Meine Mutter verweigert die Mammographie!!!

[Busenfreundin]

Hallo Zusammen!

Heute habe ich einmal ein etwas außergewöhnliches Problem.

Ich bin 31 Jahre und weiß seit 4 Jahren, daß ich Brustkrebs habe. Die Onkos meinten alle, daß es sehr wahrscheinlich in meinem Alter wäre, daß der Krebs erblich bedingt ist.
Genau das versuche ich seitdem mit meiner Mutter zu besprechen (die zum Glück gesund ist). Meine Mutter will jedoch nicht über dieses Thema reden!! Sie hat das nicht, sie bekommt das nicht und AUS! Jedesmal wenn ich mit ihr sprechen will, blockt sie total ab.
Jetzt habe ich sogar mitbekommen, daß sie nicht einmal zur Mammographie geht (sie ist über 50)!!

Ich mache mir Sorgen und weiß nicht mehr, wie ich reagieren soll. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Übrigens meine Krankheit existiert für sie auch nicht!

Danke für Eure Hilfe!

Herzlichst,
Sonja!

[Cora]

Hallo Busenfreundin,

die Weigerung Deiner Mutter kann viele Beweggründe haben. Ist es vielleicht Angst? Das nicht sein kann, was nicht sein darf!
Ich war auch so. Nicht aus Angst. Ich war einfach felsenfest davon überzeugt, ich bin keine Kandidatin für Krebs. Genauso wie Du schreibst: ich habe das nicht, ich bekomme das nicht, AUS.
Bis ich dann vor 6 Jahren eines besseren belehrt wurde. Natürlich habe ich jedes Jahr brav meine Vorsorgeuntersuchung gemacht, aber es wurde dann auf andere Weise entdeckt.
Ich kann die Sorge um Deine Mutter sehr gut verstehen, aber ich glaube nicht, dass Du an Ihrer Einstellung was ändern kannst. Zumal sie ja auch Deine Krankheit ignoriert. Also ein komplettes Verdrängen dieses Themas.
Allerdings bin ich - bei vielen Frauen in der Familie - die einzige mit BK.
Man sollte sich also auch nicht unnötig verrückt machen.
Klingt vielleicht ein bißchen hart, ist aber nicht so gemeint.
Vielleicht kann ihr Gyn sie ja davon überzeugen, dass es nicht schaden könnte, sich einfach mal abzusichern.

Alles Liebe
Cora

[sprotte]

Hallo Sonja,

bei mir ( 44 J. ) ist es ähnlich.

Meine Mutter verweigert eine Mammographie.

Meine jüngere Schwester ist gleich nach meiner Diagnose zu ihrem Gyn gegangen, um sich eine Mammographie verschreiben zu lassen.
Dieser sagte damals, das wäre gar nicht nötig, die Wahrscheinlichkeit, das sie ebenfalls an BK erkrankt ist wäre äußerst gering. Erst als sie darauf bestand bekam sie eine Überweisung. Bei ihr ist zum Glück alles in Ordnung.

Ich leide sehr stark unter den Nebenwirkungen der Chemo und meine Mutter sagte mir einmal, das sie keine Kraft hätte, dies alles durchzustehen.
Dabei muß es gar nicht so weit kommen, wenn man zur Früherkennung geht und der Krebs rechtzeitig erkannt wird.

Ich spreche dieses Thema nicht mehr an. Meine Mutter ist eine erwachsene Frau und kann ihre Entscheidungen selber treffen.

Ich mache mir aber manchmal Gedanken, wie es meine Tochter später einmal handhaben wird.
Sie ist zwar erst 12 J., mir wurde jedoch schon angeraten, das sie später mal über einen Gentest nachdenken sollte (wie ich übrigens auch, ich habe jedoch noch keine Entscheidung getroffen).

Vielleicht kannst du deiner Mutter eine Broschüre von der deutschen Krebshilfe geben?
Falls du diese nicht kennst, es handelt sich um "die blauen ratgeber Nr. 2 - Brustkrebs".
Man kann sie kostenlos unter www.krebshilfe.de anfordern.
Mir war die Broschüre sehr hilfreich, da sie auf eine positive Weise verfasst ist und keine Ängste hervorruft.

Übrigens, meine Mutter hat diese Broschüre nicht angenommen.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht dir
Sprotte

[Eleve]

Hi Sonja,

heißt das, dass sie auch nicht abtastet, bzw. bei einem Tastbefund nicht zum Arzt gehen würde? Oder heißt es nur, dass sie keine Mammographie machen lässt?

Viele Grüße,
Eleve

[Ilse Racek]

@ll

Bei uns in der Familie kommen relativ viele verschiedene Arten von Krebs vor.

Meine Mutti musste - trotz gewissenhafter Vorsorge - sehr früh von uns gehen

Alle meine bisher n i c h t betroffenen weiblichen Verwandten gehen - ohne meine Einflussnahme - zur Vorsorge.

Mein Mann - der eigentlich ein SuperTyp ist - war noch nie zur, für männliche Wesen empfohlenen, Vorsorge
Da ich aber weiß, dass er eigenverantwortlich und erwachsen ist halte ich mich da zurück....

Wie es meine 4 kleinen Enkelinnen später handhaben, werden sie selbst entscheiden.

Ich kann ihnen einfach nur das Beste für die Zukunft wünschen....


LG

[Busenfreundin]

Hi Mädels!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

Ich glaube auch, daß meine Mutter sehr große Angst vor der Krankheit hat. Aber sie löst das Problem ja nicht, indem sie alles verweigert und nicht wahrhaben will!
Ich ärgere mich sehr darüber, weil ich es wirklich naiv und unverantwortlich finde. Soweit ich weiß, tastet sie ja auch nicht mal ihre Brust ab.
Der Vorschlag mit dem Hausarzt ist sehr gut, nur leider geht sie da auch nicht hin!
Das mit der Broschüre hab ich auch schon probiert - keine Chance!
Wahrscheinlich gehen bei mir die Emotionen da so hoch, weil das Verdrängen von Problemen in meinem Elternhaus so üblich ist. Ich hab übrigens auch nicht krank zu sein. Das war einmal, ist vorbei und alles andere rede ich mir ein und bin selber schuld.

Ich finde diese Einstellung unverantwortlich sich selbst gegenüber und es belastet mich sehr, daß meine Mutter nicht zur Vorsorge geht.

Ich finde den Tipp aber sehr gut, meine Mutter als erwachsene Frau zu sehen, die selber ihre Entscheidungen trifft!

Habt noch einen schönen Abend,
Sonja!

[Katrin A.]

Liebe Sonja,

wollte nur kurz vermerken das dein Beitrag komplett meiner sein könnte
Liebe Grüße Katrin

[Busenfreundin]

Liebe Katrin!

Oje, tut mir leid, daß Deine Mutter auch so reagiert!!
Wie gehts Dir damit?

Hast Du wenigstens Unterstützung von ihr?

Ich kann mir schon vorstellen, daß die Diagnose eine große Bedrohung für sie darstellt, aber damit löst man das Problem ja nicht, sondern es wird dadurch ja nur schlimmer!

Alles Liebe aus Österreich,
Sonja!