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  #1  
Alt 23.10.2005, 09:25
Wayko Wayko ist offline
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Registriert seit: 16.09.2005
Beiträge: 2
Standard Irgendwie komme ich beim..

Nachdenken immer irgendwie auf den Satz/ die Sätze:

1. "Leukämie, und das Leben fängt an"

oder

2. "Leukämie, eine Krankheit oder Lebensgewohnheit?"
__________________________________________________
Erklärung:

1. Ich finde, das Leukämie, und wohl auch andere Krebsarten, ein vollkommendes neues Leben aufwerfen und zum mindes ein neues Leben anfängt, so finde ich, wenn man zum Beispiel ein neues Knochenmark bekommt. In dem Bezug finde ich das Wort "Ersatzteile" irgendwie, hm, abweisend.

2. Man stellt bei bei Krebsarten sein Leben meistens vollkommend um. Anderes Essen, mehr ausruhen, mehr fernsehen, mehr herum liegen, mehr nachdenken usw. Stellt man nach Leukämie sein Leben ganz neu ein, oder kommt man irgendewann wieder zurück auf den normalen trott?

__________________________________________________

Was mich ja auch ma interessieren würde, wie es bei euch vorher und nachher war. Dazu können dann natürlich auch andere Betroffene etwas sagen und wenn sie wollen, auch angehörige, wie sie es erlebt haben, was vorher anders war, als nachher.

Ich würde auch gerne wissen, was euch noch für Sätze zu Krebs einfallen, wie ich oben schon zwei hatte...

So, jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, das es das Thema nicht schon allzuoft, oder überhaupt, schon gab....


JD "wayko"
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  #2  
Alt 23.10.2005, 19:49
lissy lissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Irgendwie komme ich beim..

hallo,
also bei mir war das so:
vorher war ich ein ganz normales 13jähriges Mädchen.
dann bekam ich Leukämie
und jetzt is mein Leben völlig anders:
ich bin 15, und genieße das leben mehr als zuvor und warscheinlich auch intensiver als andere in meinem alter. ich hab mehr angst vor manchen gefährlichen dingen weil ich mir immer sage: du hast doch nich solange um dein leben gekämpft nur um das jetzt aufs spiel zu setzten!
ich bin auch um einiges schlauer..was das alles mit dem blut und so zutun hat.....
aber ich muss mich jetzt auch langsam daran gewöhnen das ich nich immer im mittelpunkt stehen, und das is manchmal ganz schön schwer.
und ich leber in ständiger angst vor einem rezidiv. ich denke das wird auch nie vergehen. aber ich lebe damit. und ich habe eine erfahrung mehr gemacht im leben, z.B. das nicht alle freund die man hatte auch wirkliche freunde sind!

gruß lissy

Geändert von lissy (23.10.2005 um 19:56 Uhr)
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  #3  
Alt 28.10.2005, 11:10
Maike2611 Maike2611 ist offline
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Registriert seit: 17.09.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Irgendwie komme ich beim..

Hallo Wayko,

meine AML ist jetzt drei Jahre her. Die erste Zeit danach ging es mir sehr gut, aber vielleicht seit einem halben Jahr denke ich manchmal den Satz, um es so ähnlich klingen zu lassen,wie Deine Ausführungen:
"Leukämie - und das Leben hört auf."

Das hat damit zu tun, dass jetzt vieles, was ich nach meiner Krankheit erfolgreich verdrängt habe, auf einmal wieder hoch kommt. V.a. kann ich mich nicht damit abfinden, unfruchtbar zu sein nach der Bestrahlung vor der KMT. Ich habe deshalb oft das Gefühl, mein ganzes Leben ist total verbaut, weil ich immer Familie und Kinder haben wollte und gar nicht weiß, warum ich jetzt das tue, was ich so tue. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Studium begonnen und bin jetzt in einer Phase, wo ich nicht weiß, wozu, weil für mich immer klar war, dass ich studieren will, um eine gute Arbeit zu haben und später meinen Kindern eine gute Zukunft bieten zu können!! Mir fehlt auf einmal das große Lebensziel, und ich gebe der Leukämie die Schuld daran.

Momentan kann ich meiner Leukämie also gar nichts Positives abgewinnen, ich merke aber, dass ich gegenüber "Alltagsängsten", z.B. Prüfungen sehr unempfindlich bin und wenn ich dann doch mal anfangen will, mich aufzuregen, muss ich meistens nur denken "Also komm, DAS ist doch jetzt wirklich ein dummes kleines Problem, denk dran, was du schon mal alles durchgemacht hast, DAS ist doch nix dagegen" und dann pack ich es.

Am Anfang war es auch so, dass ich das Leben mehr genossen habe - ich war sehr lange im Krankenhaus und habe mich dann auch anfangs immer über Alltägliches, das ich dort nicht hatte machen können, gefreut. Ich bin aber physisch sehr schnell wieder auf die Beine gekommen und bis eben vor kurzem ging es mir auch so gut, dass ich kaum noch an meine Krankheit gedacht habe, weil mein Leben wieder so normal war. Und damit einher ist dann auch die Freude über die kleinen Dinge etwas verloren gegangen.

Ich kann Deine Frage, ob man irgendwann wieder "auf den normalen Trott" zurück kommt, nicht beantworten. Bis vor kurzem hätte ich gesagt, dass das bei mir so war. Aber ich habe ja auch bisher alles von damals erfolgreich verdrängt. Vielleicht kommt die große Wende in meinem Leben aber auch noch, da ich ja offensichtlich noch nicht begonnen habe, den ganzen Mist zu verarbeiten und erst jetzt seit kurzem damit zu tun habe. Die oben genannte momentane Einstellung will ich sicher nicht mein ganzes Leben behalten, vielleicht erwachsen sich ja auch noch Chancen aus der Unfruchtbarkeit, die mein Leben in eine "gute" Richtung lenken.

Ich weiß nicht, ob das jetzt zu konfus war. Fazit soll einfach sein, dass ich, obwohl es zur Zeit so aussieht, als sei es schlechter geworden, noch gar nicht so genau weiß, wie die Leukämie mein Leben eigentlich verändert hat.

Maike
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