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  #1  
Alt 09.02.2008, 21:56
gisi82@web.de gisi82@web.de ist offline
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Registriert seit: 29.11.2007
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo, ich habe eure Schicksale alle gelesen.
Und es tut mir alles so leid.
Ich persönlich habe auch ein großes Anliegen ( Frage) an euch...
Mein Vater leidet seid 07.2007 an einem Nierenzellkarzinom mit Leber und Lungenmetastasen. 10.2007 wurde ihm die Rechte Niere entfernt.
Er nimmt seid ca. 10.2007 Sutent und er hat sehr starke Nebenwirkung z.B
er läuft sich zwischen den Oberschenkel eine Wolf.. Es sieht sehr schlimm aus.. Keine Creme hilft.. Die Ärzte sagen es wäre ein Pilz.!! Mein Vater ist aber der Meinung, dass es kein Pilz ist. Es ist ja von Innen.. Und von außen sieht man nur eine Rötung. Es schmerzt sehr. Andere Nebenwirkung hat er auch noch... Sie haben schon die Dosis von Sutent 50mg auf 37,5 mg reduziert. Aber trotzdem sind die Nebenwirkungen sehr stark. Husten tut er auch sehr stark schon über mehrere Monate. Aber man weiß nicht ob es von der Krankheit kommt.

Kann mir bitte einer helfen um die Problem mit den Nebenwirkungen z.B mit dem Wolf laufen zu klären???

Ich wäre euch sehr dankbar.

Ach noch eine Frage: Ist hier jemand der die gleiche Krankheit hat??
Wenn ja wie lange leben Sie schon damit???

Danke euch...

Eure Nadine
  #2  
Alt 10.02.2008, 22:03
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo Nadine,
zu Sutent und Wolf kann ich nichts sagen.
Aber die Frage nach meiner bisherigen Lebensdauer mit Krebs kann ich ganz konkret beantworten: 7 Jahre + 3 Monate.
Einen Husten hatte ich einige Monate nach der Op. auch. Es war ein "trockener", unproduktiver Husten, wahrscheinlich durch die Lungenmetastasen inkl. Infiltration verursacht. Aber 8 - 10 Wochen nach Beginn der Misteltherapie war er weg. Das war wohl ein Zeichen dafür, daß die Lungenmetastasen im Begriff waren, sich aufzulösen.

Und trotzdem sollte man nicht vergleichen. Bei mir war es die linke Niere, die Leber war/ist nicht betroffen, und ich habe nie Sutent oder Nexavar genommen. Ich habe auch nie an dieser Krankheit "gelitten", auch nicht an einer Therapie.
Von einem Pilz sollte man nur reden, wenn er mikroskopisch nachgewiesen wurde.

Ich hoffe, daß zu den anderen Fragen jemand anderes sich äußern kann.
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
  #3  
Alt 10.02.2008, 22:55
WolfgangB WolfgangB ist offline
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Daumen hoch AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo an alle im Forum.

Ich habe Eure Erfahrungsberichte mit Sutent gelesen und möchte nun über meine Erfahrungen berichten.
Meine Vorgeschichte:
Mein Alter 47Jahre (möchte gern 60 werden)
1/2007 Entfernung der li. Niere mit einem 1750g schweren "Anhängsel"
7/2007 auf CT Feststellung eines 4,5cm grossen Rezidiv´s am li. Nierenstamm. Weiterhin 3 Metastasen in der Lunge von 3-9 mm Grösse.
10/2007 Entfernung des Rezidiv und 12 Lymphen (9 mit Befund) wobei die Bauchspeicheldrüse "angekrazt" wurde und ich 3,5 Wochen künstlich Ernährt werden musste. Ab 11/2007 nehme ich Sutent 50mg und befinde mich z.Zt. im 3. Zyklus. Die IMT wurde bei mir nicht angewandt, da ich ein sogenanntes "Pappiläres NZK" habe, und somit gleich mit Sutent begonnen wurde.
Nun zu meinen Erfahrungen:
In den ersten 10 tagen dachte ich, der "Krug" mit den Nebebwirkungenn geht an dir vorbei.Leider jedoch nicht. In den Händen und den Fusssohlen begann es zu schmerzen. Zum Ende jedes Zyklus, also in der lezten Woche waren die Schmerzen am schlimmsten. Ab dem 10-12 Tag begann es, dass ich glaubte, meine Frau kann nicht mehr Kochen. Das Essen schmeckte nach nichts mehr. Beim Frühstücksei bemerkte ich, dass ich soviel Salz draufstreuen konnte, wie ich wollte, der Geschmack sich jedoch nicht änderte. Schliesslich streute ich mir das Salz direkt auf die Zunge und musste feststellen, dass ich auch nichts schmeckte. Aha, dass Sutent. Ab dem ca. 14. Tag begannen Die Mundschleimhäute zu "Rebellieren". Man hat das Gefühl, sich mit einer heissen Brühe den gesammten Mundraum verbrannt zu haben. Ab der 3. Woche entzündete sich dann die Kopfhaut. Viele kleine Pusteln, die juckten. Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen.........kommen auch noch dazu. Fazit, richtig gut gings mir eigentlich nicht.

