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  #16  
Alt 19.07.2001, 09:40
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo Günter,
meine Mutter ist durch Ihre Chemo sehr schwach und ich würde gerne erfhren,mit welchen Vitaminen sich Ihr Immunsystem wieder stärkt.
Wir sind ebenfalls aus Hmburg, aber im UKE ist man leider darauf beschränkt ,die Chemo zu geben und uns Tabletten gegen Übelkeit in die Hand zu drücken.
Meine Mutter hat seit 1978 Brustkrebs und wurde schon über 15 Mal operiert,seit 1998 dann Hirnmetastasen die dann bestrahlt wurden.Sie hat auch Knochenmetastasen und "Beulen" am Körper wovon die Ärzte denken,das das Tumore sind.
Besonders schmerzen mich die äußerungen:"Sie können froh sein das sie noch leben,andere sind schon lange tot".
Sowas baut sie nicht gerade auf und ist uns nun wirklich keine Hilfe.
Das Medikament der Chemo heißt Navelbine(oder so ähnlich),
und sie bekommt es einmal die Woche.Wie lange das gehen soll wissen wir nicht.Sie erzählen uns nur das Ihr Tumormarker???
wieder angestiegen ist,aber das sagt mir nicht so viel denn ich kann mit den Zahlen nicht viel anfangen.
Wäre froh über jede Info
Vielen Dank
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  #17  
Alt 19.07.2001, 12:09
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Liebe Christina,
ich bin zwar nicht der von Ihnen direkt angesprochene Günter, möchte aber trotzdem versuchen, auf Ihre Fragen zu antworten.
Vitamine, die im Rahmen einer Chemotherapie zugeführt werden sollten, haben die Aufgabe, die Integrität der gesunden Zellen, die nicht direkt Ziel der Chemotherapie sind, zu erhalten. Also müssen die Vitamine verabreicht werden, die der Erhaltung der Zellstruktur dienen und sogenannte Radikale, wie sie z. B. bei Bestrahlung oder beim Sport entstehen, abfangen können. Ich empfehle daher Kombinationspräparate aus Provitamin A (= Carotin), Vitamin A, C, E sowie das in engem Zusammenhang besonders mit Vitamin E wirkende Spurenelement Selen. Durch die Chemotherapie werden einne Reihe von Zellen zerstört. Daher fällt sehr viel Zellkernmaterial an, wobei besonders die sog. Purine ins Gewicht fallen. Diese werden nämlich zu Harnsäure umgewandelt und können somit den Organismus belasten (Ausfällung der Salze dieser Säure = Urate; diese sind auch für die Entstehung von Gicht verantwortlich). Durch Medikamente mit dem Wirkstoff Allopurinol kann dem entgegengewirkt werden. Es gibt auch weitere Möglichkeiten, die Nebenwirkungen von Chemotherapien zu vermindern, wie z. B. Mistelpräparate (Informationen hierzu über die Fa. Helixor), Enzyme (Literatur: Enzymtherapie bei Krebs; Enzyme. Wirkstoffe der Zukunft) und weitere Immunstimmulantien wie NeyTumorin, NeyImmun usw. Schauen Sie doch mal ins Internett unter www.lehmanns.de. Dort finden Sie unter dem Autor Delbrück auch ein Buch über Brustkrebs, unter dem Autor Wrba das Enzymbuch.
Zu Ihrer letzten Frage: Navelbine (Wirkstoff: Vinorelbin) ist ein sog. Vinca-Alkaloid und wird bei bestimmten Lungenkrebsformen und beim fortgeschrittenen Mammacarcinom angewandt, wenn diese auf andere Chemotherapeutika, wie z. B. Doxo- oder Epirubicin nicht (mehr) reagiert. Die Patienten müssen allerdings bei gutem Allgemeinbefinden sein. Es sollte bei der Anwendung dieses Medikaments keine gleichzeitige Bestrahlung von Becken, Wirbelsäule oder Röhrenknochen stattfinden. Ein zeitlichen Abstand von mindestens 3 Wochen zur letzten Bestrahlung dieser Regionen muß eingehalten werden.
Bei den Tumormarkern handelt es sich um Substanzen, die von wachsenden Tumoren gebildet werden und in Abhängigkeit einer ausreichend großen Tumormasse ins Blutkreislaufsystem sezerniert werden können. Die klinische Bedeutung besteht in der Beurteilung des Krankheitsverlaufes. Steigende Werte zeigen i. a. ein weiteres Wachstum, fallende Werte eine Rückbildung (=Remission) des Tumors an. Tumormarker können zur frühzeitigen Erkennung von Rezidiven und Metastasen wertvoll sein. Bei Brustkrebs findet meist der Tumormarker Ca 15-3 (Ca = Cancer Antigen) Verwendung.
Nebenbei bemerkt gibt es auch ein neues Medikament, welches in ca. 50 Ländern zur Behandlung des metastasierenden Brustkrebs zugelassen ist. Es heißt Xeloda, enthält als Wirkstoff Capecitabin. Dieser Wirkstoff wird nur im Tumorgewebe in den chemotherapeutisch wirksamen Stoff Fluorouracil umgewandelt und wirkt demzufolge nicht auf die gesunden, nicht tumorös veränderten Körperzellen.
In der Hoffnung, Ihnen damit etwas bei der Beantwortung Ihrer Fragen geholfen zu haben, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.
Gruß Steffen
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  #18  
Alt 09.08.2001, 13:43
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo,
bei meinem Vater wurde vor kurzem Darmkrebs festgestellt. Vor einigen Tagen wurde er operiert. Dabei wurde ein etwa 10 cm langes Stück des Darms entfernt. Ein künstlicher Darmausgang war nicht nötig. Der operierende Arztes meinte, alles sei in Ordnung und damit erledigt. Nun wurde noch ein Onkologe hinzugezogen, der meinen Vater als Grenzfall bezeichnet und eine Chemotherapie durchführen möchte.
Meine Fragen lauten nun:
1. Ist eine Chemotherapie wirklich sinnvoll?
2. Welche flankierenden Maßnahmen kann mein Vater selbst durchführen?

