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  #61  
Alt 10.04.2007, 12:03
schneckefinchen schneckefinchen ist offline
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Registriert seit: 10.04.2007
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo @all,
ich bin die´'Neue' und werde in Zukunft wohl öfters hier auftauchen.
Bei mir wurde Anfang März Hautkrebs festgestellt und ein MM sowie einige Lymphknoten entfernt. Nun soll ich eine Interferon-Therapie beginnen. Meine Hautärztin macht ziemlich Druck wegen der bereits verstrichenen Zeit. Da ich aber oft, und zur Zeit sogar schwere Depressionen habe scheut sich die Ärztin mit der Therapie zu beginnen. Eine der Nebenwirkungen ist wohl,dass sich vorhandene Depressionen verstärken. Hat da schon jemand ähnliche Erfahrungen?
Also habe ich für morgen (ich staune über die kurze Anlaufzeit, habe den Termin heut bekommen) einen Termin in einer psych. Klinik zum Erstgespräch. Mir wurde aber bereits nahe gelegt einen stationären oder wenigstens teilstationären Aufenthalt dort einzulegen um mich medikamentös einstellen zu lassen. Wie das mit den Terminen alles so klappen soll ist mir schleierhaft, weil ich die nächsten 2 Tage Termine zu weiterführenden Untersuchungen habe. Man hat bei mir in der Bauchhöhle und an der Leber "etwas" gefunden. Bis jetzt bin ich an die ganze Geschichte ganz leichtfüßig rangegangen, aber so langsam beschleicht mich etwas die Panik, vor allem, seit ich in diesem Forum zu den Themen Hautkrebs, Interferontherapie u.s.w. gelesen habe.
Ich hatte mich mit dem Befund gar nicht erst weiter beschäftigt, weil es für mich nur ein lästiges Muttermal war, aber ihr könnt einen hier ganz schön wach rütteln. Mit 2,4 mm TT, bereits ulceriert aber Lymphknoten o.B. liege ich wohl eher am oberen Rand der Unbedenklichkeitsskala?!
Na gut, ich bin gern bereit meine weiteren Erfahrungen mit meinen Depressionen während der dann bald beginnenden Interferontherapie zu berichten, wie ich ebenso von Euren Erfahrungen lesen möchte.
Bis dannchen,
die Schnecke
  #62  
Alt 10.04.2007, 17:45
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Schnecke!
Willkommen hier bei uns!
Wie Silviana ja schon geschrieben hat, ist IF in Kombi mit Depris nicht unbedingt eine gute Mischung.
Jetzt muß ich aber trotzdem nochmal nachfragen - antworte aber bitte nur, wenn es für Dich nicht zu sehr ans Eingemachte geht - warum sollst Du denn in einer psychiatrischen Klinik stationär aufgenommen werden? Geht es da "nur" um Medikamente gegen die Depris oder ist da evtl. auch eine Psychose oder eine andere psychiatrische Erkrankung mit im Spiel?
Was für eine IF-Therapie soll denn bei Dir gemacht werden? Es hört sich so an, als ob Du im Interferon-Threat schon etwas gestöbert hast und dann hast Du sicher auch gelesen, daß die bisher übliche Niedrigdosis-IF-Therapie gerademal eine aufschiebende Wirkung von 8 - 10% hat. Ob da das Abwägen des Schaden/Nutzens-Risikos gerade bei Dir nicht eher gegen eine derartige Therapie ausgehen würde? Es gibt sehr viele Ärzte, die eine IF-Therapie schon seit längerer Zeit ablehnen, eben weil die erhofften Erfolge leider ausgeblieben, die Nebenwirkungen (und nicht zuletzt die auf die Psyche!) aber eben doch schon arg sein können.
Und im Hochdosisbereich bleibt auch gerade bei Personen wie Dir wirklich sehr gut abzuwägen, ob die auch nicht sooooo hohe Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit die möglicherweise irreversiblen Schäden an der Psyche, der Schilddrüse usw. aufwiegen. Es wäre sehr gut, wenn Du da nochmal ganz genau nachfragen würdest. Bitte frag doch auch nach der genauen prozentualen Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Entscheiden mußt Dich natürlich selbst - aber bitte erst nach Info und reiflicher Überlegung! Laß Dich zu nichts drängen, hinter dem Du nicht stehst!
Übrigens hatte ich damals 4,7mm, CL V - und habe nach reiflicher Überlegung eine IF-Therapie abgelehnt, mich auf ganzheitliche Krebsabwehr verlegt und das noch keine Sekunde bereut!
Ich stelle Dir hier mal noch ein paar Links rein, in die Du gucken kannst, wenn Du möchtest:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.html?t=2921
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...hlight=Stre%DF
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=21611
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...hlight=Impfung
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=12808
www.biokrebs.de
Alles Gute für Dich!
Liebe Grüße

