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  #16  
Alt 15.07.2011, 15:00
Zicke Zicke ist offline
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Standard AW: Hilfeeee!!! Brauche dringend Infos und Tipps

und egal wie, wir krebspatienten haben das recht auf einen eigenen willen. und manchmal wollen wir eben die umwelt nicht damit belasten. und manchmal wollen wir auch einfach nicht mehr. warum wird uns denn dieser freie wille immer wieder in frage gestellt?

es ist nicht böse gemeint, aber das muß man nunmal akzeptieren.

alles liebe,

zicke
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  #17  
Alt 15.07.2011, 20:26
Speedy Schneller Speedy Schneller ist offline
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Standard AW: Hilfeeee!!! Brauche dringend Infos und Tipps

Hallo Jäcky,
die Zicke hat Recht, jeder hat das Recht über seinen Körper selber zu bestimmen.
Dein Vater hat für sich bestimmt was er nicht will & das sehr deutlich.
Vielleicht kommt etwas Entspannung rein, wenn Ihr Ihn einfach alles so machen lasst wie er möchte und versucht es zu akzeptieren- obwohl es sehr schwer ist.
Ihr als Angehörige sorgt Euch natürlich , weil Ihr ja möchtet, dass es Ihm gut geht & manchmal seht, wie er es sich selber evtl. noch schwerer macht.
Doch wenn er sogar sein Morphin selber bestimmen kann, hat der Arzt offenbar dem zugestimmt, weil nichts anderes mehr hilft.
Also hat er dort über seine Schmerzen gesprochen und geht ja auch zum Arzt.
Es kann durchaus sein, dass er keine neuen Ct o.ä. gemacht werden, weil es sowieso nichts ändert. So ist ja auch mit solchen Nebenerkrankungen - Er wird nicht mehr gesund und somit besteht für Ihn ja auch nicht der Anlass sich ständig neue Medikamente zu nehmen. Ist doch auch irgentwie zu verstehen.
Vielleicht ist er auch nur so schnell ungeduldig mit Euch, weil er sich bevormundet fühlt & auch mit Euren Ängsten überfordert ist. Deshalb mag er auch wohl nichts sagen, um nicht diskutieren zu müssen was hilft & was nicht.
Es steckt ja bei Euch kein böser Wille dahinter - sonderen Ihr möchtet Ihm auch nur helfen & lange behalten.
Gerade Deine beschriebene Situation zeigt es deutlich- Du denkst, wenn er das Antibiotika zu Ende genommen hätte wäre keine Bronchitis entstanden.
Würde ich auch erstmal denken.
Doch leider habe ich es schon zu oft anders erlebt - es hätte auch trotzdem passieren können- da der Körper ja eh schon so geschwächt ist und kaum noch Abwehrstoffe hat, wie ja schon die schlechte Wundheilung zeigt.
Das Antibitika schwächt aber auch & hat Nebenwirkungen, besonders wenn man eh so krank ist - kenne ich aus Erfahrung - es hilft nicht nur!
Ich würde es auch nicht mehr nehmen, wenn ich nicht einen großen Erfolg damit hätte. Somit hat jeder seine Ansicht.
Die Zeit gemeinsam ist eigentlich zu schade, um sich zu ärgern- egal warum.
So schwer es fällt - hier wäre es schön wenn du die Kraft finden könntest, das Thema Krankheit einfach wegzulassen und lieber schöne Stunden gemeinsam zu verbringen- indem man sich z.B. an schöne Stunden erinnert oder die schönen Anekdoten der Kinder anbringt.
Also leider wiederum nochmals der Rat - hole Dir die Unterstützung für Dich, damit Du die Kraft findest Abschied zu nehmen & loszulassen, sowie dadurch möglichtst viele schöne Stunden noch miteinander zu erleben.
Sei ganz lieb umarmt
Speedy
__________________
NHL MALT-Lymphom Typ E II 2 , ED im Mai 2007
lange partielle Remission 08 (watch & wait)
2 Ballonerweiterungen Magenausgang 08
Ab September 2009 endlich Vollremission - Juhu!!
2011 - neue ganz kleine Herde - Vollremision weg = "watch & wait" reicht noch aus

Die berühmte "Schaufel", für mein Mundwerk habe ich, vorsichtshalber, gut versteckt! - das bleibt auch so!
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  #18  
Alt 16.07.2011, 13:49
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Zicke,
Liebe/r Speedy,

ich bin nicht böse. Ich kann mit einer klaren Meinung umgehen. Es hilft ja auch irgendwo dabei, meinen Paps zu verstehen. Ich kann es dadurch und mal aus seiner Sicht sehen.

