Tastbefund und bei Ultraschall nix

Ich hab vor 2 1/2 Wochen einen Knoten in meiner Brust ertastet (oberhalb der Brustwarze, tieferliegend, etwa Erbsen gross). Zudem kam Flüssigkeit aus der Brustwarze (farblos, was mich schon etwas beruhigte).
Zudem war diese eine Brust einige Zeit grösser und schwerer geworden (BH schnitt ein). Inzwischen ist sie meiner Meinung nach wieder normal. Musste dann zwei Wochen warten, da meine Gyn in Urlaub war. Sie fand den Knoten gleich und schickte mich gestern zum Ultraschall. Der Arzt konnte den Knoten auch ertasten, aber sah auf dem Ultraschallbild nichts (die ganze Untersuchung dauerte irgendwas zwischen 5-10 Minuten - dauert das wirklich nur so kurz??)

Und für ihn war die Sache dann erledigt. Da ist nix.
Aber wenn ich doch einen Tastbefund habe und er den Knoten auch gespürt hat.
Ich versuchte dann auch gleich noch eine Mammographie zu kriegen, da meine Mutter Brustkrebs hatte und ich von Ihrer Ärztin den Rat erhielt, bald mal ein Basisbild zu machen. Das fand der Arzt gestern sinnlos. "Ist es denn nur ihre Mutter? In welchem Alter bekam Sie Brustkrebs?" (mit 56). Dann würde es vor 40 keinen Sinn machen eine Mammo zu machen.
Nun weiss ich aber von einer Bekannten, die ein paar Jährchen jünger ist als ich (ich bin 32), dass sie schon 6 Mammos hatte.

Ich bin nun ziemlich verunsichert - und auch verärgert. Der Arzt hat mich überhaupt nicht ernst genommen. Ich musste den Knoten dann nochmals zeigen und hab mich beim ersten Versuch vertan (weil ich doch ziemlich nervös war und meine Brüste gar nicht angeschaut hatte, da er immer noch mit mir gesprochen hat), hab meinen Irrtum dann aber gleich bemerkt und dann auf die richtige Stelle gezeigt. "Na, wenn nicht mal Sie den Knoten finden (lach)."

Dabei hab ich mir fest vorgenommen als ich den Knoten Sonntagabends entdeckt hab, dass ich mich nicht wahnsinnig machen werde und dauernd an meiner Brust rumdrücken werde. Als ich am Montag dann einen Termin für in zwei Wochen bekam, hielt ich mich daran und hab nur noch einmal nach einer Woche getastet. Und dann vor dem Besuch bei meiner Gyn. Und gestern fühlte ich mich dann voll blöd. Ich hatte das Gefühl (vielleicht ist das eine Unterstellung), dass er mich ernster genommen hätte, wenn ich täglich x-mal da rumgedrückt hätte und ihm den Punkt blind hätte zeigen können.

Ich besprech mich bald noch mit meiner Ärztin, aber vielleicht ist hier ja jemand, der schon etwas ähnliches erlebt hat: Tastbefund und auf Ultraschall nix gesehen?

Danke für Eure Antworten im Voraus!!

Hallo Sonja,

also ich würde nicht locker lassen. Fakt ist doch, dass man einen Knoten ertasten kann, also ist da etwas - wahrscheinlich nichts schlimmes, ABER ich würde der Sache trotzdem auf den Grund gehen. Es kommt doch öfters mal vor dass Knoten (egal ob harmlos oder nicht) durch eine unglückliche Lage auf dem Ultraschall nicht sichtbar sind.

Ich kann nur für mich sprechen, ich würde es abklären lassen, auch wenn es wahrscheinlich harmlos ist.

lg,
Gretl

Liebe Gretl

Danke für die schnelle Antwort! Das ist ja eigentlich auch meine Meinung. Aber gestern wurde mir von dem Arzt das Gefühl vermittelt, ich hätte mich jetzt gefälligst zu freuen, wenn auf seinem Bildschirm nichts zu sehen ist. Aber eben, der Knoten ist ja trotzdem noch da. Es tut gut, wenn man etwas verunsichert ist, Bestätigung zu erhalten.

