm) entdeckt, welches von einem DCIS umgeben war (DCIS nicht im Gesunden entfernt), in der rechte Brust findet sich ebenfalls ein ausgedehtnes DCIS, so dass man mir sagte, diese Brust sei nur komplett zu entfernen. Links muß auch noch nachreseziert werden. Ich bin Her2 positiv, was die ganze Sache wohl ziemlich agressiv macht.
Da ich mich nicht mehrfach und sozusagen "scheibchenweise" operieren lassen möchte, denke ich darüber nach, beide Brüste gleichzeitig abnehmen zu lassen, zumal danach noch eine lange Chemotherapie auf mich zukommt. Wie kann man (besser frau) damit zurecht kommen, ohne völlig durchzudrehen?
Da es mir psychisch ziemlich mies geht, bitte ich euch, mir Hilfe und Informationen über ein Leben mit/ohne Brust beziehungsweise mit Implantaten zu geben. Einen Brustaufbau aus Eigengewebe lehne ich v.a. emotional ab, da ich nicht noch mehr Wunden und Narben davontragen möchte, medizinisch scheint es auch schwierig zu sein, wegen beidseits und zu wenig Gewebe.
Noch kurz etwas zu mir: Ich bin 41 Jahre alt, mit einem sehr lieben Mann verheiratet und Mama von 2 Kindern: 8 und 11 J. alt.
Liebe Grüße von
Karin
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  #2  
Alt 26.09.2005, 17:59
Uschi61 Uschi61 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 18
Standard AW: Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

Liebe Karin,
es tut mir sehr leid, daß auch Du diesen Weg gehen mußt.
Ich selber bin vor 2 Jahren an einem DCIS und einem invasiv ductalem Karzinom erkrankt (rechte Seite) und habe mir 14 Monate nach der OP ein Silikonimplantat setzen lassen. Das Ergebnis ist sehr schön geworden und ich fühle mich wohl damit. Meine Ausgangsposition war so, daß man mir quasi die Brust ausgehölt hat und den größten Teil der Brustwarze erhalten hat. Die komplette Haut stand also sozusagen zur Verfügung. Also praktisch eine Ablatio ohne Hautentfernung. Ich habe weder Chemo noch Strahlentherapie bekommen, so daß die Haut auch nicht geschädigt war. Ich habe gehört, daß man, wenn man bestrahlt wird mit dem Brustaufbau warten soll, damit die Haut sich erholen kann. Das weiß aber sicher einer von den Anderen besser.
Ich habe mich aus den gleichen Gründen wie Du für Silikon entschieden. Ich wollte nicht auch noch eine große Brust- und Bauch/Rückenwunde haben. Das schwächt ja auch das Immunsystem.
Die OP war kurz und ich konnte am nächsten Tag nach Hause gehen. Die Brust war sehr angeschwollen und ich war sehr erschrocken obwohl ich vorgewarnt war. Das vergeht aber rasch und ich habe nur selten das Gefühl, einen Fremdkörper zu haben. Wenn es draußen sehr kalt ist, dauert es ein bißchen länger bis das Silikon wieder Körpertemperatur annimmt - daß und natürlich, daß man alle 10 Jahre die Kissen austauschen muß sind bis jetzt die einzigen Mankos für mich. Das ist jetzt fast ein Jahr her und ich bin sehr zufrieden mit meinem Äußeren, da auch die Narbe klein und dünn ist. Ich habe mich diesen Sommer sogar mal "oben ohne" gezeigt, das hätte ich nicht mehr für möglich gehalten. Ach ja, ich bin jetzt 44 Jahre alt und habe 1 Tochter, 8J.
Ich hoffe, Du kannst mit meinem Bericht was anfangen. Es ist ja doch eine langfristige Entscheidung die man treffen muß, da heißt es sorgfältig abwägen.
Alles Liebe
Uschi
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  #3  
Alt 26.09.2005, 18:11
Benutzerbild von Paloma
Paloma Paloma ist offline
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Beiträge: 103
Standard AW: Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

Hallo Karin,

die Vor- und Nachteile von Silikonimplantaten werden Dir auf der Seite:

http://www.brustwiederherstellung.de...tel_5bis7.html

genannt. Des weiteren empfehle ich Dir auch die Information von Frau Dr. Eisenmann-Klein:

http://www.aerztezeitung.de/docs/200.../medizin/krebs

Schöne Grüße
Paloma
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  #4  
Alt 26.09.2005, 18:30
Birgit W. Birgit W. ist offline
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Registriert seit: 10.03.2004
Beiträge: 21
Standard AW: Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

Liebe Karin,
ich habe seit 02/04 BK, rechts innen, der Tumor wurde damals nicht im Gesunden entfernt. Ich bekam dann Chemo, aber keine Bestrahlung.
Ich habe mich dann nach langem Überlegen, um auf der sicheren Seite zu sein, im August 04 für eine beidseitige Ablatio mit gleichzeitigem Silikonaufbau entschieden. Ich habe es bis heute nicht bereut, das Ergebnis ist optisch sehr schön geworden. Inzwischen habe ich die Mamillen-Rekonstruktion hinter mir, und wer es nicht weiß, würde kaum vermuten, daß dies nicht "echt" ist. Auch ich bin bereits - wie Uschi - in diesem Sommer oben ohne an den Strand gegangen.
Da ich "erst" 41 Jahre "jung" bin, habe ich mich ganz bewußt für einen Aufbau entschieden, und ich muß sagen, es geht mir wieder richtig gut, ich fühle mich wohl mit meiner "neuen" Brust.
Muß dazu allerdings sagen, daß ich mir sehr viel Zeit gelassen habe mit meiner Entscheidung, und auch mehrere Ärzte aufgesucht habe, bis ich letztendlich den Doc gefunden habe, dem ich voll vertrauen konnte. Das ist eine Sache, die man nicht von heute auf morgen entscheiden kann.
LG
sterni
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  #5  
Alt 26.09.2005, 19:50
Benutzerbild von Manuela46
Manuela46 Manuela46 ist offline
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Beiträge: 388
Standard AW: Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

[QUOTE=Karin-Sophia]Hallo, liebe Leserinnen!

