Brustsekretion, juckende Brustwarze - Arzt sagt alles ok - brauche Rat!

[kajoku]

Hallo Zusammen,

da eine sehr gute Freundin von mir an Brustkrebs erkrankt ist, habe ich schon öfter mitgelesen, damit ich besser verstehen kann, wie ich ihr helfen kann. Nun brauche ich für mich mal einen Rat.

Ich bin 34 und kinderlos. Letztes Jahr im November bekam ich auf einmal starke Schmerzen in der linken Brust (hinter der Brustwarze). Als ich meine Brustwarze genauer angesehen habe, habe ich gesehen, dass sie seitlich richtig eingerissen war und als ich mir das genauer ansehen wollte, kam ein dunkler Tropfen Flüssigkeit aus der Brustwarze.

Ich bin sofort am nächsten Tag zu meinem FA (zugegebenermaßen total panisch, auch wegen der Krankheit meiner Freundin), der hat Ultraschall gemacht und das Sekret untersuchen lassen. Der Abstrich war unauffällig. Ich war trotzdem nicht beruhigt und bin daher ins Mammazentrum nach Kiel (meine Freundin wurde dort behandelt und hat mir das Mammazentrum empfohlen).

Dort wurde meine Brust sonografisch untersucht, es wurde eine Ein-Schicht-Mammografie der Brust gemacht (beides ohne Befund) und zur Sicherheit ein MRT mit Kontrastmitteln (ebenfalls ohne Befund). Ich habe auf das Problem mit meiner juckenden Brustwarze hingewiesen und auch darauf, dass ich das Gefühl habe, dass die Brustwarze geschwollen ist im Vergleich zu der anderen und auch anders aussieht. Frau Prof. S. hat sich die Brustwarze angesehen und meinte, sie sähe völlig normal aus, ich solle bitte die Brust komplett in Ruhe lassen, dann würden sich die Beschwerden hoffentlich wieder geben. Ich war beruhigt. Zwischenzeitlich war ich auch wieder zur Vorsorge bei meinem Frauenarzt, der ebenfalls nichts feststellen konnte.

Soweit so gut. Das Problem ist nur, dass (nach Beschwerdefreiheit von ca. 10 Monaten) nun wieder ein dunkles, fast schwarzes Sekret aus meiner Brust austritt (nur auf Druck, nicht spontan) und dass ich das Gefühl habe, dass meine Brustwarze gerötet ist und wieder juckt.

Ich will nicht hysterisch werden, frage mich aber, ob wirklich alles erforderliche abgeklärt wurde?!? Ich habe viel über Morbus Paget entdeckt und leider passen meine Symptome - hätte diese Form des Brustkrebses über die durchgeführten Untersuchungen erkannt werden können? Hätte ich vielleicht auf einer Biospie der Brustwarze bestehen müssen?

Habt Ihr einen Tipp, was ich Eurer Meinung nach tun sollte? Mich beruhigen? Eine Galaktografie anstossen (obwohl das MRT doch angeblich genauer sein soll)?. Biopsie?

Ich würde mir wirklich über ein paar Rückmeldungen freuen und bedanke mich schon mal im Voraus.

Viele Grüße
Katja

[Pee]

Liebe Katja,

ich kenne Deine Symptome nur vom Erzählen von einer Urlaubsfreundin - sie hatte im Abstand von einigen Monaten immer mal wieder einen Blutstropfen, der aus der Brustwarze kam. Ihr FA hatte sie untersucht und gesagt, es wäre nix auffälliges festzustellen. Als ich dann von meiner Erkrankung berichtet habe, hat sie einen anderen FA aufgesucht, der dann auch nochmal untersucht hat, auch Sono und Mammographie und auch nichts feststellen konnte.

Das hilft Dir jetzt auch nicht wirklich weiter, aber es scheint schon möglich zu sein, daß Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt, ohne daß gleich was bösartiges dahinter stecken muß.

Ich kann aber gut verstehen, daß Du Dir Sorgen machst und das ist sicher auch gut - geh doch einfach nochmal ins Brustzentrum und lasse es erneut abklären. Wenn jetzt nach 10 Monaten wieder ein Tropfen aus der Brust kam, würde ich lieber nachsehen lassen. Lieber einmal zu viel zum Arzt und danach die blöden Gedanken aus dem Kopf...

Versuche nur, nicht so oft die Brust anzufassen und zu drücken, dadurch wird es bestimmt eher schlimmer bzw. entzündet sich.