lg, Sonja

Hallo Sonja,

ich würde auf jeden Fall den Arzt wechseln. Ich bin auch 32 Jahre alt und bei meiner Mutter wurde auch mit 56 BK festgestellt. Ich hatte auch vor kurzer Zeit eine Veränderung bemerkt (ich habe allerdings eine zystische Mastopathie, jedenfalls wurde es dieses Jahr so benannt, davor hatte ich halt immer nur eine Zyste seit ich 20 bin). Mein Arzt hat dann einen Ultraschall gemacht und mich dann noch zur Sonographie und Mammographie überwiesen. ER sagte er könne mir zu 99,9 % sagen, dass es nur eine Zyste sei, aber da ich zur Risikogruppe gehöre, sollte es regelmäßig untersucht werden. Deswegen ist jetzt eine Basismammographie gemacht worden, damit die Bilder mit späteren verglichen werden können. Zudem soll ich alle 1/2 Jahre zum Ultraschall und 1 mal im Jahr zur Sonographie. Mammographie all 3 Jahre und ab 40 Jährlich.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

Jette

Liebe Jette

Das konntest Du! Ich bin froh über jede Bestätigung, die ich zur Zeit erhalte. Vor allem weil bei uns zwei die Vorgeschichte (unsere Mütter und unser Alter ja ähnlich ist). Ich fand es auch komisch, dass er sich schlichtweg geweigert hat noch eine Mammographie zu machen, als ich danach fragte, obwohl meine Ärztin das auch noch vorgeschlagen hatte und mein Freund, der auch dabei war, hatte nochmals ziemlich heftig insistiert, dass man das gleich mache. Aber wir wurden dann ziemlich runtergekanzelt.
Danke für Deine Antwort! Und von Herzen alles Gute für Dich!

Ich hatte meinen Knoten bestimmt schon 3 Jahre getastet, wurde halbjährlich (ohne Befund) sonografiert und bestimmt 3 mal,kann auch 4 mal gewesen sein,mammografiert,ohne dass der Knoten(der deutlich zu tasten war)bildlich darzustellen war.
Habe ihn dann im Rahmen einer anderen Narkose mit rausnehmen lassen-und war doch ein Carcinom.
Zum Glück noch in Situ, aber Grading 3 und Her2neu ,deshalb glaube ich,dass es vielleicht etwas später doch noch invasiv geworden wäre.
Wenn ich heute noch mal in der gleichen Situation wäre, das Ding käme raus.Oder zumindest eine Biopsie würde ich machen lassen,und auf keinen Fall würde ich mich vom Arzt davon abhalten lassen.
Der stirbt ja nicht an meinem Krebs.
Also,suche Dir einen etwas feinfühligeren Arzt,der Deine Bedenken versteht.
Oder lass Dich von deinem Hausarzt an das nächste Brustzentrum überweisen.
Ich wünsche Dir, dass es nichts böses ist,aber lass es abklären .
Bitte !!
Gruss aus Gelsenkirchen
moni

Liebe Moni
Das mache ich ganz bestimmt. Dein Bericht hat mir jetzt noch etwas mehr Mut gemacht, mich da sehr bestimmt für eine Biopsie auszusprechen. Das habe ich mir alles schon überlegt, aber diesem Arzt gestern ist es doch gelungen mich ziemlich zu verunsichern. Natürlich lasse ich auch nicht gerne an mir rumschnippseln (wer hat das schon gerne). Aber der hat mir wirklich das Gefühl gegeben, ich sei mit meiner Ansicht alleine auf der Welt (natürlich nicht ganz, mein Freund und meine Familie sind derselben Ansicht). So als wäre ich mit "nichts" nicht zufrieden und als würde ich mir etwas Bösartiges wünschen und unbedingt an mir rumschnippseln lassen wollen. Aber das ist es doch gar nicht.
Ich möchte einfach aufgrund des BKs meiner Mutter ausschliessen, dass es etwas Bösartiges ist und wissen, was es denn nun genau ist. Und Dein Bericht gibt mir jetzt etwas mehr Selbstsicherheit meine Wünsche auch durchzusetzen. Vielen Dank, Moni und Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

Hallo Sonja,

ich habe vergessen zu sagen, dass die Zysten bei mir unter der Sonographie punktiert wurden. Unter dem Ultraschall konnte man sie nicht klar sehen. Die Flüssigkeit wurde einfach mit einer Nadel abgesaugt und dann untersucht. Es war in ein paar Minuten vorbei und sehr unspannend. Vielleicht geht es ja bei Dir auch, wenn es eine Zyste ist.

