Brustaufbau+metastasenbildung

[erika]

hallo liebe mitbetroffenen,
mir wurde vor gut einem jahr die linke brust abgenommen (2 kleine Tumore, aber in-situ-gewebe, 14 lymphknoten frei, keine metastasen nachweisbar). nun trage ich mich mit dem gedanken, im herbst die brust wieder aufbauen zu lassen. ich bin fit und fühle mich rundherum wohl und gesund. meine heilpraktikerin gibt aber zu bedenken, dass solch ein eingriff eine metastasenbildung provozieren kann! ich baue z.Z. mein immunsystem auf mit selen, vitamine, enzyme, thymus, mistel usw. und treibe auch regelmäßig sport - also mein immunsystem wäre bei der OP richtig gut in schuss. mein onkologe hätte keine bedenken und rät mir zur OP. Wer hat erfahrungen oder infos für mich?
ganz schön schwer, solch eine entscheidung zu treffen!

besten dank im voraus
erika

hallo erika,

wenn ich deine heilpraktikerin richtig verstehe, dann haben alle frauen mit aufbau ein höheres risiko, metastasen zu entwickeln.
etwas derartiges habe ich weder irgendwo gehört noch gelesen. kann ich mir auch nicht vorstellen.
die prognose für metastasen hängt von ganz anderen faktoren ab - und da bist du mit deinen ca's in situ eher auf der günstigen seite.
es ist natürlich schwieriger ein lokalrezidiv unter einem silikonaufbau zu finden - mammo geht ja nicht mehr - also ist, um sicher zu sein, immer ein MRT nötig.
es ist natürlich auch klar, daß jede OP eine belastung für den körper darstellt. aber ein gesunder organismus dürfte damit fertig werden.

ich hab eine sehr viel schlechtere prognose als du - und trotzdem einen aufbau. die OP war zugegebenermaßen ein akt, der heilungsprozeß dauerte länger als bei einer ablatio ohne "schmückendes beiwerk" und es kann auch eine ganze menge schiefgehen... trotzdem bin ich im nachhineien froh, daß ich keine prothese brauche.

es hat alles so viele vor- und auch nachteile, daß dir keiner wirklich raten kann. aber mit metastasenbildung hat das - das ist zumindest meine persönliche meinung - nichts zu tun.

alles gute, egal wie du dich entscheidest,
sibylle

Hallo Erika,

die Aussage deiner Heilpraktikerin ist mir auch absolut neu. Ich habe die gleiche Situation wie du und bin auch beim Heilpraktiker. Meine unterstützenden Maßnahmen gleichen deinen ebenfalls, allerdings habe ich von meinem HP keine Aussagen gegen einen Wiederaufbau bekommen. So habe ich meinen Termin im August festgelegt.
Alles Gute für euch
Regina

[Karin G.]

Hallo Erika,

vielleicht verwechselt deine Heilpraktikerin etwas: Wenn zum Beispiel vor der BK-Operation eine Stanzbiopsie gemacht wird, besteht die Gefahr, wenn danach nicht bald operiert wird, dass die bösartigen Zellen ins umliegende Gewebe "verteilt" werden. Dein Tumor ist entfernt worden, gleichzeitig war es zum Glück noch ein in situ, so dass diese Aussage nicht besonders qualifiziert ist. Allerdings gebe ich dir einen anderen Tipp: Bevor du dich für einen Aufbau entscheidest, wäge das Für und Wider genau ab. Sibylle hat das gut zum Ausdruck gebracht: Ein Aufbau ist kein Spaziergang, und wenn es bei Sibylle gut geworden ist, kann auch das Gegenteil der Fall sein. Ich bin ein Beispiel dafür, und obwohl ich mich sachkundig gemacht habe und ich über Ärzte und Methoden ein Buch schreiben könnte. Es gehört eine gute Portion Glück zum Gelingen des Aufbaus dazu.

Gruß

Karin