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  #151  
Alt 04.12.2002, 19:41
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Hallo an alle Dichter, Schreiber und Besucher

nun haben wir über 4000 Besucher auf diesen Seiten und viele tolle Gedichte und Beiträge. " Toll nicht war " .
Das hätte ich mir nie vorstellen können als ich das erste Gedicht geschrieben habe

Wir haben viel in Bewegung gesetzt. Einiges darüber habe ich im Forum gelesen.

Ein ganz herzliches Dankeschön und eine schöne besinnliche Adventszeit

Macht weiter so, wenn euch etwas einfällt ob Gedicht oder Beitrag. Ich und viele andere lesen es immer sehr gerne.

Liebe Grüße, viel Kraft an akut betroffene, ihre Familien und Freunde

Elionora
  #152  
Alt 05.12.2002, 21:04
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Ich wünsche Euch allen eine schöne Adventszeit und ein ruhiges und gemütliches Weihnachtsfest.
Gruß Renate



Memoiren eines Weihnachtsbaums.
Menschen sind schon komische Wesen. Das liebe lange Jahr über vergiften sie uns mit ihren Abgasen, beschweren sich trotzdem über das Waldsterben und hinterlassen allen möglichen Müll in der Schonung. Aber dann, wenn es Winter wird, entdecken sie die große Liebe zu uns Bäumen. Nicht zu allen, denn die Kollegen von der laubtragenden Fraktion sehen dann recht schmucklos aus, sondern speziell zu uns Tannen. Ob Blau-, ob Edel-, Hauptsache Tanne muss es sein.
Geht es auf das Jahresende zu, fallen sie massenweise bei uns ein, graben uns aus oder hacken uns ab - aus lauter Liebe, versteht sich. Raus aus dem winterlichen Wald, rein in die warme Stube. Nein, ihr Tännchen, schüttelt nicht so ungläubig mit dem Kopf, das tun die wirklich. Wie? Ja stimmt schon, die Menschen haben keine Nadeln und leben auch nicht im Wald; sie haben nicht einmal ein Fell, außer auf dem Kopf, so dass sie jämmerlich frieren, wenn es kalt wird. Aber sag selbst: Kann ein vernünftiges Wesen daran glauben, dass es uns etwas gutes tut, wenn es uns ausgräbt oder gar abhackt und an einen warmen Ort trägt? Siehst du: kann es nicht. Aber damit beginnt die Sache ja erst.
Kaum war ich ausgegraben - zum Glück haben sie mich nicht abgehackt - wurde ich in eine der großen Qualmkisten verfrachtet, die die Luft verpesten. Nach einer endlos scheinenden Fahrt wurde ich abgeladen und durch einen Trichter gesteckt, der all meine Arme nach oben verbog, und landete schließlich in einem 'Netz', das sie so verbogen hielt. "Spart Platz beim Transport", sagte ein Mensch zum Anderen. Dann wurde ich wieder verladen, rumgefahren und landete auf einem sogenannten 'Markt'.
Da standen noch andere Opfer der Liebe neben mir und viele Menschen wimmelten herum und einer war dabei, der schrie immer "Schöne, schöne Weihnachtsbäume", aber ich war wenigstens meine Fesseln los. Doch nicht für lange. Jemand gab dem Schreihals einen buntbedruckten Lappen und dafür wurde ich wieder durch den Trichter gestopft, gefesselt und von dem mit dem Lappen mitgenommen. So stand ich dann 3 Tage lang in einer Ecke.
Dann kam der mit dem Lappen wieder - und mit ihm kleinere Menschen, die um mich rumsprangen und "Oh, ein Weihnachtsbaum!" riefen und den mit dem Lappen 'Papa' nannten.
Papa kratzte sich am Kopf und überlegte, wie ich wohl 'einzustielen' sei. Das dauerte eine Weile und schließlich kam jemand, den die Kleineren 'Mama' nannten und meinte "Lass man dran den Ballen, Karl. Meiers tun ihren auch im Gatten pflanzen." Der Ballen, das waren meine Wurzeln und so wäre ich um ein Haar doch noch abgehackt worden.