Das mít dem Bohren und Fragen haben wir mittlerweile auch aufgegeben. Gestern war ich wieder mit meinen Zwillingen (sie sind 3 Jahre) drüben und wir hatten eigentlich einen ganz schönen Nachmittag. Mein Julian hat ihn beim Kaffee gefragt, Opi bist du immernoch krank? Er hat dann gesagt, naja ein bisschen. Wie soll man einem kleinen Kind das auch erklären, er versteht es ja noch nicht. Aber er hat ganz lieb reagiert und ich hab dann das Thema gewechselt. Dann nachher hat noch mein Erik zu ihm gesagt, du bist aber ein ganz lieber Opi, weisst du eigentlich wie lieb ich dich hab. Das sind diese Momente, wo einen das Herz aufgeht. Er hat sich richtig gefreut und hat dann gesagt ich hab dich ja auch lieb. Solche Momente müssen wir uns einfach immer wieder ins Gedächnis rufen.

Aber manchmal hoffe ich auch ein bisschen Verständnis für unsere Situation. Letztens sagte mein Papa zu meiner Mama als sie sich mal wieder wegen einer Banalität in den Haaren hatten, DU bist sowieso an allem Schuld und was willst du eigentlich hier, kann ja auf Arbeit bleiben. Da war meine Mama wieder so traurig. Das sind diese Situationen, die mich dann wütend machen. Niemand hat Schuld das mein Papa Krebs hat, höchstens der da oben. Meine Mama ist durch seine Krankheit mittlerweile auch krank, aber niemand gibt ihm die Schuld dafür. Mein Papa ist sehr krank, das weiss ich aber es gibt ihm nicht das Recht, meine Mama solche Vorwürfe zu machen.

Ich denke ja auch, dass wir es einfach akzeptieren müssen. Aber manchmal würde ich schon gern wissen, wie lange er noch bei uns ist. Nur aus dem Grund, uns die Zeit noch mehr schön machen zu können. Aber das wird wohl nix.

Liebe Zicke,
niemand stellt euch euren freien Willen in Frage. Wir bevormunden ihn ja nicht (außer meine Meinung mit den Antibiotikern) und reden ihm ja auch so nicht rein. Áber hat man auch mal an die Angehörigen gedacht, wie es uns dabei geht?

Danke für Eure ehrlichen Worte. Finde ich gut.

Ganz liebe Grüße Jäcky
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  #19  
Alt 17.07.2011, 01:58
Speedy Schneller Speedy Schneller ist offline
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Liebe Jäcky,
schön zu lesen, dass Ihr mal so einen schönen Nachmittag hattet.
Doch auch Angehörige leiden ganz besoonders mit!!
Ich( bin weiblich) habe es gesehen in meiner Therapie- meine Körper war nur noch ein Gerippe ohne Haare noch dazu- ich konnte es vermeiden mich anzuschauen & war mit Medikamenten gedeckelt - doch mein Mann & meine Tochter nicht- Sie habe ganz schrecklich gelitten & wussten nicht wie Sie mir helfen sollen.
Da ging es Ihnen eindeutig schlechter als mir!! Das habe ich auch erst später erkannt. Wenn ich sterbe - bleiben Sie zurück - das ist wirklich kein schöner Gedanke- dann kann ich Sie auch nicht mehr trösten.
Die Situation der Agressionen - ja da gebe ich Dir Recht - Ihr könnt nichts für den Krebs & hier sollte wirklich nicht falsche Rücksichtnahme anstehen- sondern es so auch sagen -. damit es nicht noch schlimmer wird. Vielleicht ist Ihm gar nicht bewußt, das er so reagiert?
Ein Kranker will ja nicht wie ein Kranker behandelt werden - aber er darf auch nicht Andere schlecht behandeln, nur weil er sich schlecht fühlt & AQngst hat. Damit hat man auch keine Freifahrtschein für alles.
Wünsche Euch auch hier die Möglichkeit des Gespräches.
LG Speedy
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  #20  
Alt 19.07.2011, 14:22
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Speedy,

