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  #1  
Alt 02.12.2006, 22:32
blackbird blackbird ist offline
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Standard frage zur diagnose

mein vater hat diese woche die diagnose kleinzelliges bronchialkarzinom erhalten.ich bin noch so durch den wind,das ich gar nicht weiß,wo ich anfangen soll. ich habe mich hier angemeldet in der hoffnung ein paar antworten zu bekommen. was ist der unterschied zwischen einem kleinzelligem und einem nicht kleinzelligem karzinom. warum wird mein vater nicht operiert?
ich habe selber nocht nicht mit eine4m arzt sprechen können.
mein vater hat mir das nur gesagt,er wird nicht operiert sondern bekommt schon am mittwoch die erste chemo.

ich hab ein ganz schlechtes gefühl......und natürlich eine sch....angst
entschuldigt bitte das ich so konfuss schreibe,aber ich glaub ich muss erst etwas ruhiger werden.
aber nichts destro trotz,bitte schreibt mir zurück.

vielen dank
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  #2  
Alt 02.12.2006, 22:51
Benutzerbild von PetraGP
PetraGP PetraGP ist offline
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Standard AW: frage zur diagnose

Hallo Blackbird,

es scheint ja geklappt zu haben, dass Du einen eigenen Thread erstellen konntest. Ich will jetzt versuchen Dir was dazu zu schreiben.
Den anfänglichen Schockzustand kennen wir nahezu alle. Man steht wie vor einer Wand und hat keinen Durchblick mehr was da auf alle zukommt.

Es gibt kleinzellige und grosszellige Bronchialcarzinome.
Bei dem Kleinzeller ist es ganz wichtig, ob es sich um limited disease (begrenzte Erkankung) oder extensive disease (fortgeschrittene Erkrankung) handelt.
Ganz wichtig ist auch das sogenannte Staging: man schaut und untersucht, ob eventuelle Fernmetastasen vorhanden sind. Leider streut der Kleinzeller sehr sehr früh Metastasen, aber desto trotz spricht er meist sehr gut und vor allem viel gezielter und besser auf eine Chemotherapie an und bei vielen Patienten kommt es zu einer deutlichen Reduzierung des Tumors und der Metastasen, u.U. ist nach 4-6 Zyklen Chemo der Krebs weg und man hat gute Chancen längerer Zeit oder vielleicht sogar für immer Ruhe zu haben. Operiert wird der Kleinzeller nur im absoluten Frühstadium, zu der Zeit wird er aber selten diagnostiziert, weil der Krebs sich erst bemerkbar macht wenn er schon fortgeschritten ist. Dabei handelt es sich dann eher um Zufallsbefunde.
Schau mal hier auf die Seite...

www.lungenkrebs.de

Meines Erachtens eine sehr gute und vor allem verständliche Seite.

Und noch was: Kämpfen und Hoffen lohnt sich immer!

Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit an einen genauen Arztbericht zu kommen. Daraus kann man alles genauer ersehen und man kann dann mehr dazu sagen.

Ich wünsche Dir/Euch alle erdenkliche Kraft die Ihr jetzt benötigt.

LG, Petra

Geändert von PetraGP (02.12.2006 um 22:56 Uhr)
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  #3  
Alt 02.12.2006, 23:03
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Beiträge: 528
Standard AW: frage zur diagnose

Lieber Blackbird!

