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  #1  
Alt 18.11.2007, 18:15
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Hallo,
ich heiße Nicole und bin 39 Jahre alt, bin seit 16 Jahren glücklich verheiratet und habe 2 kleine Kinder. Eine Tochter von 5 und einen Sohn von 3 Jahren. Ich bin Sängerin von Beruf und bis vor zwei Wochen war bei uns die Welt noch ganz in Ordnung.

Jetzt haben wir seit letztem Montag die Diagnose hochmalignes NHL bei meinem Mann. Genauen Typ und genaues Stadium haben wir noch nicht (aber es sieht nach IIa aus, so viel weiß ich jetzt schon), das erfährt mein Mann erst morgen. In dieser Woche wurden noch diverse Untersuchungen, CTs etc und ein Knochenszintigramm gemacht.

Herausgekommen ist die Krankheit durch einen totalen Zufall. Er hatte ein bisschen Gastritis und konnte nicht richtig essen und da habe ich ihn zum Arzt geschickt. Nicht, weil er so gelitten hätte, aber weil ich dachte, er könne sich ruhig mal einen Tag krankschreiben lassen. Er hatte ohnehin so viel Stress auf der Arbeit in letzter Zeit. Er ist also zum Arzt gefahren (unter Murren und mit schlechtem Gewissen, weil es sei ja nur eine "Lapalie") und der hat dann beim Abtasten des Bauches eine Verhärtung gespürt. Zu unserem Glück ist unser Hausarzt was Bauch angeht sehr sensibel (sein Vater und Bruder sind an Darmkrebs gestorben) und deshalb hat er sofort eine Darmspiegelung und ein CT veranlasst. Wir fanden das ziemlich albern und äußerst überflüssig, aber okay, wenn es den Arzt beruhigt...

Tja und dann der Hammer vor 1.5 Wochen. Mehrere große Tumore im Bauchraum. Meinem Mann ging es blendend. Die Gastritis war nach einem Tag vorbei und sonst hatte er absolut nichts. Er ist sportlich und fit, keine Schmerzen, kein gar nichts. Wir konnten es gar nicht glauben, dass sein ganzer Bauch voll mit Tumoren sein sollte?!! Das musste ein Irrtum sein. Oder etwas Gutartiges, aber der Onkologe machte uns diesbezüglich nicht viel Hoffnung. Er tippte gleich auf Lymphom und so kam es dann auch.

Tja und Morgen geht es bei uns also los. Mein Mann ist weniger nervös als ich. Überhaupt scheint er das Ganze sehr gelassen zu sehen. Er hat scheinbar überhaupt keine Angst und sagt seine einzige Sorge sei, dass das Teufelszeug auch anschlägt.

Drückt uns die Daumen für die kommenden Monate. Ich habe mir viele, viele Geschichten hier durchgelesen und einige von euch müssen ja wirklich Schlimmes durchmachen. Ich wünsche euch allen und uns, dass wir die Krankheit gemeinsam besiegen werden!

liebe Grüße
Nicole
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  #2  
Alt 18.11.2007, 18:51
Benutzerbild von Martin59
Martin59 Martin59 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Hallo Nicole,

ich habe mir gerade deine beiden Beiträge durchgelesen und möchte Dir einiges dazu schreiben.Erst einmal finde ich es super das Du den Mut gefunden hast Deine Ängste und Sorgen hier im Forum offen zu sagen.
Du schreibst das dein Mann ein hochmalignes NHL hat und morgen mit der R-CHOP Chemo beginnt...Meine Frage ist....bekommt dein Mann diese alle 14tage oder alle 21 tage??
Diese Chemo ist im Allgemeinen gut verträglich.Und das Beste was es zur Zeit gibt.
Nebenwirkungen sind natürlich auch hierbei nicht ausgeschlossen...aber jederzeit in den Griff zu bekommen....Die Infektionsgefahr ist sicherlich gegeben,aber dafür macht Dein Mann regelmäßige Blutbilder und wenn die Leukos einen bestimmten wert unterschreiten wird er entweder Neupogen oder Neulasta bekommen.( Das mobilisiert die Abwehrkräfte).

Ihr solltet nur aufpassen wenn ein kribbeln in den Händen oder Füßen anfängt.Das liegt an dem Wirkstoff Vincristin..... Dann bitte den Arzt bescheid geben..

Die Haare werden allerdings nach etwas 3Wochen für kurze Zeit eine Pause einlegen und sich verabschieden...aber danach sind sie umso schöner..