Dank Mama besann man sich darauf, mich in einen Topf zu setzen, ein wenig Erde drauf zu schütten und mich in die Stube zu tragen. Dort wurde ich endlich meine Fesseln los. "Prima!" mögt ihr sagen, aber es war gar nicht prima. Wenn ihr 3 Tage lang gefesselt in der Ecke gestanden habt, dann werden euch die Arme steif. Steife Arme aber gefielen den Menschen nicht und so versuchten sie, meine Arme durch Drücken wieder beweglich zu machen. Ist sehr unangenehm, wenn eingeschlafene Arme runtergedrückt werden.
Kaum war das überstanden, ging es mit 'der Richtung' los. Im Wald geht links die Sonne auf und rechts wieder unter und das ist so ein Tannenleben lang. In den Stuben der Menschen wird man gedreht und gewendet, bis man gar nicht mehr Weiß, wo rechts und links ist. "Nein, da ist zu wenig Grün, halt, zu weit, zurück, ein wenig so rum, nein, doch wieder andersrum" geht es da. Und zwischendurch immer wieder "Meier's sieht aber schöner aus.", "Meiers haben den anders stehen" und "Meier's ist viel größer.". Schließlich stand ich wohl richtig, wenn auch nicht mehr wissend, wo links und rechts ist.
"Martha, hol doch mal die Kugeln raus!" kommandierte der, der Papa hieß, und es begann der Akt des Schmückens. Das müsst ihr euch so vorstellen, dass alles mögliche Zeug an eure Arme geklemmt wird. Nein, Nein. Keine Vogelnester oder so etwas, sondern goldene, silberne, gläserne, tönerne und was weiß ich noch alles für runde Gegenstände. 'Kugeln halt. Dann kommt noch Essen für Menschen dazu. Äpfel, Schokolade, Marzipan, Nikoläuse und wer weiß was alles. Ach ja, die silbernen und goldenen Fäden, Lametta genannt, habe ich noch vergessen. Einmal haben sie mich so vollgehängt damit, dass ich kaum noch was sehen konnte. Das schlimmste von allem aber sind die Lichter. Da gibt es elektrische, die sind unangenehm, weil alle Lichter mit einem Kabel verbunden sind. "Ne, Kalle, da iss doch allet auffem haufen und hier hasse garkeim Licht." sagt dann Mama und Papa erwidert "Iss nich, Martha, reicht dem Kabel nich fuer.". Das lässt Mama natürlich nicht gelten und sagt: "Stell dich nich so an, wirs doch wohl noch nem läppischen Baum schmücken können." Das endet dann regelmäßig so, dass die Arme mit den Lichtern durch das Kabel gefesselt werden.
Viel schlimmer als die elektrischen sind aber noch die richtigen Lichter. Das sind 'Kerzen' genannte Dinger, die richtig brennen. Angst vor Feuer haben die Menschen auch, jedenfalls gucken Papa und Mama immer recht misstrauisch, wenn die richtigen Lichter brennen. Aber ich weiß nicht, warum die Menschen meinen, wir Tannen hätten keine Angst vor Feuer. Und wenn einem so eine Feuerkerze auf den Zweigen steckt, dann steht man nicht nur 1000 Ängste aus, das ist auch verdammt unangenehm, denn die Kerzen kleckern einem die Arme mit heißem Wachs voll. Solange es unsereins auf die Arme kleckert, scheint das niemanden zu stören, aber wehe, es kleckert auf den Boden. Dann fängt ein fürchterliches Geschrei an; von wegen "der gute Teppich" und so. Aber ich bin schon viel zu weit.
Nachdem man dann mit dem ganzen Zeug vollgehängt worden ist und als "geschmückt" gilt, steht man erst einmal ein paar Stunden lang in der Ecke rum und hat ein wenig Zeit, sich von all den Schrecken zu erholen. Wenn Papa und Mama beginnen, Pakete und Päckchen unter einem zu verstauen, und ihre Augen glasig zu schimmern beginnen, wird es gefährlich. Dann naht die Zeit der Bescherung. Die 'richtigen' Kerzen werden angesteckt und meist auch noch so Dinger, die mit Feuer um sich werfen und 'Wunderkerzen' genannt werden und man ist halbtot vor Schreck.