Dann kam zum Ende des 2. Zyklusses das Vergleichs-CT
Ergebnis----Die Metas in der Lunge sind auf dem neuen CT nicht mehr sichtbar . Plötzlich sind alle Nebenwirkungen schlagartig nicht mehr so schlimm. Man fängt an, sich mit ihnen zu arangieren. Da ich süss und scharf schmecke, Kochen wir in der Zeit, wo der Geschmacksinn nachlässt, viel frisches Gemüse. Das Gemüse schmeckt man bedingt durch den Eigenzucker recht gut. Dem entzündeten Mundraum begegne ich mit nicht ganz so heissen getränken und handwarmem, Kohlensäurearmen Mineralwasser. Auch das Einreiben des Mundraumes mit Rosenhonig (altes Hausrezept meiner Schwiegermutter) hat sich als sehr lindernd herausgestellt.
Wir Betroffenen wissen alle, dass ich nicht geheilt bin, aber sind das nach Niedersclägen ohne Ende nicht endlich mal gute Nachrichten. Ich Arbeite sogar wieder. Und noch ein Tip gegen Stimmungstiefs. Jeder kennt aus der Vergangenheit schöne Situationen, an die man sich gern erinnert. Sucht euch 2 der schönsten heraus und Denkt an sie, wenn es Euch besonders schlecht geht. Ihr werdet merken das Eure Mundwinkel ohne das ihr euch dagegen wehren könnt, nach oben gehen. Und für einen kleinen Moment sind die grössten Sorgen verschwunden.
So, genug geschrieben. Ich will hoffen, dass ich dem einen oder anderen mit meinen Erfahrungen weitergeholfen habe und sage zu allen Leidensgenossen:
Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen.

Gruss
Euer Wolfgang
  #4  
Alt 12.02.2008, 21:48
gisi82@web.de gisi82@web.de ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo Rudolf
danke das Du mir geantwortet hast. Du konntest mir und meinen Vater schon sehr helfen.
Das ist alles so traurig... Ich hoffe, dass die Menschen die solch eine Krankheit habe noch ein langes schmerzfreies Leben haben.
Der Husten ist schlimm und wir haben den Arzt schon nach der Misteltherapie gefragt, leider war es nur ein Vertretungsartzt aber er meinte, dass es schon eine gute Hilfe sein würde. Es sollen ja Spritzen sein??!! Und wir hoffen, dass die Krankenkasse ( AOK) die Kosten übernimmt.
Damit es meinem Vater wieder gut geht.
Ein Ct wurde leider noch nicht gemacht. Warum noch kein vergleichbares Ct gemacht wurde wissen wir leider auch nicht. Er ist jetzt im 4 Zyklus und wir werden den Artzt mal darauf ansprechen, warum noch kein vergleichbares Ct gemacht wurde. Der Gedanke schon alleine, noch nicht zu wissen ob es besser durch Sutent geworden ist, ist schlimm.
Na ja es trifft immer die Falschen.

Liebe Grüße
Nadine
  #5  
Alt 12.02.2008, 23:53
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo Nadine,
wenn ich richtig informiert bin, fordert der Sutent-Hersteller ein Kontroll-CT nach jedem Einnahme-Monat!
Bei Schmerzen spüre ich, wenn ich kein Schmerzmittel mehr brauche. Bei einer Krebsbehandlung spüre ich so etwas nie! Dafür gibt es das CT als Kontrolle!
Und nicht nur wegen Sutent ist das Kontroll-CT nötig, auch zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs!