dankeschön für Deine lieben Worte. Ja das finde ich auch, er kann sowas nicht machen.

Manchmal denke ich (hatte ich letztens auch zu meiner Mama gesagt), dass er sich vielleicht nur so verhält, weil er denkt dadurch fällt uns der Abschied leichter. Denn nur er weiss wie es um ihn steht. Ich denke auch je näher seine Ende rückt, umso mehr wird er schlimmer. Er muss unheimliche Angst haben, die ich so gern mit ihm teilen würde. Aber ich weiss es ja, er möchte nicht. Es wird Zeit das zu akzeptieren. Ich würde auch mal so gern was mit ihm machen. Er hat immer so gern Eis gegessen aber ich bekomme ihn zu nix. Er verläasst nur noch das Haus, wenn er zum Arzt muss. Ich muss auch sagen er darf aufgrund des Morphuims kein Auto fahren und meine Eltern wohnen nur in einem kleinen Dorf, da gibts nix. Wo soll er auch hin? Aber er möchte auch nicht, das wir ihn mal rausholen.

Ich hab versucht mich in seine Situation rein zu versetzen. Man merkt ja wie schlecht es ihm geht auch wenn er nix sagt. Ich würde ihn so gern einfach mal in den Arm nehmen und sagen, wie lieb ich ihn hab. Aber das ist unmöglich. Nun sitze ich schon wieder hier und heule, er würde jetzt wieder doll mit mir schimpfen. Also Jäcky, reiss dich zusammen.

Liebe Grüße Jäcky
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  #21  
Alt 19.07.2011, 15:36
Sammarly Sammarly ist offline
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Hallo liebe Jäcky,

du hast das Gefühl, euch rinnt die Zeit davon und du bist die einzige, die sie intensiv nutzen will.... , hm? Ich merke, wie weh dir das tut, dass er euch/dich so außen vorläßt und nicht mit euch/dir reden mag. Ich glaube, Männer gehen mit so einer Kranklheit auch noch anders um als Frauen. Ich les das hier sehr oft. Männer ziehen sich zurück und lassen niemanden mehr an sich ran, machen das mit sich selber aus.

Frauen, so hab ich das Gefühl, reden über die Krankheit und ihre Gefühle, da muss es raus.

Ich hatte dir schonmal vorgeschlagen und tu es nun noch einmal, wie wäre es, wenn du ihm einen Brief schreiben würdest? Du kannst darin deine Ängste und Sorgen aufschreiben (vielleicht hilft dir das auch, aufschreiben, die Angst sichtbar machen), auch, wie sehr du ihn liebst und wann immer er reden möchte, du für ihn da bist und zuhören wirst. Vielleicht mag er ihn ja lesen, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Vielleicht reißt so ein Brief auch Mauern ein, vielleicht aber auch nicht.

Das schlimme für uns Angehörige ist, dass wir nur dasein können, wir wollen eigentlich noch mehr tun aber irgendwie reicht das meist nicht, so hatte ich als Angehörige das Gefühl. Wir wollen Zeit nutzen, aktiv sein (manchmal muss das dem Kranken wie Aktionismus vorkommen). Wir haben Angst, die Zeit läuft davon. Meine Mama kann da anders empfunden haben, das weiß ich leider nicht (wir konnten die letzten 5 Monate nicht mehr miteinander reden), aber ich hätte gern mehr getan. Und ich glaube, du willst auch und er läßt dich nicht....

Uns bleibt am Ende sowieso nur zu akzeptieren, welchen Weg sie gehen und diesen mitzugehn.