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike
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  #19  
Alt 09.08.2001, 13:53
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo Ulrike,
was ich alles so gemacht habe, steht ein paar Einträge höher. Wenn Sie kurz berichten würden, was denn mit "Grenzfall" gemeint ist, kann der eine oder andere sicher ein paar Tipps dazu geben.

Besten Gruß
günter
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  #20  
Alt 09.08.2001, 18:06
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Liebe Ulrike,
Ihr Vater konnte aufgrund der Diagnose Darmkrebs kontinenzerhaltend operiert und der Tumor offensichtlich komplett entfernt werden. Soviel Tumorzellen, wie durch eine chirurgische Intervention mit einem Schlag entfernt werden können, schafft keine Chemotherapie.
Ob eine Chemotherapie durchgeführt werden soll/te oder nicht, richtet sich u. a. nach dem Tumorstadium. Nach jeder Tumor-OP wird hierzu ein sogenanntes Staging durchgeführt. Das bekannteste Schema hierbei ist das TNM-System (T=Tumorausdehnung bzw. -größe, N=Lymphknotenbefall, M=Metastasen, R=histologisch feststellbares Tumorrestgewebe) oder im Falle Darmkrebs die Dukes-Klassifikation. Durch eine OP können Tumore zwar entfernt, aber auch Tumorzellen im Körper verstreut werden. Schon dieser Fakt würde eine Chemotherapie rechtfertigen.
Der Nichtnachweis eines Lymphknotenbefalls und/oder Metastasen bedeutet nur im Idealfalle, daß auch wirklich kein Lymphknotenbefall und/oder Metastasen vorhanden sind. Ein Tumor ist nur dann als Tumor festzustellen (etwa im Ultraschall oder im CT), wenn er aus einer Mindestanzahl an Tumorzellen (ca. 10 000 000 000 Zellen) besteht.
Insgesamt gesehen wäre eine postoperative Chemotherapie beim Darmkrebs sinnvoll ab dem Stadium T3N0M0 und/oder wenn die feingewebliche Untersuchung darauf hindeutet, daß noch Tumorzellen im Körper verblieben sein könnten.
Ab dem genannten Tumorstadium ist nämlich öfter mit einer okkulten Fernmetastasierung zu rechnen, daher ist eine Chemotherapie (3 bis 6 Zyklen, evtl. in Kombination mit Bestrahlung) gerechtfertigt. Diese Chemotherapien werden konventionell mit 5-Fluorouracil in Kombination mit Folinsäure durchgeführt. Aber auch das neue Medikament Xeloda kann zum Einsatz kommen. Schwere Nebenwirkungen sind bei dieser Kombination kaum zu befürchten. Mein Vater hatte als einzige Nebenwirkung nur einen leichten Durchfall zu beklagen, ansonsten nichts. Allerdings aktiviert er sein Immunsystem mit einem hochkonzentrierten Enzympräparat und Vitaminpräparaten, die Provitamin A, Vitamin A, C, E und das Spurenelement Selen enthalten. Diese flankierenden Maßnahmen empfehle ich auch Ihrem Vater dringend. Weiterhin möglich wäre z. B. die Misteltherapie, der Einsatz weiterer Immunstimulantien wie NeyTumorin, physikalische Maßnahmen und dgl.