Dann stürmt die ganze Kinderschar - diesmal sind auch die ganz kleinen dabei - auf einen zu und will an die Pakete, die Mama und Papa unter einen gelegt haben. Doch sie halten den Kinderorkan noch fern, der einen umzufegen droht, und beharren darauf, dass erst 'Gedichte' aufgesagt und 'gesungen' wird.
Gedichte, das ist so was: Da stellt sich dann der kleinste Mensch hin und stammelt "Draus' vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Allüberall auf den Tannenspitzen, sah ich goldene Lichtlein blitzen." Dabei war der gar nicht im Wald, sondern nebenan, bei Tante Hertha oder sonst wo, aber nicht im Wald. Und die einzigen 'Lichtlein', die ich jemals auf meinen Spitzen sitzen sah, sind die Kerzen verschiedener Art. Nicht, dass Mama und Papa aber nun herkommen und sagen "Nein, schau mal, so ist das nicht. Im Winter ruhen sich die Tannen aus und sie leuchten nicht, sondern stehen still an ihrem Platz, denken über den letzten Sommer nach und was im nächsten wohl kommen wird". Nein, Mama weint vor Freude und Rührung und auch Papa ist bewegt. Mamas "Hasse schön gesacht! Jezz wollnwa singen!" und leitet zum nächsten Akt über.
Gesang, das ist nicht, was ihr von den Vögeln kennt. Es ist eher so eine Art Geschrei. Wie das der Hirsche, wenn sie sich im Herbst um ihre Frauen balgen. Nur noch fürchterlicher. Sie brüllen auch nicht "Ey, du Ohr, das ist mein Reh!" und "Verpiss dich, alter Angeber!", sondern "Stille Nacht.". Oder auch "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie Grün sind deine Blätter.". Ich könnte vor Wut jedes Mal aus den Nadeln fahren.
Kaum ist das holzerschütternde Geschrei verklungen, sagt Tante Hertha "Habbtan schön Baeumken dies Jahr" und nach einem "Frohe Weihnacht" beginnt das Herauskramen der Pakete. Sie holen alles wieder weg, was sie gerade unter einen gelegt haben und packen aus, was vorher eingepackt wurde. So Papa nicht vergessen hat, die Batterien für irgendwelches Kinderspielzeug zu besorgen, was dieses unbedingt zum Funktionieren braucht, sind alle erst einmal beschäftigt. Das Ende des Rituals erkennt man an dem Dialog mit Tante Hertha. Der ist jedes Jahr gleich.
"Hach, Haertta ! E'n Pullowa! Waer doch nicht noetich gewesen" sagt Papa. Worauf die Tante erwidert: "Probier ma an, kannze umtauschen, wenna nich passt. Habbich nochen Bong von". Und das geht dann mit Mama und Hertha und Hertha und "Kinnas" - das sind Mama und Papa - auch noch mal so. Und alle haben noch "den Bong fuhr zum umtauschen".
In den nächsten 2 Tagen kommen dann Verwandte. Wieder mit Paketen, aber die werden einem nicht mehr untergeschoben, sondern direkt verteilt. Und wieder haben alle "den Bong für zum umtauschen" noch.
Man steht dann noch so 2 Wochen in der Ecke rum, ohne dass sich jemand groß um einen schert. Außer, der Schlachtruf "Lass uns nomma 'n Baum anstecken" ertönt. Schließlich sind die Menschen es leid, dass 'dieses Ding' noch länger 'die Stube voll nadelt'. Wenn man das Glück hatte, seine Wurzeln zu behalten, nehmen sie all das Zeug unter großem Hallo wieder herunter, was sie einem vorher aufgeladen haben und verfrachten einen in den Garten. Da darf man sich dann den Sommer über erholen. Bis zum nächsten mal, wenn die Menschen ihre 'Liebe' zu uns Tannen entdecken.
  #153  
Alt 07.12.2002, 19:13
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Hier ein Fundstück aus dem web:

Vier Kerzen brannten am Adventskranz

Es war ganz still.
So still, das man hörte,
wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte :
„ ich heiße Frieden, sie wollen mich nicht."
Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich.

Die zweite Kerze flackerte und sagte:
„ Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig.
Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.
Es hat keinen Sinn mehr , daß ich brenne."
Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite war aus.

Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort:
„ Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen.
Die Menschen stellen mich an die seite.
Sie sehen nur sich selbst und nicht die Anderen,
die sie liebe haben sollten."
Und mit einem letzten Aufflackern war auch diese Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind ins Zimmer.
Es schaute die Kerzen an und sagte :
„ Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein !"
und fast weinte es.
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort :
„ Hab keine Angst mein Kind. Ich heiße HOFFNUNG."
Da nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die Anderen wieder an.

Ich wünsche Euch allen einen schönen zweiten Advent und verliert nie die HOFFNUNG.
Liebe Grüße,

Maryjoe
  #154  
Alt 12.12.2002, 09:22
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Liebe Maryjoe, Elionora,Renate und alle anderen!
Danke für Eure Beiträge! Ich bin froh, daß es euch gibt!!! Wenn ich mal wieder unten gelandet bin auf meiner Gefühlsachterbahn, kann ich immer zu euch kommen. Ihr seid immer da. Und wenn ich eure Gedichte und Geschichten lese, tröstet mich das und muntert mich auf.
Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit.
Ganz liebe Grüße
Ulla
  #155  
Alt 12.12.2002, 13:54
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Weihnachtsgebäck

Im Küchenschrank stehen eng zusammen
das Mehl, der Zucker und der Zimt
die zufällig zusammen kamen
und warten, was man unternimmt.

Ich bin so wichtig, sagt das Mehl
das könnt ihr mir gern glauben
und mach daraus auch gar kein Hehl
der Zucker hörts mit Schnauben.

Wenn's mich nicht gäb du Mehl bist dumm
würd keiner Plätzchen essen
und wenn du fragst, wieso, warum
man ist auf süß versessen.

Doch weihnachtlich meint da das Zimt
würds keinem richtig schmecken
wenn man ein Stück von mir nicht nimmt
könnt ihrs Gebäck verstecken.

Im Nebenfach feixt frech die Butter
was regt ihr euch so furchtbar auf
wie staubig wär das Weihnachtsfutter
käm da nicht dicke Butter drauf.

Das Backpulver meint schließlich noch
ihr habt ja mich vergessen
da geht ihr alle gar nicht hoch
und niemand kann euch essen.

So wird nun fröhlich angemengt
das Mehl das Salz der Quark
und die Moral von der Geschicht
JA NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK.
(Heinz Bornemann)