Liebe Karin,

auch ich lebe mit einem Silikonimplantat und das schon fast 19 Jahre. Damals habe ich mir die Brust vergrößern lassen, weil ich eine sehr knabenhafte Figur hatte und auch im Erwachsenenalter noch gehänselt worden bin. Natürlich hatte ich zwei Implantate, bin aber im letzten Jahr an BK erkrankt und mir wurde die rechte Brust amputiert.

Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall meine Brust wieder aufbauen lassen und zwar mit einem Implantat. Hatte noch nie Schwierigkeiten mit den Brüsten. Kein Mensch hat etwas gemerkt, selbst mein jetziger Mann nicht, hätte ich ihm das nicht gesagt. Du siehst, frau kann durchaus damit leben. Auch bei mir hieß es erst, nach ca. 10 Jahren müssen die Implantate gewechselt werden. Da ich aber keine Beschwerden hatte und die Implantate völlig Intakt waren hat mir meine Frauenärztin davon abgeraten. Selbst die Ärzte die mich dann bei dem BK operiert haben waren erstaunt wie gut das noch aussah.

Inzwischen überlege ich, wenn die rechte Brust wieder aufgebaut wird vielleicht das andere Kissen auch wechseln zu lassen. Heute sind die Dinger einfach noch besser.

Ich hoffe ich konnte dir mit dieser Antwort ein wenig Sicherheit geben was deine Entscheidung betirfft. Wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und Kopf hoch.

Falls du noch irgendetwas wissen möchtest kannst du mich gerne ansprechen.

Liebe Grüße

Manuela
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Carpe Diem!

Ich kann, weil ich will, was ich muss! Immanuel Kant
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  #6  
Alt 27.09.2005, 01:41
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Brustimplantat beidseits: ja oder nein?

Hallo Karin,

ich habe vor mehr als 5 Jahren auch das Problem gehabt, dass ich wegen BK beidseitig eine Ablatio hatte. Die rechte Brust hätten sie auch brusterhaltend operiert, aber zum damaligen Zeitpunkt entschied ich mich wegen der Symmetrie für eine beidseitige Ablatio. Das war erst einmal eine gute Entscheidung, schon aus orthopädischen Gründen. Leider habe ich mit dem Aufbau nur Probleme gehabt, weil ich bestrahlt werden musste. Ich bin bis heute - nch mehreren Aufbauversuchen verschiedener Art - gesundheitlich lädiert. Deshalb möchte ich dir folgendes raten: Wenn du bestrahlt werden musst, dann versuche, dich nach anderen Aufbaumöglichkeiten zu erkundigen, weil der Erfolg nach einer Bestrahlung sehr gering ist. Wenn du nicht bestrahlt werden musst, was bei einer Ablatio ja oft der Fall ist, dann ist die Entscheidung für Silikon die erste Wahl. Wenn es schief gehen sollte, womit du ja nun nicht rechnen musst, dann hast du deinem Körper jedenfalls nicht einen so massiven Eingriff zugemutet, wie es bei Eigengewebe der Fall ist.

Bisher habe ich immer unter Karin G. gepostet, ging aus unbekannten Gründen nicht mehr. Gib mal in der Suchfunktin Karin G. ein, da habe ich schon einiges über meiner Erfahrungen berichtet.

Liebe Grüße
Karin
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  #7  
Alt 27.09.2005, 16:27
Karin-Sophia Karin-Sophia ist offline
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Registriert seit: 26.09.2005
Beiträge: 2
Standard Herzlichen Dank!

Ihr Lieben!
Allen, die mir bis jetzt geschrieben haben, möchte ich danken, ich bin froh, so nette Antworten und hilfreiche Tipps bekommen zu haben. Zu wissen, man ist nicht allein, hilft schon sehr. In 2 Tagen habe ich ein Infogespräch mit meinem Operateur, dann werde ich wohl den Op-Termin erfahren, deswegen gehe ich bis einige Zeit danach auf Tauchstation, melde mich aber dann bestimmt wieder.

Liebe Grüße
Karin-Sophia
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  #8  
Alt 27.09.2005, 17:33
Benutzerbild von Maria1
Maria1 Maria1 ist offline
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Registriert seit: 20.03.2005
Ort: Frankfurt/Main
Beiträge: 176
Standard AW: Herzlichen Dank!

Hallo Karin-Sophia,

ich wünsche Dir sehr viel Kraft und "Alles Gute" für die nächste Zeit. Nur nicht den Mut verlieren. Das ist ganz wichtig!

Liebe Grüße
Maria
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"Alle Wünsche werden klein, gegen DEN, gesund zu sein"
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