In der Hoffnung, Ihnen damit etwas weiter geholfen zu haben

Herzliche Grüße
Steffen
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  #21  
Alt 13.08.2001, 14:50
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo,
ich möchte mich für die promte Beantwortung meiner Fragen bedanken. Ich habe die Informationen an meinen Vater weitergeleitet und er war für die ausführliche Aufklärung sehr dankbar. Bei weiteren Unklarheiten werden wir uns wieder melden.

Vieln Dank
Ulrike
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  #22  
Alt 13.08.2001, 17:25
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Beitrag von Herrn Hinzpeter vom 09.08.01

Sehr geehrter Herr Hinzpeter,
Ihre Ausführungen zur postoperativen Chemotherapie sind mir neu.Das von Ihnen beschriebene Tumorstadium T3NoMo ist lt.UICC ein Stadium II. In diesem Stadium ist ausserhalb klinischer Studien keine adjuvante Chemotherapie indiziert.Meines Erachtens sollte man mit der Empfehlung zu einer Chemotherapie etwas vorsichtiger umgehen und dies vom Staging bzw.von den Richtlinien der UICC abhängig machen.
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  #23  
Alt 18.08.2001, 14:12
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo LebensgenossenInnen,
vor ein paar Monaten schrieb ich selbst hier im Forum (Erfahrung mit adjuvanter Chemotherapie) und war natürlich nach Günters Hinweis hier bei diesem Thema fündig für wichtige Informationen.
Heute will ich etwas Erfreuliches mitteilen, wir sind doch nicht nur zum Jammern hier. Als selbstbetroffener von einem Dickdarm Krebs (Stadium T3n0m0), OP im Februar habe ich gerade 6 Cyklen adjuvante Chemo mit Flourouracil und Leukovorin hinter mir, übrigens mit harten Nebenwirkungen, parallel auf eigenen Wunsch Misteltherapie (Lektin) dauert noch an.
Parallel zu meinem letzten CH.-Cyklus wurde ich noch einmal "linksgedreht", Magen- Darmspiegelung und CT, div Bluttests und kann Euch mitteilen, alles i. o. (wobei Tumormarker hatte ich noch nie im Blut). Ich halte das für einen Etappensieg und bilde mir nicht ein "DAS WARS".
Ab Ende des Monats besuche ich die Habichtswald Klinik in Kassel und zwar die psychosomatische Abteilung.
(Ich hatte deswegen Riesenkrach mit meiner privaten KV, es ist die DKV, die haben das dreimal abgelehnt, bin gerne bereit auch dazu was zu sagen, ich habs nur geschafft, weil ich 8 Jahre ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht war, und mich auskenne)
Mein persönliches Ziel ist es dort vieles zur Stärkung meines Immunsystems zu lernen und umzusetzen. Desweiteren hoffe ich, weitere Naturheilverfahren kennenzulernen und anzuwenden.
Alles in Allem soll die Krankheit die ich nicht als Super-Gau sondern in dem frühen Stadium meiner "Entdeckung" als Glücksfall betrachte, der Wendepunkt und die Chance meines Lebens sein.
Und von diesem Forum verspreche ich mir, noch viele Informationen zu erhalten, bin aber auch gerne bereit, Erfahrungen an interessierte weiterzugeben.
Ich wünsch uns allen viel Kraft!
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  #24  
Alt 18.08.2001, 16:33
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo Erich!
Na, das ist doch mal was! Gratulation! Und damit das so bleibt, muss man etwas dafür tun. Absolut richtig! Ob in der ganzheitlich orientierten Praxis oder Klinik, aber auch zu Hause. Ich denke, dass man viele der Methoden der Habichtswald-Klinik für zu Hause übernehmen und dort auch weiter machen kann. Bei allem aber auch das "Leben" nicht vergessen. Damit meine ich nicht ab jetzt nur noch für die Krankheit zu "leben". Vielleicht finden Sie ja noch einige Anregungen in meinem offenen Brief auf der Homepage des Krebskompass'.
Wenn Sie wissen möchten, was ich alles noch so mache, trotz Kontroll-CT ohne Befund, oder gerade deswegen, sehr gerne weiteren Kontakt.