Gruß Renate
  #156  
Alt 14.12.2002, 19:22
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Ein kleiner Junge besuchte seinen Großvater und sah ihm zu, wie er die Krippenfiguren schnitzte. Der Junge schaute sie sich ganz intensiv an, und sie fingen an, für ihn zu leben.
Da schaute er das Kind an - und das Kind schaute ihn an. Plötzlich bekam er einen Schrecken, und die Tränen traten ihm in die Augen.
"Warum weinst du denn?" fragte das Jesuskind.
"Weil ich dir nichts mitgebracht habe", sagte der Junge.
"Ich will aber gerne etwas von dir haben",
entgegnete das Jesuskind.
Da wurde der Kleine rot vor Freude.
"Ich will dir alles schenken, was ich habe", stammelte er .
"Drei Sachen möchte ich von dir haben", sagte das Jesuskind.
Da fiel ihm der Kleine ins Wort:
"Meinen neuen Mantel, meine elektrische Eisenbahn,
mein schönes Buch ..."?-
Nein", entgegnete das Jesuskind,
"das alles brauche ich nicht. Schenk mir deinen letzten Aufsatz.
"Da erschrak der Kleine.
"Jesus", stotterte er ganz verlegen... und flüsterte:
"Da hat doch der Lehrer 'ungenügend' darunter geschrieben".
"Eben deshalb will ich ihn haben",antwortete das Jesuskind.
"Aber, warum denn?" fragte der Junge.
"Du sollst mir immer das bringen, wo 'ungenügend' darunter steht. Versprichst du mir das"?.
"Sehr gern" , antwortete der Junge.
"Aber ich will noch ein zweites Geschenk von dir",
sagte das Jesuskind..., "deinen Milchbecher".
"Aber den habe ich doch heute zerbrochen",entgegnete der Junge.
"Du sollst mir immer das bringen, was du im
Leben zerbrochen hast. Ich will es wieder heil machen.
Gibst du mir das auch?" "Das ist schwer", sagte der Junge.
"Hilfst du mir dabei?"
"Aber nun mein dritter Wunsch", sagte das Jesuskind.
"Du sollst mir nun noch die Antwort bringen, die du der Mutter gegeben hast, als sie fragte, wie denn der
Milchbecher kaputtgegangen ist".
Da legte der Kleine die Stirn auf die Kante und
weinte so bitterlich:
"Ich, ich, ich ...",brachte er unter Schluchzen mühsam heraus...
"ich habe den Becher umgestoßen; in Wahrheit habe ich ihn
absichtlich auf die Erde geworfen."
"Ja, du sollst mir all deine Lügen, deinen Trotz, dein Böses,
was du getan hast, bringen", sagte das Jesuskind.
"Und wenn du zu mir kommst, will ich dir helfen; ich will dich annehmen in deiner Schwäche; ich will dir immer neu vergeben; ich will dich an deiner Hand nehmen und dir den Weg zeigen.
"Willst du dir das schenken lassen?"
Und der Junge schaute, hörte und staunte .... .
(nach Walter Baudec)

schöne Adventszeit an euch Renate
  #157  
Alt 16.12.2002, 14:40
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Auch was für die Gedichteseite:

Von guten Mächten...

Nicht immer haben Engel Flügel,
weißes Gewand und gold´nen Stern.
Sie leben meistens auf der Erde
Und sind dem Himmel recht weit fern.

Ein Engel irdisch und ganz menschlich,
der öffnet weit des Herzens Tor,
er will nur einfach für Dich da sein
und leiht Dir willig stets Dein Ohr.

Ein Engel hat Geduld und Liebe,
sagt nie: „Ich habe keine Zeit“.
Er ist, wann immer Du ihn brauchst,
für Dich zur Hilfe gern bereit.

Ich wünsche Dir heute solchen Engel,
damit ein weihnachtlicher Schrein
ein ganzes Jahr in Deinem Herzen,
ein ganzes Jahr mag um Dich sein.

Von Christel Klotz


Liebe Grüße aus dem Norden

Maryjoe
  #158  
Alt 17.12.2002, 14:41
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Ein Fundstück aus dem Netz: Zu Weihnachten eine supertolle Geschichte vom Sternputzer:

MELVINS STERN

Melvin war ein Engel.
Kein besonders bedeutender Engel. Er saß nicht zur rechten Hand Gottes.
Wenn alle Engel sich versammelten und sich niedersetzten, um Gottes Weisheit zu vernehmen, blieb Melvin im Hintergrund stehen.
Melvin stand da, mit Eimer und Besen, und wartete.
Und wenn er irgendwo ein Stäubchen entdeckte, rannte er gleich hin und kehrte es in seinen Eimer.
Es war keine besondere Aufgabe, wirklich nicht. Engel sind schrecklich sauber. In tausend Jahren konnte es einmal vorkommen, dass einmal eine kleine Feder von irgendwo herabschwebte. Aber Melvin war sofort zur Stelle und kehrte sie auf.
Er wäre ja eigentlich lieber Wolkenwäscher gewesen.
Oder noch lieber Sternputzer.
Jedes Mal, wenn am himmlischen Anschlagbrett eine freie Stelle angezeigt wurde, war Melvin als erster da.
Aber wenn er dann den Wolkenschrubber nehmen und die Wolken abschrubben sollte, war das Ding so groß, dass Melvin selbst unter die Borsten geriet und geschrubbt wurde.
Und auch die Putztücher der Sternputzer konnte Melvin kaum hochheben.
Wenn es ihm einmal gelang, dann blähte sich das Riesentuch auf und hüllte ihn in seine großen, weichen Falten, so dass er überhaupt nicht mehr zu sehen war.

Aber Melvin gab nicht auf. Und eines schönen Tages - wer hätte das gedacht -, war er nicht nur als erster da, um sich zu bewerben.
Er war sogar der einzige.
„Was denn, bin ich zu früh?“ fragte Melvin den Engel vom Dienst.
Der Engel vom Dienst sah gar nicht vom großen Hauptbuch auf, sondern schrieb weiter, Zeile für Zeile, mit dem großen Federkiel.
Nein, sagte er.
„Oder bin ich zu spät?“ fragte Melvin.
Der Engel vom Dienst malte den Querstrich des Buchstabens T und setzte einen Punkt auf das i.
„Du bist rechtzeitig gekommen“.
Er hielt Melvin ein Putztuch hin.
„Geh zehn Millionen Meilen in westlicher Richtung und dann einen Schritt nach links. Da findest du den Stern, dem du zugeteilt worden bist.“
Melvin traute seinen Ohren kaum.
Er war Sternputzer geworden.
Und seinen Augen wollte er auch nicht trauen: Das Putztuch hatte genau die richtige Größe für seine Hände.
„Es ist nur ein sehr kleiner Stern“, sagte der Engel vom Dienst.
„Willst du die Arbeit übernehmen?“
„Oh ja, natürlich!“ rief Melvin.
„Gut. Alle anderen haben nämlich abgelehnt.“

Es war auch wirklich kein Stern, mit dem ein Sternputzer viel Aufsehen erregen konnte. Er war schon sehr, sehr klein und glänzte nur matt.
Aber er war alles, was Melvin sich je gewünscht hatte.
Er putzte seinen Stern morgens und nachmittags.
Und spät abends, wenn die anderen Sternputzer ihre Poliertücher schon weggelegt hatten, wischte und rieb Melvin immer noch weiter.. Wenn er dann schließlich nach Hause gehen wollte, konnte er sich kaum losreißen.
Immer wieder kam er zurück und wischte noch einmal mit dem Ärmel über den Stern.
Und ganz allmählich, nach und nach, viele Tage, viele Jahre, vielleicht zweitausend Jahre später, fing Melvins glanzloser Stern zu glänzen an.
Der Himmelsstrich, wo er stand, war früher finster und unheildrohend gewesen. Nun wurde er heller und freundlicher. Melvin war bei seiner Arbeit so froh, dass die Zeit verging wie im Fluge. Und er hätte auch bestimmt nichts von dem großen Wettbewerb erfahren, wenn sein Freund Gamaliel ihn nicht besucht hätte.
Aber Gamaliel kam zu Besuch, und als er sah, wie Melvins Stern glänzte und funkelte, sagte er:
„Du solltest dich mit deinem Stern an dem großen Stern-Wettbewerb beteiligen, Melvin.“
Melvin sah sich nach seinem Stern um. „Er ist sehr klein für einen Wettbewerb.“
„Von groß oder klein war nicht die Rede“, sagte Gamaliel.
„Du hast da einen sehr schönen, strahlenden Stern, Melvin.“
„Das stimmt“, sagte Melvin.
Diesmal war Melvin aber nicht der erste in der Reihe.
Nein, er war der Aller-Allerletzte. Vor ihm standen die großen Sternputzer-Engel, einer immer noch größer und mächtiger als der andere.
Und jeder trug einen riesengroßen, leuchtenden Stern.
Gamaliel stieß Melvin mit dem Ellenbogen an.
„Vielleicht hätten wir doch nicht herkommen sollen“, flüsterte er.
„Größe allein macht's nicht“, sagte Melvin, und rieb über seinen Stern.

