Mama,gib uns Kraft.Kleinzelliger BC bei meinem Vater

[larina]

Hallo,
ich schreibe aus Verzweifelung,Ungewissheit und einfach weil ich mehr über diese Krankheit erfahren möchte.
Am 9.1.2008 habe ich plötzlich meine liebste Mama verloren.Eine unglaublich schwere Zeit für mich,sie war unser Halt,mein Engel auf Erden...
Nun war ich mit meinem Vater alleine zuhause,Hand in Hand..
In diesen Neun Monaten hat sich die C.O.P.D und die Herzinsuffiezienz meines Vaters sehr stark bemerkbar gemacht.
August:Mein Vater und ich sitzen im Flieger,richtung Süden.Mit viel Hoffnung auf gutes im Gepäck.
Vier Wochen Sonne,Meer,Natur und Erholung.
September:Hausartztbesuch wegen schwerer Atemnot,starker Husten,Auswurf.
Verdacht auf Lungenentzündung.Überweisung in Krankenhaus.
Dort wurde bei Röntgenaufnahmen ein "Schatten auf der Lunge"gesehen.
Überweisung in die Lungenfachklinik.Dort die Diagnose:
Kleinzelliger,explosiosnartig wachsender Tumor...
Als die Ärztin meine Schwester und mich aufklärte,sas ich auf dem stuhl,ich hörte nur noch Lungenkrebs!!bösartig.So viele Gedanken,Ängste,Tränen...Wollte es nicht wahrhaben.
Mama steh uns bei.Gib uns Kraft!
Zwei Tage später dann die Chemo,sie verlief recht gut,schon nach drei Tagen konnte man eine deutliche Verkleinerung sehen.
Momentan ist er wieder in der Klinik,die zweite Chemo.Ihm geht es gut.
Ich habe Angst das alles so schnell vorbei sein kann,das ich dann ganz alleine da stehe.Ohne elterlichen Rückhalt.Dieses Schicksaal,es macht mir Angst...

[annika33]

Hallo Larina,

ich freue mich Dich kennenzulernen, wenn auch die Umstände hierfür hätten viel schönere sein können.

Meine Mutter erkrankte im März diesen Jahres ebenfalls am Kleinzelligen BC. Genau wie Dein Papa hat sie die Chemotherapie (Etoposid und Cisplatin) gut vertragen. Der Krebs hat sehr sensibel darauf reagiert, und konnte unterhalb der Nachweisgrenze gedrängt werden. Meine Mama bekam 5 von 6 vorgesehenen Zyklen, da bereits nach der 5. Gabe das bestmögliche Ergebnis erreicht worden war.

Ich kann Deine Ängste und Sorgen verstehen, zumal Du ja erst kurz zuvor Deine Mama verloren hast. Das tut mir aufrichtig leid. Die Sorge um Deinen Papa jetzt noch dazu...das muss sehr schlimm sein.

Was hier den Krebs-Kompass anbelangt kann ich Dir sagen, dass Du hier sehr viele hilfsbereite und nette Menschen kennenlernen wirst. Angehörige, Betroffene und auch Hinterbliebene, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Du schreibst:

ich schreibe aus Verzweifelung,Ungewissheit und einfach weil ich mehr über diese Krankheit erfahren möchte.

Mir hilft der Austausch hier immer sehr, gerade im Bezug auf spezielle Fragen bei den Medikamenten oder dergleichen. Also schieß los...wenn Du irgendwas wissen willst - wir helfen Dir gerne.

Sei lieb gegrüßt

Annika

[Marita C.]

Liebe Larina,
ich möchte dich willkommen heissen,auch wenn der Anlaß nicht schön ist.
Es tut mir leid,das es deinen Vater auch erwischt hat.Ich kann deine Sorgen und Ängste gut verstehen.Hier wirst du Ratschläge und tröstende Worte bekommen.Schreib einfach weiter,es wird dir helfen.

[larina]

Hallo Annika und Marita

Vorerst möchte ich mich für die schnelle Antwort bedanken,es hilft mir sehr mit Betroffen,Angehörigen oder Spezialisten darüber zu reden.

Mein Vater ist heute von der zweiten Chemotherapie wieder nachhause gekommen.Ihm geht es körperlich gut,er fühlt sich gut und isst sehr viel,sobald er wieder zuhause ist.
Ich schreibe hier mal die konkrete Diagnose rein :

Kleinzelliges Bronchialkarzinom,rechts zentral
cT4N3M0
Erste Chemotherapie mit Cisplatin,Etoposid,Vincristin,gutes klinisches Ansprechen.
Aktuell: 2.Zyklus Chemotherapie mit Cisplatin und Etoposid.
Staging: Kein Anhalt für Knochenmetastasen.

Bei der körperlichen Untersuchung waren eine deutliche Abnahme der oberen Einflussstauung sowie eine gute klinische Besserung erkennbar.
In der Skelettganzkörperszintigraphie kein Anhalt für Fernmetastasen.
Die Blutwerte haben sich gebessert so das jetzt keine zwingende Notwendigkeit für eine Fortführung der Sauerstoff-Langzeittherapie besteht.
Auch war eine deutliche Besserung der Lungenfunktion erkennbar.
Am 3.11. wurde ein Termin zur Radiochemotherapie vereinbart.
Es wird eine simultane Radiochemotherapie also Kombination von Radio und Chemotherapie (RCT)vorgesehen.
Es soll eine Intensivierung der Therapie durch kurze Gesamtbehandlungszeit und in Einzelfällen eine spezifische Radiosensibilisierung von Tumorzellen bewirkt werden.