Ich wünsch euch alles Liebe und doch noch gute Gespräche
Heike
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  #22  
Alt 20.07.2011, 14:36
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Heike,

das mit deiner Mama tut mir leid.

Dankeschön für Deine lieben Worte. Es baut ein wenig auf, wenn man hört dass man mit solchen Gefühlen nicht allein ist und es anderen auch noch so geht.

Mittlerweile akzeptiere ich den Weg meines Papas. Er muss das für sich entscheiden. Ich werde die kraft nicht mehr darin investieren, ihn zum Reden zu bringen. Ich werde versuchen einfach die Zeit, die er noch bei uns bleiben darf, zu genießen. Obwohl mir sowas schwer fällt, da ich eigentlich immer meine Bedürfnisse durchsetzen konnte. (Verwöhntes Kind) Aber ich werds versuchen.

Entschuldige das ich auf Deinen Vorschlag mit dem Brief nicht reagiert hab. Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel. Das ist aber eine gute Idee. ich kann ihm persönlich meine Gefühle und Ängste und auch die meiner ganzen Familie offenbaren. Ich kann ja den Zeitpunkt an dem ich ihn den gebe selbst bestimmen. Das wird mir wahrscheinlich auch gut tun. Er muss ja nicht darauf antowrten und kann ihn einfach still und allein lesen. Vielleicht tut es ihm auch gut.

Ganz liebe Grüße
Jäcky
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  #23  
Alt 20.07.2011, 15:40
Sammarly Sammarly ist offline
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Liebe Jäcky,

vielen Dank für deine Antwort und deinen Trost, es tut mir immer gut, wenn Menschen Anteil nehmen, auch noch nach all der Zeit ....

Natürlich nehme ich dir das nicht übel, das wäre ja quatsch. Es freut mich sehr, dass du darüber nachdenkst. Ich sehe das auch als Hilfe für dich, weil du dann den Kopf klar kriegst, dass, was er dich nicht aussprechen läßt aber aus dir rauskann. Du mußt ja mit deinen Gefühlen auch irgendwo hin. Und "nur hier" das reicht manchmal nicht....das war bei mir zumindest so, obwohl mir die Menschen hier in diesem Forum eine große Stütze und Trost waren.
Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich sagen möchte .

Ich hätte gerne noch mit meiner Mama gesprochen und ich weiß, dass sie das auch gewollt hätte, aber sie konnte nach der Stammzelltransplantation und der Bestrahlung nicht mehr sprechen und schlucken. Das hab ich am meisten vermißt, dass sich nicht mehr austauschen können. Zu sehen, wie sie immer mehr abbaute und wir einfach nicht helfen konnten. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch noch hier, eigentlich sollte ich anfangen, wieder mein Leben zu leben, aber so einfach geht das nicht. Erst letzte Woche habe ich die vielen Unterforen (war vorher nur hier, bei Möwe im Thread) hier entdeckt und bin nun auch bei den Hinterbliebenen gelandet. Ich hoffe, ich kann das alles irgendwann mal loslassen....

Ganz liebe Grüße von
Heike
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  #24  
Alt 20.07.2011, 21:08
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Heike,

dankschön für Deine Antwort. Ja, ich verstehe, was du meinst. Mir hilft das Schreiben hier schon sehr. Es gab eine Zeit, da hab ich mich mit der Krankheit meines Papas überhaupt nicht auseinander gesetzt. Ich habs einfach nur verdrängt, darin bin ich wirklich klasse

Aber dann lernt man es auszusprechen und damit ist es so nah und wahr. Zumindest für mich. So lange wie ich nicht darüber spreche, geschieht es einfach nicht. Ist wahrscheinlich ne Art von Selbstschutz, keine Ahnung. Ganz besonders bewusst wird mir das aber alles erst, seit ich hier im Forum bin. Ich weiss, es ist erst seit kurzem und mein Papa ist schon so lange krank. Aber im Moment wache ich mit dem Gedanken auf und schlafe mit dem Gedanken ein. Wieso das jetzt erst alles so doll hochkommt weiss ich nicht. Er hat es doch schon 6 Jahre? Ich bin ein merkwürdiger Mensch ich weiss, bitte nicht lachen.

