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  #1  
Alt 25.04.2018, 19:43
Carina100 Carina100 ist offline
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Registriert seit: 13.04.2018
Beiträge: 9
Standard Nehmt ihr Psychopharmaka

Ihr Lieben,

nach einer schockierenden Krebs-Diagnose mit sehr schlechter Prognose bin ich in tiefe Depression gefallen. Die neoadjuvante Chemo (4x EC, 12 x Pac) hat nur bedingt gewirkt.

Habe derzeit alle Hoffnung verloren und denke daran, mir Medikamente verschreiben zu lassen.

Ihr seid alle so tapfer hier, wie gelingt euch das??

Carina 100
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  #2  
Alt 25.04.2018, 21:40
Benutzerbild von Marsella
Marsella Marsella ist offline
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Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Hallo liebe Carina,


was heißt schlechte Prognose?Bei Krebs ist alles möglich und auch du hast die Chance wieder gesund und glücklich zu werden.Ich nehme ab und zu zum Schlafen etwas und finde Louise Hay auf You T.ganz
toll bei schlechten Tagen.Versuche schöne Dinge zu
Unternehmen oder gehe spazieren.....Versuche zu Leben!

LG Rike
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  #3  
Alt 25.04.2018, 23:17
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.088
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Hallo Carina.
Es tut mir wirklich unglaublich leid, dass es dir so schlecht geht.
Ist denn deine Depression bestätigt?

Warum solltest du keine Antidepressiva einnehmen?
Wenn die Seele leidet und nur noch negatives Denken dein Leben beherrscht, ist es doch berechtigt und vor allem wichtig, dem entgegen zu wirken.

Mein Mann, der jahrelang unter seiner Krebserkrankung gelitten hat, versuchte es auch mit Antidepressiva. Leider halfen sie nicht ganz so wie gewünscht.

Allerdings ich als Angehörige und Betroffene habe zwei verschiedene Medikamente nach einander ausprobiert und profitiere davon.
Denn das Leben soll weiterhin, trotz schlechter Gedanken irgendwie positiv weiter verlaufen.
Denn das Leben geht zum Glück immer irgendwie weiter.

Dir wünsche ich viel Erfolg und viele liebe Grüße,

Sanne
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  #4  
Alt 26.04.2018, 08:03
Benutzerbild von Leni56
Leni56 Leni56 ist offline
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Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Zitat:
Zitat von Carina100 Beitrag anzeigen
Ihr seid alle so tapfer hier, wie gelingt euch das??
Carina 100

Liebe Carina,

ich bin mir sicher das wir alle; Betroffene sowie auch Angehörige; ganz sicher auch unsere Tiefpunkte haben...genauso wie Du gerade

Bitte hol Dir Hilfe...ich hoffe Du hast oder findest einen guten Psychoonkologen

Mein Mann ist seit vielen Jahren u.a. psychisch krank und nimmt entsprechende Medikamente. Mittlerweile hat sich viel getan auf diesem Gebiet...die neueren Medikamente können gezielter eingesetzt werden und sind flexibler geworden was die Dosierungen angeht. Früher musste jede Änderung in der Dosis langfristig geplant werden...heute kann je nach Bedarf schneller angepasst werden.

Natürlich sollte man immer gut überlegen was man da einnimmt...aber ich denke gerade in Deiner jetzigen Situation kann ein wenig Unterstützung nicht schaden Sprich mit Deinem Arzt darüber!

Alles Gute für Dich
__________________
A winner is a dreamer who never gives up

(Nelson Mandela)
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  #5  
Alt 26.04.2018, 08:25
Benutzerbild von mohnblume79
mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Beiträge: 601
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Liebe Carina1000, ich habe keine Psychopharmaka genommen, aber möchte mir dafür jetzt manchmal eine runterhauen . Gegen alle Nebenwirkungen (Übelkeit etc.) habe ich mir etwas "gegönnt", aber bei Psychopharmaka habe ich mich verwehrt, warum eigentlich? Und vielleicht habe ich mich damals hier tapfer gelesen oder tapfer auf mein Umfeld gewirkt oder was auch immer, aber ich war es garantiert auch nicht mehr als Du Dich jetzt fühlst.