:-))))

Wenn Dein Mann sich fit fühlt...dann laß ihn ruhig Sport machen....natürlich nicht gerade Fußball oder Triathlon...aber gemäßigtes Wandern ist sicherlich nicht das Schlechteste.Und wenn er alles ..ich sage einmal"locker" sieht..dann laß ihn ruhig..ist eine besondere Art mit der Diagnose fertig zu werden. ( Männer sind halt so)


Mit dem Gewicht ist das so eine Sache...25 KG sind allerdings relativ unwahrscheinlich...Bei mir waren es ca.8...Wenn ich den Verlust meiner Haare abziehe bleiben nur noch 7....( Nicht böse sein..will damit nur sagen das das alles wieder hinzukriegen ist...)

Und ...sei einfach so wie dein Mann Dich kennt........das wird für beide das Beste sein...
Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht zu sehr verwirrt...

Ich wünsche deinem Mann für seine Therapie alles erdenklich Gute
und immer positiv denken....es lohnt sich

Alles Liebe

martin
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  #3  
Alt 18.11.2007, 20:49
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

@Martin,
danke für deine aufbauenden Worte. Mein Mann macht eine Woche Chemo und dann 21 Tage Pause. Mich macht ehrlich gesagt am meisten nervös, dass wir die genaue Diagnose noch nicht kennen, der Arzt aber schon die Chemo angeordnet hat und einen Therapieplan erstellt hat. Er hat gesagt, dass er den unter Umständen dann noch mal total über den Haufen werfen muss, weil erst unter der Woche das endgültige Ergebnis der Pathologie kommen sollte, aber da er sich nicht gemeldet hat gehen wir davon aus, dass die Chemo jetzt genau in dieser Form stattfindet.

Eigentlich ist ja gut, dass jetzt alles so schnell geht, nur... hoffentlich macht der Arzt jetzt auch alles richtig! Er ist ein sehr erfahrener Onkologe, der hier in der Gegend wohl auch einen sehr guten Ruf hat. Bisher habe ich nur Gutes gehört. Mein Eindruck von ihm ist auch gut. Trotzdem habe ich meinen Mann gesagt, er soll bevor morgen die Chemo losgeht erst noch mal genau nachfragen, was denn nun die genaue Diagnose ist!

Über die Haare mache ich mir übrigens gar keine Sorgen und er auch nicht. Er trägt eh nur ungefähr 2.5 mm Haupthaar (rasiert seinen Kopf fast, weil er das so praktisch findet). Da machen die paar Milimeterchen nun auch nichts mehr aus.

Verliert Mann eigentlich auch die Barthaare? Das wäre ja mal ein angenehmer Nebeneffekt, wenn die blöde Rasiererei für eine Weile ein Ende hätte

Dass er zu dick wird befürchte ich übrigens weniger. Eher, dass er eventuell zu dünn wird. Er hat jetzt schon nicht viel zuzusetzen und wenn man dann durch die Chemo eventuell so gar keinen Apetitt mehr hat. Dann lieber ein bisschen zu viel Apetitt!

Liebe Grüße
Nicole
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  #4  
Alt 18.11.2007, 21:51
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Daumen hoch AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Liebe Nicole,

willkommen hier in unserem Kreis. Ich kann mich noch gut erinnern, als es bei mir los ging. Mir brummte der Kopf, so viele Fragen und Ängste...
Ob Dein Mann seinen Bart verliert weiß ich nicht, ich hatte wechseljahrsbedingt zu Anfang des Jahres das ein oder andere 'Hexenhaar' im Gesicht und diese waren während der Chemo nach und nach verschwunden, naja sind aber wieder gekommen
Nach der 4. Chemo lichteten sich ganz klein wenig die Augenbrauen, sind aber nicht ganz verschwunden. Ach ja, und im Sommer musste ich nicht die Beine rasieren. Das war sehr praktisch, und die anderen behaarten Stellen werden auch ziemlich nackisch werden.

Klingt doch schon mal gut, wenn der Onko einen guten Ruf hat. Ich würde zwar auch genau nachfragen, aber er wird wohl wissen, was er tut.

Bei der Chemo bekommt Dein Mann ja auch Kortison, und eine der (für mich) blöden Nebenwirkungen war: ich hatte immer Hunger und habe zugenommen während der letzten 5 Monate
jetzt kann ich zusehen, wie ich die Pfunde wieder loswerde.

