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  #1  
Alt 30.10.2006, 08:37
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Unglücklich Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo,

letzten Freitag (27.10.06) hat mein Vater (61) die Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom bekommen. Ich hatte meinen Geschwistern schon gesagt, dass sie sich auf eine schlimme Diagnose, sprich Krebs, einstellen sollten, noch bevor wir die Diagnose hatten. Eigentlich ist er ins Krankenhaus, da er eine Grippe bzw. Lungenentzündung (er geht ja auch nie zum Arzt!!!) verschleppt hatte. Bereits ein paar Tage zuvor wurde seine Lunge geröntgt. Mein Bruder sagte mir, er habe sich erschrocken, als er die Bilder gesehen hat, da er meinte Schatten erkannt zu haben, aber er sei ja kein Arzt... Trotzdem, seit dem Tod meiner Mutter vor fast 5 Jahren (sie starb urplötzlich an einem schweren Herzinfarkt) fällt es mir schwer positiv zu denken. Für mich gibt es immer nur schwarz óder weiß, auch wenn ich weiß, dass dies nicht immer richtig ist. Aber ich kann mich leider auch nicht dagegen wehren...
Wie gesagt, noch bevor wir die Diagnose hatten, hatte ich bereits einer innere Ahnung. Alle Symptome (vor allem massiver Gewichtsverlust, den wir damals auf den Tod unserer Mutter zurückführten) sprachen für mich dafür, mich auf das Schlimmste vorzubereiten. Das "Schlimmste" deshalb, weil bei uns in der Familie die Diagnose Krebs immer zum Tode führte und es mir deshalb mal wieder schwer fällt positiv zu denken so gern ich es auch möchte... Die beiden älteren Brüder meines Vaters starben an Lungenkrebs als ich noch klein war. Daran kann ich mich schlecht erinnern. Mein Opa (der Vater meines Vaters) starb so viel ich weiß auch an Lungenkrebs. Vor 2 Jahren starb dann die ältere Schwester meines Vaters ebenfalls an Lungenkrebs (Scheiß Krankheit!!). In diesem Fall habe ich es natürlich voll mitbekommen. Im Februar 2002 verstarb meine Mama, ein gutes halbes Jahr später erkrankte meine Tante (durch einen Zufall entdeckt) an Lungenkrebs (leider ist mir die genaue Diagnose, ob kleinzellig oder nicht-kleinzellig, nicht bekannt). Sie wurde dann aber auch ziemlich schnell operiert (deshalb tippe ich auf nicht-kleinzellig). Danach natürlich Chemo u.s.w. Wir dachten schon fast es wäre geschafft, aber gute 1,5 Jahre später, im Frühjahr 2004 verschlechterte sich ihr Zustand rapide, hat es aber noch bis zum September geschafft, wobei ich denke, dass sie ziemlich gelitten haben muss... Nun denn, seit Freitag gehen mir nun viele Gedanken durch den Kopf und ich möchte mich einfach nur gerne mit anderen Betroffenen austauschen. Vielleicht ein wenig versuchen diese Krankheit zu verstehen und mich auf einen Kampf gegen sie vorzubereiten. Vielleicht gibt es ja auch Leute (hoffentlich gibt es die) die mir Mut machen können, mit Tatsachenberichte etc. Diese Statistiken im Internet machen mich verückt. Ich habe gelesen, dass die wenigsten Patienten nach der Diagnose "kleinzelliges Bronchialkrazinom (extensive disease) die nächsten 4-12 Monate überleben... Ich hoffe, dass es irgendwo dort draußen jemanden gibt, der dies widerlegen kann, damit ich wenigstens einen kleinen Strohhalm hab, an dem ich mich festhalten kann, auch wenn ich weiß, dass jeder Krankheitsverlauf individuell ist. Trotzdem würde es mir Hoffnung geben zu wissen, dass es auch positiv ausgehen kann. Alleine fällt es mir schwer daran zu glauben...

Alles Gute für alle Betroffenen dieser beschissenen Krankheit... Gut das, es solche Foren gibt, in denen man sich die Sorgen von der Seele schreiben kann...