Alles Gute Jette

Liebe Sonja,
es macht mich wütend wie sorglos einige Ärzte mit Tastbefunden in der Brust umgehen. Ich möchte dir dringend raten, dich an ein anerkanntes Brustcentrum zu wenden oder einen anderen fachkompetenten Arzt. Bei meiner Ersterkrankung war auch nichts zu sehen (Sono und Mammo), "nur" zu fühlen und farblose Aussonderung aus der Brustwarze. Leider ließ ich mich lange Zeit beruhigen, schade, es war bösartig. Es kann ja auch gutartig sein, aber bitte wer kann das heute mit Sicherheit diagnostizieren. Auch bei meinem Rezidiv war die digitale Mammo ok und nur die Sono zeigte einen kleinen Schatten.....ist wohl `ne Zyste.. Ich will die keine Angst machen und du hast immer die Chance auf einen gutartigen Tumor, hatte ich in dere linken Brust, aber das kann nur durch die Hisologie bestimmt werden. Ich merke gerade wie ich auf die Tasten haue, weil mich solche Äußerungen von Ärzten nur noch wütend machen.
Liebe Grüße Elke

Liebe Elke

Ihr macht mir echt alle Mut! Denn ich will mich ja selbst wirklich nicht in Panik versetzen und weiss auch, dass es immer noch etwas Gutartiges wie eine Zyste oder so sein kann. Doch Nicht-Wissen macht mich logischerweise nervöser als wenn ich dann definiv weiss, dass es wirklich etwas Gutartiges ist. Aber gestern und auch heute hab ich mich doch langsam echt so gefühlt, als ob ich Geister sehen würde - nur weil ich genau wissen wollte, was das ist und mich mit einem "wahrscheinlichen" Befund nicht zufrieden geben wollte (wahrscheinlich ist es eine verhärtete Drüsengewebskante, so zumindest der Arzt gestern). Danke für Deine Antwort, jetzt weiss ich, dass es sein kann, dass man auf dem Ultraschall nichts sieht, auch wenn da was ist und in Deinem Fall sogar bösarig. Ich hoffe, es geht Dir inzwischen gut und ich wünsche Dir nur das Beste für Deine Gesundheit und danke nochmals für Deine Antwort und die Anteilnahme.

Herzliche Grüsse
Sonja

Hallo Sonja,

meine Mutter bekam mit 54 Jahren Brustkrebs und ihre Mutter starb mit 37 Jahren an Brustkrebs. Diese Familiäre Vorbelastung hat auch keinen Arzt wirklich interessiert als ich (34) letzten Sommer einen Knoten in der Brust ertastete. Mir wurde in weniger als 2 Minuten ein Fibroadenom per Ultraschall diagnostiziet. Die Mammmographie (meine erste) bestätigte das auch. Klar war ich erst erleichtert, so was will man auch am liebsten hören - aber im zweiten Moment kamen schon erste zweifelne Gefühle gerade weil die Diagnose so lockerflockig lässig von der Radiologin kam (und das soll eine Spitzenpraxis mit sehr guten Ruf sein). Ich kam mir schon sehr unverschärmt vor, als ich um eine Stanzbiopsie zur Absicherung gebeten habe (die Radiologin verdrehte die Augen und stöhnte so genervt dabei). Völlig verunsichert bin ich zu in einer anderen Radiopraxis gegangen, wo es mir nicht anders ergangen ist, dort sagte die Ärztin lachend zu mir "wo kämen wie denn hin, wenn wir jedes Fibroadenom stanzen täten". Trotzdem habe ich auf die Stanze bestanden und auch bekommen und es war doch ein Karzinom.
Heute würde ich bei einer Erstabklärung gleich in ein Brustzentrum gehen, dort sind Ärzte mit mehr Zeit und Erfahrung und weniger selbstüberschätzend, die sich um jeden Knoten kümmern. Und ein Ultraschall dauert auch wesentlich länger - bei mir so 10 Minuten pro Seite.
Mittlerweile habe ich mir ein dickes Fell gegenüber den Ärzte und deren Einfühlsamkeit wachsen lassen müssen und misstrauischer bin ich auch geworden anderes geht es nicht, wenn ich mir mein Leben retten will.

Bleib hartnäckig, Du bist nicht die einzige, die das Gefühl hat von den Ärzten nicht ernst genug genommen wird, gerade wenn man auch noch so jung ist. Mach Dir doch mit Edding eine Markierung auf den Knoten damit Du ihn leichter findest. Ein Tastbefund ist ein Tastbefund und ein Ultraschall das nix darstellt heißt eben nicht, dass da auch nix ist, was ist das bloß für eine Logik?
Ich wünsche Dir auch, dass es nichts bösariges ist aber laß es abklären nur so hast Du Gewissheit.