Die Misteltherapie besteht aus Spritzen, 3 x wöch. 1 Amp.
Kosten ca. 100 Euro im Monat, wenn man selbst zahlt.
Man kann aber auch täglich spritzen.
Mein 1. Hausarzt hat sie mir nicht verordnet, weil er sie für unwirksam hält. Ich habe bei der Kasse angefragt, sie hat mir de Hälfte erstattet.
Mein 2. Hausarzt verschreibt sie mir auf Kassenrezept, weil er die Wirkung kennt. Die Kasse hat sich noch nicht beschwert.

Von vielen, die Sutent oder Nexavar einnehmen, weiß ich, da0 sie zusätzlich die Mistel spritzen. Und zwar schon zu der Zeit, als beide Präparate nur in Studien zugänglich waren. Offenbar waren die Studienärzte immer einverstanden.
Liebe Grüße
Rudolf

Geändert von Rudolf (12.02.2008 um 23:57 Uhr)
  #6  
Alt 17.02.2008, 17:15
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo zusammen,
bin nur zufällig hier, weil ich nach Sutent gesucht habe. Komme aus dem Lungenkrebs-Forum.

Wollte nur zu Mistel sagen, dass nach meinem Wissen diese von der Kasse auf jeden Fall bezahlt wird, wenn das Behandlungsziel nicht mehr kurativ sondern nur noch palliativ ist. Bei kurativem Ziel weiß ich nicht wie es dann ist.


Liebe Grüße und euch alles Gute
Jutta
  #7  
Alt 20.06.2008, 14:40
Anna85 Anna85 ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo Erlangen

Ich nehme Suntent seit anfang diesen Jahres am anfang habe ich 50 mg bekommen doch jetzt bin ich auf 25 mg runtergestuft da die nebenwirkungen doch zu extrem waren. Ich bin am Nebennierenrindencarzinom erkrankt und das ist die erste chemo die mich vor Op´s bewahrt hat.
  #8  
Alt 24.06.2008, 19:28
esneault esneault ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Liebe Mitbetroffene,

die ganze letzte Woche habe ich im Internet gestöbert und nach neuen Informationen über Angiogeneseinhibitoren gesucht.
Am ergiebigsten erwies sich eine Arbeit von PD Dr. med. Silke Gillessen mit dem Titel „Onkologische Therapieoptionen bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom“ im Journal für Urologie und Urogynäkologie 2008 (http://www.kup.at/kup/pdf/6990.pdf).

Hier wird unter anderem über die TARGET-Studie mit 903 Patienten berichtet, welche unter Standardtherapie eine Krankheitsprogression aufwiesen. Ergebnisse:
Medianes progressionsfreies Überleben unter Sorafenib: 5,5 Monate
Medianes progressionsfreies Überleben unter Placebo: 2,8 Monate
Medianes Gesamtüberleben unter Sorafenib: 17,8 Monate
Medianes Gesamtüberleben unter Placebo: 15,2 Monate

Es wird über zwei weitere unabhängige Phase-III-Studien mit Sunitinib bei Patienten nach erfolgter Zytokintherapie berichtet. Ergebnisse:
Medianes progressionsfreies Überleben unter Sunitinib: 8,7 bzw. 8,1 Monate
Medianes Gesamtüberleben unter Sunitinib: 16,4 Monate
Komplette Remission: 1% bzw. 0%
Partielle Remission: 40% bzw. 45%
Krankheitsstabilisierung: 28% bzw. 23%

In 2 weiteren Studien mit Sorafenib bzw. Sunitinib an Patienten ohne Vorbehandlung wird das progressionsfreie Überleben mit dem unter einer Therapie mit Interferon-a verglichen. Ergebnisse:
Progressionsfreies Überleben unter Sorafenib und IFN-a nicht signifikant unterschiedlich.
Progressionsfreies Überleben unter Sunitinib: 11 Monate
Progressionsfreies Überleben unter IFN-a: 5 Monate

Nebenwirkungen: Die gravierendsten Nebenwirkungen von Sorafenib und Sunitinib sind häufig schwerwiegende kardiovaskuläre Komplikationen und häufig Veränderungen der Schilddrüsenfunktion.
Kommentar der Hersteller: Gemessen an der Schwere der mit Sorafenib und Sunitinib behandelten Krebsformen und den zur Verfügung stehenden Therapien, erscheinen die Nebenwirkungen vertretbar.

