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  #1  
Alt 03.08.2006, 10:07
Pinker Pinker ist offline
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Registriert seit: 03.08.2006
Beiträge: 1
Standard Wer kann mich aufklären?

Hallo liebe Forumsnutzer,

ich habe seit einigen Tagen das Forum verfolgt und mich nun dazuentschlossen, mich auch anzumelden. Bei meiner Mutter (Anfang 50) wurde diese Woche Brustkrebs diagnostiziert. Es wurden auch gleich Untersuchungen durchgeführt. Der Krebs ist bösartig, aber es sind noch keine anderen Organe befallen. Demnächst wird sie brusterhaltend operiert. Als ich sie ausfragte über den Verlauf etc. hatte ich das Gefühl, teilweise besser informiert zu sein als sie selber. Ich glaube sie hat auch noch nichts von dem gelesen was der Arzt ihr mitgegeben hat. Ich denke sie will sich nicht verrückt machen lassen, aber ich habe auch Angst das sie sich dem nicht stellt. Sie geht davon aus das sie keine Chemo machen muss. Desweiteren lässt sie sich alle Lymphdrüsen entnehmen und geht davon aus, das 1. entweder der Krebs dann ja weg ist wenn er schon in den Drüsen war, oder eben 2. da kein Krebs war und alles gut ist. Den Gedanken fänd ich ja auch sehr aufbauend, wenn ich nicht lesen würde das fast jede Frau eine Chemo hat (anscheinend). Ich wüßte gerne wie und wann Metastasen erkannt werden, wofür genau die Lymphdrüsen entnommen werden und was jetzt überhaupt passieren kann. Wie ich das verstanden habe müssen wir auf Nachricht warten ob es schon Metastasen gibt oder nicht. Wie lange dauert das bis die Info kommt? Sollte keine Drüse befallen sein, ist das ein gutes Zeichen oder kann trotzdem irgendwas sein? Ich habe die letzten Tage fast nur am PC verbracht, aber manche Dinge sind mir trotzdem nicht klar und ich hoffe, es kann mich jemand aufklären welche Möglichkeiten es im weiteren Verlauf gibt und bedanke mich schon mal im Voraus...
Viele Grüße, Pinker
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  #2  
Alt 03.08.2006, 10:17
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Registriert seit: 08.03.2006
Ort: Hessenland
Beiträge: 1.030
Daumen hoch AW: Wer kann mich aufklären?

hallo pinker,

eigentlich ist es noch viel zu früh um genau zu wissen welche behandlung nötig ist. dafür braucht man den pathologischen befund des krebsgewebes. der befund wird entweder nach der op oder nach einer biopsie erstellt. dauert manchmal ein paar tage. bei mir hat es fast eine woche gedauert, bis man wußte, daß der tumor hormonabhängig ist und eine chemo schwer möglich ist, wegen der langsamen zellteilung.

ich wurde brusterhaltend operiert, habe aber auch einen befall der lymphknoten und metas im knochenmark und magen, also alles ziemlich kompliziert.

ich habe also keine chemo erhalten, sondern werde mit femara einer anti-hormon-therapie unterzogen, die de krebs an der weiteren ausbreitung hindern soll. z.zt. diskutiere ich mit den ärzten, ob die brust ganz entfernt werden soll oder zumindest bestrahlt, da bei der ersten untersuchung nach der op festgestellt wurde, dass noch ein restbefund in der brust ist.
wegen der metas im knochenmark erhalte ich alle 4 wochen biphoshate für die knochenstärkung.

also du siehst, es gibt ganz von dem was meine eigentlich kennt abweicheichende behandlungen.

soweit ich die daten deiner mutter verstanden habe ist ihre situation bestimmt nicht hoffnungslos. bei brustkrebs kann mann noch vieles tun und noch lange leben. glaub mir es gibt viele frauen, die brustkrebs lange jahre überleben, von denen hört man nur selten, weil die irgndwann wieder ganz normal leben.

