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  #1  
Alt 05.11.2006, 22:25
Annika83 Annika83 ist offline
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Registriert seit: 05.11.2006
Beiträge: 1
Unglücklich Hilfe !!!!

Hallo,

ich bin das erste Mal in einem Krebs-Forum, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe hier etwas Hilfe und Tipps zu bekommen.

Ich selber habe keinen Krebs, aber meine Mutter. Sie hat schon seit mehrerern Jahren Lymphdrüsenkrebs ohne das ich es wußte. Vor einem knappen jahr habe ich es dann "endlich" erfahren. Die Begründung es mir erst mit 22 Jahren zu erzählen war die mich schützen zu wollen. Ich war damals total fertig mit den Nerven und traurig und vor allem sauer zugleich. Warum hat meine eigene Mutter mir das nicht schon früher erzählt?
Meine Mutter kommt mit der Erkrankung selber nicht zurecht. Nachdem Sie mir davon erzählt hat, ging es langsam wieder bergauf mit ihr. Sie bekommt wohl eine Tablettenchemo, die keinen Haarausfall hervorruft, aber andere heftige Nebenwirkungen mit sich bringt. So war sie jetzt zweimal im Krankenhaus und wurde am Kiefer operiert, da sich dort eine heftige Entzündung entwickelt hatte.
Durch die ganzen Nebenwirkungen hat sie sehr viel abgenommen und liegt nur noch im Bett. Sie ißt kaum noch etwas und hat zu nichts Lust.
Ich würde sie am liebsten nehmen und schütteln. Warum läßt sie sich so hängen? Sie war doch immer meine "Power" Mama, die immer unterwegs war und alles mitgemacht hat!?
Ich habe die ganz große Angst, dass sie mir oder meinem Vater nicht alles erzählt, was die Ärzte zu ihr sagen und was sie weiß, aus Angst, wir würde uns zu viele Sorgen machen. Aber mal ehrlich, wer macht sich denn keine Sorgen um eine Person, die man liebt?!
Das meine Mutter die Erkrankung hat, wissen nur ich, mein Vater, mein Bruder, ihre Chefin, ihre beste Freundin (die hat die selbe Erkrankung) und ihre Eltern und Schwester. Mehr Menschen hat sie es noch nicht erzählt und geht auch nicht raus, aus Angst jemand könnte sie sehen und sie fragen, was mit ihr los ist, da sie so "schlimm" aussieht.
Ich habe super Angst um meine Mutter und weiß nicht wie ich ihr helfen kann!???!!
Manchmal denke ich, ich lasse sie einfach links liegen, weil ich weiß dass ihr das weh tut und ich dann hoffe, dass sie sich aufrafft und zu mir kommt. Dann habe ich aber immer die Angst, was ist, wenn sie die Krankheit nicht bekämpfen kann oder will und stirbt?
Könnte ich mir dann mein abwärtiges Verhalten jemals verzeihen?!
Ich kenne mich mit der Krankheit gar nicht aus, gibt es Heilungschancen? Ist man durhc diese Art von Krebs schon zum Tode verurteilt?
Wie kann ich als Angehörige helfen, was kann ich tun?
Ich weiß, dass ich in einer Situation bin, die noch lang nicht so schlimm ist, wie von den Leuten hier, die selber betroffen sind.
Vielleicht kann mir trotzdem jemand etwas über die Erkrankung erzählen, oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde mich über jede noch so kleine Information freuen. Danke das ihr mir so zugehört habt, bzw. euch meinen sooo langen etwas konfusen Text durchgelesen habt. Vielen, vielen lieben Dank.
Liebe Grüße
Annika
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  #2  
Alt 05.11.2006, 22:52
Blankenfelder Blankenfelder ist offline
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Registriert seit: 21.04.2006
Ort: Mittelhessen
Beiträge: 15
Standard AW: Hilfe !!!!

Hallo Annika!

Um Deine Fragen genau beantworten zu können müsste man wissen, was genau für eine Art von Lymphdrüsenkrebs Deine Mutter hat. Es gibt da sehr viele unterschiedliche Ausprägungen - das hätte ich vor meiner Krankheit kaum für möglich gehalten.

Grundsätzlich kann man aber sagen: Diese Art von Krebs ist ziemlich gut medizinisch in den Griff zu bekommen. Angst vor einem baldigen Tod solltest und brauchst Du - nach meiner Überzeugung - nicht haben. Ich selbst befinde mich in einer Chemotherapie und zusätzlicher Gabe von Antikörpern. Habe es bisher fast ohne Probleme vertragen und der Krebs ist - augenscheinlich - nicht mehr da. Auf jeden Fall sehr stark zurückgegangen. Näheres wird demnächst ein CT erbringen!

Also: Kopf hoch, kümmere Dich um Deine Mutter (so wie Du schreibst kann sie froh und stolz auf Ihre Tochter sein!!!) und gebe ihr Kraft und Hilfe!

Alles Gute und liebe Grüße!!!