Es tut mir leid, dass Dein Vater an diesem Lungenkrebs erkrankt ist. Mein Vater ist auch daran erkrankt. Die Diagnose war im September 2005! Damals hieß es T4 (Tumorgröße 1-4, 4 ist die größte Stadieneinteilung und nicht mehr operabel) N2 (2 befallene Lymphknoten) M1 Leber (mit M wird eine bereits vorhandene Metastasierung angegen, M0 heißt keine Metastasen, M1 heißt Metastasierung vorhanden, dahinter wird dann meißt geschrieben wo diese aufgefunden wurde, oder zum Beispiel MX heißt Metastasen nicht gefunden, aber nicht auszuschließen)! Meine Welt viel damals erstmal zusammen! Das Karussel drehte sich, man saugte alle Informationen und Statistiken wie einen Schwamm! Daher vorab schon einmal, bitte nicht an Statistiken festhalten, denn jeder Mensch ist anders! Und glaub mir mein Vater hat länger gelebt als die vorhergesehenen 3 Monate. Er lebt heute noch! Leider hat er jetzt einen starken Rückfall, aber die letzten 14 Monate kann uns niemand nehmen!

In diesem Forum wurde ich sehr nett aufgenommen, unterstützt und es ist eigentlich immer jemand für einen da. Auch wenn wir keine Ärzte sind (und glaube mir das möchte ich bei dieser Krankheit auch nicht sein) so kann doch bei Fragen immer jemand weiterhelfen!

Da der Kleinzeller sehr bösartig ist und sehr schnell Metastiert, wird er meist auch erst dann diagnostiziert, wenn er bereits Metastasen in anderen Körperteilen abgesiedelt hat. Dann kann keine auf Heilung (kurative) gezielte Operation am Tumor mehr durchgeführt werden. Also wird eine Chemo (palliativ) sympthombezogen eingesetzt um den Primärtumor und deren Metastasen zurückzudrängen und hoffentlich eine komplette Remission (kein Tumor und keine Metastasen mehr auffindbar) zu erzielen. Die Chemo wird meist auch sofort begonnen, da keine Zeit zu verlieren ist (gängige Mittel für eine Erstlinientherapie sind Kombinationspräparate: Etoposid (Vepesid) und Cisplatin (oder auch Carboplatin) oder Topotecan (Hycamtin) mit Cisplatin. Da dies nun auch so kurzfristig bei Deinem Vater gemacht wird, gehe ich davon aus das Ihr in kompetenten Händen seid. Denn oft wird gerade dies viel zu lange herausgezögert.

Wenn Du Fragen hast, meld Dich einfach!

Liebe Grüsse
Milki
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  #4  
Alt 02.12.2006, 23:06
blackbird blackbird ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: frage zur diagnose

hallo petra
schön das du geandwortet hast.
mein vater bekommt am montag noch ein schädel ct gemacht und die leber wird noch untersucht.
wenn er nur nicht so ein krankes herz hätte.
ich habe angst ,das dies sein herz nicht mitmacht.könnte mir vorstellen,das die chemo auch das herz angreift.
habe das alles vor 22 jahren schon mal erlebt.meine mom hatte magenkrebs.seither lebt sie ohne magen.und das recht gut.
und nun mein vater. meine mom weißwas auf ihn zukommt.
und vor knapp 2 jahren starb meine freundin an darmkrebs.

ich wünsche dir noch einen schönen abend
und eine gute nacht
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  #5  
Alt 02.12.2006, 23:55
blackbird blackbird ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: frage zur diagnose

hallo milki1
zuerst einmal muss ich dir recht geben was dieses forum betrifft. ich zwar erst seit gestern angemeldet,aber ich bin hier nicht allein.gott seri dank.
also,die stadieneinteilung hat mein vater wohl noch nicht,hat auf jaden fall nix davon erwähnt. er bekommt allerdings am montag oder dienstag noch erst eine schädel ct und die leber wird auch noch untersucht.
aber du schreibst,dias die chemo (palliativ) symtombezogeneingestzt wird.
steht palliativ nicht für schmerzen?
oh mann,ich hab noch soo viele fragen und eine verdammte angst.

aber nun wünsche ich dir erst mal eine gute nacht
lg marion
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  #6  
Alt 03.12.2006, 09:15
Alannah Alannah ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: frage zur diagnose

Hallo Marion!