Lieben Gruss
Larina

[Samura]

Hallo Larina,
mein Vater hat auch Chemo mit Cisplatin und Etoposid. Aber er hat den Nichtkleinzelligen Bc. Hm? Da weiß ich auch nicht weiter. Aber ich wünsche ganz viel Durchhaltevermögen.
Drück ganz Lieb
Doro

[larina]

Hallo Doro,

es wird eine "simultane"radiochemotherapie durchgeführt.
d.h eine Kombination von Radio und Chemotherapie (RCT)
Es soll eine Intensivierung der Therapie durch kurze Gesamtbehandlungszeit und in Einzelfällen eine spezifische Radiosensibilisierung von Tumorzellen bewirkt werden.


Lieben Gruss

Larina

[larina]

hallo ihr lieben...
ich habe vor einigen wochen meinen ersten beitrag hier im forum geschrieben,aus völliger verzweiflung,ahnungslosigkeit und großer angst.bei meinem liebsten papa wurde im september ein kleinzelliges bronchialkarzinom diagnostiziert.zusätzlich eine linksherzinsuffizienz und eine chronisch obstruktive bronchitis (copd)
nach der ersten chemo (cisplatin/etoposid/vincristin) mit gutem klinischen ansprechen,wurde eine simultane radiochemotherapie eingeleitet.25 mal bestrahlung kombiniert mit cisplatin und etoposid.der tumor hat sich deutlich zurückgebildet,ist kaum noch zu erkennen.was ja eigentlich eine nachricht zum aufatmen ist.jedoch muss ich sagen das es ihm von tag zu tag schlechter geht.die radio-chemotherapie hat ihn trotz deutlichem rückgang der tumorinfiltrate ,sehr mitgenommen.übelkeit,erbrechen,sehr niedriger blutdruck,schwindelanfälle und teilweise kurze ohnmächtigkeit machen ihm (uns) sehr zu schaffen.
am 2.1.2009 ist die nächste chemo-therapie geplant,die bestrahlung haben wir erstmal hinter uns.gestern war der hausarzt mit den ergebnissen von der 1 mal wöchentlichen blutbildkontrolle garnicht zufrieden.
Leukozyten : 1.5
Hämoglobin : 7.2
er hat anämie.blutarmut.morgen wird er stationär in der lungefachklinik aufgenommen.es ist eine blutübertragung geplant.ich hoffe das alles gut geht,ich gebe die hoffnung niemals auf.vielleicht geht es ihm ja sogar besser nach der blutübertragung?!

[Bini1967]

Hallo Larina,
es tut mir leid, dass die Radio-Chemo-Therapie Deinen Papa so geschlaucht hat. Aber dass der Tumor kleiner geworden ist, ist doch schon mal ein Erfolg.
Nach der Bluttransfusion wird es Deinem Papa auch gleich wieder etwas besser gehen. Ich denke, die Schwindelanfälle und Ohnmacht kommen von der Blutarmut. Nur die Bestrahlung wirkt noch etwas länger nach. Daher wird er schon noch etwas unter der Übelkeit und den Schluckbeschwerden leiden müssen, Aber auch das wird wieder besser, ganz bestimmt. Es ist normal, dass nach Bestrahlungsende die NW der Bestrahlung erst noch mal schlimmer werden, bevor es dann mit großen Schritten wieder bergauf geht. Nur Mut und nicht verzweifeln.
LG
Sabine

[jojo08]

Hallo Larina,
auch ich habe ein "Kleinzeller" und habe Bestrahlungen bekommen.
Es ging mir für ca. 3 Wochen nach der Bestrahlung schlecht. Ich war immer Müde, habe immer gefroren und war sehr schwach. Inzwischen sind es 8 Wochen nach der Bestrahlung und ich fühle mich sehr fit. Ausser etwas Husten habe ich keine Nebenwirkungen mehr.
Sobald Dein Vater die Bluttransfusion erhalten hat wird er sich sicherlich besser fühlen. Eine Bluttranfusion wirkt sofort. Die NW der Bestrahlungen werden auch bald nicht mehr vorhanden sein.

Viele Grüsse

Gabi

[larina]

vielen dank ihr lieben für die schnelle antwort.mein vater wurde gestern entlassen.er hat zwei blutkonserven bekommen,ich kann noch nicht sagen das es ihm besser geht.er selbst klagt nicht,nie,aber ich sehe ja wie er nur da liegt,nicht viel redet und kein appetit mehr hat.die blutwerte sind wieder einigermasen ok,die chemo ist am 2.1. geplant.mal schaun wie alles wird.habe so große angst ihn zu verlieren.ich zeige ihm meine ängste nicht,will ihn immer aufbauen aber er selbst sagt "bald bin ich bei deiner mama,pass immer auf dich auf "es ist so schrecklich das zu hören.
dachten zu anfang es würde bergauf gehen,weil der tumor deutlich zurückgegangen ist,aber die begleitenden krankheiten machen uns noch mehr angst.
ich wünsche euch ein frohes und besinnliches weihnachtsfest.
liebe grüße larina