Lieben Gruß, Nadin

Geändert von Beachmaus13 (30.10.2006 um 08:40 Uhr)
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  #2  
Alt 30.10.2006, 11:05
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PetraGP PetraGP ist offline
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Standard AW: Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo Nadin,

ich bin geschockt!!!! So viele Lungenkrebsfälle in einer Familie, furchtbar. Anscheinend ist doch was dran an Vererbung bzw. es kann an den Genen liegen.

Die Diagnose "kleinzelliges Bronchialcarzinom" ist immer mit einer schlechten Prognose verbunden, da kann man nichts schön reden.
Du wirst ja selber viel gelesen haben, denk ich mir mal.
Vor allem bei der fortgeschrittenen Erkrankung bestehen keine Heilungschancen mehr.
Jedoch bringt die Chemotherapie oft den Erfolg einer Vollremission (d.h. kein Krebs mehr nachweisbar) und da kann ich mir durchaus vorstellen, dass da lange Stillstand sein kann.
Ihr dürft NIE die Hoffnung aufgeben!!!
Unser Fall (mein Mann) hat leider einen anderen Verlauf genommen als im August noch erwartet. Aber lies Dir die Geschichte von milki durch bzw. über den Vater, er hatte eine Vollremission trotz fortgeschrittenem Stadium.
Also, Du siehst, es ist nicht immer gleich von Anfang an hoffnungslos.

Berichte bitte, was bei den weiteren Untersuchungen rausgekommen ist, speziell in Bezug auf Metastasen.
Die Teufelsdinger spielen für die Prognose eine sehr grosse Rolle.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute!

LG, Petra
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  #3  
Alt 30.10.2006, 18:23
Alannah Alannah ist offline
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Standard AW: Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo Nadin!

So viele Lungenkrebsfälle in einer Familie sind echt selten! Falls du oder andere in der Familie als direkte Nachfahren der Lungenkrebskranken rauchen: Unbedingt aufhören! Sonst ist es ziemlich sicher, daß ihr später auch Lungenkrebs kriegen werdet!
Ich wünsche dir viel Kraft, um mit der Erkrankung deines Vaters umgehen zu können!

Lieben Gruß
Alannah
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  #4  
Alt 31.10.2006, 08:44
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Rotes Gesicht AW: Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo Petra,

ich habe die Beiträge von dir über deinen Mann gelesen, ich hoffe es geht euch gut!!! Mein Dad hat heute den ersten Termin bei einem Krebsspezialisten vor Ort. Ich schätze, dass es mit der Chemo dann wohl bald losgehen wird, mache mir aber Sorgen, wie er es übersteht, da er so ein mageres Persönchen geworden ist. Ich habe ihm bereits ein paar "Dickmacher", sprich Süßigkeiten, aber auch gesunde Sachen besorgt, damit er wieder ein bisschen was auf die Rippen bekommt. So eine Chemo ist doch sicherlich anstrengend, ich hoffe er ist dafür schon fit genug...
Was die Krankheit an sich angeht, geht er bis jetzt gut damit um. Vielleicht hat er es noch nicht richtig realisiert, wir werden sehen. Gestern haben wir bei meiner Schwester Geburtstag gefeiert und er war richtig gut drauf. Ich frage mich allerdings schon, ob er sich nicht vielleicht zu sehr verstellt. Das gute allerdings ist, dass er in den letzten Tage oft mit mir über die Krankheit gesporchen hat. Zuerst hatte ich Hemmungen, weil ich nicht wusste, ob er darüber reden mag, aber dann hab ich es einfach probiert und zum Glück hat er positiv reagiert. Er war es sogar, der mir jetzt sagt, ich solle mir keine Gedanken machen--- ist er nicht süß ---
Nun denn, meinem Vater gegenüber zeige ich natürlich nicht, dass ich Angst habe, aber wenn ich allein bin, muss ich schon weinen. Aber wem sage ich das??
Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute und würde mich freuen von euch zu hören...
Lieben Gruß, Nadin
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  #5  
Alt 31.10.2006, 08:57
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo Alannah,

vielen Dank für deine Worte. Zum Glück kann ich dir sagen, dass meine Geschwister und ich nicht rauchen und auch nie getan haben. Nun denn, aber jahrelanges passivrauchen dürfte auch nicht allzu gesund sein...

Jedenfalls werden wir in Zukunft regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen, denn von dieser beschissenen Krankheit wurde unsere Family vor allem väterlicherseits wirklich nicht verschont. Mütterlicherseits macht uns da eher das Herz Sorgen, und da meine Geschwister und ich nicht unbedingt die "Gazellen" sind , werden wir auch in dieser Hinsicht in Zukunft regelmäßig zum Arzt gehen...