Liebe Grüße und gutes Gelingen
Beate
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  #5  
Alt 18.11.2007, 22:19
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Liebe Nicole,

schön, daß Du hierher "umgezogen" bist! Auch in diesem Forum nochmal herzlich willkommen! Und danke, daß Du Dich gleich so ausführlich vorgestellt hast. Ich empfinde es immer als angenehm, so ungefähr zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Auch lassen sich Fragen oft leichter beantworten, wenn man mit den "Rahmenbedingungen" des anderen vertraut ist.

Wenn Du hier schon ein wenig gestöbert hast, wirst Du ja vielleicht schon auf die eine oder andere Gemeinsamkeit gestoßen sein - vor allem in Flautines Thread nehme ich an... Zu NHL kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen, aber Du hast hier ja schon die Bekanntschaft von NHL-Experten gemacht.

Wie gut, daß Ihr so einen gewissenhaften Hausarzt habt! Da sich Dein Mann so fit fühlt, hätte sich die Diagnose ja bei weniger Achtsamkeit noch sehr leicht hinauszögern können. Auch ich hatte dank meines Hausarztes dieses Glück im Unglück.

Liebe Nicole, ich wünsche Euch sehr, daß Dein Mann die Chemo gut verträgt! Aber eine gute körperliche Ausgangslage scheint er schon mal zu haben. Sollte es doch mal zu starker Appetitlosigkeit oder anderen Eßproblemen kommen, kann ich Dir nur empfehlen, hier im KrebsKompass weiter unter in das Ernährungs-Forum zu schauen. Ladina hat dort einige Threads mit Rezepten zu den verschiedensten Problemlagen gefüllt. Die Rezepte zur Appetitanregung und zur zusätzlichen Kalorienzufuhr kann ich Dir aus eigener Erfahrung empfehlen. Aber wartet erstmal ab, wie sich alles entwickeln wird. Bis zu meiner Krebserkrankung hatte ich das Problem, daß ich meine Schwangerschaftspfunde von vor Jahren nicht loswurde und nun kämpfe ich umgekehrt für jedes Pfund mehr.

Euch wünsche ich alles erdenklich Gute! Ich freue mich sehr auf einen weiteren Autausch mit Dir!

Liebe Grüße sendet
Linnea
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #6  
Alt 18.11.2007, 22:59
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

@Linnea und Beate
danke, auch euch, für eure nette Begrüßung. Es tut sehr gut sich austauschen zu können, dabei bin ich ja noch nicht mal selbst die Kranke. Ihr Beide habt ja schon jede Menge hinter euch und trotzdem nehmt ihr euch die Zeit andere Betroffene hier willkommen zu heißen, das finde ich bemerkenswert. Ich hoffe, dass es bei euch jetzt stetig aufwärts geht.

Ich bin jetzt ziemlich nervös vor morgen, dabei wird da vermutlich noch gar nicht so viel geschehen. Aber es ist trotzdem nervenaufreibend. Nun ja, an diese Art der Nervenbelastung muss ich mich wohl jetzt gewöhnen.

Was ich noch nicht geschrieben hatte in meiner Vorstellung: Unsere beste Freundin ist vor 7 Jahren an einem NHL gestorben. Es war allerdings eigentlich gar nicht der Krebs, der sie umgebracht hat, sondern sie starb an einem Blutgerinnsel im Gehirn als Folge der Chemo. Sie kriegte Hochdosis Chemo. Nur 4 Wochen nach der Diagnose war sie tot.

Eigentlich müsste mich diese Geschichte doch wahnsinnig machen jetzt im Angesichts der gleichen Diagnose für meinen Mann, aber ich empfinde das irgendwie nicht so. Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist ein bisschen so, als würde ich den Feind schon kennen gegen den es geht. Es ist nicht so ungewiss, wie es vielleicht bei jeder anderen Krebsdiagnose gewesen wäre...

liebe Grüße
Nicole
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  #7  
Alt 18.11.2007, 23:38
Zicke Zicke ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

hallo nicole!

herzlich willkommen hier bei uns! leider macht mir die müdigkeit ein wenig zu schaffen, aber ich wollte dich noch eben schnell "hier bei uns" begrüßen. aus meinen ersten tagen hier im forum (himmel, das ist gerade mal 6 wochen her...) weiß ich noch, wie sehr man sich über jeden beitrag freut, weil jeder neue beitrag für jemanden mit einer ähnlichen krankheitsgeschichte steht. und es tut einfach unheimlich gut zu wissen, daß man nicht allein ist.