Claudia
  #63  
Alt 11.04.2007, 15:22
schneckefinchen schneckefinchen ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Ganz lieben Dank, für Eure Antworten, Tips und Anteilnahme!
Ich war heute in der Psych Ambulanz und die haben mir ein Antidepressiva verpasst und mich an die psychosomatische Station des Klinikum Kassel weiterverwiesen.
Die wiederum freuen sich auf meine Aufnahme am 17.04. vollstationär. Dort will man dann testen wie ich auf das Medikament reagiere, wie sich das Antidepressiva zwischen all den anderen Medikamenten einfügt und gegebenenfalls direkt mit der IF-Therapie beginnen.
Die verstehen bei mir wenig Spaß, das Ding war halt ulceriert und die Sachen in Bauchraum und Leber lassen einen auch nicht wirklich irgendwas auf die lange Bank schieben. Morgen also ist der Bauchraum dran, übermorgen dann MRT der Leber.Die Möglichkeit auf die IF ganz zu verzichten hat noch kein Arzt in Erwägung gezogen. Bei mir spricht man von einem unbedingten MUSS.
Dieses Sch... Antidepri macht mich total wahne... ich zittere wie blöde und kann mich nur schwer konzentrieren. Krank geschrieben bin ich noch immer nicht. Ich sitze hier an der Arbeit und versuche einen maximal wachen und begeisterten Eindruck bei absoluter Müdigkeit zu machen.
Ich schlucke derzeit 7 Tabletten am Tag und hab mit der IF-Therapie noch gar nicht angefangen.
Ich halte Euch auf dem laufenden. aber zum langen Lesen hab ich gerade keinen Nerv. Wenn jemand Lust hat anzurufen und mit mir zu quatschen, kann er/sie gerne meine Nummer haben.
Bis dannchen,
das Schlappschneckchen
  #64  
Alt 11.04.2007, 16:22
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Idee AW: Psychotherapie bei Krebs

Hi Schnecke,
ich hab Dir gerade eine mail geschrieben.
Liebe Grüße

Claudia
  #65  
Alt 11.04.2007, 20:02
Chiquita Chiquita ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo ihr,
die vielen Beiträge zum Thema haben mich ermutigt, es auch mit einer Psychotherapie zu versuchen, vorallem weil ich meine Albträume nicht los werde. (10000 Leberflecke wachsen rasend schnell auf meinem ganzen Körper.... gruselig)
Aber bei Nachfrage bei ca. 25 Therapeuten kam immer das gleiche raus: wir können ihnen einen Termin in frühestens 3 Monaten geben... Ich brauche aber JETZT jemanden!! und nicht erst in 3 Monaten!! Was tun?
Liebe Grüße
chiquita
  #66  
Alt 11.04.2007, 21:03
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo, liebe Chiquita,
da bleibt nur eines: ran ans Telefon und die Damen und Herren Psychologen so lange nerven (notfalls auch auf die Tränendüse drücken!!!), bis sie Dir zumindest einen Terminh für ein Erstgespräch geben. Jeder Therapeut hat Termine für Notfälle frei. Es liegt an Dir, einen Psycho davon zu überzeugen, daß Du einer bist! Andererseits ist ein Vierteljahr Wartezeit auf einen Therapieplatz nicht lange. Das Problem ist nur, daß Du nicht weißt, ob Du mit diesem Therapeuten zurechtkommst und sich die Wartezeit auch lohnt.
Ich wünscht Dir recht viel Glück und alles Gute!

