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  #1  
Alt 30.10.2011, 22:01
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Standard Sie wird immer dünner!

Hallo!

Ich war schon einmal hier angemeldet, weiß aber nicht mehr unter welchem Namen. Ist einige Zeit vergangen.

Meine Mutter hatte 2008 im Feburar eine Darm OP 7cm wurden entfernt, der Krebs hatte schon die Lymphdrüsen befallen und so bekam sie Chemo mit Tabletten und Bestrahlungen. August 2008 wurde das beendet und es sah gut aus. Im Januar diesen Jahres nun ist der Tumormaker zu hoch, wieder Untersuchungen. Darm war ok, Gebärmutter auch, aber dann 2 Tumore in Lunge und 2 in der Leber. Seit dem Chemo mit Tabletten, der Arzt sagt, Bestrahlungen wären in dem Alter sinnlos. Nun wird sie immer dünner. Von früher 57 Kilo auf nun 43. Ich hab das Gefühl, es geht zu Ende. Sie hat auch ständig Schmerzen in den Knochen, ob sich da noch Tumore befinden haben wir nicht mehr überprüft. Wozu auch. Sie kann kaum noch Treppen gehen oder Berge, das schafft sie alles nicht mehr. Hinzu kommt die Überlegung ob sie und mein Vater in ein Heim oder betreutes Wohnen ziehen sollten.

Habt ihr Erfahrunge mit Krebs und Gewichtsverlust? Sie will auch nichts mehr essen.

Danke und einen schönen Abend!
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  #2  
Alt 31.10.2011, 09:36
Sonja212 Sonja212 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Hallo liebe Schleiereule!

Das mit deiner Mama tut mir sehr leid. Ich habe meine Mama letztes Jahr im Oktober im Alter von 58 Jahren auch an diesen scheiß Krebs verloren.
Meine Mutter hatte keinen Apettit mehr und sie konnte nichts behalten was sie gegessen hatte. Sie hat auch einiges abgenommen aber dadurch dass meine Mama eher dicker war und sie auch im Bauch ein Gewächs hatte wurde mir das erst am Totenbett bewusst, wie dünn sie war. Meine Mama ging auch noch ins Pflegeheim weil sie Sauerstoff braucht, sie bekam keine Luft mehr. Sie war dort aber nur 2 Nächte, dann wollte sie ins Krankenhaus und dort verstarb sie dann leider auch.
Darf ich fragen wie alt du bist und deine Mama?

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für diese schreckliche Zeit!

Alles Liebe, Sonja
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  #3  
Alt 31.10.2011, 18:06
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Hallo Sonja,

danke für deine Antwort. Meine Mutter ist 76 wird im April 77 und ich bin 41. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr. Aber es schockt mich dennoch. Ich war heute, weil ich mir wegen der Tabletten Gedanken gemacht habe, beim Onkologen, der sie seit 4 Jahren behandelt. Als ich ihm erzählt habe, dass sie von Anfang August bis heute über 6 Kilo abgenommen hat, war er entsetzt. Er hat mir dann auch ganz deutlich gesagt, dass es vorbei ist. Am 16.11. hat sie einen Termin zur Kontrolle, dann wird er die Medikament einstellen und ihr nur noch ein Schmerzmittel geben und etwas für den Appetit. Er hat mir gesagt, dass wir die Zeit jetzt nutzen sollen, weil er ihr nur noch 6 Monate gibt. Es ist schon seltsam, wenn man weiß, dass es einfach vorbei ist. Einen Menschen, den man sein Leben lang kannte wird in kürzester Zeit nicht mehr da sein. Wie gesagt, unser Verhältnis ist und war immer sehr angespannt, wir hatten lange Zeit gar keinen Kontakt, aber da wusste ich immer, sie sind noch da.

Sie kann keine Treppen mehr gehen, weil sie keine Luft bekommt, sie ist schlapp, müde und lustlos, sie hat keinen Appetit mehr. Der Arzt sagt, dass die Leber die Arbeit nicht mehr übernehmen kann und dadurch der Körper nicht mehr entgiftet wird. Es wird dann über kurz oder lang zur Vergiftung im Gehirn kommen und dann wird sie immer verwirrter werden. Er könne ihr nur noch helfen, dass sie keine zu großen Schmerzen hat. Sonst gäbe es nichts mehr.