ich gehe trotz meiner nicht sehr tollen diagnose ganz positiv an die krankheit heran und habe mir fest vorgenommen noch lange jahre zu leben (ich wrde nächste woche 58).

falls du mehr wissen möchtest, kanns du mir auch eine pn schreiben, das ist eine private nachricht.

alles gute für deine mutter, schön wenn man eine tochter hat die sich so sorgt.

liebe grüße gloria
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  #3  
Alt 03.08.2006, 10:51
Benutzerbild von Dodsche51
Dodsche51 Dodsche51 ist offline
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Registriert seit: 21.07.2006
Ort: Oberreichenbach bei Calw
Beiträge: 23
Standard AW: Wer kann mich aufklären?

Hallo,
ich wurde auch Brusterhaltend operiert, mit dem Muskel aus dem Rücken der wurde nach vorne gezogen und in die Brust eingelegt.
Das ist keine einfache OP gewesen. Aber ich sehe von vorne noch wie eine Frau aus,die Narbe ist wunderschön verheilt. Auf dem Rücken habe ich
halt eine große Narbe aber das macht mir inzwischen nichts mehr aus.
Meine OP war im Oktober 2005 und ich habe gebraucht bis jetzt um wieder
auf die Beine zu kommen. Habe manchmal noch ein großes Loch, bin auch beim Psychologen in Behandlung deswegen.
Zu der Chemo kann ich Dir nur folgendes sagen, mein Krebs ist hormonabhängig und kann daher mit Hormontabletten behandelt werden.
Ich habe keine Chemo gebraucht nur 34 Bestrahlungen.
Jetzt bekomme ich 2 Jahre lang die Zoladex-Depot-Spritze und muss Tamoxifen nehmen. Mit der Zoladex werde ich in die Wechseljahre gebracht, die Eierstöcke werden ihrer Funktion enthoben, und die
Tamoxifen sollen die Zellen schützen damit keine Krebszelle mehr daran
andocken kann. Bis jetzt habe ich Glück gehabt bei meinen Nachuntersuchungen und es wurde nichts mehr gefunden. Im Oktober
sind alle nach einem Jahr wieder fällig.
Mache Deiner Mutter Mut, wie Du hier auf diesen Seiten lesen kannst
gibt es sehr sehr viele Frauen in jedem Alter die davon betroffen sind.
Übrigens musste ich im Krankenhaus 3 Wochen auf die Untersuchungsergebnisse warten, ehe alle beisammen waren und vorher habe ich keine Auskunft erhalten ob der Krebs schon gestreut hat.
Das war echt Horror pur. Aber ich habe einfach Glück im Unglück gehabt.
Wünsche Euch, daß es bei Deiner Mutter auch so ist.
Toi, toi, toi Ihr seit nicht alleine, wir alle sind gleich betroffen
__________________

Grüßle
Dodsche
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  #4  
Alt 03.08.2006, 10:59
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.112
Standard AW: Wer kann mich aufklären?

