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  #1  
Alt 05.04.2003, 18:03
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Ich wurde im Januar brusterhaltend operiert (13 Lymphknoten entfernt/ einer war befallen). Vor meiner Erkrankung habe ich mich in einer Einrichtung beworben, weil ich mich neu orientieren wollte. Nun bekam ich einen Anruf, ob denn noch Interesse besteht. Das Interesse ist riesig groß... aber ich teilte mit, dass ich mich momentan in Chemotherapie befinde und frühstens in vier Monaten anfangen könnte. Die Chefin hat mich trotzdem zu einem Vorstellungsgespräch geladen - und das ist schon am _Dienstag_!!!
Nun weiß ich nicht, ob ich von der Erkrankung und dem Schwerbehindertenausweis (den hab ich noch nicht - weiß demzufolge auch die Prozente nicht - glaube aber dass es 50% sein werden) erzählen soll. Soweit ich informiert bin, soll es ja für den Arbeitgeber und für den Arbeitnehmer Vorteile bringen. Bitte gebt mir ganz schnell Rat.
Viele liebe Grüße
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  #2  
Alt 05.04.2003, 18:34
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Hallo,
blöde Situation bei Dir. Kann Dir nur erzählen wie´s bei mir war. Habe nach Brustamputation nur 40% bekommen und die sind zur Heilbewährung ausgesetzt. D.h. in ein paar Jahren werden mir die Prozente auch weggenommen, obwohl die Brust garantiert nicht nachwächst. Die Prozente sind ein Vorteil für den Arbeitgeber, da er so weniger Sozialabgabe zahlen muss. Natürlich bist Du als "Behinderte" auch nahezu unkündbar. Der Steuerberater meiner Firma hat mit der Kopie des Ausweises jedenfalls steuerliche Vorteile für die Firma rausgeschlagen. Ausserdem solltest Du Dir überlegen ob Du die Behinderung meldest. Ab 50% gibt es erst den Ausweis. Der ist dann in der Firma meldepflichtig wenn Du die Vorteile daraus nutzen möchtest. Unter 50% musst Du erst eine "Gleichstellung mit Behinderten" beantragen, damit Du mehr Vorteile aus dem Ausweis schlagen kannst. Jedenfalls rate ich Dir dringend zu Deiner örtlichen Fürsorgestelle zu gehen. Dort bekommst Du die besten Tipps in der Sache. Kann Dir gerne noch mehr sagen, wenn Du nochwas wissen musst.
Liebe Grüße NICOLE
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  #3  
Alt 05.04.2003, 19:41
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Hallo Cindy,
du hast der Chefin von deiner Chemo berichtet und hast trotzdem eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen, das finde ich sehr positiv. Ob du über die Erkrankung erzählst würde ich von dem Gespräch abhängig machen. Über den Grad der Behinderung brauchst du noch nichts zu erwähnen, denn du hast ihn ja noch nicht.
Wie Nicole schon sagte bekommst du bei der Fürsorgestelle nützliche Tipps.
Ich wünsche dir viel Glück und alles Liebe
Nervi
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  #4  
Alt 05.04.2003, 20:13
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Hallo Cindy,