Claudia

P.S. Falls Du es noch nicht getan hast, dann lesl hier bitte auch die ersten Beiträge, da stecken viele Infos drin.
  #67  
Alt 09.05.2007, 08:30
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Zitat:
Zitat von hedi2 Beitrag anzeigen
Hallo Ihr Lieben alle,

Ihr habt mir sooooo geholfen. Wieso hab ich eigentlich erst heute mit einer Psychotherapie angefangen und nicht schon viel viel früher?

Ich denke mal, daß ich in sehr guten Händen bin und momentan ist mir die Knete ziemlich egal.
Also irgendwie hat er es geschafft mein Kernproblem sofort zu erkennen, nämlich mein partnerschaftliches. Ich muß Euch sagen, ich fühle mich momentan, als wäre mir ein zentnerschwerer Stein aus meinem Magen genommen.

Was Ihr nicht wißt, ich habe beim letzten Befundabholen, der von mir als nicht so toll empfunden worden ist, von meinem Partner wieder mal die Schreiorgie serviert bekommen, ich solle nicht so blöd sein und mich zusammenreißen, ich sei ja nicht allein auf der Welt. Ich habe meinem Mann gesagt, er sei ein richtiger Arsch, daß er mich mit meinen Sorgen soo allein läßt. Er hat nach Luft geschnappt und nochmal gefagt, was ich gesagt habe. Und ich sag Euch, ich hab so was noch NIE GESAGT, aber ich habs ihm sogar noch wiederholt, weil es mir wirklich ein Bedürfnis gewesen ist.

Natürlich hat er dann geschmollt, gesagt, daß er mir das lange nicht verzeihen wird und seither ist Funkstille. Mir machts nicht so viel aus, ich bin sein Verhalten nämlich gewöhnt. Ich Depp hab mich sogar 2x entschuldigt, aber er schweigt weiter.

Jetzt werdet Ihr aber staunen was der Therapeut zu mir gesagt hat un d ich habe es auch getan. Er hat gesagt, er ist auch ein richtiges Arsch sein Verhalten ist eigentlich das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann.

In Wahrheit wird mein Mann nämlich noch viel weniger mit meiner Erkrankung fertig als ich und eigentlich sei ER es, der eine Therapie bräuchte.
Wir haben dann noch herausgearbeitet, daß ER es ist, der einen Pensionsschock hat, denn außer Fernsehen und Computer macht er nicht viel und er wünscht sich natürlich die Anerkennung, die er früher im Beruf bekommen hat von mir.

Der Therapeut hat mir auch gesagt, daß in Wahrheit ICH die Stärkere von uns beiden bin. Er hat auch gemeint, er würde liebend gern mal mit ihm reden.

Meine Lieben,

es tut soo gut, sich mal zurückzulehnen und Hilfe zu bekommen. Ich bin richtig erleichtert, aber auch ein bißchen erschöpft von der Anstrengung. Ich glaube, ich werde heute mal super gut schlafen!

Nächste Woche bin ich wieder dort. Soll ich Euch berichten? Bin schon gespannt wohin der Weg mich führen wird.

Alles Liebe für EUCH alle

Hedi

So, da bin ich wieder, liebe Hedi. Ja, warum Du nicht schon früher mit einer Therapie angefangen hast, kann ich Dir auch nicht sagen - an mir hat es jedenfalls nicht gelegen... :0)))))))
Und es gehört nicht viel Phantasie dazu, um zu sehen wo bei Dir der Hund gegraben liegt. ;0)))))

Hihihi, sorry daß ich schon sehr grinsen mußte, als ich das vom A...loch gelese habe! Hast Du ihm echt noch nie so richtig die Meinung gegeigt??? Na, da ist es aber mal allerhöchste Zeit geworden!!! Aber warum Du Dich für etwas entschuldigt hast, was dieser Knabe ständig mit Dir macht, weiß ich nicht so ganz! Wenn er nicht merkt, daß sein verhalten Konsequenzen hat, braucht er sich auch nicht zu ändern! Laß ihn doch schwollen und schweigen! Wenn es ihm zu blöd wird, hört er schon damit auf! Das einfach nur kindliches, infantiles Verhalten! So löst man keine Probleme!

Sorry, wer ist ein Ar...? Und was für ein Verhalten?

Der Therapeut hat mir auch gesagt, daß in Wahrheit ICH die Stärkere von uns beiden bin. Er hat auch gemeint, er würde liebend gern mal mit ihm reden.