Palliative Behandlung steht im Gegensatz zur kurativen Behandlung. Kurative Behandlung hat das Ziel Heilung, palliative Behandlung das Ziel Lebensverlängerung oder Besserung der Lebensqualität.
Leider muß man ehrlicherweise sagen, daß die meisten Menschen mit einem Kleinzeller daran sterben. Kleinzelliger Lungenkrebs ist nur im Frühstadium heilbar. Dein Vater hätte eventuell eine Chance, wenn durch die Chemo der Tumor so verkleinert werden kann, daß er operiert werden kann. Ohne OP ist bei Lungenkrebs keine Heilung möglich! Was die Chemo betrifft, so sind manche Ärzte nicht ehrlich, daher möchte ich es sein, damit ihr hinterher nicht enttäuscht seid: Kleinzeller sprechen oft super auf eine Chemo an, das kann so weit gehen, daß der Krebs nicht mehr nachweisbar ist. Leider kommt es nach einigen Wochen/Monaten fast immer zu einem Rückfall, und dann wirkt die nächste Chemo oft nicht mehr. Leider verschweigen die meisten Ärzte das, und die Patienten glauben geheilt zu sein, wenn der Krebs nicht mehr nachweisbar ist. Das finde ich unverantwortlich, denn man sollte die Patienten nicht in einem falschen Glauben lassen, auch wenn es wichtig ist, die Hoffnung nicht zu nehmen.

Lieben Gruß und euch alles Gute
Alannah
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  #7  
Alt 03.12.2006, 10:47
AndreaU AndreaU ist offline
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Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 212
Standard AW: frage zur diagnose

Hallo Marion,
bei meiner Mutter wurde 12/03 ein Kleinzeller diagnostiziert. Sie bekam auch gleich die erste Chemo (4 Zyklen) und anschließend Bestrahlung. Die Bestrahlung hatte mehr Nebenwirkungen als die Chemo, aber ab Sommer/Herbst 04 war sie dann beschwerdefrei und es war kein Tumor mehr nachzuweisen.
Meine Mutter wurde von den Ärzten gut aufgeklärt. Auf jede Frage erhielt sie ehrliche Antworten. Nur - meine Mutter hatte wenig Fragen. Sie wollte alles nicht wissen. Ich glaube, wenn man ihr das Wissen über die Krankheit aufgedrängt hätte, dann hätte aus aufgegeben, so nach dem Motto "hat ja sowieso keinen Wert".
Wichtig für mich war - ich wußte über die Krankheit Bescheid.
Ich habe mich jedes Mal nach den Nachuntersuchungen gefreut, wenn wieder alles in Ordnung war. Für meine Eltern war es aber schon fast klar, daß sie den Krebs besiegt hatten.
Im Mai/Juni 06 dann kam die Diagnose Hirnmetastasen.
Daraufhin BEstrahlung des Kopfes, eine neue Chemo (wieder 4 Zyklen). Momentan geht es meiner Mutter recht gut. Sie ist zwar sehr schwach (auch bedingt durch das Cortison), so daß sie außer Haus auf den Rollstuhl angewiesen ist. Aber sie ist sonst gut orientiert (einige Ausfälle des Kurzzeitgedächtnisses - ob von den Metas oder Nebenwirkungen der Bestrahlung unbekannt).
Was ich Dir damit sagen will - keiner kann einen Krankheitsverlauf vorhersagen.
Ich wünsche Euch, daß die Chemo gut anschlägt und noch keine Metas vorhanden sind.
Liebe Grüße und ein großes Kraftpaket sendet Dir
Andrea
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  #8  
Alt 03.12.2006, 17:11
blackbird blackbird ist offline
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Registriert seit: 01.12.2006
Beiträge: 6
Standard AW: frage zur diagnose

hallo allanah und andrea
vielen dank für eure infos.
ich hoffe daswir morgen mehr wissen,wegen metas und so weiter.
es wird ja noch ein schädel ct und leberuntersuchung gemacht. andrea dir wünsche ich alles gute für deine mom
lg marion
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