Mein Urteil: Die Hersteller werben mit der Verdoppelung des progressionsfreien Überlebens unter Sorafenib bzw. Sunitinib verglichen mit dem progressionsfreien Überleben unter anderen Therapien. Nach meiner Meinung ist diese Kennzahl völlig irreführend. Ich lebe seit über 3 Jahren an progredienten Herden in der Lunge, die mir bis jetzt nicht die geringsten Beschwerden gemacht haben. Hätte ich vor 3 Jahren Sutent genommen, ginge es mir schon 3 Jahre lang schlecht oder ich wäre schon gestorben. Sehr enttäuschend ist der gesamte Lebenszeit-Gewinn durch Sorafenib bzw. Sunitinib von nur 1,2 bis 2,6 Monaten. Nach meiner Meinung können diese Medikamente mehr Schaden anrichten als nützen. Sie sollten deshalb vom Markt genommen werden. Völlig unverständlich ist mir die Euphorie der Urologen und Onkologen, die wahrscheinlich nicht ausreichend informiert sind. Welcher Onkologe aber hat die Zeit, eine Woche lang im Internet zu recherchieren?

Mit den besten Grüßen
Esneault
  #9  
Alt 26.06.2008, 22:42
Senga Senga ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Guten Abend, lieber Esneault,
auch Deinen neuesten Bericht habe ich gelesen, ich finde es schade, dass du uns allen, die von den Ärzten Sutent & Co. bekommen, weil es sonst für uns nix gibt, damit den Mut nimmst. Auch mein Mann hat - wie hier im Forum seit einiger Zeit von mir berichtet - 1 Jahr Sutent bekommen und leider trotzdem viele Lymphknoten-Metastasen bekommen. Deshalb hat sein Onkologe ihm Nexavar verordnet. Davon kann er wegen der schweren Nebenwirkungen 2 MOnate lang nur die halbe Dosis nehmen mit dem Ergebnis, dass die bestehenden Metas gewachsen sind. Die Alternative war, jetzt auf Torisel umzusteigen oder nun die volle Dosis Nexavar zu nehmen. Wir haben Nexavar gewählt, weil wir hoffen, dass sein Körper die doppelte Ration davon besser annimmt und nicht mehr soooo stark mit Nebenwirkungen reagiert wie mit der halben Dosierung, weil der Organismus es vielleicht "wiedererkennt". Mit Torisel wären wahrscheinlich wieder ganz neue Dinge passiert. Du siehst, wir kämpfen... in der Hoffnung, dass - auch wenn vielleicht Nexavar und dann Torisel irgendwann versagen - durch die permanente Forschung auf diesem Gebiet vielleicht noch rechtzeitig ein Mittel gefunden wird, dass ihm hilft. Ich als Partnerin und Ehefrau bin oft mutlos und verzweifelt, aber wir dürfen nicht aufgeben. Sollen wir gar nichts nehmen und auf den sicheren Tod warten? Dies haben uns einige Bekannte geraten, weil die Nebenwirkungen sein Leben so beeinträchtigen. Ich habe dies seinem Arzt erzählt und der meinte dazu, so etwas können einem nur Leute raten, die selber von dieser Krankheit nicht betroffen sind. Dies finden wir inzwischen auch. Ich wünsche dir und allen hier im Forum alles Gute. Liebe Grüße von Senga
  #10  
Alt 27.06.2008, 15:31
esneault esneault ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Liebe Senga,
nachdem ich soeben ein längeres Telefongespräch mit Frau Dr. Gillessen vom Kantonsspital in St. Gallen geführt habe, muss ich mein Urteil über Sunitinib etwas revidieren.
Nach Gillessen wird dieses Medikament in Deutschland häufig zu früh eingesetzt. Sie empfiehlt, das Wachstum zunächst nur zu beobachten. Dies ist individuell sehr unterschiedlich. Wenn es sehr schnell ist und es keine anderen Therapieoptionen gibt, würde der Einsatz von Sunitinib einen Überlebensvorteil von median 14 Monaten bringen. Sie kennt viele Patienten, die Sunitinib sehr gut vertragen.
In meinem Fall gibt sie mir Recht: Bei langsamen Wachstum zunächst nur beobachten, evtl. OP, dann Immuntherapie und ganz zum Schluss - wenn das Wachstum anders nicht zu stoppen ist - Sunitinib.
Mit den besten Grüßen
Esneault
  #11  
Alt 04.07.2008, 22:57
markusfun markusfun ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo, ich bin neu hier habe auch schon einen Beitrag diesbez. in der Knochnekrebs Rubrik gemacht. Denke dass ich nun hier richtig bin ... Mein Vater hatte vor 4 Jahren (2004) einen Nierentumor, hier wurde eine Niere entfernt. Nun stellt sich nach vielen Untersuchungen heraus dass er Knochenkrebs in der Wirbelsäule und Metsatasen in den Rippen hat. Als Therapie wurde jetzt die Behandlung mit Sutent 50mg gewählt und zusätzlich eine Bestrahlung der betroffenen Stelle. Ich habe nun vieles gelesen hier über dieses Medikament und habe sehr viel Angst um meinen Vater, er hat nach dem heutigem Termin viel Hoffnung wieder. Er hat grosse Angst vor Schmerzen und das wird wohl bei den vielen Nebenwirkungen nicht ganz aus bleiben. Er beginnt am Montag den ersten Zyklus (4 Wochen, 2 Wochen Pause).. das 3x, dann gehts wieder in die Röhre. Ich hoffe das geht gut. Wir haben viel Hoffnung dass durch die zusätzliche Bestrahlung der Tumor auch zurückgeht. Was ich nicht verstehe, der Arzt sagte das Sutent bewirkt dass sich der Tumor nicht ausbreitet, nicht dass er zurückgeht, hier liest man aber viel dass sich der Tumor zurückbildet, das klingt ja gut... Gibt es einen Unterschied wenn man ein Nicht-Privatpatient ist bez. der Behandlung? Ich mache mir Sorgen dass das so ist obwohl der Arzt wirklich einem das Vertrauen schenkt. Wird die Behandlung eigentlich komplett egal wie lange sie dauert z.B. mit Sutent von der Krankenkasse getragen? Ich danke für Eure Antworten. Und einen grossen Lob an die alle die hier unter diesem Thema so erfreuliche Nachrichten schreiben .. das baut einen wirklich aus. Danke, Markus
  #12  
Alt 05.08.2008, 19:32
carnic carnic ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