Das deine Mama nicht mehr sprechen konnte und ihr nicht mehr miteinander reden konntet tut mir wirklich sehr leid. An welcher Art Krebs war sie denn erkrankt? Mein Paps hatte auch vor ungefähr 2,5 Jahren eine Stammzellentransplantation. Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, das er wieder gesund werden wird. Dazu sind die Prognosen beim Multiplen Myelom zu eindeutig. Er hat sogar schon seine Lebenserwartung überschritten. Ich glaube im Moment wird es ihm nur noch von den Ärzten erleichtert, monatliche ambulante Vorstellung in einer onkologischen Klinik, Bluttransfusion, Medikamente verschreiben und und und. Vor 2 Wochen wurde er wieder punktiert.

Es tut schrecklich weh, mit dem Gedanken zu leben das es eine Zeit geben wird, wo er nicht mehr da ist. Das ist so furchtbar und macht mir solche Angst. An manchen Tagen beherrscht es mich mehr und an manchen weniger. Und ich habe keine Ahnung was noch vor uns liegt. Wird es mal ganz schnell gehen oder wird es sich so quälen wie einige andere? Ich weiss es nicht und es wird uns wahrscheinlich auch niemand beantworten können.

Ganz liebe Grüße Jäcky
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  #25  
Alt 20.07.2011, 21:37
trisha-mela trisha-mela ist offline
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Liebe Jäcky

Ich kann dir nur zu gut nachfühlen und es tut mir sehr leid!!... mein Paps erzählt auch fast nichts... Immer nur wieder bruchstücke und dan reimt man sich irgendwas zusammen was einem logisch vorkommt... wir in der Schweiz haben die Krebsliga, dort kann man Anrufen und diese Leute löcher in den Bauch fragen, die wissen wirklich sehr sehr viel! Vielleicht gibts das bei euch auch?
Was mir noch geholfen hat, ich habe meinem Paps gesagt dass ich egal wie er sich entscheidet hinter ihm stehe, das ich ihn unterstütze und es auch Akzeptiere (was ich mitlerweile auch mehr oder weniger tue) was er erzählen möchte und was nicht. Seit dem bekomme ich mehr Infos von Ihm... mehr als all die anderen (meine Schwester, seine Lebensgefährtin und seine Schwester, viel mehr gibts da leider nicht)
Er hat mir mal erzählt dass er halt auch vieles nicht sagen kann, weil er es selbst nicht aussprechen kann, oder es nicht wahr haben will. Ich verstehe aber deine verzweiflung sehr gut, und es ist ganz normal dass man sich fragt ob er nächstes Jahr noch dabei ist oder nicht... geht mir nicht anders. Vorallem wenn er nicht gut aussieht... Mein Freund sagt immer, man sole das auf die Seite schieben und diese Tage die man noch hat geniessen... recht hat er ja, nur ists schwer. CT oder MRT werden eigetlich regelmässig gemacht... aber es könnte auch sein das er es selbst nicht mehr will, war bei meinem Paps eine Zeitlang so... um nicht zu sehen wie es sich verschlimmert vielleicht. und nein 62 ist noch nicht zu Alt...
Ich freue mich für dich das du deine 2 Süssen hast und sie dir ablenkung und freude schenken.
Wünsche dir weiterhin viel viel Kraft!
Patricia
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  #26  
Alt 20.07.2011, 22:08
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Patricia,

ja, das ist genau das was ich meine. Wenn mal ein paar Bruchstücke von ihm kommen, sitzt man wieder da und grübelt und malt sich Sachen aus, die aber gar nicht so sein müssen.

Ob es bei uns sowas in der Art wie eine Krebsliga gibt, weiss ich gar nicht. Muss ist mal MR. GOO fragen. (so eine Internetsuchmaschine) Das wär ja ne gute Sache, da könnte ich meine Fragen los werden und bekomme sogar ANtworten, ohne meine Papa zu nerven.