Ich wusste länger, dass es schlecht aussieht, aber es war immer noch so eine kleine Hoffnung, aber jetzt weiß ich es ist vorbei.
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  #4  
Alt 31.10.2011, 20:10
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Ich frage mich den ganzen Tag, wie geht man mit so etwas um??? Meine Mutter hat mir viel schlimmes in meinem Leben angetan, dennoch bleibt sie meine Mutter.
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  #5  
Alt 31.10.2011, 22:13
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Liebe Schleiereule!

Es ist gut, dass Du das Forum gefunden hast, ich möchte Dich begrüßen, auch wenn Du Dich aus sehr traurigem Anlaß angemeldet hast.

Zitat:
Ich frage mich den ganzen Tag, wie geht man mit so etwas um??? Meine Mutter hat mir viel schlimmes in meinem Leben angetan, dennoch bleibt sie meine Mutter.
Ich bewundere Dich, dass Du Dich, trotz der schlimmen Erlebnisse, um sie kümmerst, ebend weil es Deine Mutter ist. Kannst Du ihr verzeihen, Frieden schließen, damit sie es leichter hat, loszulassen?
Viele Frauen und Männer, die ihre Kinder, aus welchen Gründen auch immer, schlecht behandelt haben, kämpfen damit ihr Leben lang. Etwas anderes kann ich Dir zur Zeit nicht schreiben, vielleicht kannst Du Dich einmal beraten lassen, z.B. bei einem Psychologen? Ich denke, man muss sich auch genauer kennen, um etwas raten zu können, dass dann wirklich hilft.
Die "Frauenselbsthilfe nach Krebs" führt eine Onlineberatung durch, wenn Dir dies lieber ist oder Du nicht so schnell einen Termin bekommst.

Zitat:
Am 16.11. hat sie einen Termin zur Kontrolle, dann wird er die Medikament einstellen und ihr nur noch ein Schmerzmittel geben und etwas für den Appetit. Er hat mir gesagt, dass wir die Zeit jetzt nutzen sollen, weil er ihr nur noch 6 Monate gibt.
Wenn ich Deinen heutigen Beitrag richtig verstanden habe, hat der Onkologe Deine Mutti schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Dann zu äußern, es ist vorbei und eventuell noch 6 Monate zu leben, dies ist sehr hart und zieht einem den Boden unter den Füßen weg.
Es kommt darauf an, welche Medikamente Deine Mutti jetzt nimmt, alles so radikal an einem Tag (16.11.2011) abzusetzen, wie er sagt, ist auch nicht gut.
Wie lange Deine Mutti noch bei Dir sein wird, kann auch der beste Mediziner nicht vorhersagen. Das wichtigste wird jetzt sein, dass sie so schmerzfrei wie möglich ist.

Zitat:
Hinzu kommt die Überlegung ob sie und mein Vater in ein Heim oder betreutes Wohnen ziehen sollten.
Es ist sicherlich günstiger, wenn Deine Eltern in ihrer Wohnung bleiben und durch einen ambulanten Pflegedienst unterstützt werden. Es gibt Dienste, welche sich auf die Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase spezialisiert haben. Die Kranken-und Pflegekasse übernimmt hierfür die Kosten.

Liebe Schleiereule, ich hoffe, dass ich Dir mit meinen wenigen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte! Bitte melde Dich wieder, wir versuchen uns hier gegenseitig zu helfen.

Hier ist noch die URL der "Frauenselbsthilfe nach Krebs" http://www.frauenselbsthilfe.de
Onlineberatung:http://www.beranet.de/extern/about/?id=328&in=popup

Tschüß!

