Erst Chemo, dann OP?

Bei mir ist Brustkrebs festgestellt worden. Mir wurde vorgeschlagen, zuerst eine Chemo (8 Kurse) zu machen und anschließend die OP. Wer hat Erfahrung oder weiß Vor- und Nachteile?

Hi Siegi !
ich habe auch mit chemo angefangen und der Tumor ist von 4cm runter auf 1,8 cm geschrumpft.
Es ist daher besser weil bei jedem eingrief, die Gefahr besteht das die krebszellen schneller in die Blutbahn geraten können und somit sich in die Haut oder Tochtergeschwülste in andere Organe festankern. Wie gross ist dein Tumor?
Ich wurde leider nach der chemotherapy Brusterhaltend operiert "überredet weil der Tumor nur 1,8cm dann war" musste allerdings dann ein 2 mal operiert werden weil im "toten" Gewebe noch lebende krebszellen vorhanden waren ...danach habe ich bestanden auf eine Ganzbrustentfernung.
Dies würde ich auch jedem raten dem der Diagnostizierte Tumor G3 hat um eine größere Sicherheit zu haben dass danach nichts mehr auftaucht und somit nicht ein zweites mal unters Messer zu gehen.
Der einziege Nachteil ist falls man nicht auf die Chemo anschlägt und sich somit der tumor weiter verbreitet.!
Hast du metastasen? oder undifinierte Geschwülste?

güsse Isabel R

Liebe Siegi,
ich hatte neoadjuvante Chemo und kann dich nur ermutigen.
Chemo vor der Op wird nur bei vorliegender Indikation gegeben (zum Beispiel Größe Tumors).

Im Gegensatz zu anderen Patientinnen, die ganz schnell operiert werden wollten, empfand ich die Zeit als Diagnose-Schock-Verarbeitung.
Und ich hatte genügend Zeit, im Internet Infos einzuholen und für mich zu verwenden.

Nachteile gibt es bei der neoadjuvanten Chemo meines Wissens nicht, höchstens dass die Chemo nicht die richtige ist und der Tumor sich nicht verkleinert bzw. auflöst.
Aber das wird ja durch Ultraschall-Untersuchungen nachgeprüft.

Bei mir wurden leider doch noch aktive Krebszellen gefunden, allerdings nur im Kern des Tumors. Außen und mittig war nichts mehr.

Also: ran an den Feind und den Tumorzellen den Garaus machen. :-)
Alles Gute!

Liebe Siegi,
die neoadjuvante Chemoth. wird empfohlen, wenn der Tumor eingeschrumpft werden soll, damit man das OP-Feld möglichst klein halten kann, bzw. man hoffentlich um eine Brustentfernung herumkommt. Von Nachteilen kann man hier wohl nicht sprechen - die Feststellung, daß die angewandte Chemotherapie nicht die richtige war, gilt für jede Chemo in jeder Situation, denn 100% Garantie hat man bei keiner Variante.
Also, mit dem Vorschlag der neoadj. Th. kannst Du Dir die Chance nehmen, den OP-Bereich zu verkleinern und Dir, wie Norma schon sagte, noch Zeit für Informationen zu nehmen.

Viel Glück
Gruß von Birgit

Liebe Siegi,
ich bin gerade aus dem Krankenhaus gekommen und habe beim Stöbern Deine Frage gelesen. Habe auch vor der OP Chemotherapie gemacht. Der Vorteil: Wenn es die richtige Chemo ist, lässt es sich bald feststellen, da der Tumor kleiner wird. Das heißt, Du weisst, dass das Zeug wirkt, was man bei Chemo nach der OP nicht sagen kann. Ansonsten empfand ich auch die Zeit, die ich vor der OP hatte, als wichtig, um mich mit der Krankheit zu beschäftigen, mich zu informieren. Gerade das hat sich dann auch bei der doch teilweise zögerlichen Information der ÄrztInnen für mich als gut erwiesen.
Allerdings ist nicht gesichert, dass wirklich brusterhaltend operiert werden kann. Bei mir musste in einer zweiten OP dann doch die Brust entfernt werden.

Ich wünsche Dir eine für Dich passsende Entscheidung
Klarosa

Meine Mutter hat heute einen "Port" für die am Montag beginnende Chemo bekommen.Ihr Tumor ist etwas größer als 3 cm.Ich habe gelesen,das eine Verkleinerung nicht immer gutes bedeuten muß?!Meiner Mutter geht es phychisch sehr schlecht.Was kann ich tun,um Ihr zu hefen?
Für Euch alles Gute und viel Kraft!

Claudia

Liebe Siegi,

bei mir wurde vor einem Jahr BK festgestellt, der Tumor wuchs innerhalb von 4 Wochen von 1 auf 7 ! cm - grins, ich konnte zuschauen. Mir wurde auch die Reihenfolge erst Chemo, dann OP vorgeschlagen. Ich kanns nur empfehlen. Die Chemo hat super angeschlagen, der Tumor wurde zusehends kleiner, das ist auch gut für die Psyche, ich konnte sehen, dass auch was passiert. Nach der 4 Chemo ist mein Arzt "verzweifelt", weil wir den Tumor nicht mehr finden konnten:-)). Konnte danach brusterhaltend operiert werden (der Tumor war auf ca. 0,7 cm geschrumpft), es wurden auch keine Tumorzellen in der Umgebung mehr gefunden. Die Möglichkeit einer brusterhaltenden OP sind in jedem Falle auf diese Weise größer.
Zu Isabels Äußerung, dass der Tumor eventuell nicht reagiert - der Arzt führt hierzu regelmäßige Kontrollen durch und sollte es zu "Negativreaktionen", evtl. weiterwachsen etc. kommen, wird die OP dann sofort durchgeführt. Du bist also nicht der Not ausgesetzt, dass der Tumor sich negativ verändert und du das dann aushalten mußt, der Arzt wird sehr genau auf die Veränderungen achten und auch sofort regieren. Du hast auch die Möglichkeit, während der Chemo selber zu entscheiden, dass Du jetzt doch lieber "sofort" operiert werden willst. Du hast also in jedem Fall mehr eigene Entscheidungsmöglichkeiten. Ich wünsche Dir viel Kraft in der nächsten Zeit, du kannst mich auch gerne anmailen, wenn Du noch Fragen hast. Andrea.37@gmx.de