Alles gute und weiterhin TOI TOI TOI!

günter
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  #25  
Alt 28.08.2001, 13:28
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Standard Darmkrebs

Hallo,ich wüsste gerne etwas über die Hautpflege während der Chemo-Strahlen Therapie,und wie mann sich während dessen ernährt.
Für Ihre antwort vielen Dank im vorraus.
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  #26  
Alt 28.08.2001, 14:11
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo Christine,
da gibt es leider nicht so viele Möglichkeiten. Mir wurde gesagt: absolut trocken halten, ständig pudern und im Bestrahlungsfeld nicht waschen. Ätzend! Lockere, leichte Kleidung, keine scheuernden Bündchen oder Nähte, Schwitzen vermeiden. Leicht gesagt bei den jetzigen Temperaturen. Ich habe mit Baby-Reinigungstüchern und Babypuder etwas nachgeholfen, aber das Bestrahlungspersonal wird Ihnen sicher auch noch ein paar Tipps geben können. Kleiner Trost: Eine Woche nach Bestrahlungsende war das Schlimmste überstanden.

Hilfreich wäre eine begleitende Behandlung bei einem Naturmediziner, ggf. Ozon-Sauerstofftherapie, ggf. Ney-Tumorin, ggf. Colibiogen zum Aufbau der Darmflora, ggf. Enzyme zur Linderung und Reparatur der Strahlenschäden, hochdosierte Vitamine, Mineralien und Spurenelement. Aber die richtigen Begleitmaßnahmen werden für jeden Patienten von einem engagierten Naturmediziner speziell zusammengestellt, je nach Krebs und je nach körperlichem Zustand.
Tapfer durchhalten - geht auch vorbei.

günter
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  #27  
Alt 06.09.2001, 18:56
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo!

Diagnose Dickdarmkrebs. Bei meiner Mutter (65 J.) wurde Anfang August diese Diagnose gestellt, OP erfolgte unverzüglichin Troisdorf -Sieglar und nun soll eine Chemotherapie u. Strahlentherapie begonnen werden.
Dazu habe ich folgende Fragen: Auf dem Befundbericht lese ich T 3, N 2, M x.
Was bedeutet dies?
Natürlich bin ich auch daran interessiert, welche Unterstützungsbehandlungen in Betracht kommen. Wir wohnen in Bonn, wer kennt spezialisierte Ärzte?

Danke
Peter
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  #28  
Alt 08.09.2001, 21:20
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo an Alle,
bin im Moment zielich durch den Wind. Meine Mutter ist im April am Rektumkarzinom operiert worden (T3M0N0). Die Operation ist gut verlaufen, man hat ihr aber empfohlen eine Chemo zu machen. Sie hat eingewilligt. Die Chemo sah folgendermaßen aus: 1 Woche Chemo 3 Wochen Pause, ab der 4. Chemo kommt Bestrahlung dazu über einen Zeitraum von 5 Wochen. Insgesamt waren 6 Chemo vorgesehen. Nach der vierten Chemo und letzten Bestrahlung jedoch kamen massive Beschwerden hinzu. Durchfall, Erbrechen, starke Bauchschmerzen und Darmkrämpfe. Sie wurde vor vier Tagen wieder ins Krankenhaus eingeliefert Verdacht auf Darmverschluss. Es wurde wieder die Narbe aufgemacht und man stellte fest, daß kein Darmverschluss vorlag sondern, das der Dünndarm entzündet und verklebt ist. Man konnte also nichts machen und hat sie wieder ugenäht. Jetzt muß man warten, bis es sich von selber wieder normalisiert. Hat jemand Erfahrung mit so etwas? Wie sieht denn die Chance aus, daß es sich wieder gibt? Habe schreckliche Angst.