Hmm, stimmt mich schon bedenklich. Das klingt so, als ob der Therapeut sich Deinen Mann zur Brust nehmen, ihm mit dem Finger drohen und "ausschimpfen" wollte. Meinst Du, das würde etwas nützen? Ich glaube, damit würde er genau das Gegenteil erreichen. Du bist beim Therapeuten um DICH zu ändern - nicht Deinen Mann ämdern zu lassen. Wenn der Psycho das SO gesagt hat. wäre ich mit solchen Äußerung sehr vorsichtig, das erscheint mir nicht sehr professionel.

Naja, liebe Hedi, es war die erste Stunde und ich hoffe, daß Euch beiden eine fruchtbare Zusammenarbeit bevorsteht.
Alles Gute!

Claudia
  #68  
Alt 09.05.2007, 12:26
hedi2 hedi2 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,
schade, daß ich Dir Arbeit mit dem Verschieben gemacht habe.
Und danke für Deine Antwort, sie ist mir immer sehr wichtig.
Zum einen, wenn mein Mann schmollt, dann ist mir das momentan schnurz und piepe. Daß ich mich 2x entschuldigt hab, hab ich nicht aus ganzem Herzen gemacht. Ich sehe es als Art Selbstschutz, weil ich momentan nicht viel Kraft habe und die Rache meines Mannes, die kenne ich zur Genüge. Damit könnte ich im Moment nicht fertig werden, aber das Schmollen, an das bin ich gewöhnt.

Ein Gespräch zwischen meinem Mann und dem Therapeten hat es bereits aus Zufall gegeben. Ich war die letzte Patientin und da mein Auto in der Werkstatt steht, hat mich mein Mann hingefahren. Wir sind beide aus der Praxis gekommen und mein Mann hat vor der Tür gestanden. Ich hab die beiden vorgestellt. Der Therapeut hat meinen Mann an der Schulter angefaßt und folgendes gesagt: Sie können stolz auf Ihre Frau. Sie schleppt einiges mit sich herum. Die Sache mit dem Krebs, die macht sie ganz gut. Das einzige was sie will und braucht ist eine Umarmung.

Das wars.
Seither haben mein Mann und ich kein Wort gesprochen. Als wir heimkamen, habe ich gedacht, mein Mann hätte Tränen in den Augen, ich weiß aber nicht, ob es stimmt. Gefragt hat mich nicht, was bei der Therapie gewesen ist.

Ich habe leider nicht gut geschlafen, mir geht so einiges im Kopf rum. Muß auch heute noch zum Hautarzt, aber ich habe viel Hoffnung. Ob so oder so, es wird meine oder unsere Entscheidung sein. Es wird auf jeden Fall besser werden.

Liebe Claudia,
ich würde mich freuen, wenn Du oder auch Ihr mir nochmal antwortet.
Du bist eine tapfere und starke Frau.

Liebe Babs,
ich hab Deinen Anruf leider wieder versäumt, aber im Moment mag ich Dich auch nicht zurückrufen, weil mein Mann daheim ist.

(PS: Was ich noch vergessen hab: Wir haben gestern auch noch herausgearbeitet, daß mein Mann eigentlich auch eine Therapie bräuchte, außer dem Problem meiner Erkrankung, mit dem er offensichtlich auch nicht umgehen kann, hat er auch noch einen Pesnionsschock. Denn er lümm,elt den ganzen Tag vorm Fernseher rum, interessiert sich eigentlich für nicht viel und sucht eigentlich nur bei mir rum, was ich nicht alles anders und seiner Meinung nach besser machen könnte).

Ich bin trotzdem guten Mutes.

Ja natürlich kannst Du, Claudia, nix dafür, daß ich erst jetzt mit der Therapie begonnen habe. Ich habs nur hierher geschrieben, weil es vielleicht auch anderen begreifen hilft, wie wichtig das ist.