mein papa hat auch ne zeit lang sutent genommen. die gelbliche hautfarbe ist wohl normal, ich würde aber auf jeden fall mal die leberwerte überprüfen lassen. wurde bei meinem papa nämlich nicht gemacht, da sutent ja die gelbfärbung verursachen kann, aber er hatte dann irgendwann ganz schlechte leberwerte! (muss aber nicht sein!)

ansonsten hatte mein paps wenig nebenwirkungen, außer dass er immer müde war (ist). wie das aber bei einem kind ist, weiß ich nicht.

momentan nimmt mein papa nexavar, da sutent nicht so gut angeschlagen hat und wie gesagt wohl die leberschädigung mehr oder weniger verursacht hat.

ich drücke euch ganz ganz fest die daumen, dass alles wieder gut wird und schicke euch ganz viel kraft!!!

liebe grüße
carmen
  #13  
Alt 12.08.2008, 16:01
Biologin Biologin ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo, ich bin neu hier und kann zum Thema Sutent auch einige berichten. Mein Vater ist ebenfalls an Nierenkrebs erkrankt und ihm wurde im letzten Jahr die Niere erkrankte Niere entnommen. Damals hieß es total vielversprechend, dass der Tumor verkapselt war. Seit Februar diesen Jahres wissen wir, dass dieser Tumor Metastasen in der Lunge und in der Leber gebildet hat. Daraufhin hat der Sutent bekommen. Zwar sind die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen, aber nach 5 Packungen, kann ich sagen, dass die Metastasen sehr weit zurück gegangen sind. Leider ist dazu nun ein Herfehler aufgetreten, man weiß nicht genau, ob das vom Sutent kommt. Aufjedenfall kann er Sutent nicht mehr nehmen, weil er eine Herzklappeninsuffizienz entwickelt hat. Nun soll er mit "Temsirolimus" behandelt werden. Vielleicht hat ja jemand in diesem Forum schon mal etwas davon gehört oder kann davon etwas berichten,
vielen lieben Dank,

die Biologin
  #14  
Alt 17.08.2008, 22:43
Voje Voje ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Nun soll er mit "Temsirolimus" behandelt werden. Vielleicht hat ja jemand in diesem Forum schon mal etwas davon gehört oder kann davon etwas berichten, les mal folgendes, ich wurde erstmal verschont, wenn Sutent nicht mehr hilft dann ist das meine letzte Steigerung.

Im Dezember 2007 kam mit Temsirolimus ein neues Medikament zur Erstlinientherapie für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkrebs und schlechter Prognose auf den deutschen Markt. Die empfohlene Dosis von 25 mg wird einmal wöchentlich, nach Vorbehandlung mit einem H1-Antihistaminikum, intravenös über 30 bis 60 Minuten infundiert.