Danke für Eure Hilfe
Kerstin Babiel
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  #29  
Alt 09.09.2001, 22:28
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Hallo Kerstin,


ich merke mehr und mehr, dass wir leidensfähig sein müssen. Nur wie viel Leid kann man/ Du / ich ertragen?? Vielleicht ist das hier ein Froum in dem sich insbesondere auch Angehörige von Patienten trösten und helfen können (neben den Tipps und Hinweisen auf Behandlungs- und Therapiemgöglichkeiten.
Auch mir geht es richtig schlecht und ich muss zusehen, wie meine Mutter (fünf Wochen nach der OP) immer weniger wird. Ist das Normal? Sagen die Ärzte alles? So viele Fragen... Bei meiner Mutter hängt wohl gerade die Psyche total durch und sie muss sich mit der Diagnose abfinden. Aber sie ist ja damit nicht alleine (wohl mit der Krankheit) aber wir ale Kinder und Angehörige möchten helfen, aber wir wissen nicht wo und wie..
Meiner Mutter ist übrigens die gleiche Nachbehandlung verordnet worden, wie bei Deiner Mutter. Mit Schrecken habe ich bei Dir gelesen, was passieren kann. Hoffentlich geht es jett bei Deiner Mutter etwas besser. Ich hoffe es und wünsche Dir alles Gute und viel, viel Kraft.

Gruss auch an alle anderen


Peter
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  #30  
Alt 21.09.2001, 00:29
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