Elisabethh.
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  #6  
Alt 01.11.2011, 06:14
Jobeth Jobeth ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Hallo Schleiereule,

zum Thema Gewichtsverlust und Ernährung hat mir unsere hiesige Tumorberatungsstelle einen kurzen Beitrag/Film vom NDR-Fernsehen geschickt. Vielleicht kann dieser Ansatz helfen, den Gewichtsverlust zumindest zu stoppen. Aber wenn deine Mutter nicht essen mag, ist das natürlich ein Problem.

Mit meiner Mutter und mir ist das ähnlich. Sie war für mich als Kind nicht da, ich aber jetzt für sie. Ich wünsch dir viel Kraft dafür!
__________________
Liebe Grüße
JoBeth

Geändert von Jobeth (01.11.2011 um 06:17 Uhr) Grund: was ergänzt
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  #7  
Alt 01.11.2011, 10:39
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Hallo Schleiereule,

die Anzeichen deuten auf die letzte Phase der Krankheit hin, da gibt es nicht mehr viel als Unterstützung zur Erleichterung des nun kommenden Abbaus der Organe. Ein Umzug in ein betreutes Wohnen wird bei diesem Zustand ein zusätzlicher Abfall bedeuten, da er sehr anstrengend ist. Jetzt ist es an der Zeit alles nur bequehmer und weniger anstrengend für sie zu machen.

Nun ist der Arzt gefordert, um, wenn er der Ansicht ist, noch intravenöse Nährlösungen zu geben. Zudem evtl. auftauchende Schmerzen auszuschalten.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #8  
Alt 01.11.2011, 12:41
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Danke für eure lieben Worte und den Beitrag vom NDR. Fand das mit dem Fett höchst interessant, weil ich immer dachte, dass Fett schlecht ist.

Ich hab meinen Eltern verziehen, aber ich kann das nicht vergessen. Bin auch seit Jahren schon deshalb in psychologischer Behandlung und sowohl der Neurologe, als auch mein Therapeut raten mir seit Jahren zu einem Rückzug von meinen Eltern.

So überraschend kam das mit der Meinung des Arztes nicht. Wir waren im Februar dort und er hat mir damals, als meine Mutter kurz nicht anwesend war schon gesagt, dass er nicht glaubt, dass sie ihren 77 Geburtstag noch erlebt. War sie dabei, dann hat er anders geredet. Es kam durch die Tabletten auch zur Verkapselung der Tumore. Sie sind auch recht winzig, die in der Lunge nicht mal 1 cm und die in der Leber noch geringer. Er hat mir gestern aber gesagt dass es keine Rolle spielt, ob sie verkapselt sind oder nicht. Sie entziehen dem Körper die Kraft und bei einem Menschen im Alter meiner Mutter ist das erheblich schwieriger, als bei einem jungen Menschen. Sie war im August das letzte mal da und da hat er meiner Schwester auch schon Andeutungen gemacht, dass es nicht mehr lange geht. Konnte oder wollte er aber nicht genauer, da meine Mutter dabei war. Jetzt werden bestimmt einige sagen, man darf die Frau nicht belügen. Meine Mutter will die Wahrheit gar nicht hören. Selbst wenn man sie ihr sagen würde, würde sie nach 2Sekunden über etwas anderes reden. Das ist zum Teil altersbedingt, zum Teil war sie immer ignorant gegen alles was um sie vorging.

Mir ist wichtig, dass sie nicht leiden muss. Auch wenn sie uns im Leben viel leiden hat lassen, ich will das umgekehrt nicht.