Ich habe zwei Verwandte in der Palliativsituation (bis zu 3 Jahre mit unheilbarem Krebs) erlebt und sie haben beide Psychopharmaka genommen und es hat wirklich gut unterstützt. Und gerade wenn die Zeit nach allem Anschein knapper wird: warum soll man sie dann darauf verschwenden, etwas aushalten zu müssen, wenn wirksame Medikamente etwas unterstützen können, z.B. den so nötigen Schlaf.

Eine Freundin von mir hat sich ebenfalls in der unheilbaren Situation dafür entschieden, Angstlöser und ein Antidepressiva zu nehmen, einfach damit die Zeit mit ihren drei Kindern nicht noch zusätzlich belastet ist und ist für diese Entscheidung jetzt sehr dankbar, weil sie ein bisschen mehr Kraft für den Alltag gewonnen hat. Und sie ist zusätzlich derzeit mit einem völligen Stillstand der Krankheit gesegnet, so dass die gewonnene Zeit doppelt gut ist.

Psychoonkologe muß man ausprobieren, ob man jemanden findet, der einem "schmeckt" aber auch da: die Krankenkasse bezahlt dafür, dass man evtl einen netten Menschen mehr an der Seite hat, der das Ganze erträglicher macht. Ich hatte großes Glück, an zwei ganz tolle Frauen zu geraten (eine während der akuten Krankenhausbehandlung, eine danach) und bin beiden sehr dankbar für eine warmherzige, kluge und emphatische Begleitung dieser Zeit.

Und ansonsten gebe ich Marsella völlig recht: bei Krebs ist alles möglich. Und auch Situationen die dem Anschein nach zum Verzweifeln sind, können sich anders entwickeln als die Statistik sagt. Ich habe einmal in einem Artikel den Wunsch einer Frau (in einer Gefängnissituation) gelesen, dass sie sich nicht innerlich (mit ihrem Wesen) sterben lassen wollte, bevor der Körper sie nicht im Stich lässt.
Deshalb: es lohnt sich beide Ebenen anzugehen und sich alle Unterstützung zu holen, die man brauchen kann.

Und Psychopharmaka sind ja nicht unumkehrbar. Wenn Dir ein Medikament nicht gut tut, kannst Du es wieder absetzen und ein anderes probieren. Wenn es gut tut, aber Du irgendwann nicht mehr weiterhin auf Tabletten angewiesen sein möchtest, kannst Du sie auch ausschleichen. Die Entscheidung, die Du heute triffst, kannst Du danach jederzeit wieder überdenken und neu treffen.
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  #6  
Alt 26.04.2018, 08:50
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

(Depression kann auch tödlich sein, also ja, die sollte man am Besten behandeln. Und Depression kann auch echt jeden erwischen. Viele Leute haben nur Glück, dass sie davon verschont bleiben.)
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  #7  
Alt 26.04.2018, 22:23
Zoraide Zoraide ist offline
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Beiträge: 483
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Liebe Carina100,
ich nehme "Psychopharmaka". Obwohl der Krebs lange schon vor der Diagnose in mir war, war ich glücklich. Warum sollte ich nach der Diagnose nicht ebenfalls glücklich sein können - bis zu meinem letzten Lebenstag?

Mit der Diagnose habe ich vor allem "Todesangst" und "Todtraurigkeit" in einer ganz anderen Tiefe neu kennengelernt. Beide Gefühle fand ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr hilfreich. Sie behinderten mich am Leben und gerade Leben möchte ich. Zudem habe ich für mich gemerkt, dass ich mich aufgrund meines Charakters und meines Berufes eine antrainierte "chronische Anpassungsstörung" habe. Und warum sollte ich mich jetzt auf den "letzten Metern" ändern müssen und mich durch "Seelenarbeit" quälen? (5 Jahre nach ED bin ich jeden Tag äußerst erstaunt, dass ich noch lebe.)
Ich habe mich damals dafür entschieden, mir alles möglichst leicht zu machen. Daher liebe ich meine Stay-Happy-Pills sehr: Angstlöser, Schlafmittel und etwas für den Antrieb ...