Lieber Peter, Lieber Günther! Und an alle:Vor einem Jahr wurde bei meinem Mann der Dickdarmtumor entfernt, die Leber war schon damals mit Metastasen voll - Prognose: 3 Monate, mit sofortiger Chemo etwas länger.Wir haben uns für Lebensqualität entschieden und zunächst nur die regionale Chemo gemacht. Zunächst ging der Tumormarker rasant runter, dann folgte die Chemopause, in der mein mann vorrangig sich in die liegengebliebene Büroarbeit stürzte...nach 2 Monaten waren die Metastasen wieder da und haben nun die Lunge befallen. Wir haben die Ernährung umgestellt, und seit 3 Monaten erfolgt die normale Chemo in einer Naturheilklinik. Etliches läuft nebenbei.Die Göttinger Uniklinik bietet Laser-OP wegen der Lebermetastasen an - aber der jetzige Chefarzt behauptet, die Klinik wäre nicht gut und außerdem würden dann die Metastasen in der Lunge explodieren. Die kürzlich aufgesuchte Heilpraktikerin empfiehlt Schlangengifttherapie, wird aber von dem Chefarzt der Klinik abgeblockt. Angeblich kann man das nicht mit der Chemo zusammen vereinbaren. Padma 28 als Nahrungsergänzung hat meinen Mann super aufgebaut - aber die Heilpraktikerin meinte nach der Bioresonanz, er würde das Mittel nicht gut vertragen.Nun wurde während der Chemobehandlung plötzlich Blut im Stuhl (nicht okkult) entdeckt. Der Chefarzt empfiehlt Koloskopie, es könnte aber auch sein, dass der Darm aufgrund der Chemo angegriffen sei. Meinen Mann belastet die heutige Neuigkeit sehr -von der Chemo geschwächt, soll er nun die nächsten Tage flüssig leben, den Darm entleeren und die Untersuchung machen. Viel lieber würde er eine Kernspin machen, aber auch hier sagt der Chefarzt, da mein Mann vorher immer CT hatte, wäre es dann schwierig, die Aufnahmen zu vergleichen...und nebenan stirbt gerade eine Mitpatientin, bei der es noch vor wenigen Wochen hieß, sie sei in einem guten Zustand. Kurz und gut:wir sind verunsichert. Irgendwie blockiert hier ein Arzt den anderen. Und dabei ist mein Mann ausserhalb der Chemos in bester Verfassung (gutes Blutbild, gute Kondition). Die jeweiligen 2 Wochen in der Klinik für Chemo und sonstigen Therapien empfindet er jedesmal als sehr anstrengend, weil hier Terminprobleme einzelner Behandlungen auftreten und die Therapien (Kneipp, Hyperthermie, Thymus, Chemo, Psycho) sich oftmals überschneiden.Ein echter Marathon also. Bei uns zuhause gibt es zu 70% Rohkost, 20% gekochtes (Reis, Kartoffeln,Algen, Shitake-Pilz)und 10% Brot, Öle, Petersilie. Dazu kommt AloeVera, Selen, Vit. A, E. Von der Heilpraktikerin einige Mittel, ebenso schulmedizinische Mittel. Und unser Privatrezept: Schafsläuse bei Lebermetastasen. Also, wir machen eine Menge und versuchen, es gut miteinander zu koordinieren. Alles unter dem Motto: Lebensfreude und Mut haben. Nun überlegen wir , die Habichtswaldklinik zu kontaktieren - vielleicht läuft dort alles etwas ruhiger ab. Vielleicht sehen sie keine Probleme, Schlangengift und Chemo gemeinsam zu gestalten. Wir versuchen es.
Nun zu Peter: ich weiß, wie schwierig es auch für die Angehörigen ist - mein Empfinden ist: es gibt keinen "normalen" Alltag mehr, die frühere Sorglosigkeit ist futsch. Statt dessen wacht man morgens mit einem lebensumfassenden Problem auf und geht damit zu Bett.Aber man lebt auch ganz anders: viel liebevoller, viel intensiver. Ich glaube, man kann den Krebs nur besiegen, wenn man die größtmögliche Energie für die Gesundung freisetzt. Der Körper, die Seele, die Psyche muß eindeutige Botschaft-jeden Tag- erhalten: Ich nehme dich an, ich kümmere mich um dich, deine Heilung ist mir zu jeder Zeit das Wichtigste. Nein, kein Leben im Sauerstoffzelt, keine Diktatur durch den Krebs - einfach allumfassendes Zuführen von Gutes. Dadurch haben Patienten und Angehörige einen ungeheuren Anspruch zu erfüllen: Lebensfreude schaffen unter dem Aspekt, dass das bisherige Leben nunmehr ersetzt wird durch ein viel, viel höheres Niveau. Und das Schwierigste dabei ist doch die Umstellung, der Abschied von lieb gewordenen Gewohnheiten, bis ins Detail.Alles steht nunmehr unter dem Motto, den Krebs im Griff zu haben und letztlich hoffentlich zu besiegen. Es ist ein langer Weg, bis man darin zur inneren völligen Zufriedenheit gelangt. Und immer wieder wird es Phasen der Schwäche, der ungewollten Härte geben, weil es einfach an manchen Tagen zu schwer zu tragen wird. Und auch das sollte man gemeinsam durchstehen. Sich zurückziehen, um Konfrontation zu vermeiden, ist nicht immer gut. Manchmal muß man deftig streiten, heulen und wieder lachen. Das ist leben.
Noch etwas: ich glaube, gerade wir Betroffenen/Angehörige leisten nun einmal viel mehr als die "Normalos". Ich hatte in den letzten Tagen das Gefühl, bei der Katastrophenmeldung aus den USA, eine extrem dünne Haut zu haben.Irgendwie hat es mich total erwischt. Und ich bin sicher, es hängt schon damit zusammen, dass man irgendwie sowieso schon sehr gefordert ist, um das Leben mit Krebs zu meistern. Ich denke, wenn wir es schaffen, den Krebs zumindest zu zügeln, kann man nach einem Mittelweg suchen: Lebensfreude mit hohem Anspruch und ein wenig Normalität... Alles Gute für Euch alle! Nicole
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