Den Namen der Medikament habe ich vergessen, leider. Sie bekam, auf Grund ihres Gewichtes 3 Tabletten morgens und 2 abends. Das war schon an der Untergrenze. Der Arzt hat mir gesagt, dass man bei alten Menschen nicht mehr die volle Dosis fährt.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie es wird, wenn sie nicht mehr da sind. Egal wie das Verhältnis ist oder war, sie waren ja immer irgendwie "da".
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  #9  
Alt 03.11.2011, 18:27
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Ich habe meinem Vater heute gesagt, dass meine Mutter stirbt. Das setzt mir alles so extrem zu.
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  #10  
Alt 03.11.2011, 22:22
Kessiham Kessiham ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Liebe Schleiereule,
es ist sicher eine ganz schwere Zeit, auf die Ihr alle da zugeht. Ich wünsche Dir dafür viel Kraft und bewundere Dich, dass Du Dich so um Deine Mutter sorgst.
Ich werde auf Grund der Krankheit meiner Mutter (auch Darmkrebs mit Lymphknoten- und Lebermetastasen, auch Tablettenchemo) in absehbarer Zeit in eine ähnliche Situation geraten, allerdings mit dem Unterschied, dass wir eine sehr innige und liebevolle Beziehung zueinander haben und nun auch noch Alzheimer diagnostiziert wurde.
Da ich beruflich mit Krebspatienten zu tun habe, möchte ich Dir ein paar Ideen "mit auf den Weg" geben - vielleicht kannst Du eine davon für Euch gebrauchen:
Gegen den Gewichtsverlust kann man mit Zusatznahrungen etwas tun. Ist Deine Mutter bei einer Ernährungsberatung gewesen? Viele Onkologen haben eine Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern, die die richtige Zusatznahrung ("Astronautenkost") ermitteln kann. Die gibt es dann unter Angabe der Diagnose auf Rezept vom Hausarzt oder Onkologen. Das hilft zwar nicht gegen den Krebs, gibt aber noch eine Weile Kraft.
Lasst Euch vom Onkologen beraten, wann und wie ein Leben in der gewohnten Umgebung ggfs. bis zum Tod möglich ist. Er kann in der Endphase eine "SAPV-Verordnung" ausstellen - das ist eine spezielle ambulante Palliativversorgung. Das sind schon ganz besondere Pflegedienste, die dann mit Palliativmedizinern zusammen die Patienten zu Hause betreuen, Symptome und Schmerzen lindern.
Erkundigt Euch mal, ob es bei Euch s.g. "Brückenschwestern" oder "Palliativlotsen" gibt. Diese helfen Patienten und ihren Angehörigen in der Endphase durch Gespräche, Hilfestellung beim Dazuholen von benötigter Hilfe u.s.w. - sie sind wahre Engel- glaube mir! Das wird Euch gut tun.
Und zu guter Letzt: Versuche mit Deiner Mutter gemeinsam einen Strich unter die Vergangenheit zu machen. Zeig' ihr, wenn Du ihr verzeihen kannst (verzeihen ist ja nicht gleichbedeutend mit vergessen). Es wird ihr die letzten Monate/Tage/Stunden erleichtern.
Nun fühl Dich gedrückt - wir können mehr aushalten als wir denken. Und - vergiss Deinen Vater in dieser Situation nicht! Sei auch für ihn da, wenn Du kannst.
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  #11  
Alt 04.11.2011, 22:46
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Hallo Kessiham und danke für deine lieben Worte. Vieles von dem was du schreibst, hab ich noch nie gehört. Werde mich aber danach erkundigen.

Das schlimmste in der ganzen Situation für mich ist, dass ich sie nicht mal in den Arm nehmen kann. Das hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Mir fällt Nähe generell schwer, aber bei meinen Eltern extrem.

Ich wünsche auch dir und deiner Mutter ganz viel Kraft in der schweren Zeit.
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  #12  
Alt 24.03.2012, 17:54
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Lange war ich nicht mehr hier. Es ist so viel geschehen in der Zeit. Meine Eltern gehen ab Montag in ein Pflegeheim, weil die Betreuung und Versorgung daheim einfach nicht mehr gewährleistet ist.

Meine Mutter wiegt noch 38 Kilo, es ist schrecklich. Die Lebermetastasen saugen ihr die letzte Kraft aus. Mein Vater ist durch seine Leberzirrhose kaum noch in der Lage sich auf den Beinen zu halten. Ständig fällt er und dann ist meine Mutter alleine. Der Arzt hat mir gesagt, dass sie höchstens noch 4 Wochen hat, dann wird sie bettlägrig sein, dann wären sie völlig hilflos. Den Sommer werden sie laut Arzt beide nicht überstehen. Also nehmen wir jetzt Abschied und versuchen ihnen die restlichen Tage so angenehm und einfach zu machen, wie wir es können. Denn auch wir sind am Rande unserer Kräfte angelangt.
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  #13  
Alt 25.03.2012, 03:02
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Liebe Schleiereule,
gut, dass Du psychologische Unterstützung hast, das wird Dir hoffentlich die Kraft geben, weiter durchzuhalten.
Bewundernswert, dass Du Dich trotz allem um Deine Eltern kümmerst.
Ich Dich unbekannterweise mal ganz fest und schicke Euch meine guten Gedanken.
Liebe Grüsse
die mucki