Der neue Arzneistoff leitet sich strukturell von Rapamycin, einem makrozyklischen Lacton aus Streptomyces hygroscopicus, ab. Es ist ein Dihydroxyester, der in vivo zu seinem Hauptmetaboliten Sirolimus gespalten wird. Dieses wird seit Jahren als Immunsuppressivum bei Patienten nach Nierentransplantation eingesetzt. Temsirolimus wurde im März 2007 in die Behandlungsempfehlungen der European Association of Urology aufgenommen und ist seit Mai 2007 in den USA zugelassen.



Temsirolimus ist ein selektiver Hemmstoff des mTOR-Signalwegs, der in Krebszellen oft überaktiviert ist. Die Abkürzung steht für „mammalian target of rapamycin“. Die an diesem Signalweg beteiligte Kinase ist maßgeblich für den intrazellulären PI3K-AKT-mTOR-Signalweg verantwortlich, der die Translation von verschiedenen Proteinen steuert, die den Zellzyklus regulieren oder die Antwort der Tumorzelle auf hypoxischen Stress mitbestimmen.



Der Arzneistoff bindet an ein intrazelluläres Protein FKBP-12 und bildet einen Komplex, der wiederum mTOR blockiert. In der Folge wird der Zellzyklus in der G1-Phase gestoppt. Zusätzlich zur Regulation der Zellzyklusproteine kann mTOR die Bildung von Transkriptionsfaktoren (HIF) steuern, die die Zelle befähigen, sich an ein hypoxisches Milieu anzupassen und den angiogenen Faktor VEGF zu produzieren. Der Antitumoreffekte von Temsirolimus kann daher auch auf einer reduzierten HIF- und VEGF-Bildung und damit einer verminderten Angiogenese beruhen.



Temsirolimus wurde in zwei randomisierten klinischen Studien untersucht. In einer Phase-III-Studie erhielten 626 Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom und schlechter Prognose (zum Beispiel: Anämie, hohe Serumcalciumwerte, schlechter Allgemeinzustand und Metastasen in mehreren Organen) entweder wöchentlich 25 mg Temsirolimus intravenös, dreimal wöchentlich 3 bis 18 Millionen Einheiten Interferon-α subkutan oder beide Medikamente in reduzierter Dosis. Hauptzielkriterium war das Gesamtüberleben. Patienten unter Temsirolimus lebten im Mittel 10,9 Monate, unter Interferon-α 7,3 und mit der Kombitherapie 8,4 Monate. Auch das progressionsfreie Überleben war signifikant länger. Patienten unter 65 Jahren überlebten (median) länger als ältere Menschen.



In der zweiten Studien erhielten 111 vorbehandelte ambulante Patienten mit Nierenzellkrebs den Wirkstoff in verschiedenen Dosierungen. In der Gruppe mit 25 mg überlebten die Patienten im Mittel 13,8 Monate; die objektive Ansprechrate lag bei 5,6 Prozent.



Zwei Drittel der Patienten in der Temsirolimus-Gruppe hatten Grad-3- und -4-Nebenwirkungen, gegenüber 78 Prozent in der Interferon- und 87 Prozent in der Kombi-Gruppe. Die schwersten Nebenwirkungen unter Temsirolimus sind laut Fachinformation Überempfindlichkeitsreaktionen, Hyperglykämie/Glucoseintoleranz, Infektionen, Lungenerkrankung, Hyperlipidämie, intrazerebrale Blutung, Nierenversagen, Darmperforation und Wundheilungsstörung. Am häufigsten sind Anämie, Übelkeit, Anorexie, Ausschlag, Ödeme und Asthenie.
  #15  
Alt 21.08.2008, 21:25
Biologin Biologin ist offline
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Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Mülheim an der Ruhr
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Danke für die Info , hatte das aber auch schon mal irgendwo gelesen. Schön zuhören, dass auf diesem Gebiet immer mehr Medikamente gibt, die anschlagen. Heute ist die erste Medikamentation mit Temsirolimus erfolgt.

Bis wir Sutent absetzen mussten hat das meinem Vater auch sehr gut geholfen, ein bisschen zu gut wahrscheinlich. Allerdings kann man nicht sagen, in wie weit das Herz vorgeschädigt war.

Allerdings wünsche ich dir, dass Sutent dir noch lange hilft und du nicht umsteigen musst.

Liebe Grüße,
die Biologin
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Stichworte
nebenwirkungen, nebenwirkungsmanagement, nierenkrebs, nierenzellkarzinom, sunitinib, sutent, wechselwirkung


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