Aufgrund von Altersschwäche werde ich diesen Planeten wohl nicht verlassen... Sorry, aber ein bisschen schwarzer Humor darf auch nicht fehlen....

P.S. mein Dad versucht jetzt langsam mit dem Rauchen aufzuhören. Es fällt ihm aber schwer. Klar weiß ich, dass es besser wäre wenn er schafft, trotzdem werde ich es ihm nicht verbieten, denn ich weiß auch, dass der Krebs davon allein auch nicht wieder weggeht... Mein Vater wird es schaffen, rede ich mir jetzt einfach mal ein...

Lieben Gruß, Nadin
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  #6  
Alt 31.10.2006, 10:48
billyb billyb ist offline
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Standard AW: Schon wieder Diagnose Krebs

Hallo Nadin,

es gibt Tests, die genetische Predisposition für bestimmte Krebsarten untersuchen. Auch für einige Lungenkrebsarten, die sich eben sehr oft in Zusammenhang mit bestimmten, erblichen DNA-Beschädigungen zeigen.
In Deiner Lage wäre ich an sochen Test interessiert.

LG

Billy
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  #7  
Alt 14.02.2007, 10:12
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Frage Woher kommt die Heiserkeit?

Hallo zusammen,
ich schreibe auch schon in einem Thread "Schon wieder Diagnose Krebs"...

Meinem Papa geht es inzwischen recht gut. er hat seit der Diagnose im Oktober l.J. schon wieder 12 Kg zugenommen. Trotzdem mache ich mir zur Zeit ein paar Sorgen. Er hat am 24.1/25.1/26.1 seine 5. Chemo von 6 bekommen. Eine Woche später dann am 02.02. so eine Knochenaufbautherapie, wie die heißt weiß ich leider nicht. Zwischen Knochenaufbau und Chemo lag bei den letzten 4 Zyklen immer ne Woche dazwischen. Im ersten Zyklus hat er alles zusammen innerhalb einer Woche bekommen und lag danach 10 Tage flach. Deshalb machen die Ärzte jetzt immer eine Woche Pause zwischen Chemo und Knochentherapie, dann komplett 2 Wochen Pause, dann wieder Chemo... Nach dem 2. Zyklus wurde noch einmal CT gemacht und es hieß der Tumor sei deutlich zurückgegangen. Dieses erfuhren wir kurz vor Weihnachten. Die nächsten Therapien überstand er ohne größere Probleme. Jetzt, nach der 5 Therapie (nach dem Knochenaufbau) bekam er einen Pilzbefall im Mund und wurde ganz doll heiser. Das ist jetzt fast 2 Wochen her. Der Pilz ist durch ein Gel, welches er sich in den Mund schmieren musste glaube ich weg, aber die Heiserkeit will einfach nicht weggehen. Er hört sich genau so an wie Rudi Carell in seinem letzten Interview und das macht mir ganz doll Angst! Der Arzt sagt es käme von der Therapie und würde auch wieder weggehen. Vorgestern hat er ihn dann aber doch zum HNO-Arzt überwiesen um die Speiseröhre spiegeln zu lassen. Jetzt habe ich Angst, dass da etwas sein könnte, was da nicht hingehört. Auf der anderen Seite kann ich es mir nicht vorstellen, dass da etwas gewachsen ist, da es ihm körperlich ja total gut geht und der Tumor ja eigentlich auch geschrumpft ist.
Kann mir vielleicht jemand sagen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Ist diese Heiserkeit wirklich normal und geht es wieder weg?

Wünsche noch einen schönen Tag,

lg Nadin
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  #8  
Alt 14.02.2007, 10:40
Angelmarie Angelmarie ist offline
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Standard AW: Woher kommt die Heiserkeit?