Ja, dass ich meine kleinen Engelchen habe ist wirklich ein Seegen. Obwohl wir mit den beiden auch schon genug durch haben. Auch sie mussten beide schon um ihr kleines Leben kämpfen. Aber jetzt sind sie gesund und alles ist schick. Sie verschaffen mir die nötige Ablenkung auch wenn ich keine Lust hab. Jetzt sind sie aber in dem Alter wo sie auch fragen, Mama warum weinst du oder warum bist du traurig? Tja was antwortet man da? Bis jetzt hab ich mich immer raus geredet? Sie verstehen es ja doch nicht und sie sollen Kinder sein.

Tja das mit dem CT und dem MRT war auch wieder so eine Bemerkung, die ich nicht einordnen kann. Eine definitive ANtwort kann mir darauf aber keiner geben. Aber es gibt so viele Kommentare die man vor den Latz geknallt bekommt und dann steht man da (ist ne Redensart bei uns)

Mein Mann sagt auch immer ich soll das so akzeptieren, es ist seine Entscheidung. Aber ich kann diese Entscheidung schwer akzeptieren, werde es aber nun endlich mal müssen, nach der langen Zeit.

Ganz liebe Grüße
Jäcky
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  #27  
Alt 20.07.2011, 22:36
trisha-mela trisha-mela ist offline
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Liebe Jäcky

Ja müssen, wir müssen halt ebben... ist richtig Sch**** manchmal...
Meine Schwester hat selbst auch 2 Kinder, 3 und 5. Und der 5 Jährige weiss soweit bescheid (also mit so kinderbüchern und so hat sie ihm das mehr oder weniger erklärt weil er gefragt hat was den mit seinem Grosspapa los sei, und ob sie so traurig ist wegen ihm) gescheites Bürschchen mein kleiner Schatz. die 3 Jährige bekommt soweit nichts mit... oder besser gesagt sie ist eine kleine Chaotin, und soweit auch ignorant... machmal könnte man meinen sie wäre mein Kind... ich war auch so Aber ich bin so froh dass diese 2 kleinen Streuner mein Leben bereichern! Ohne sie wäre ich glaube ich nur halb so stark...

Ja mein Paps sagt die Äzte wissen nicht mehr was machen... ist auch so ne ausage... kommt ja keine Mensch draus bei einer solchen Bemerkung... ja machen sie den noch was? Oder wie jetzte? geht aber trozdem mind. 1 mal pro Woche ins KH?! Aber mehr will er nicht sagen... na dan... man siehts ja dan.
Ja es ist eben immer einfach gut zu zureden... Nur das Umsetzten ist dan manchmal schwieriger...
Wünsche dir einen ganz ganz schönen Abend
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  #28  
Alt 21.07.2011, 09:18
Sammarly Sammarly ist offline
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Guten Morgen, liebe Jäcky,

meine Mama hatte ein diff. großzelliges-B-Zell Lymphom Stadium 3A. Nach Chemo & Rituximab in 2008/2009 galt sie ab 05/2009 als geheilt. Die Prognose war bei ihr lt. Ärzten sehr gut, die Überlebensrate bei über 90%. Sie haben uns da wahrscheinlich auch Sand in die Augen gestreut, denn mittlerweile glaub ich nicht mehr an solche Überlebensraten.... die meisten, die wir kennengelernt haben im KH oder so, bekommen Rückfälle, die dann nicht mehr so gut therapierbar sind.
Im Juni 2010 dann ein Rezidiv (Lymphombefall im Hirn, ein männerfaustgroßer Hirntumor). Sie ist dann im Juni ins Krankenhaus und hat die ganze Prozedur nochmal über sich ergehen lassen müssen (Chemo, HD-Chemo, Stammzelltransplantaion, Bestrahlung). Im Januar ist sie dann zur Reha, sie konnte nicht mehr sprechen, laufen, sich hinsetzen, sich nicht mehr selber drehen, es war furchtbar, und dort ist sie dann 8 Wochen später an einem erneuten Rezidiv verstorben. Sie war insgesamt 9 Monate im KH (7 Monate) und Reha (2 Monate), nur 6 Tage mal zuhause. Es war grausam, sie so zu sehen, sie wollte das überleben, mit aller Kraft hat sie versucht gesund zu werden. 9 Tage bevor sie eingeschlafen ist, hat man uns gesagt, dass sie nichts mehr für sie tun können und wir sie in Ruhe gehen lassen sollen. Wir haben noch versucht, hier zuhause einen Hospizplatz zu bekommen, aber sie hat es nicht mehr geschafft. So war niemand von uns bei ihr als sie fortging. Das quält mich bis heute, ich wollte so gern bei ihr sein und sie nicht alleine lassen.