Bussi
an Euch alle
Hedi

(Hab schon öfters mit meinem Mann gestritten, aber so ein Wort habe ich noch NIE verwendet. Es ist mir aber ein aufrichtiges Bedürfnis gewesen, sonst hätte ich es nicht auch noch laut und deutlich wiederholt).
  #69  
Alt 09.05.2007, 22:10
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Hedi,
ach Quatsch, das war doch nur kopiert, kein Aufwand, kein Problem.
Es war doch nur Jux, als ich geschrieben habe, daß ich auch nicht weiß, warum Du nicht schon längst mit einer Therapie angefangen hast! ;0)) Den Zeitpunkt muß schon immer noch jeder für sich selbst entscheiden!

Weißt Du, irgendwie will ich mich da gar nicht sooooo arg einmischen. Dafür wäre eigentlich Dein Therapeut da Was mir halt einfach nur auffällt, ist daß Du offenbar nicht unbedingt ehrlich mit Deinem Mann (und mit Dir???) umgehst. Für mich fehlt da eine ganze Menge Respekt, Ehrlichkeit und Achtung voreinander.
Auch wenn es Dir toll vorkommt, was der Therapeut gesagt hat: Sorry, ich finde es schlicht und ergreifend unmöglich! Nicht nur, daß er gegen seine Schweigepflicht verstoßen hat, er hat auch Dein Vertrauen mißbraucht! Wenn mein Therapeut außerhalb eines Therapiegespräches auch nur ein Wort an meinen Mann weitergeben hätte, wäre ich stinksauer gewesen. Was in der Therapie besprochen wird, geht NIEMANDEN etwas an! Klar gefällt Dir dass, wenn sich Dein Therapeut "auf Deine Seite stellt" - aber bringt Dich das weiter?Entwickelst Du dadurch Deine Persönlichkeit weiter???
Ich finde auch nicht gut, wenn der Therapeut die Probleme Deines Mannes vor Dir ausbreitet. Erstens kennt er ihn gar nicht und da halte ich es schon für - vorsichtig ausgedrückt - anmaßend zu beurteilen, ob und was für einen Schock er haben soll. DU bist in Therapie - wenn Dein Mann eine machen will, wird er das tun. Vielleicht ist die Aussagen ja durchaus richtig - gehört aber ganz sicher nicht in DEINE Therapie!

Nicht, daß ich dafür bin, daß sich Ehepartner wüst beschimpfen, aber ganz ehrlich, liebe Hedi, ich habe es für Dich mitgenossen!!!! :0)))))

Schlaft alle recht gut!
Liebe Grüße

Claudia
  #70  
Alt 10.05.2007, 01:39
peter99 peter99 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Zitat:
Zitat von Claudia Junold Beitrag anzeigen
Hallo Hedi,

Ich finde auch nicht gut, wenn der Therapeut die Probleme Deines Mannes vor Dir ausbreitet. Erstens kennt er ihn gar nicht und da halte ich es schon für - vorsichtig ausgedrückt - anmaßend zu beurteilen, ob und was für einen Schock er haben soll. DU bist in Therapie - wenn Dein Mann eine machen will, wird er das tun. Vielleicht ist die Aussagen ja durchaus richtig - gehört aber ganz sicher nicht in DEINE Therapie!


Claudia
Entschuldige Claudia aber ich glaube da täuschst du dich ein wenig. Ich verstehe das Statement des Therapeuten und kenne den Mann auch nicht aber es ist durchaus in Ordnung anhand einer so klar unpassenden Aussage jemanden einzuschätzen... Ist heikel da bin ich mit dir einverstanden und ich glaube ich verstehe auch was du sagen willst nämlich dass jeder für sich selbst entscheiden muss ob er eine Therapie machen will oder nicht d.h. ob er sich helfen lassen will oder nicht. Trotzdem macht es keinen oder nur wenig Sinn den einen Ehe Partner in Therapie zu haben wenn sich herausstellt dass das Problem zwischen den beiden d.h. von beiden verursacht ist oder?

gruss peter
  #71  
Alt 10.05.2007, 09:15
hedi2 hedi2 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Ihr Lieben,

ich bin sehr sehr dankbar, für JEDE Eurer Antworten.
Ich glaube, ich habe auch nicht gut geschlafen, weil mir so vieles durch den Kopf geht.

Natürlich hat es mir gut getan, wenn sich einer auf meine Seite schlägt, und es hat mir auch sehr gut getan, daß mal einer gesagt hat, es wäre gut, wenn Ihr Mann auch mal herkäme.