Liebe Nadin,
der Arzt hat recht,da es bei mir auch so war .Meistens kommt der Pilzbefall von der Chemo,auch ich bekam in der Klinik mein Mittelchen und zusätzlich habe ich mein Mundwasser benutzt und damit gegurgelt( elka dent Kräuter gibt es bei Real )obwohl die Krankenschwester meinte da ja Alkohol im Mundwasser wäre sollte ich es lieber nicht benutzen,doch der Erfolg gab mir recht.Der Pilz ging langsam weg und auch so war ich nicht so heiser wie Rudi.In der Klinik wurde mir auch bei jeder Chemo ,Kamille und Salbei gebracht und ich sollte damit gurgeln,manchmal habe ich es auch getan ,aber wie gesagt habe ich mein Mundwasser vorgezogen,außerdem fühlte ich mich irgendwie frischer im Mundbereich.Gut finde ich das der Arzt trotzdem eine Untersuchung H N O veranlasst,aber wie gesagt all dies geht vorbei,sind halt die Nebenwirkung der Chemo,bei mir sind noch die Füße taub und auch diese soll bald weg gehen.Nach Aussagen meiner Ärztin dauert es so ungefähr ein halbes Jahr .Schaun wir mal

Gruß Angelmarie
__________________
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  #9  
Alt 14.02.2007, 12:04
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carola1972 carola1972 ist offline
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Standard AW: Woher kommt die Heiserkeit?

hallo nadine,
das thema heiserkeit kenne ich nur zu gut. mein vater hatte diese. bei ihm war es eine so genannte stimmbandlähmung. es dauerte monate an. irgendwann nach der bestrahlung, war die stimme kurzzeitig wieder da. allerdings kam sie tumorbedingt wieder. ich weiß es ist ultraanstrengend zu hören, und das gesprochene zu verstehen. wir haben versucht mit viel charm dies zu übergehen. und dies hatte meinem papa sehr geholfen.

gebt nicht auf, denn das ist das allerwichtigste.

ich bin in gedanken bei dir.
carola
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  #10  
Alt 15.02.2007, 08:30
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Woher kommt die Heiserkeit?

Danke für eure Antworten. Ich dachte mir schon, dass wir einfach nur Geduld haben müssen, und ich denke, solange mein Dad dabei keine Schmerzen hat kann man es auch ertragen. Wenn er es kann, dann ich schon längst )

Es ist halt nur, dass ich dabei immer Rudi Carell im Hinterkopf habe und dann gleich wieder den Teufel an die Wand male, auch wenn ich es gar nicht will.

Nun denn, der HNO-Arzt konnte anscheinend aber auch nichts feststellen und meinte nur, dass der Onkologe sich weiter darum kümmern muss. Was auch immer das heißt, wir werden es wohl erst am Montag erfahren. Aber ich rede mir jetzt einfach mal ein, dass alles gut werden wird ;o)

Also dann, euch allen noch einen schönen Tag,

lg, Nadin
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  #11  
Alt 02.08.2007, 11:53
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Rotes Gesicht Der letzte Weg...

Hallo ihr lieben,

leider bekomme ich in meinem alten Thread nicht mehr allzuviel Resonanz, deswegen eröffne ich jetzt einen neuen in der Hoffnung hier für den angebrochenen letzten Weg vllt noch hier und da ein wenig Zuspruch zu bekommen...Eure Worte haben mir immer sehr gut getan...

Nachdem wir meinen Paps (leidet seit Oktober '06, sh. "Schon wieder Diagnose Krebs", an Lungenkrebs) am 16.07.2007 nach Absprache mit dem behandelnden Onkologen zur Schmerztherapie in ein Kh einliefern lassen haben geht es von Tag zu Tag mehr bergab. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass er nicht mehr alleine in seiner Wohnung leben kann (meine Ma ist vor 5 Jahren verstorben und wir 3 Kinder haben alle eine eigene Wohnung). Er ist körperlich sehr geschwächt, so dass er nicht mehr alleine zur Toilette gehen kann, desweiteren wurden multiple Hirnmetastasen festgestellt, nachdem meine Schwester und ich im Kh noch auf ein CT bestanden haben, da sein vermehrt verwirrter Zustand uns doch Sorgen bereitete...

Seit dem 23.07.07 befindet er sich in Kurzzeitpflege, wobei alles darauf hinaus läuft, dass es in Langzeitpflege übergehen wird. Wir sind einfach zu sehr überfordert und nicht in der Lage ihn zu Hause zu pflegen, zumal mein Bruder und ich berufstätig sind und meine Schwester zwei kleine Kinder hat. So ist es defintif die beste Lösung und zum Glück fühlt mein Dad sich in dem Pflegeheim auch wohl... Dort bekommt er einfach die bestmögliche Versorgung und wir besuchen ihn jeden Tag.