Wie alt ist denn dein Papa, wenn ich fragen darf? Seit 6 Jahren lebt ihr nun mit der Diagnose? Schlimm, wie dieser Sch***krebs Familien an den Rand ihrer Leidensfähigkeit bringt und ich hab das Gefühl, es wird immer schlimmer, man hört und liest immer mehr solch schlimmen Dinge. Das ist einfach nur ungerecht. Überall liest man, die Menschen werden immer älter, ja wo denn? Wenn ich les, dass Patricias Papa auch erst 62 Jahre alt ist, könnt ich schreien, das kann doch nicht sein, die arbeiten ein Leben lang und werden dann mit so einer Sache bestraft. Das macht mich einfach nur traurig.

Ich wünsch euch alles Liebe
Heike
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  #29  
Alt 21.07.2011, 13:33
Jaecky Jaecky ist offline
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Liebe Heike,

es tut mir sehr leid, das du es nicht mehr geschafft hast, deiner Mama einen Hospizplatz zu Hause zu besorgen.

Wieso muss es diese sch... Krankheit überhaupt geben? Wieso nur? Man hört es immer wieder, ob alt oder jung völlig egal. Und alle müssen schreckliche Qualen leiden. Ob der Kranke selber oder wir als Angehörige.

Klar darfst du fragen. Mein Papa wird nächsten Monat 62. Es ist so ärgerlich. Da schindert er sein ganzes Leben und arbeitet total hart und dann kann er nicht mal seine Rente genießen. Es ist alles so ungerecht. Es hat bei ihm mit einem Tumor an der Niere angefangen. Das war im März 2005. Ich war damals sellbst im Krankenhaus, deshalb weiss ich das noch.

Ja das frag ich mich auch, wo werden die Menschen immer älter? Mein Opa (Papa meiner Mama) ist auch mit 69 an LK gestorben. Mein anderer Opa ist mit ist mit 72 gestorben. Gut meine eine Oma ist 86 geworden und meine andere Oma lebt noch. Aber ich höre so viel, das auch junge Menschen Krebs haben oder sogar Kinder. Die haben doch noch ihr ganzes Leben vor sich und haben doch niemanden was getan. Es ist alles so unfähr. Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mich am liebsten verstecken möchte. Naja sowas gibts.

Liebe Patricia,

ja, das mit dem Bemerkungen ist so ne Sache. Mit der Situation komm ich auch noch nicht klar. Bin dann immer wie vor den Kopf geschlagen und dann fängt es wieder sofort an in meinem Kopf zu rattern. Aber es ist eben so, wie du schon gesagt hast, man wird es ja sehen.

Ich hoffe nur für meinen Papa, dass es mal schnell geht und er sich nicht so doll quälen muss. Am liebsten wäre mit natürlich, er würde gesund und alles wär so wie früher. Was würde ich nicht alles drum geben? Alles was ich hab.

Ganz liebe Grüße an Euch
Jäcky
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  #30  
Alt 22.07.2011, 14:27
Jaecky Jaecky ist offline
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Hallo ihr Lieben,

mir ist gestern ein Prospekt für das Tageshospiz in die Hände bekommen. Wisst ihr was dafür nötig ist, meinen Paps für sowas anzumelden?

Ich würde es ihm, natürlich ganz ganz vorsichtig, vorschlagen. Dann hätte er wieder eine kleine Aufgabe.

Was meint ihr dazu? Würde gern Eure Meinung hören.

Liebe Grüße
Jäcky
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