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  #1  
Alt 13.09.2012, 13:20
Stern2011 Stern2011 ist offline
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Frage Tamoxifen oder Femara

Hallo an Alle,

bin total verunsichert, vielleicht kann mir jemand helfen.

Bin 37 Jahre alt und seit anfang Juli mit der Chemo (Paclitaxel 12x) fertig, daraufhin hat mir mein Onkologe Femara verschrieben, dass ich natürlich auch brav nehme. Seit 10/2011 kriege ich Zoladex- Spritzen alle drei Monate zur Unterdrückung der Eierstockfunktion. Deshalb meinte mein Onko, dass ich ja schon nach den Wechseljahren bin und Femara deshalb richtig. Jetzt war ich bei meiner Gyn und die meinte, Femara sei für Frauen vor den "offiziellen" Wechseljahren gar nicht zugelassen. Für mich käme nur Tamoxifen in Frage.
Im Brustzentrum hatten sie mir auch Tamoxifen vorgeschlagen, meinten aber, dass Femara auch nicht ganz falsch ist.
Bin jetzt so verunsichert, will natürlich nur das Beste für mich tun, damit ich noch lange Zeit hier habe. Ganz "gesund" werde ich sowieso nicht mehr.
Aber was ist denn jetzt besser?

Will mir nach überstandener Bestrahlung auch die Eierstöcke entfernen lassen.
Wäre dankbar für Antworten!

Liebe Grüße,
__________________
Stern2011
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  #2  
Alt 13.09.2012, 13:48
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen oder Femara

Hallo Stern,
offizielle Wechseljahre oder Wechseljahre durch Chemo - das ist eigentlich egal. Bei Femara ist wichtig, dass du derzeit in der Menopause bist, egal wie und wodurch, Menopause ist Voraussetzung damit Femara wirkt.
Soviel ich weiß, ist Femara die bessere Waffe gegen den BK als Tam.
Ich selbst hatte Femara von 7/2007 bis 9/2008 - da war ich 40/41 Jahre alt und auch noch nicht in der "echten" Menopause. Aber ich hatte eben Menopause durch Chemo. Nachdem meine Hormone wieder aktiv wurden, und das wurden sie nach 1,5 Jahren Chemo-Menopause, wurde ich umgestellt auf Tamoxifen. Durch Zoladex bist du sowieso in der Menopause, also wirkt Femara auf jeden Fall. Bei mir wurde damals der Hormonstatus immer vierteljährlich per Blutwert bestimmt und nachdem sich dann halt abzeichnete, dass meine Eierstöcke wieder "erwachen", da gab´s dann halt Tam. Zoladex hatte ich nicht.

liebe Grüße
Kirsten
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  #3  
Alt 13.09.2012, 19:28
Benutzerbild von *sunny*
*sunny* *sunny* ist offline
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Standard AW: Tamoxifen oder Femara

Hallo Stern,

Standard in Deinem Alter ist Zoladex für zwei Jahre und Tamoxifen für 5 Jahre.
Also ich kenne jetzt Deine Geschichte nicht - die Aussage gilt für die adjuvante Therapie.

Aromatasehemmer werden nach der Menopause gegeben und auch da wird oft mit Tam begonnen für zwei Jahre und dann erfolgt der Wechsel auf einen Aromatasehemmer.

Wenn Du jetzt tatsächlich Femara weiternehmen sollst - vielleicht hat Dein Onko ja irgendeinen besonderen Grund dafür - dann musst Du zwingend Zoladex dazunehmen, sonst besteht die Gefahr, dass die Eierstöcke ihre Arbeit wieder aufnehmen und überschießend viele Hormone produzieren. Und zwar eben nicht nur für zwei Jahre, wie normal vorgesehen, sondern die gesamte Zeit der AHT, also 5 Jahre. Das wiederum hat auch Nachteile, ähnlich wie die Eierstockentfernung in so jungen Jahren, unter anderem auf den Knochenstoffwechsel.

Diese Schritte sollten also gut überlegt und abgewogen werden. Sicher existieren auch gute Gründe, das so zu machen.
__________________
Liebe Grüße, sunny

Letzte FEC am 28.12.09 - geschafft :-) !
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  #4  
Alt 13.09.2012, 20:35
Calypso Calypso ist offline
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Beiträge: 736
Standard AW: Tamoxifen oder Femara

Hallo Stern,

Tamoxifen ist eigentlich immer richtig. Es besetzt die Hormonrezeptoren auf den krebszellen, sodass die Hormone dort nicht andocken und das Wachstum fördern können. Dabei ist es egal, woher die östrogene kommen - von den Eierstöcken oder aus dem Fettgewebe.
Femara hemmt dagegen die Synthese von Östrogen in der Peripherie. Es sind dann einfach keine da, die an die Krebszellen andocken können. Das macht natürlich überhaupt keinen Sinn, wenn noch Östrogene in den Eierstöcken produziert werden, also vor oder in der Menopause.

Warum du garkein Tam nehmen sollst, verstehe ich nicht so ganz. Es ist meistens nebenwirkungsärmer als die Aromatasehemmer, und grade wenn es noch nicht ganz sicher ist, dass die Eierstöcke nichtsmehr produzieren, auf jeden Fall sicherer.

Warum willst Du denn die Eierstöcke entfernen lassen? Dann kommst du total plötzlich und irreversibel in den Wechsel, das kann sehr unangenehm sein. Zoladex kann man wieder absetzen ...

Ich bin auch (trotz hohem Alter) noch nicht in der Menopause, nehme auch nur Tam und es hilft super.

ich kenne deine Geschichte nicht, du schreibst, dass du nichtmehr gesund wirst. Hast du denn schon Metastasen? Bei mir sitzen sie in den Knochen und Tam hält sie in Schach, trotz vorhandener Eierstockfunktion.

LG

Calypso
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  #5  
Alt 13.09.2012, 21:16
Stern2011 Stern2011 ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Tamoxifen oder Femara

Erstmal Danke an alle für die schnellen Antworten.

Hatte heute noch einen Termin beim Onko, der meinte Tam verträgt sich nicht so gut mit Herceptin und ist in dieser Kombi auch gar nicht zugelassen.
Ja, ich habe Knochenmetas (2BWS, 1 Sacrum) und Lebermetas. Kriege also noch Herceptin und Zometa (Bisphosphonat).
Habe schon seit ich Zoladex bekomme (erträgliche) Hitzewallungen, deshalb möchte ich jetzt einmal plötzlich in die Menopause und endgültig indem die Eierstöcke rauskommen. Man sagte mir, dass ich sowieso mind. 5 Jahre Zoladex bekommen sollte aufgrund der zahlreichen Metastasen mit denen ich leben müsste. Aber die sind laut CT unverändert und stabil wobei 2 Lebermetas durch Chemo verschwunden sind . Nächste Woche muß ich ins MRT zur Leberkontrolle. Hoffe, dass weiterhin alles stabil ist und nix neues dazugekommen ist. Dann fängt demnächst die Bestrahlung an.
Soweit meine (Kurz)Geschichte.

Danke nochmal
__________________
Stern2011
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