gelegentlich werde ich dir ein wenig ausführlicher schreiben, aber für heute macht das liebe chemo-hirn einfach nicht mehr mit und es ist schon sehr müßig, rechtschreibfehlerfrei durch zu kommen...*zwinker*

dat zickchen
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  #8  
Alt 18.11.2007, 23:52
flautine flautine ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Hallo Nicole,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Soviel ich weiß, macht es für die Chemo keinen Unterschied, welches Stadium vorliegt, daher hat der Arzt schon mal den Therapieplan erstellt. Bei hochmalignem NHL gibt es da in der Erstbehandlung auch keine Diskussion, da ist R-CHOP angesagt und wirkt auch oft gut. Bei uns leider nicht, wie Du vielleicht schon in meinem Thread gelesen hast - aber lass Dich bitte dadurch nicht entmutigen, Ausnahmen bestätigen die Regel ... Was das Nachfragen bei den Ärzten betrifft, möchte ich Euch darin bestärken: Immer fragen, es gibt keine doofen Fragen, Ihr habt ein Recht auf volle Information. Wenn Ihr Euch schlecht informiert fühlt, liegt das oft daran, dass die Ärzte nicht daran denken, dass Ihr bestimmte Dinge einfach noch nicht wissen könnt oder dass sie glauben, sie hätten Euch das schon gesagt (haben wir letztens erst wieder erlebt). Also immer fragen, wenn es viele Fragen auf einmal sind, ruhig aufschreiben und im Gespräch die Liste abarbeiten.
So, jetzt muss ich noch schnell in meinem Thread schreiben und dann ins Bett - morgen ist wieder früh Tag ... Wenn Du Fragen hast, darfst Du mich auch immer gern fragen!

Liebe Grüße
flautine
__________________
Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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  #9  
Alt 19.11.2007, 08:10
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Heute ist also Tag 1.
Mein Mann ist um 7 Uhr vom Taxi abgeholt worden. Wir haben beide wenig geschlafen heute Nacht, was allerdings nicht nur an der Aufregung lag, sondern noch mehr an unserem Söhnchen, der um 4 Uhr zu uns ins Bett gewandert ist. Dort hat er sehr unruhig geschlafen, geschnarcht, dass sich die Balken bogen und zu allem Überfluss dann noch heute Morgen einen Hustenanfall gehabt bei dem sein Abendessen sich über unserem Bett verteilte!
Da konnte ich dann um 5.30 Uhr erstmal das Bett neu beziehen und Söhnchen reinigen. Ich hoffe es war jetzt wirklich nur der Husten (er hat immer von Oktober bis Mai Dauer-Bronchitis) und nicht irgendein Infekt! Das wäre jetzt wirklich der ungünstigste Zeitpunkt.

Aber normalerweise sind meine Kinder zum Glück resistent gegen "Magen/Darm" und es war auch eindeutig aus dem Hustenanfall heraus ohne Würgen etc.
Trotzdem mache ich mir natürlich Gedanken wie das gehen soll mit meinem Mann und der Infektionsgefahr wenn man zwei so kleine Bazillenträger im Haus hat. Kleinkinder sind nun mal leider ständig krank. Normalerweise kriegen wir diese Infekte nie, aber wenn Klaus durch die Chemo angegriffen ist? Wir müssen den Arzt drauf ansprechen.

@Zickchen
auch deine Geschichte habe ich inzwischen gelesen. Danke, dass du dir trotz deiner Müdigkeit die Zeit genommen hast zu antworten und uns willkommen zu heißen!

@Flautine
deine Geschichte ähnelt unserer ja wirklich sehr. Du hast auch zwei kleine Kinder wie ich gelesen habe und bist auch Musikerin. Ich hoffe, dass bei euch jetzt das Ende der Komplikationen erreicht ist, von denen ihr ja wahrlich genug hattet!
Wie habt ihr das denn immer gemacht mit den Infekten bei deinen Kindern? Obwohl sie sind ein bisschen größer, oder? 7 und 11? Meine sind 3 und 5.

So, wo ich schon von ihnen spreche: Die Kinder müssen in den Kindergarten und ich habe gleich meinen ersten Schüler. Gut so, das lenkt mich ab von den Gedanken wie es Klaus wohl gerade ergehen mag.

liebe Grüße
Nicole
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  #10  
Alt 19.11.2007, 14:37
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

So und jetzt haben wir unsere Diagnose (allerdings immer noch nicht zu 100%).