Hallo Pinker,

die Diagnose ist ja bei deiner Mutter noch sehr frisch und es dauert halt ganz einfach, bis sie wirklich begreift, was sie hat und was mit ihr passiert. Insofern finde ich das Verhalten deiner Mutter nicht so verwunderlich. Und wer hat schon Wissen über eine Krankheit, von der er selbst nicht betroffen ist. Ich hatte zumindest kein Wissen und bin mit einer Naivität ohne Gleichen darangegangen, begleitet von einer zeitweisen Panik bezüglich meiner Lebenserwartung und der weiteren Zukunft.
Normalerweise ist es heute Standard, dass der dem Tumor nächstliegende Lymphknoten markiert wird (radioaktiv oder mit Farbstoff) und dann entnommen und untersucht wird. Diese erste histologische Untersuchung geschieht normalerweise noch während der OP und sollte der LK befallen sein, wird man die nachfolgenden Lymphknoten auch entnehmen und untersuchen.
Normalerweise geht man davon aus, wenn dieser erste LK frei ist, dass auch die nachfolgenden frei sind, aber eine Garantie gibt es natürlich nicht, nur eine gewisse Sicherheit. Aber ein gutes Zeichen ist es allemal. Normalerweise wird auch noch eine Oberbauch-Sono und ein Knochenszintigramm gemacht um Metas in inneren Organen und Skelett auszuschließen.
Ein endgültiges histologisches Ergebnis, aus dem sich dann die weitere Therapie ergibt, liegt normalerweise 7-10 Tage nach der OP vor. Standard ist wohl bei brusterhaltender OP zumindest eine Strahlentherapie. In Frage kommt auch eine Chemo (z. B. bei LK-Metas) oder eine Antihormontherapie. aber wie gesagt, dazu muss das endgültige pathologische Ergebnis vorliegen.
Ihr solltet und müßt (leider) auch erst einmal abwarten. Am besten alles Schritt für Schritt und nichts überstürzen. Und vor allem keine Panik, denn die ist meist ein schlechter Ratgeber.
Viel Glück für deine Mutter und natürlich auch dich
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #5  
Alt 03.08.2006, 21:20
Milena Milena ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 35
Standard AW: Wer kann mich aufklären?

Hallo Pinker,

wie Birgit oben schon erwähnt hat, werden heute standardmäßig eigentlich nicht mehr automatisch alle Lymphknoten entnommen. Hiervon würde ich Deiner Mutter dringend abraten. Informiere Dich bitte über die Sentinel-Methode, wo nur der dem Tumor am nächsten gelegene Lymphknoten entfernt wird. In über 98 % sind dann alle weiteren Lymphknoten frei und sollten nicht entfernt werden. Nicht befallenen Lymphknoten haben schließlich eine nicht zu unterschätzende Filterfunktion! Außerdem vermeidet man auf diese Weise das sonst häufig auftretende Lymphödem. Sofern das Krankenhaus diese Methode nicht anwendet, würde ich mich dort auch nicht operieren lassen.

Zur weiteren Info kann ich nur immer wieder das "Überlebensbuch Brustkrebs" von Frau Goldmann-Posch empfehlen.

Alles Gute für Euch

Milena
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  #6  
Alt 03.08.2006, 23:20
petra255 petra255 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.05.2006
Beiträge: 32
Standard AW: Wer kann mich aufklären?

Hallo Pinker!
Ich bin in einem Brustcentrum operiert worden.
Man hat zuerst eine Stanzbiopsie (Probeentnahme) aus dem Tumor gemacht, das Ergebnis hatte ich nach 3 Tagen.
Da ein Lymphknoten vergrößert zu tastsen war , wurde er entfernt und noch während der Operation untersucht.Er war befallen, so das noch weitere Lymphknoten entfernt werden mußten.Auch der TUmor ist noch während der Operation untersucht worden, ob er im gesunden entfernt wurde(ob die Tumorränder frei von Krebszellen sind).
Bei mir wurden schon vor der Operation ein Knochenzintigramm,Oberbauchsonnographie, ein Thorax CT
gemacht um Metastasen auszu schließen.
Wenn brusterhaltent operiert wird, folgt hier immer eine Bestrahlung, um eventuelle verspengte Krebszellen in der Brust zu zerstören.Sind Lymfhknoten befallen,wird eine Chemoterapie empholen,weil sich die Krebszellen über die Lymphe im ganzen Körper verteilen können.
Ich habe Chemo bekommen, es ist nicht schön, aber man kann es aushalten und man bekommt bgleitmedikamente, die ,die Nebenwirkungen erträglicher machen.
Hol Dir einen Termin ,bei dem Arzt, der Deine Mutter behandelt und laß Dir alles erkären, mach Dir vorher einen Zettel mit deinen wichtigsten Frage.
Wenn für Deine Mutter noch Arztgespäche anstehen , begleite sie.
Zum Schluß :
Brustkrebs ist K E I N Todesurteil.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und alles Gute
Petra
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