Die lange Reihe der Sternputzer rückte langsam vor und zog an Gottes Thron vorbei.
Und bei jedem der großartigen, glitzernden Sterne, die ihm vorgeführt wurden, schüttelte der Herrgott den Kopf.
„Nein, nein“, sagte er. „Das ist nicht der richtige für einen Geburtstag.“
Schließlich war nur noch Melvin übrig.

Aber gerade in dem Augenblick, als Melvin mit seinem Stern vor den Herrgott treten wollte, erscholl ein Trompetenstoß.
Der Himmel erzitterte, und die Engel erhoben mutlos die Hände.
Der Erzengel Gabriel war gekommen, um sich mit seinem Stern an dem Wettbewerb zu beteiligen. Und der Erzengel Gabriel gewann jeden Wettbewerb.
Mit seiner großen, goldenen Trompete in der rechten Hand und dem prachtvollen Stern in der linken, schritt Gabriel durch die Reihen der Engel.
Er hielt Gott seinen Stern hin, und der Stern blitzte und funkelte in allen Farben, die es je gegeben hatte und die es je geben würde. Dann trat Gabriel zurück und wartete darauf, zum Sieger ausgerufen zu werden.
Aber der Herrgott, der alles sieht, sah Melvin dastehen und warten.

„Der Wettbewerb ist noch nicht abgeschlossen“, sagte er.
„Komm, Melvin. Zeig mir deinen Stern.“
Melvin trat vor und hielt seinen Stern hoch.
Der Herrgott sah zu dem Stern herab, der ruhig und freundlich strahlte, und er nickte ein paar Mal und lächelte.
„Du hast es verstanden, Melvin“, sagte der Herrgott.
„Das ist der richtige Stern.“
Alle Engel im Himmel jubelten und Gabriel ließ seine goldene Trompete erschallen.

„Komm mit mir“, sagte der Herrgott.
Melvin fasste seinen Stern fester und lief hinter dem Herrgott her, der quer durch den Himmel schritt.
Ab und zu sah der Herrgott sich um und betrachtete Melvins Stern und sein warmes freundliches Licht.
„Doch, der wird ihm gefallen“, sagte er.
„Der wird ihm bestimmt gefallen.“
Schließlich blieb der Herrgott vor einem dunklen, weiten Wolkenloch stehen.
„Stell ihn hierher, Melvin. Ja so. Genau so.“

„Wie gut er dahin passt“, sagte der Herrgott. „Sein Licht macht alles froh, was er bescheint. Sieh nur, Melvin. Sieh nur.“
Melvin gab seinem Stern noch einen letzten Wischer mit dem Ärmel. Und dann, während der Stern noch strahlender und heller aufleuchtete, sah er hinab - auf die kleine Stadt Bethlehem.

Danke Jinny,


Liebe Grüße
Maryjoe
  #159  
Alt 21.12.2002, 06:33
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Standard DIE BESTEN WÜNSCHE

ICH WÜNSCHE EUCH ALLEN EIN SCHÖNES WEIHNACHTSFEST UND ALLES GUTE IM JAHR 2003

ANGEL
  #160  
Alt 21.12.2002, 12:46
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Standard Gedicht

Auch ich wünsche allen Schreibern, Dichtern und Kritikern ein frohes Weihnachstfest

und so viel wie möglich an Kraft und Energie im nächsten Jahr um diese Krankheit bewältigen zu können
Danke für die vielen Beiträge und

alle, alles Gute
elionora
  #161  
Alt 22.12.2002, 16:36
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Standard Gedicht

für unsere Partner:

In deinem Arm geht es mir gut,
bin ich geborgen und zu Haus.
In deinem Arm da find ich Mut,
in deinem Arm ruh ich mich aus.