Geändert von mucki53 (25.03.2012 um 03:03 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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  #14  
Alt 25.03.2012, 11:47
Benutzerbild von Jamila05
Jamila05 Jamila05 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Liebe Schleiereule
Ich möchte dir schreiben,denn genau wie du habe ich meine Mama in ihren letzten Monaten begleitet....Unser Verhältniss war so schlecht das ich mich manchmal über mich selbst wundere....
Gerade in den letzten 3 Monaten habe ich ihr wortlos verziehen, das sie zugeschaut weggeschaut und ignoriert hat was mir angetan wurde...

Sie hat gelitten und aushalten müßen das ich, ihre Tochter, für sie da bin und ihr genau das gebe, was sie nicht fähig war zu geben...

Ich habe sie die letzten Monate nochmal richtig dolle lieben und schätzen gelernt...
Habe sie in den Arm genommen, sie geküsst, ihr aus dem Bett in den Rollstuhl geholfen und umgekehrt, habe sie gefüttert als nichts mehr ging...Habe ihr das Gesicht sauber gemacht, als sie sich vollkleckerte,ihr den Latz gewechselt,sie einfach so gepflegt wie es jeder Mensch verdient, wenn er seine letzte Reise antritt.
Sie konnte den letzten Harry Potter noch sehen, das war ihr größter Wunsch.
Und ich ,ich durfte dabei sein sie begleiten und mich mit ihr freuen das sie dass noch geschafft hat!

Ich möchte dir sagen das ich dich toll und stark finde, möchte dir wünschen dass du für sie so da sein kannst, wie du es eben kannst und das du ihr auf ihrem letzten Weg die Stütze und Hilfe bist die sie nicht fähig war,für dich zu sein.
Ich wünsche dir unglaublich viel Kraft und den Mut dich zu verabschieden.
Ich gehe gerade heute zu der Gedenkfeier des Hospiz, in dem sie am 4.9.2011 um 20.15 Uhr mit 52 Jahren gestorben ist...Sie war allein...aber das spiegelte nur ihr Leben wieder...

Pass gut auf dich auf und sei dir gewiss, das ich auch wenn ich nicht den Hauch einen Ahnung habe, wer du bist, an dich denke und dir ganz viel Kraft schicke...
Alles liebe für dich und deine Mama
Jamila05
P.S. Darf ich noch fragen wer "ihr" ist?

Geändert von Jamila05 (25.03.2012 um 11:48 Uhr) Grund: Noch was hinzugefügt
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  #15  
Alt 25.03.2012, 19:30
schleiereule7 schleiereule7 ist offline
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Standard AW: Sie wird immer dünner!

Danke für eure lieben Worte. Ich musste jetzt gerade weinen, weil ich im Moment seelisch wirklich am Ende bin und mich eure Worte bewegen.

Wir, das sind meine älteste Schwester und ich. Die mittlere kümmert sich nicht um meine Eltern, hat den Kontakt abgebrochen, will nichts davon hören und wohnt auch 500 km entfernt.

Ich glaube, man kann gar nicht beschreiben, was in einem vorgeht, in solch einer Situation

Danke Jamila05, es ist schön zu hören, dass es auch ander gibt, die dazu bereit sind. Ich ernte überwiegend Unverständnis in meiner Umgebung. Viele sagten mir, ich sei blöd, dass ich so etwas tue. Für mich ist es einfach menschlich und ich möchte bei allem was geschehen ist sie nicht alleine lassen. Verzeihen, wenn auch nie vergessen, aber niemals verbittern.
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