Ich habe aber in dieser Sitzung auch darauf hingewiesen, daß ich es nicht so schwarz weiß sehe, ich bin die Gute, er ist der Schlechte! Ich habe auch ganz fest vor, das nächste Woche nochmal abzuklären, vor lauter psychischem Stress in der Sitzung war eine Stunde einfach zu kurz. Aber ich kläre das!
Ich war ehrlich gesagt auch ganz baff, wie der gesagt hat, Ihr Mann ist auch ein A...., damit hätte ich echt nicht gerechnet. Hab eigentlich damit gerechnet, daß er sagt, was ich anders machen müßte.

Aber ich schau mir das an und werde nächste Woche darüber sprechen.

Liebe Claudia, ich versteh, daß Du gar nicht so gerne auf meine Sache eingehen magst und ich ziehe meinen Hut vor Dir, daß Du es trotzdem tust. Du bist meine warnende Stimme und ich danke Dir sehr herzlich dafür!

Und lieber Peter, ich danke auch Dir sehr herzlich für Deine Meinung, weißt Du, ich denke, ich fühle mich im Moment so allein gelassen, ist eigentlich traurig, wenn man sich in schlimmen Situationen Hilfe von außerhalb holen muß und diese nicht innerhalb der eigenen Familie finden kann.

Und auch allen anderen Meinungen sehe ich mit Dankbarkeit entgegen!!!!

(Was ich aber noch nicht gesagt habe: Die SUPERGUTE Nachricht: Meine Bauchbeschwerden kommen NICHT vom Melanom, es hat entweder, was am Wahrscheinlichsten ist, eine gynäkologische Ursache, oder es könnte auch vom Blindarm kommen. Ich kläre das mal jetzt ab. Fühle mich schon jetzt viel viel stärker, weil ich diese gute Nachricht bekommen habe.)

Mein Gott, ich bon so froh, daß ich Euch habe, ich werde den für mich persönlich besten Weg finden, denn jede Entsheidung muß man selber treffen, das weiß ich schon.

Ich danke Euch von ganzem Herzen und wünsche Euch einen angenehmen Tag

Hedi
  #72  
Alt 10.05.2007, 09:26
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Lieber Hedi,
ich bin schon wieder auf dem Sprung und aufgrund meiner aktuellen Situation dauerd das Schreiben bei mir oft sehr lange. Trotzdem werde ich versuchen, Dir heute auf jeden Fall noch zu schreiben, er erscheint mir schoin wichtig.

Hallo Peter,
nein, das sehe ich ganiz und gar nicht so! Allerdings muß ich mein Posting an Dich auch auf später verschieben.
Es gibt um Hirnmeta-Thread noch einen Beitrag, den ich vorab beantworten möchte.
Bis später!
Liebe Grüße

Claudia
  #73  
Alt 10.05.2007, 13:18
hedi2 hedi2 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Ihr Lieben,

ich empfinde mich selbst schon beinahe unverschämt!

Ich bin hier in einem Hautkrebsforum und Ihr selber habt Sorgen genug! Und dann komm ich daher und belästige Euch mit meinen Eheproblemen!

Seid mir nicht böse!

Ich bitte Euch belastet Euch nicht mit meinem Kram, schaut auf Euch selber.

Es ist bloß, wenn ich hier schreiben, vielleicht könnte und sollte ich es auch eher in einem Tagebuch machen?, dann löst sich bei mir so vieles, worüber ich vorher nicht klar denken könnte.

Ihr habt völlig recht. Ich habe meinen Partner respektlos und völlig ohne Achtung behandelt. Trotzdem ist es mir in dem Moment ein Bedürfnis gewesen.

Mein Therapeut hat meine Seele mit einem Wasserball verglichen, der von mir ständig unter der Wasseroberfläche gehalten wird. Aber wehe, wenn mir die Kraft fehlt, ihn unter Wasser zu halten, dann schießt er nämlich gewaltig in die Höhe. Und genau das ist meinem Mann passiert, er kann eigentlich gar nicht begreifen, was und warum ich so einen wortstarken Ausbruch hatte. Das liegt daran, daß ich nicht schon vorher mit ihm eine Lösung erreicht habe. Ich sag jetzt mal zu meiner eigenen Entschuldigung, ich hatte nicht die Kraft und die Ausdauer dazu, weil mich das Thema Hautkrebs ja noch zusätzlich belastet und wohl ein paar andere Dinge auch noch.