Von Tag zu Tag verändert sich sein Zusatnd, er ist einfach nicht mehr er selbst. Erst gestern hat er mich gefragt, was unsere Mutter denn so macht! Was sollten wir denn darauf nur antworten? Am Anfang wechselte es immer zwischen verwirrt sein und normal sein, aber seit ein paar Tagen ist der verwirrte Zustand leider dauerhaft. Er schläft sehr viel und ist jetzt an einem Tropf angeschlossen, wegen Flüssigkeit. Man merkt richtig, wie er sich zu einem Kind "zurückentwickelt" wenn man das so sagen kann. Es ist alles so traurig. Wenn er mir von seiner Arbeit erzählt, die er nach seiner Ansicht am Tag verrichtet hat gehe ich einfach immer darauf ein auch wenn ich es irgendwie gemein finde. Ich habe dann total das Gefühl ihn zu "veräppeln", aber was soll ich denn sonst machen? Ich stimme ihn in den meisten Dingen dann immer einfach zu.

Meine Schwester hat ihn gestern gefragt, ob wir seinen Geschwister, zu denen er schon jahrelang keinen Kontakt mehr hat bescheid sagen sollen, dass es ihm nicht so gut geht, und er antwortete nur: Ja, aber erst am WE, ich bin ja die ganze Woche eh nicht da! Toll, eigentlich wollte er nie Kontakt zu denen, ich glaube auch nicht, dass wir das jetzt ernst nehmen sollten, oder? Meine Schwester allerdings will meinen Tanten jetzt bescheid geben, aber ich finde es nicht richtig, weil er zu seinen "normalen" Zeiten immer gesagt hat, dass er das nicht will... aber was ist, wenn er es jetzt tatsächlich ernst gemeint hat?? Er würde doch bestimmt nochmal nachfragen, wenn ihm wirklich etwas daran liegt, oder? Was würdet ihr denn machen??

Nun denn, alles sieht danach aus, als hätte mein Dad seinen letzten Weg jetzt vor sich. Die Hirnmetas können aufgrund seines Allgemeinzustandes nicht behandelt werden und wir wissen ja nunmal alle, was das zu bedeuten hat... Der behandelnde Onkologe ist im Urlaub und der Vertreter meinte zu uns, wenn sich sein Allgemeinzustand bessert, sollen wir mit meinem Dad vorbei kommen. Wir sollen entscheiden, ob er dazu in der Lage ist oder eben nicht. Im Moment ist er es leider nicht. Jetzt wissen wir allerdings nicht, wie das ist wegen diesen Ödemen, die sich um die Metas bilden. Ich denke wenigstens das könnte doch mit Hilfe von Kortison behandelt werden, oder? Hättet ihr da vllt einen Rat? Sollten wir uns einfach Kortison vom Onkologen verschreiben lassen? Der müsste sich meinen Dad doch bestimmt erst ansehen, oder? Oh man, das ist irgenwie alles so sch... Ich will doch nur nicht, dass er leiden muss... es ist so schlimm zu sehen, wie jemand innerhalb so kurzer Zeit körperlich und geistig irgendwie immer weniger wird...die meisten von euch wissen bestimmt, was ich meine...

Sorry, dass das jetzt wieder ein halber Roman geworden ist, aber ich musste mir das hier einfach noch einmal alles von der Seele schreiben. Vllt hat ja der ein oder andere von euch noch einen Rat für mich? Ich wäre für jeden Unterstützung dankbar...

Alles Gute, Nadin
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  #12  
Alt 02.08.2007, 13:12
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Linde030 Linde030 ist offline
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Lächeln AW: Der letzte Weg...