Ansonsten bin ich auch für die eingehende Betrachtung vom "Negativzustand":
Tapfer sein? Wozu? Um es den anderen die Situation leichter zu machen?
Hoffnungsvoll zu sein? ... um die anderen nicht mit der Tatsache des Lebensende zu konfrontieren, das alle irgendwann einmal erleben werden?
Sich selber und andere nicht mit "negativem Denken" belasten? Sorry, das Leben ist nicht immer rosarot mit Partyzone und auch das möchte genau betrachtet werden.
"Positiv sein" und sich selber und andere belügen über den Ernst der Lage? Dieser "Sei-Positiv-Trend" stand ich schon immer skeptisch gegenüber.
Manchmal gibt es Lebensmomente, die so ganz ganz dunkel.

Die Frage ist, wer kann Dich in Deinem Umfeld JETZT hilfreich begleiten. Fakt ist, dass viele Menschen nicht das Standing haben, mit den verschatteten Seiten des Lebens umzugehen. Daher finde ich die Idee vom Psychoonkologen super. Ein Not-Termin beim Neurologen für die medikamentöse Hilfe ist ein absolutes Muss - meiner Meinung nach.

Zitat:
Die neoadjuvante Chemo (4x EC, 12 x Pac) hat nur bedingt gewirkt.
Die tatsächliche sachliche Ebene zu beleuchten, gehört natürlich auch dazu. Wie schwarz ist die Lage tatsächlich?

Wächst der Tumor unter Chemo? Bleibt der Tumor trotz Chemo gleich groß? Schrumpft der Tumor nur unwesentlich? Kamen Metastasen unter der Behandlung dazu? Im welchen Stadium der Behandlung bist Du? Ist das das Ergebnis vom Ultraschall oder vom MRT? Oder hattest Du schon die OP? Ist das das Ergebnis der Pathologie?
Welche Tumorformel hat Dein Krebs? Was ist die Empfehlung des Tumorboards?

Fühl Dich lieb gedrückt!
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  #8  
Alt 27.04.2018, 08:55
Carina100 Carina100 ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Lieben Dank für die Antwort!

Nach der OP war Tumor nur 1 nach Sinn geschrumpft.
Mehrere lymphknoten befallen.
Es soll jetzt bestrahlt werden und Antihormone.
Keine weitere Chemo.
Metastasen vor einem halben Jahr keine.
Vor einer erneuten Untersuchung fürchte ich mich schrecklich.
Die Möbus Chemo wäre sicher besser gewesen.

Gruss
Carina
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  #9  
Alt 01.05.2018, 20:18
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard AW: Nehmt ihr Psychopharmaka

Liebe Carina,

Ich habe vor meiner Krebserkrankung an einer Depression gelitten und damals lange Zeit Antidepressiva genommen. Sie haben mir damals sehr geholfen- nach kurzer Zeit stellt sich die Wirkung ein und man sieht die Welt wieder etwas positiver.

Nach meiner Diagnose hat mir mein Arzt ein Schlafmittel verschrieben und meinte, ich kann das ruhig gelegentlich nehmen. Man muss einfach manchmal schlafen. Nach einigen durchwachten Nächten habe ich da auch getan und es nie bereut.

Ich weiß, Psychopharmaka haben häufig einen schlechten Ruf, aber mE zu unrecht. Wenn Du Kopfschmerzen hast, nimmst du ja auch ein Medikament. Genauso ist es damit. Gerade in so schweren Situationen nach einer solchen Diagnose sollte man mE jede Hilfe, die man bekommen kann, auch in Anspruch nehmen,

Liebe Grüße
Erzsi
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