Ich werde mich bemühen, diesen Wasserball der Gefühle in das nötige Gleichgewicht zu bringen.

Ich danke Euch und möglicherweise auch meinem Therapeuten für diese Erkenntnis.

Hedi
  #74  
Alt 10.05.2007, 18:22
Imke2 Imke2 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo,

mein Mann hat immer wieder Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals- und Gesichtsbereicht. Ohrspeicheldrüsenentfernung Juni 2006, diverse kleinere OP's 2006. Strahlentherapie bis September 2006. Januar 2007 Entfernung des rechten Außenohrs, diverse OP's anschließend um kleinere Tumore zuentfernen. Seit 6 Wochen erhält er eine Erbitux-Monotherapie, da er eine Herz-Lungentransplantation vor 12 Jahren hatte. Eine reine Chemotherapie wurde, seitens der Tranplantationsmediziner, abgelehnt.
Heute bekamen wir die Diagnose: Tumor über dem linken Auge. OP nächste Woche. Mein Mann ist natürlich sehr deprimiert, lehnt aber wie immer eine psycholotische Betreuung ab. Ich habe aber auch nicht mehr die Kraft und denke er braucht dringend Hilfe. Wie kann ich ihn dazu bewegen diese Hilfe anzunehmen? Auch sein Arzt ist der Meinung, dass er psychologische Betreuung braucht.

Lieben Gruß
Imke2
  #75  
Alt 10.05.2007, 18:57
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hi Peter,
ich entschuldige gern :0), aber so stehen lassen kann das auf gar keinen Fall.

Du hast recht, daß Partnerschaftsprobleme in der Regel immer auf beiden Seiten begründet sind. Der Idealfall wäre natürlich, daß entweder erst mal beide Partner eine getrennte Therapie machen (was sehr oft sinnvoll ist, Um Probleme anzugehen, die nicht zwingend mit der Partnerschaft zu tun haben müssen) oder möglicherweise gleiche eine Paar-Therapie. Aber: wieviele Frauen machen Therapien - und wieviele Männer sind bereit dazu??? Wenn Du sagst, daß es keinen oder wenig Sinn macht, wenn sich ein Partner alleine behandelt läßt, wäre der Umkehrschluß, daß der eine Partner die Therapie auch gleich abbrechen muß, wenn der Partner nicht bereit ist, auch in Therapie zu gehen. Genau das Gegenteil ist aber der Fall! Es geht nicht darum, daß dem anderen Partner "geholfen" werden soll - dann würde man ihn ja wieder zu irgendwas nötigen! Es geht darum, daß jeder nur sich selbst und auch nur so weit ändern kann, wie er es für sich, sein Leben und seine Umwelt nötig hält.
Es geht auch überhaupt nicht vorrangig darum, Partnerschaftsprobleme zu lösen, sondern dem Menschen, der sich in eine Therapie begeben hat zu helfen, sich aus unguten Abhängigkeiten zu lösen, Ängste zu überwinden und wieder Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl zu bekommen. Völlig unabhängig davon, ob der Partner das akzeptiert, versteht oder eben auch nicht! Es wäre nicht die erste Beziehung, die daran zerbricht, daß (meistens die Frauen) sich die Menschen in der Therapie ändern - und genau das ist ja Sinn und Zweck! Wenn man eine Therapie beginnt, weiß man nie wohin diese Reise geht. Es kann sein, daß Menschen die Therapie abbrechen, weil ihnen den Mut fehlt die Veränderungen in letzter Konsequenz durchzustehen. Manche brechen die Therapie ab - um sie Jahre später wieder aufzunehmen und zu Ende zu bringen. Es kann aber durchaus sein (und das habe ich sehr oft im Bekanntenkreis erlebt), daß die Menschen nach hartem Kampf selbstbewußt, mutig und voller Selbstvertrauen hervor gehen. Wenn man sich selbst ändert, wird werden auch die Reaktionen des Umfeldes anders. Der Weg kann sehr hart sein, aber er lohnt sich!
Gruß

Claudia
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