Alles Gute chris

Hallo Sonja,
mein Knoten war weder zu ertasten noch im Ultraschall zu erkennen.
Mein Glück war, dass ich zu einer Routine-Mammographie gegangen bin. Sollte bei mir so alle 2 Jahre gemacht werden weil meine Mutter an Brustkrebs gestorben ist.


LG
Inge

Liebe Chris

Danke für Deine Zeilen - vor allem auch, die Angaben zur Ultraschall Zeit: das war nämlich das, was mich gestern völlig überfordert hat, dass für ihn nach einer Minute schon feststand, dass da nix ist. Auch die Schilderung von Deiner eigenen Geschichte (das Augen-Verdrehen, stöhnen und lachen kommt mir sehr bekannt vor).
Ich hatte meine Brust bereits für die Gyn markiert und gestern dann auch wieder, daher war ich auch etwas überrascht, dass ich es nochmals zeigen sollte und eben, da ich mich nicht wahnsinnig machen wollte und nicht dauernd tasten wollte, konnte ich es halt nicht beim ersten Mal präzise treffen.

Liebe Inge
Ich bin richtig froh über jede Antwort auf meinen Beitrag, den das zeigt ja deutlich, dass das kein Einzelfall ist und man der Sache wirklich nachgehen sollte.

Inzwischen hab ich sogar von meiner Gynäkologin gehört: sie hatte sogar den Bericht vom Ultraschall schon (eigentlich hab ich gedacht, dass das längert dauert, wenn der Befund negativ ist). Aber im Befund steht jetzt auch, dass da gar nicht nichts war, sondern ein massiv verhärtetes Drüsengewebe vorhanden ist und dass man es in vier Wochen nochmals anschauen soll.
Wir sind jetzt einmal so verblieben, dass ich eine Mammographie machen kann, dass wir aber noch abwarten bis ich in zwei Wochen meine Tage kriege, da das ja der beste Zeitpunkt für eine Mammographie ist. Jetzt bin ich schon sehr beruhigt, da jetzt wieder etwas geht. Meine grösste Sorge, dass es nicht ernst genommen wird und einfach versandet, ist jetzt erstmal behoben.
Obwohl ich eigentlich seit einer Erkrankung in meiner Jugend schon sehr kritisch gegen Ärzte war, liess ich mich jetzt wieder verunsichern, das hat mich fast am meisten geärgert. Aber eben: zuerst ist man beruhigt, dass da nichts ist. Dann denkt man: aber da ist ja doch was. Und dann fühlt man sich natürlich unsicher, da dies eines der wenigen Gebiete ist, wo man sich total auf die Meinung von anderen Menschen verlassen muss - solange man nicht in dieses tolle Forum kommt und andere Betroffene um Rat fragen kann. Ein grosses Dankeschön für all die ausführlichen, anteilnehmenden Antworten und Eure Hilfe. Ich bin weiterhin gespannt auf jede Antwort.

Liebe Sonja,

tut mir leid, dass Du auch so eine Odyssee mitmachen musst!
Mir geht es ähnlich- spüre seit 2003!!! etwas langsam wachsen unter meiner Achsel, und werde immer wieder abgewimmelt, obwohl es in der Achsel drückt und ich inzwischen ziehende Schmerzen im Oberarm habe und man sehen kann, dass da eine Vorwölbung ist.

Eine Ärztin meinte kürzlich, es sei ein Ganglion. Nun hab ich mit dem Gyn telefoniert, der meinte, ein Ganglion unter der Achsel gäbe es gar nicht, obwohl man bei google (ganglion cyst, axilla) sowas findet. Immerhin hab ich Termin zur Abklärung erhalten....

Viel Glück und liebe Grüße von Monique

Liebe Monique

Ui, seit 2003! Ich bin froh zu lesen, dass Du inzwischen einen Termin zur Abklärung hast und hoffe sehr für Dich, dass dabei etwas rauskommt. Natürlich etwas Gutes!!
Diese Ungewissheit ist eben auch schlimm. Und dass es so viele sind, die so lange im Ungewissen bleiben müssen.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir von Herzen alles Gute! Schreib doch mal, wie es Dir ergangen ist.

Ganz liebe Grüsse
Sonja