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Alt 24.09.2006, 00:35
Alisha Alisha ist offline
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Standard Knochen- und Brustkrebs: Kontrolliert eure Ärzte!!

Wenn man hört, was meine Mutter als Brustkrebs- und nun auch Knochenkrebs Patientin bisher erlebt hat, kann man das Vertrauen in Ärzte verlieren. Das tue ich nicht, zumindest nicht generell, und ich möchte hier nicht verallgemeinern. Aber ich bin misstrauisch geworden, und das kann gesund sein.

Ihre Geschichte zu erzählen kann vielleicht anderen Patienten noch hilfreich sein, weil sie vor allem eines zeigt: Als Patient muss man heute so gut über seine Krankheit Bescheid wissen wie der Arzt, eigentlich sogar noch besser!

Ganz wichtig: Behalten Sie Ihre Befunde - oder Kopien davon - immer bei sich und überlassen Sie sie keinem Klinikum. Wie eine Ärztin selbst gegenüber meiner Mutter geäußert hat, geschieht es hier häufiger, dass Befunde verschwinden! In den Akten meiner Mutter fanden sich 13 !!! Befunde einer fremden Frau!

Das bedeutet für die Betroffenen noch im besten Falle, dass sie alle - teilweise sehr schmerzhaften Untersuchungen wiederholen muss. Es kann schlimmere Folgen haben, wenn die zuständige Ärztin, die ziemlich überfordert zu sein scheint, anscheinend auch noch so wenig Interesse am Befinden Ihrer Patienten hat.

Wie ist es anders zu erklären, dass - wie meine Mutter nun in einer - wohl versehentlich in ihren Unterlagen gelandeten internen Mitteilung lesen musste - ein Verdacht auf Knochenkrebs schon 2001 bestand, als sie wegen Brustkrebs an der betreffenden Klinik im Behandlung war und schon damals ein MRT zur weiteren Untersuchung empfohlen wurde!!!

Diese Untersuchung hat es nicht gegeben, weshalb der Krebs heute so weit fortgeschritten ist, dass er vielleicht sogar schon wieder in der Brust metastasiert hat. Das ist grobe Fahrlässigkeit, und meine Mutter möchte nur deshalb nicht vor Gericht gehen oder in die Öffentlichkeit gehen, weil sie ihre Kraft jetzt für die bevorstehende Chemotherapie benötigt!

Damit leider noch nicht genug. Seit einem Monat weiß meine Mutter, dass Sie Knochen- und vielleicht wieder Brustkrebs hat. Erst jetzt wurden ihr hemmende Medikamente verschrieben - weil die Ärzte zuvor keine Termine fanden (sie mussten zum Beispiel verreisen und Vorträge halten). Wenn hier Kritik an Ärzten geübt wird, soll das bitte als Kritik an unserem unglaublich kranken Gesundheitssystem verstanden werden!

Ärzte sind nach unserer Erfahrung - vor allem in höheren Positionen - extrem abgehoben von den Bedürfnissen ihrer Patienten, weil sie viel zu viel repräsentieren und auf Ärzte in niedrigeren Positionen, die ihre Patienten meist viel besser kennen und betreuen wenig eingehen - mit fatalen Folgen für den Betroffenen.

Doch ich wollte noch eine letzte Horror-Meldung loswerden (von vielen kleineren aber ebenfalls gewichtigen Vorfällen, die mein Vertrauen in eine Ärzteschaft, die sich als "Dienstleister" sieht, erschüttert haben). Meine Mutter hat Gott sei Dank durch ihren Brustkrebs, den sie schon überwunden geglaubt hatte, im Gesundheits-Dschungel zu kämpfen gelernt. Was heißt: Sie überprüft ihre Befunde, sammelt sie bei sich, ordnet sie und kennt sich meiner Ansicht nach inzwischen besser aus als mancher Arzt.

Doch auch für betreffende Ärztin wäre es ein leichtes gewesen, die richtige Stelle der Brust zu biopsieren, hätte sie den ihr von einer anderen - übrigens nach der Erfahrung meiner Mutter sehr guten Brustklinik (die dazu beiträgt, dass ich noch nicht alle Ärzte abgeschrieben habe) vorgelegten Bericht überhaupt gelesen. Das tat sie nicht, sie überflog ihn nur und biopsierte ohne Zögern die falsche Stelle, obwohl meine Mutter sie noch darauf hinwies, dass sie nicht glaube, dass dies die richtige Stelle sei!!

Was soll ich noch sagen? Knapp ein Monat ist vergangen, seit meine Mutter weiß, dass sie Verdacht auf Metastasen in der Brust hat, und es wird nun wohl weitere Wochen dauern, bis sie endlich Gewissheit hat. Ich erzähle das hier nicht nur, aber zugegebenermaßen auch aus Frust, denn vielleicht hätten wir den Krebs früher stoppen können, wenn meine Mutter nicht schlampigen, überforderten oder arroganten Ärzten ausgeliefert gewesen wäre!

Ich habe das auch erzählt, damit Sie vielleicht noch eine glückliche Wendung in Ihre Krankheitsgeschichte bringen können, wenn Sie betroffen sind, indem Sie sich nicht allzu sehr auf Ihre Ärzte und deren Aussagen verlassen.

Forschen Sie selbst nach, welche Therapiemöglichkeiten es gibt, was die Fachbegriffe in Ihren Befunden bedeuten, und sammeln sie diese. Besuchen Sie lieber noch einen zweiten, dritten oder vielleicht auch vierten Arzt, wenn Ihnen eine Untersuchung überflüssig vorkommt oder Sie einen Behandlungsschritt nicht einsehen. Es werden Ihnen vielleicht sowieso alle etwas anderes sagen, aber auch damit kommen Sie so Gott will weiter. Das medizinische Wissen der Menschheit ist glücklicherweise schon weiter als unser Gesundheitsystem, und zum Beispiel Dank des Internets können es immer mehr Menschen nutzen!

Und das allerwichtigste zum Schluss: Geben Sie nicht so leicht auf!

Geändert von Alisha (24.09.2006 um 03:27 Uhr)
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