Liebe Grüße,
Pe

[Sunpower77]

Liebe Katja,

bitte lass dich von den Ärzten nicht abweisen. Bei mir wurde auch mehrfach nichts gefunden, obwohl meine Brust- bzw. Brustwarze extrem gejuckt haben und auch gerötet waren und ich mehrmals zur orsorge und auch zum ultraschall war. Erst als die Brustwarze dann plötzlich eingezogen war, hieß es: warum sind sie nicht eher gekommen? Und der Tumor war dann 7 x 7 cm groß und hatte schon die Lymphknoten befallen. Ich ärgere mich heute auch über mich selbst, dass ich nicht hartnäckiger gewesen war und den Arzt gewechselt habe. Aber ich lies mich ja gern beruhigen, wer will schon BK?? Heute weiß ich, dass ich tief in mir drin doch wußte, dass etwas nicht in Ordnung war.

Hast du evt. noch andere Symptome? Z.Bsp. Nachtschweiß? Dann ab zum Arzt und geh denen solange auf die Nerven, bis sie eben doch eine Biopsie machen. Wenn die dann ok ist, kannst du beruhigter sein.

Alles Liebe!!!!

[Kerstin & Co]

Liebe Katja,

einige Zeit bevor der BK bei meiner Mama festgestellt wurde, hatte sie auch so eine Sekretabsonderung aus der später befallenen Seite. Sie hielt es für dunkles Blut!?
Es war allerdings wie gesagt längere Zeit davor, und lässt sich jetzt natürlich schwer sagen, ob es mit dem BK überhaupt irgendwie zusammenhing.
Bei meiner Mama sah man den Tumor (Mikrokalk) übrigens NUR in der Mammographie, auf keiner anderen Aufnahme - aber die wurde ja bei dir auch gemacht, nicht wahr?
Ein Jahr davor sah man auf dem Mammographie- Bild bereits Mikrokalk, allerdings nur einzelne Pünktchen, welche ja als ungefährlich gelten. Leider wurde Mama auch nicht darauf hingewiesen, dass aus Mikrokalk sich auch etwas entwickeln kann, vielleicht hätte man kürzere Mammographieabstände machen sollen? - Aber was solls, es ist wie es ist.
Ich finde es gut, wenn du das (möglichst in aller Ruhe) trotzdem hartnäckig weiter abklärst!

Alles Gute
Kerstin

[LeavesOfGrass]

Hallo Katja!

Ist eine blöde Situation - bei mir waren es wohl Symptome, aber ich habe später im Netz nachgeschaut: Es gibt tatsächlich jede Menge andere Auslöser als Krebs für solche Absonderungen und Jucken (ich hatte auch über einige Tage eine dauersteife, super empfindliche Brustwarze, was ziemlich weh tat - aber auch das ging wieder weg und es war keine Ursache zu finden - aber auch das ist nicht krebsspezifisch).

Die Untersuchungen, die bei dir gemacht wurden sind aber schon eine sehr gute Reaktion auf das Symptom - und ein Tumor sollte sich zumindest im MRT zeigen.

Mir scheint die sinnvollste Variante zu sein, dass du dich nochmals in dem Zentrum vorstellst, wo du vor einem Jahr warst. Dort kann man eher beurteilen, wie das Wiederauftreten der Symptome zu werten ist, bzw. entscheiden, ob neue Vergleichsuntersuchungen gemacht werden sollten.

(Eine Biopsie macht übrigens nur Sinn, wenn da irgendwas als "Ziel" zu sehen ist.)

Liebe Grüße,
LoG

[kajoku]

Hallo Zusammen,

ganz lieben Dank für Eure Antworten, die mir bestätigen, was ich selbst auch glaube: dranbleiben - auch wenn ich Angst vor dem Ergebnis habe. Irgendwie habe ich so ein doofes Gefühl in der Magengegend und ein noch blöderes, wenn ich das ignoriere...Ich merke einfach, dass das Thema immer wieder in meinen Gedanken auftaucht und nicht lockerlässt. Ich werde also (gestärkt durch Eure Infos) gezielt eine Biopsie der Brustwarze ansprechen. Es wurde ja auf allen bildgebenden Verfahren nix gefunden.

Außerdem habe ich einen Termin beim Dermatologen gemacht, damit der sich meine Brust auch noch einmal ansieht und einen weiteren Termin im Mammazentrum (den habe ich aber erst am 22. Dezember) in dem ich noch einmal genau nachfragen werde.

Noch einmal herzlichen Dank für die schnellen Antworten, ich freue mich sehr, dass Ihr Euch für mich Zeit genommen habt! Ich werde Euch Bescheid geben, wie es ausgegangen ist und hoffe natürlich, dass ich Euch gute Nachrichten überbringen kann.

Liebe Grüße,
Katja