hallo nadin,
es tut mir leid das es deinen vater so schlecht geht aber ich glaube wenn ihr es an seinen verhalten merkt das er sich im pflegeheim wohlfühlt dann habt ihr das richtige getan,
nun zu deiner frage ob du darauf ein gehen sollst wenn er aus der vergangenheit erzähl dann kann ich dir nur raten ja denn für ihn ist sie realität geworden denn ich arbeite täglich mit menschen die auf grund ihres hohen alters ohne krankheit dement sind, es könnte nähmlich passieren wenn du ihn mit der realität konfrontierst das es ihn überfordert u. er darauf agressiv reagiert u. damit ist keinen geholfen,
ich würde seinen geschwistern auch bescheid geben denn die können dann selber entscheiden ob sie zu ihn gehen oder nicht aber ihr braucht euch später mal keine vorwürfe machen das ihr es nicht getan habt ausserdem könnte es sein das dein vater noch was klären möchte was ihn ein inneres bedürfnes ist un für sich den inneren frieden zufinden, ich hatte es auch schon mal in meiner familie das der betroffene wie dann soweit friedlich eingeschlafen ist mit eine lächeln.

nun zu dem onkologen macht er denn keine hausbesuche? ich würde mal nach fragen wenn nicht dann im heim ob sie einen kennen der hausbesuche macht u. wenn nicht geht es vielleicht wenn ihr ihn mit einen krankentransport zur praxis bringrn läßt.

nun liebe grüße u. viel kraft für deine fam.
linde
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  #13  
Alt 02.08.2007, 13:25
Rosa98 Rosa98 ist offline
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Standard AW: Der letzte Weg...

Hallo liebe Nadin,

es tut mir so leid, daß Ihr alle so leiden müßt. Ich nehm Dich mal ganz fest in den Arm. Habe das alles auch schon mit meiner Mutti erlebt und weiß wovon Du sprichst. Daß Ihr Euch darüber bewußt seid, daß Dein Vater jetzt bald seinen letzten Weg antritt ist schmerzhaft, aber Ihr solltet versuchen, sein Leiden nicht zu verlängern. Du schreibst gar nicht, ob Ihr von einem Hausarzt betreut werdet. Der könnte doch eventuell auch Cortison verordnen.
Am wichtigsten ist wohl, daß er keine Schmerzen hat. Es tut mir leid, Dir das sagen zu müssen, aber meiner Mutter ging es zum Schluß dann ganz schnell zu Ende, denn durch die Metastasen im Gehirn brach dann der gesamte Organismus zusammen. Nieren- und Leberversagen. Wir waren dankbar dafür, daß sie die letzten Tage nicht mehr bei Bewußtsein war.
Ob Du die Verwandschaft informieren solltest ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ich denke wenn Dein Vater das gewünscht hätte, dann hätt er er das vielleicht schon selbst getan. Die meisten Menschen spüren, wenn der Kampf zu Ende geht. Meine Mutter hat sich von allen alten Freunden verabschiedet als sie dazu noch in der Lage war, obwohl sie nie darüber gesprochen hat, daß sie wohl gehen muß.
Ich wünsche Euch, daß Dein Vater nicht allzusehr leiden muß und Du in dieser schweren Zeit jemanden hast, der Dir zur Seite steht und Dir Halt gibt.

Alles Liebe für Euch

Sandra
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  #14  
Alt 02.08.2007, 14:06
annemarie annemarie ist offline
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Standard AW: Der letzte Weg...

Hallo Nadin,
ich bin sehr traurig immer wieder den gleichen Leidensweg zu lesen. Wenn Dein Papa seine Geschwister erwähnt, dann möchte er sicherlich auch mit Allen ins "Reine" kommen. Zum Schluß ist das oft so und man sollte diese Zeichen nicht übersehen. Es ist ein schwerer Weg, den ihr jetzt gemeinsam geht und ich wünsche Euch viel Kraft. Hoffentlich ist der Weg für Deinen Papa ins Regenbogenland nicht zu lang. Ich drücke Dich ganz fest.
Liebe Grüße von Annemarie
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  #15  
Alt 02.08.2007, 14:13
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Der letzte Weg...

Liebe Nadin,

ich kann mich Annemaries Worten nur anschließen. Vielleicht ist da wirklich noch etwas zu klären. Ich denke man sollte darüber stehen, die Verwandten informieren und den Dingen seinen Lauf lassen.

Es ist eine sehr schwere Zeit für Euch und ich würde als Unterstützung zumindest Euren Hausarzt hinzuziehen, denn es muss nicht sein, dass er in irgendeiner Weise leiden muss. Und sei es auch um den eventuellen Hirndruck der bei der Ödembildung um Metastasen im Kopf entsteht mit Cortison zu lindern. Vielleicht wird auch dann der geistige Zustand wieder besser.

Lass Dich ganz doll drücken,
Milki
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