da Du ja schon gesagt hast, dass Du Chemo bekommst und Du noch nicht arbeitsfähig bist, wird man beim Vorstellungsgespräch bestimmt darauf eingehen.
Falls Du den Arbeitsplatz bekommen solltest, würde ich der zukünftigen Chefin vorschlagen, dass sie Lohnzuschuss bekommen kann, wenn Du einen Schwerbehindertenausweis bekommst. Wichtig: der Antrag auf Leistungen muss grundsätzlich vor der geplanten Einstellung erfolgen. Ansonsten ist eine Förderung nicht möglich. Also, wenn sie Dich einstellen will erst Ausweis beantragen und dann Antrag stellen.
Normalerweise bekommt man bei BK mind. 50%, ansonsten würde ich Widerspruch einlegen.
Hilfestellung geben die Arbeitsämter und die Integrationsämter , die auch über Förderleistungen bei der Einstellung Schwerbehinderter informieren.
Beispiel Lohnkosten: Im Einzelfall können Zuschüsse von bis zu 70 Prozent des Brutto-Entgeltes gewährt werden. Zusätzlich würden 20 Prozent des Arbeitgeberanteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag übernommen. Unter bestimmten Voraussetzungen werden Zuschüsse bis zu drei Jahre gezahlt, bei der Einstellung von älteren Schwerbehinderten sogar bis zu acht Jahre.
Ich hatte mir nach meiner BK Erkrankung auch eine neue Arbeitsstelle gesucht und mein Chef bekommt den Lohnkostenzuschuss für mich.(habe 50%) Außerdem bekomme ich 5 Tage Sonderurlaub und habe einen Steuerfreibetrag, der jedoch nach Höhe der Prozente gestaffelt ist.
Für Dienstag drücke ich Dir ganz feste die Daumen.
LG Renate
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  #5  
Alt 05.04.2003, 20:41
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Die nachstehenden GdB-Sätze sind Anhaltswerte :
Maligner Brustdrüsentumor - nach Entfernung ist in den ersten 5 Jahren eine Heilungsbewährung abzuwarten (Ausnahme: Carcinoma in situ)

... bei Entfernung im Stadium T1-2 pN0 M0 - 50 %

... bei Entfernung im Stadium T2b pN1 M0 - 60 %

... in anderen Stadien - mind. 80 %

LG Renate
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  #6  
Alt 06.04.2003, 11:00
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Hallo,
die ganze Sache ist sehr positiv. Ich weiß nicht ob ich in der gleichen Situation so ehrlich gewesen wäre. Berichte uns wie es ausgegangen ist. Ich bin auf meinem Arbeitsplatz geblieben und man ist froh, dass ich wieder da bin und nach über einem Jahr auch wieder "nach außen die Alte bin" auch mit dem Wissenstand. Ich arbeite am Computer.
Also alles Gute. Silvia.
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  #7  
Alt 06.04.2003, 14:38
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Hallo Ihr vier,

möchte mich ganz lieb für die schnellen Antworten bedanken. Habe mir schon ein paar Notizen gemacht für den Fall der Fälle. Da ich morgen noch einige Arzttermine habe wird es mir nicht möglich sein das Versorgungsamt aufzusuchen.
Aber egal - ich bin voller Optimismus lass einfach mein Bauchgefühl walten.
Alles Liebe für Euch und Danke, Danke Danke
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  #8  
Alt 06.04.2003, 14:54
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Hallo Cindy,
alles Gute für morgen!!!!! Gehe erstmal zu den Arztterminen und sprich die Ärzte auf das Thema "Behindertenausweis" an. Da kannst Du schonmal speziell zu Deinem Fall etwas erfahren. Natürlich kannst Du Dir dann auch schon mal nen Termin beim Versorgungsamt holen. (Das ist wie beim Arzt..., nix geht ohne Termin.) Bitte schick doch mal ne Nachricht wie alles gelaufen ist. Toi-toi-toi!
NICOLE
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  #9  
Alt 08.04.2003, 22:35
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Wollte nur mal kurz berichten wie es heute gelaufen ist...

Habe den Schwerbehindertenausweis nicht angesprochen, da die Arbeitszeiten sehr gut und auch die Urlaubstage recht hoch angesetzt sind (im Vergleich zu meinem jetzigen Arbeitsplatz).
Weiterhin entspricht die Arbeit vollstens meinen Vorstellungen.
Die Auswertung erfahre ich in der nächsten Woche und ich glaube ich habe überzeugt...
Vielen Dank.... und alles Gute für Euch!!!
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  #10  
Alt 09.04.2003, 15:48
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Hallo,
bei mir war es auch nach allen Therapien so, dass ich mir eine neue Arbeitsstelle besorgt hatte. Habe gleich gesagt, dass ich 50 % GDB(BET, pT1,N 0/19) habe, wegen der von Renate angesprochenen Bezuschussung der Schwerbehinderten. Zahlt sich für meine Chefin wohl aus.
Deine 40 % erscheinen mir zu niedrig eingestuft, ich würde dagegen mal Widerspruch einlegen.

Liebe Grüße
Marxjoe
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