Ein diffuses, großzelliges B-Zellen Lymphom, Stadium IIa

Es wurde eine extrem hohe Proliferationsrate des Tumors festgestellt (was immer das heißen mag?) und deshalb kann es auch noch ein atypisches Burkitt Lymphom sein. Deshalb wird jetzt noch ein FISH Test gemacht.

Mein Mann ist inzwischen wieder da und liegt im Bett und schläft. Er hat heute nur den Antikörper gekriegt also alles noch locker.

liebe Grüße
Nicole

Ergänzung: Er hat übrigens doch nicht 21 Tage zwischen den Zyklen, sondern nur 14. Haben Sie ihm heute gesagt. Wo liegt denn da der Unterschied?
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  #11  
Alt 19.11.2007, 16:46
flautine flautine ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Hallo Nicole,

ja, geschlafen hat mein Mann gerade nach den ersten Chemos auch immer den Nachmittag durch, das schlaucht wohl ziemlich. Kommt morgen der Rest?
In der Forschung gibt es Hinweise, dass der 14tägige Rhythmus effizienter ist als der 21tägige. Bei meinem Mann wurde auch im 14-Tage-Rhythmus gestartet, nach dem 3. Zyklus aber auf 21 umgestellt, weil er mit Infekten zu tun hatte und man ihm mehr Zeit geben wollte, sich zu erholen. Wenn es klappt, ist der Vorteil natürlich auch, dass man schneller durch ist, und das ist ja auch nicht zu verachten ... Achtet bitte immer darauf, dass für den 4. Tag nach der Chemo Neulasta verordnet wird; das regt die Leukozytenproduktion an, so dass sich der Wert schneller wieder erholt. Wenn man da nichts tut, dauert es insgesamt drei Wochen, bis die Leukos sich von selbst wieder regeneriert haben - daraus ergibt sich auch der 21-Tage-Rhythmus.
Zu Proliferation: Damit ist das Wachstum des Tumors gemeint, schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Proliferation Sprich: Er wächst sehr schnell.

Liebe Grüße
flautine
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August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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  #12  
Alt 20.11.2007, 09:42
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Es geht schon los mit der Aufregung. Heute Nacht hat Klaus Schüttelfrost gehabt und Fieber. Heute morgen immer noch knapp 38°. Jetzt wissen wir gar nicht, ob es die Chemo heute gibt oder nicht. Die Vorbereitungsmedikamente sollte er auf jeden Fall heute morgen nehmen hat die Ärztin gesagt und sie wolle sich das dann mal ansehen.

Ach Mensch, ich bin ein nervliches Wrack, dabei sind wir gerade mal am Tag 2! Ich ärgere mich über meine Schwäche. Wie soll ich Klaus unterstützen, wenn ich mich schon jetzt so wenig im Griff habe? Könnte nur heulen, meine Hände zittern und ich fühle irre Panik. Dabei ist doch gar nichts groß passiert!

Ich muss lernen ruhiger zu werden. Flautine, wie machst du das nur? Du scheinst viel souveräner zu sein als ich.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #13  
Alt 20.11.2007, 11:09
konny konny ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Huhu Nicole!

Mein Bruder Pascal ( 25 ) ist zum zweiten mal an NHL und ich kann an dieser Stelle also auch nur als Angehörige schreiben....

Was die Chemo angeht, hat Pascal, nachdem die Diagnose klar war einen ähnlichen Zyklus bekommen wie Dein Mann....

Er hat eigentlich das Glück das es ihm wirklich immer sehr gut ging. Sowohl bei der ersten als auch bei der zwieten Therapie und selbst seinen KMT verpackt die kleine Kampfmaschine richtig gut!

Aber nach den "normalen" Chemo´s hat er kein Gewicht verloren.
Ganz im Gegenteil! Durch das Cortison hat er nen ganz schönes Bäuchlein bekommen
Er hat seine ( Kopf ) Haare ziemlich schnell verloren. Wimpern, Augenbrauen und BARTHAARE gingen ihm erst gegen Ende der Therapie aus....