In deinem Arm ist mir nicht kalt.
bin ich geborgen und zu Haus.
In deinem Arm, da hab ich Halt,
in deinem Arm ruh ich mich aus.

In deinem Arm bin ich nicht klein,
bin ich geborgen und zu Haus.
In deinem Arm ja ganz allein,
in deinem Arm ruh ich mich aus.

In deinem Arm ist mir nicht bang,
bin ich geborgen und zu Haus.
In deinem Arm gar stundenlang,
in deinem Arm ruh ich mich aus.

allen ein schönes Weihnachtsfest
Renate
  #162  
Alt 27.12.2002, 22:20
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Hallo an alle SchreiberInnen.......
Etwas zum Neuen Jahr:
Das alte Jahr


Nun neigt sich schon wieder ein ganzes Jahr,
Welches für mich nochmals ein gutes war.
Die Zeit vergeht in meinen Gedanken wie im Flug
Nicht mehr an die Krankheit zu denken –nun ist´ s genug.
Viele neue Freundschaften hatte das Jahr für mich bereit,
Doch auch die schlechten Nachrichten waren nicht weit.
Und wieder war manches für mich nicht leicht,
Mit Mut habe ich vieles doch erreicht.
Eine neue Herausforderung brachte es mir,
Auch neue Chancen belebten mich wie ein Elixier.
Das Größte war für mich das Solo-Singen,
Was mich erfreute und immer wird gelingen!
So hoffe ich auf ein weiteres gutes Jahr,
Was für uns alle beginnt im Januar!
(Copyright Maryjoe 12-2002)

Liebe Grüße aus dem Norden

Maryjoe
  #163  
Alt 29.12.2002, 19:52
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Standard Gedicht

Mit allen guten Wünschen fürs Neue Jahr hier ein Gedicht:

Ein nie vorhergesehener Stern
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^


Manchmal des Nachts, wenn ich die Öfen schürte,
Sah ich durchs Fenster, nah und weitenfern,
So jäh, als ob mich eine Hand berührte,
Den nie vorher gesehenen Stern.

Er sprang und zuckte grün in kaltem Feuer –
So groß war nie ein Licht, und kein Planet.
Mein Blick war blind davon, und ungeheuer
Erschrak mein Herz, und fand nicht zum Gebet.

Hob dann die Lider ich, war er verschwunden.
War es ein Zeichen? War´ s ein Ruf des Herrn?
Ich frage nicht. Doch hält mich tief gebunden
Der Dir vorhergesehener Stern!

(Carl Zuckmayer)

Liebe Grüße aus dem Norden

Maryjoe
  #164  
Alt 30.12.2002, 21:50
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Standard Gedicht

Dieses Gedicht, von Rainer Maria Rilke, macht mich traurig, so oft ich es lese, aber es gibt mir auch Mut und sehr viel Kraft.
Mag es euch auch für das Neue Jahr Kraft geben.


Ich lebe mein Leben
in wachsenden Ringen,
die sich
über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten
vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen
will ich ihn.

Ich wünsche euch ein Gutes Neues Jahr
Donna
  #165  
Alt 01.01.2003, 15:35
Gast
 
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Standard Gedicht

Hallo Ihr SchreiberInnen:
Ein gutes jahr Euch allen....!
Noch einige Gedanken von mir zum neuen Jahr

Das neue Jahr

Nun wollen wir das alte Jahr
In dem es oft verheerend war
Mit würdigem Abschied begleiten.
Es brachte vielen von uns
manchmal auch die Gefahr,
Aus der zu entrinnen war nicht immer klar.
Sie wird in unserem Leben nie fortschreiten!

(opyright Maryjoe-12/2002)
Liebe Grüße aus dem verschneiten Norden der Republik

Maryjoe
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