Blankenfelder
__________________
Nähere Infos zu mir:
Follikuläres B-NHL Grad 1, Stadium IVA; seit 04/2004 wait and see; Geb.jahr: 1965
Therapiebeginn: Anfang 06/2006 wg. B-Symtomen und anderer Beschwerden. Therapie mit Bendamustin und Rituximab
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  #3  
Alt 05.11.2006, 22:57
Benutzerbild von Noddie
Noddie Noddie ist offline
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Registriert seit: 10.09.2006
Ort: Viersen
Beiträge: 1.243
Standard AW: Hilfe !!!!

Hallo Annika,
fühle Dich erstmal ganz lieb in den Arm genommen.
Lymphdrüsenkrebs ist nicht gleich Lymphdrüsenkrebs.
Es gibt Non-Hodgkin und Hodgkin Krebs. Den letzteren habe ich.
So wie Du es schilderst glaube ich das Deine Mama Non-Hodgkin hat und da gibt es verschiedene.
Das Du Dir große Sorgen machst kann ich nachvollziehen.
Vielleicht solltest Du mal offen mit deiner Mutter reden, das Ihr Schweigen Dir viel mehr Angst als die Wahrheit macht.
Versuche ihr Begreiflich zu machen das Ihr Schweigen dir Weh tut und Du Dich noch hilfloser fühlst.
Vielleicht hilft Deiner Mutter ja auch das Forum.
Es ist gerade für " Power-Frauen" schwer zu akzeptieren nicht mehr so zu können und einiges liegen zu lassen.
Außerdem finde ich das Du als Angehöriger in einer genauso schlimmen Situation bist.
Wir wissen wie wir uns fühlen, du als Angehörige kannst es nur Vermuten und fühlst dich machtlos.
So hoffe das Gespräch mit deiner Mutter nutzt was.
Halte Dir die Daumen und fühle dich ganz lieb umarmt.
Ulli
__________________
auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!!
Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch.
http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/

Morbus Hodgin 2 a ,August 06
seid 19.3.07 Remission
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  #4  
Alt 05.11.2006, 23:19
krisi1216 krisi1216 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2006
Beiträge: 29
Standard AW: Hilfe !!!!

Hallo Annika,

meine Mama ist vor 11 Wochen an Brustkrebs gestorben. Sie hat mir auch nicht immer alles erzählt, um mich zu schützen denke ich.
Sie wollte je schlimmer es wurde auch immer weniger Leute sehen und ging auch nicht mehr raus.
Ich kann gut verstehen wie du dich fühlst.
Du solltest auf jeden Fall für deine Mama da sein. Das ist super wichtig.
Man kann leider manchmal in einen Menschen nicht hineinschauen. Vielleicht hat sie große Angst oder die Hoffnung aufgegeben.
Es gibt hier im Forum ganz viele Threads zu den verschiedensten Formen dieser Krankheit. Schau dich mal um.
Bin übrigens genau so alt wie du, kannst mir auch mal eine private Mail schreiben , wenn du willst.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für deine Mama.
Ich drück dich erstmal aufmunternd

lg krisi
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  #5  
Alt 25.11.2006, 21:28
Doriki Doriki ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.11.2006
Beiträge: 106
Standard ieleicht kanstilfe !!!!

Hallo Annika,
ich habe zufällig deinen Hilferuf gelesen. Ich verstehe, dass du erst einmal kopflos bist und nicht weißt, wie du deiner Mutter helfen kannst. Um deine eigene Angst abzubauen, musst du erst einmal wissen welche Form von Lymphdrüsenkrebs deine Mutter hat. Ich habe mich nach meiner Diagnose erst einmal im Internet informiert, hatte kaum eine Vorstellung von dieser Krankheit. Vieleicht kannst du deine Mutter mal zum Arzt begleiten, der wird dir deine Fragen auch beantworten.
Ich habe selbst Lymphdrüsenkrebs, habe erwachsene Kinder und kann mich vieleicht ein bisschen in die Lage deiner Mutter versetzen. Man ist sehr verletzlich, fühlt sich ausgegrenzt und ist auch mal ungerecht.
Das Wichtigste ist, dass du zuhörst, ihr Mut machst und einfach da bist. Das schlimmste wäre, wenn du sie mit Nichtbeachtung strafst, auch wenn du es gut meinst. Sie würde sich noch mehr in ihr Schneckenhaus zurückziehen, sich einsam und unverstanden fühlen. Man muss seine Krankheit akzeptieren, nur dann kann man auch dagegen ankämpfen. Diese Krankheit kann jeden treffen und deine Mutter braucht ihre Krankheit nicht zu verstecken. Es würde ihr sicher gut tun, wenn sie die Anteilnahme und Freundschaft aus ihrem Umfeld spürt.
Meine Familie ist zwar auch immer für mich da, doch mir tat auch der Zuspruch meiner Freundinnen, Kollegen und Nachbarn gut. Alle haben mir Mut gemacht und auch mal die Meinung gegeigt wenn ich am verzweifeln war. Ich weiß nicht, wie ich das sonst psychisch alles verkraftet hätte. Ich war in meinem Leben immer für andere da, doch nun habe ich das tausendfach zurückbekommen. Es lohnt sich zu kämpfen.
Ich wünsche deiner Mutter viel Kraft und Zuversicht und das du immer für sie da bist. Alles Liebe - DORI-
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