Es werden sicherlich schwere Zeiten auf euch zukommen!! ABER:

Aber mein Bruder z.b. ist ein paar Tage nach seiner Chemo-Woche wieder in Disco´s und auf Parties gegangen und hat ganz normal am Leben teil genommen. Das war ihm auch immer wichtig! Er will und wollte nie

Es werden Tage kommen da es ihm nicht gut geht...
Aber vergesst nicht die Tage zu nutzen an denen es Deinem Mann gut geht!!!
Das wird auch wichtig für Dich sein, denn aus diesen Tagen wirst du Deine Kraft ziehen....

Ich drücke fest die Daumen und Wünsche Euch alles Gute!

Lg
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  #14  
Alt 20.11.2007, 17:49
Benutzerbild von gaudibursch
gaudibursch gaudibursch ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

hallo androrra97
macht euch nicht verrückt,es ist eine aufregende zeit die man überstehen muß aber ihr schafft das schon. schau das euer/e onkologe/in euch mit medikamente gegen übelkeit und gegen schmerzen gut versorgt. ich habe nach der maximal dosis von schmerzmitteln (2 verschiedene )gefragt und sie dann selbst nach bedarf eingesetzt. genauso habe ich mit den übelkeitstropfen verfahren, natürlich mit absprache meiner onkologin.meine meinung ist es ja lieber, keine schmerzen zu haben mit einer menge schmerzmittel als tapfer das durchzustehen und dauernd mit übelkeit und schmerz sich rumplagen. das geht dann aufs gemüht und dann wird es eher schlimmer.
habe gegen übelkeit MCP-tropfen und zofran bekommen
gegen schmerzen parcetamol 500 und ibrofen gekrigt
aber kläre das immer mit deinem arzt ab
hab auch zusätzlich selen rp 300 und lavita-saft für zellschutz und zusatzernährung genommen ( muß man aber selber zahlen )
wünsche euch noch eine erfolgreiche chemo und das sie schnell und ohne größere probleme vorüber geht
kopf hoch und durch, denn wenn man sich hängenläßt, geht das krustentier nicht weg
wünsch euch viele schöne und schmerzfreie tage
und dir viel kraft und für deinen mann
gruß Gaudibursch
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  #15  
Alt 20.11.2007, 21:18
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Tag 2 ist fast rum und Klaus geht es bestens. Bisher keinerlei Nebenwirkungen, außer einem etwas trockenen Mund und Schluckauf. Das Fieber von heute morgen ist auch weg. Die Schwester im Therapiezentrum meinte allerdings auch, Klaus hätte von seinem Onkologen das "Rundum Sorglos Paket" an Mitteln gegen die Nebenwirkungen bekommen. Er nimmt alleine 4 Mittel gegen Übelkeit (die MCP Tropfen sind auch dabei) und ein Mittel vorbeugend gegen Harnwegsinfekte. Außerdem hat er brav heute 4 Liter getrunken und zusätzlich noch eine Infusion Flüssigkeit gekriegt.

Jetzt warten wir also, dass das Gift in seinem Körper beginnt seine Wirkung zu tun. Ein seltsames Gefühl! Wir sind gespannt auf die kommenden Tage.

Ich hatte eigentlich schon lange geplant mit ein paar Freundinnen und den Kindern am Wochenende auf einen Bauernhof zu fahren und wenn es Klaus weiter so gut geht, werde ich das auch machen. Vielleicht tut es ihm ganz gut, wenn er mal drei Tage Ruhe von uns hat und obendrein sind dann die kleinen Bazillenschleudern ein bisschen aus seiner Reichweite . Ich bin normalerweise völlig unängstlich was Infekte angeht, aber meine Kinder machen mich schon ein bisschen wahnsinnig im Moment. Die husten und schnupfen ständig vor sich hin und ich habe Klaus jetzt so Desinfitionszeugs für die Hände gekauft, dass er sich die Hände desinfiziert, wenn er die Kinder angepackt hat. Er meint zwar, er kommt sich vor, als wäre ich seine Mutter, die immer sagt: "Wasch dir die Hände wenn du den Hund angefasst hast", aber ich will einfach nicht, dass er einen Infekt kriegt. Selbst wenn ich übertreibe .

@Kony und gaudibursch
danke, dass ihr geantwortet habt. Ich fühle mich schon deutlich besser als heute morgen, da war ich so was von nervös. Ich fürchte das wird wohl noch öfter so sein, wenn es auf und ab geht. Aber heute Abend habe ich mich doch sehr beruhigt und ich bin froh, dass jetzt endlich was passiert!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
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